Giro d'Italia 2023 - 4. Etappe

3. Etappe ◄ Di 9. Mai: 4. Etappe ► 5. Etappe

Paret-Peintre den Sieg, Leknessund das Trikot

Aurélien Paret-Peintre (AG2R) gewann am Lago Laceno die verregnete 4. Etappe des Giro d'Italia 2023. Am Ende gab es das klassische Szenario, dass der 27-jährige Franzose sich den Tagessieg schnappte und Andreas Leknessund (DSM) das Rosa Trikot. Nach umkämpfter erster Rennhälfe konnten sich endlich 7 Fahrer lösen, die um den Sieg und das Rosa Trikot fuhren, das der bisherige Gesamtführende Remco Evenepoel (Soudal) kalkuliert abgab. Leknessund und Paret-Peintre lösten sich im letzten Anstieg von ihren 5 Begleitern. Auf der Zielgeraden war der neue Gesamtführende aus Norwegen noch mehr ermüdet als Paret-Peintre, der um mehrere Radlängen davonsprang.

Fast eine Minute hinter dem Duo überholte Toms Skujins (Trek) im Sprint um den 3. Platz den Lokalmatador Vincenzo Albanese (Eolo) im letzten Moment. Das Feld der besten Klassementfahrer schrumpfte im abschließenden Anstieg, der bis zur 3-Kilometer-Marke führte, erheblich zusammen. Sie rollten 2 Minuten hinter dem Sieger ins Ziel. Aus der 7-köpfigen Spitzengruppe des Tages belegten Nicola Conci (Alpecin) und Amanuel Ghebreigzabhier (Trek) die Plätze 5 und 6, wohingegen Warren Barguil (Arkéa) noch gestellt wurde.

Ergebnis
 1. Aurél. Paret-Peintre (FRA) - AG2R-Citroën             6:16:04
 2. Andreas Leknessund (NOR)   - DSM                        +0:02
 3. Toms Skujins (LAT)         - Trek-Segafredo             +0:57
 4. Vincenzo Albanese (ITA)    - Eolo-Kometa              gl.Zeit
 5. Nicola Conci (ITA)         - Alpecin-Deceuninck         +1:02
 6. A. Ghebreigzabhier (ERI)   - Trek-Segafredo             +1:07
 7. Koen Bouwman (NED)         - Jumbo-Visma                +2:01
 8. Damiano Caruso (ITA)       - Bahrain Victorious        alle
 9. Eddie Dunbar (IRL)         - Jayco-Alula              gleiche
10. Alexander Wlasow (RUS)     - Bora-Hansgrohe            Zeit
- 175 Fahrer klassiert.
DNF Paul Lapeira (FRA)         - AG2R-Citroën

Evenepoel hatte schon vor der 4. Etappe angekündigt, das Rosa Trikot abgeben zu wollen. Am Ende wurde dieses Vorhaben aber beinah von den Konkurrenz-Teams torpediert, die im letzten Anstieg die Tempoarbeit übernahmen, nachdem Evenepoels Helfer verschlissen waren. Letztlich nur um 28 Sekunden vor Evenepoel schlüpfte Leknessund ins Rosa Trikot. Paret-Peintre stieg auf den 3. Platz mit 30 Sekunden Rückstand.

Gesamtwertung
 1. Andreas Leknessund (NOR)   - DSM                     14:35:44
 2. Remco Evenepoel (BEL)      - Soudal-Quick Step          +0:28
 3. Aurél. Paret-Peintre (FRA) - AG2R-Citroën               +0:30
 4. João Almeida (POR)         - UAE-Emirates               +1:00
 5. Primoz Roglic (SLO)        - Jumbo-Visma                +1:12
 6. Geraint Thomas (GBR)       - Ineos Grenadiers           +1:26
 7. Alexander Wlasow (RUS)     - Bora-Hansgrohe             +1:26
 8. Toms Skujins (LAT)         - Trek-Segafredo             +1:29
 9. Tao Geoghegan Hart (GBR)   - Ineos Grenadiers           +1:30
10. Jay Vine (AUS)             - UAE-Emirates               +1:36

Von Vornherein war vor der 4. Etappe klar, dass die Spitzengruppe des Tages wahrscheinlich um den Etappensieg und auch das Rosa Trikot fahren würde. Am ersten der 3 Anstiege der 2. Kategorie hatte sich noch niemand entscheidend absetzen können. Thibaut Pinot (Groupama) nutzte die Situation und stockte sein Punktekonto in der Bergwertung auf. Am Ende behielt er sogar das Blaue Trikot, weil Ghebreigzabhier, Sieger am 2. Bergpreis, im Finale nicht mehr zu den Stärksten in der Spitzengruppe gehörte.

Bergwertung
 1. Thibaut Pinot (FRA)        - Groupama-FDJ               30 p.
 2. A. Ghebreigzabhier (ERI)   - Trek-Segafredo             26
 3. Aurél. Paret-Peintre (FRA) - AG2R-Citroën               22
 4. Santiago Buitrago (COL)    - Bahrain Victorious         12

Das Spitzenseptett des Tages mit Paret-Peintre, Coci, Barguil, Albanese, Leknessund, Ghebreigzabhier und Skujins ging dann in der Abfahrt vom ersten kategorisierten Berg. Den ersten Zwischensprint gewann Albanese vor Paret-Peintre. Fürs Hauptfeld gab es keinen Punkt mehr, weil sich hinter dem Septett Armirail (Groupama) als Solist umsonst abmühte.

Leknessund war mit 1:40 Minuten Rückstand in die 4. Etappe gestartet und fuhr als Bestplatzierter der Gesamtwertung virtuell im Rosa Trikot. Etwas über 2 Minute hatten Skujins, Paret-Peintre und Albanese. Im Zwischensprint um 3, 2, 1 Sekunden kurz vor dem letzten Anstieg holte sich Leknessnund 3 Sekunden vor Albanese. 10 Kilometer vorm Ziel, im untersten Bereich des letzten Anstiegs, war der Vorsprung vorm Hauptfeld auf 4:15 Minuten zurückgegangen.

Conci eröffnete die Attacken, also noch 7,2 Kilometer zu fahren waren. Kurz darauf überholte ihn Skujins, an dem wiederum 5,5 Kilometer vorm Ziel Leknessund, Ghebreigzabhier und Paret-Peintre vorbeigingen. Gut einen Kilometer später lag Leknessund allein in Front. Kurz vor dem Bergpreis hatte ihn Paret-Peintre wieder eingeholt. Im abschließenden flacheren Stück forderte Paret-Peintre Leknessund mehrfach zur Tempoarbeit auf. Auf der Zielgeraden löste sich die Situation auf, als Leknessund null Kraft mehr in den Beinen hatte, nachdem Paret-Peintre den Sprint eröffnet hatte.

Vorschau auf diese Etappe: Der Schwierigkeitsgrad wird im Vergleich zum Vortag noch einmal gesteigert. Denn die 4. Giro-Etappe 2023 verläuft komplett bergig von der Basilikata nach Kampanien. Die 3 höchsten Berge des Tages gehören jeweils der 2. Kategorie an und lassen andererseits also noch ein bisschen Luft nach oben. Der letzte Anstieg endet exakt 3 Kilometer vorm Ziel, das am Lago Laceno erreicht wird. Dort ist die Zielgerade etwa einen halben Kilometer lang.

3. Etappe ◄ Di 9. Mai: 4. Etappe ► 5. Etappe