Tirreno-Adriatico 2020

(ITA/2.UWT) - Siegerliste Tirreno-Adriatico

 

Et. Startort          Zielort              km   Etappensieger         Leader
 1. Lido di Camaiore  Lido di Camaiore    133   Pascal Ackermann      Pascal Ackermann
 2. Camaiore          Follonica           201   Pascal Ackermann      Pascal Ackermann
 3. Follonica         Saturnia            233   Michael Woods         Michael Woods
 4. Terni             Cascia              194   Lucas Hamilton        Michael Woods
 5. Norcia            Sarnano-Sassotetto  202   Simon Yates           Simon Yates
 6. Castelfidardo     Senigallia          175   Tim Merlier           Simon Yates
 7. Pieve Torina      Loreto              181   Mathieu van der Poel  Simon Yates
 8. San Benedetto     San Benedetto        10*  Filippo Ganna         Simon Yates
*) Einzelzeitfahren

 

Diesmal bleibt ein Yates vorne

Simon Yates (Mitchelton) gewann Tirreno-Adriatico 2020, das diesmal sogar 8 Tage dauerte und wegen Corona erst im September stattfand. Der 28-jährige Brite verwies im Endklassemt Geraint Thomas (Ineos) und Rafal Majka (Bora) mit 17 und 29 Sekunden Vorsprung auf die Plätze. Damit machte es Simon Yates besser als sein Zwillingsbruder Adam, der im Vorjahr die Gesamtführung im abschließenden Einzelzeitfahren noch um eine Sekunden an Primoz Roglic abgab. Roglic wie Adam Yates sind bei der gleichzeitig stattfindenden Tour de France erfolgreich unterwegs.

Im Massensprint der 1. Etappe kam Pascal Ackermann (Bora) von irgendwo ganz hinten auf und stach kurz vor der Ziellinie todesmutig in die Lücke zwischen Fernando Gaviria (UAE) und Absperrgitter. Mit dem Tigersprung schnellte Ackermann ein viertel Vorderrad vor Gaviria über die Linie. Auf den 3. Platz kam Magnus Cort (EF), den Ackermann zuvor schon in gleicher Manier überholt hatte.

Auch die 2. Etappe endete mit einem Sprintsieg von Ackermann vor Gaviria, allerdings mit anderen Vorzeichen. Die vorne aufgereihten Rick Zabel (Israel), Davide Ballerini (Deceuninck) und Ackermann eröffneten den Sprint gleichzeitig. Ackermann ging in Front und rettete ein halbes Vorderrad vorm aufkommenden Gaviria. Nur knapp hinter Gaviria belegten Zabel, Ballerini und der am Vortag im Finale gestürzte Tim Merlier (Alpecin) die Plätze 3 bis 5.

Auf der 3. Etappe kam innerhalb der letzten 10 Kilometer Michael Woods (EF) zuerst aus einer Steilrampe. Kurz dahinter schloss Rafal Majka (Bora) auf und spannte mit Woods zusammen. Zum Zielsprint hin ließ sich Majka von Woods' Antritt überraschen. Eine erste 9-köpfige Verfolgergruppe vertändelte einen zunächst sehr knapp Abstand zum Spitzenduo und verlor am Ende 20 Sekunden. Auf den 3. Platz kam Wilco Kelderman (Sunweb).

Auch auf der ebenfalls anspruchsvollen 4. Etappe gab es eine Selektion, aus der Woods und Majka an der Spitze hervorgingen, dazu Simon Yates (Mitchelton), Geraint Thomas (Ineos) und Alexander Wlasow (Astana). Aufgrund der Rivalität dieser 5 Fahrer schloss eine Verfolgergruppe auf, und Lucas Hamilton (Mitchelton) sprang 7 Kilometer vorm Ziel weg, gefolgt von Fausto Masnada (Deceunick). Im Zielsprint hatte Hamilton deutlich mehr Reserven zu bieten als Masnada. 10 Sekunden dahinter führte Woods die Verfolger ins Ziel.

Auf der 5. Etappe versenkte Simon Yates die Konkurrenz an der Bergakunft. 35 Sekunden hinter ihm sprintete Geraint Thomas auf den 2. Platz gegen Rafal Majka. Weitere 4 Sekunden dahinter folgte Wlasow. Kelderman auf dem 5. Platz hatte schon 54 Sekunden Rückstand auf Yates, dann James Knox (Deceuninck) 58 und Masnada 60. Der bisherige Gesamtführende Woods verpasste die Top-Ten der Tageswertung und verlor 104 Sekunden.

Die 6. Etappe gewann Tim Merlier im Massensprint. Er nutzte das Hinterrad von Gaviria als Startrampe und behauptete eine knappe Radlänge gegen die aufkommenden Pascal Ackermann und Magnus Cort (EF). Gaviria fiel auf den 4. Platz zurück.

In einer vogelwilden 7. Etappe kassierte Mathieu van Poel (Alpecin) im steigenden Schlusskilometer den ausgerissenen Matteo Fabbro (Bora), der auch noch von Ruben Guerreiro (EF) abgefangen wurde. Es folgte Wilco Kelderman mit 9 Sekunden Rückstand – eine Sekunde vor eine Gruppe um Yates, Thomas und Majka.

Im abschließenden Einzelzeitfahren legte Filippo Ganna (Ineos) mit Abstand die schnellste Zeit hin. Er benötigte auf der 8. Etappe für die 10,1 Kilometer gegen die Uhr 10:42 Minuten und war damit 18, 26 und 28 Sekunden schneller als Victor Campenaerts (NTT), Rohan Dennis (Ineos) und Geraint Thomas auf den Plätzen 2 bis 4. Thomas konnte dadurch in der Gesamtwertung Majka, der 63 Sekunden über der Siegerzeit lag, überholen, aber nicht mehr Simon Yates, der im Zeitfahren den 18. Platz mit 50 Sekunden Rückstand belegte, was für Yates angesichts der Vorleistung locker genügte. Kelderman konnte sich in der Gesamtwertung – vorbei an Wlasow und Masnada – noch auf den 4. Platz verbessern.

Anstatt vom 11. bis 17. März wurde Tirreno-Adriatico 2020 nun vom 7. bis 14. September durchgezogen, also mitten während der ebenfalls verschobenen Tour de France. Das Rennen zwischen den Meeren dauerte sogar einen Renntag länger dauern als sonst, also ganz im Gegensatz zu allen anderen wegen Corona verschobenen Rennen.

Endlich verschwand 2020 nach einer gefühlten Ewigkeit das Teamzeitfahren vom Beginn des Etappenplans von Tirreno-Adriatico. Stattdessen ging es am Tyrrhenischen Meer mit einer Flachetappe en ligne los. Insgesamt 3 Chancen winkten den Sprintern. Die Vorentscheidung in der Gesamtwertung fiel auf der 5. der insgesamt nun 8 Etappen bei einer Bergankunft. Neu im Vergleich zum März-Etappenplan war das bergige Finale der 4. Etappe mit Ziel im Tal. Außerdem wurden die dritt- und vorletzte Etappe vertauscht. Letzte Verschiebungen in der Gesamtwertung waren beim gewohnt kurzen Einzelzeitfahren zum Abschluss an der Adria möglich. Abgerundet wurde die Strecke von Tirreno-Adriatico 2020 mit 2 hügligen Ankünften auf der 3. und 6. Etappe.

 

Mo 7. bis Mo 14. September
Endklassement Tirreno-Adriatico 2020
 1. Simon Yates (GBR)          - Mitchelton-Scott        32:07:34
 2. Geraint Thomas (GBR)       - Ineos                      +0:17
 3. Rafal Majka (POL)          - Bora-Hansgrohe             +0:29
 4. Wilco Kelderman (NED)      - Sunweb                     +0:56
 5. Aleksandr Wlasow (RUS)     - Astana                     +0:58
 6. Fausto Masnada (ITA)       - Deceuninck-Quick Step      +1:18
 7. James Knox (GBR)           - Deceuninck-Quick Step      +1:41
 8. Michael Woods (CAN)        - EF                         +2:12
 9. Gianluca Brambilla (ITA)   - Trek-Segafredo             +3:02
10. Jack Haig (AUS)            - Mitchelton-Scott           +3:10
11. Sam Oomen (NED)            - Sunweb                     +3:11
12. Louis Meintjes (RUS)       - NTT                        +3:22
13. Jai Hindley (AUS)          - Sunweb                     +3:45
14. Jakob Fuglsang (DEN)       - Astana                     +3:58
15. Víctor de la Parte (ESP)   - CCC                        +4:03
16. Louis Vervaeke (BEL)       - Alpecin-Fenix              +4:07
17. Larry Warbasse (USA)       - AG2R La Mondiale           +5:03
18. Bruno Armirail (FRA)       - Groupama-FDJ               +5:22
19. Vincenzo Nibali (ITA)      - Trek-Segafredo             +8:02
20. Hermann Pernsteiner (AUT)  - Bahrain-McLaren            +8:04
...

 

Die Startliste von Tirreno-Adriatico 2020 setzt sich zusammen aus den 19 WorldTour-Teams, dem startberechtigten ProTeam Total sowie den Wildcard-Teams Androni, Arkéa, Bardiani und Gazprom.

Das Rennen wurde wegen der Coronavirus-Panik im März abgesagt – einen Tag, nachdem bereits Strade Bianche dran glauben musste, und damit 5 Tage vor dem geplanten Termin der 1. Etappe. Etliche Teams hatten ohnehin schon angekündigt, auf einen Start definitiv zu verzichten. Es fragt sich ohnehin, auf was der Veranstalter noch gewartet hatte, nachdem die italienische Regierung Sportveranstaltungen mit Zuschauern untersagt hatte? Straßen-Radrennen ohne Zuschauer dürften in Europa kaum zu veranstalten sein. So wurde das Monument Mailand-Sanremo, das am Wochenende nach Tirreno-Adriatico angesetzt war, gleich auch abgesagt.

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