Giro d'Italia 2023 - 2. Etappe
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Milan fliegt zum Sprintsieg
Jonathan Milan (Bahrain) gewann die 2. Etappe des Giro d'Italia im Massensprint. Bei der ersten Chance der schnellen Männer setzte sich der 22-jährige Italiener in San Salvo mit 2 Radlängen Vorsprung durch. Für den 2. Platz ging David Dekker (Arkéa) knapp an Kaden Groves (Alpecin) vorbei, was Arne Marit (Intermarché) hauchdünn nicht mehr gelang. Wegen eines Massensturzes 3,8 Kilometer vorm Ziel wurde nur ein stark reduziertes Vorderfeld in der Zeit des Siegers gewertet.
Den Sprint bekam Groves von seinem Zug angefahren. Fernando Gaviria (Movistar) eröffnete den Sprint, während Marit und Milan sich noch das Hinterrad von Groves teilten. In dem ausgeglichenen Sprinterfeld waren Groves, Gaviria und Mads Pedersen leicht favorisiert. Doch von Pedersen war nichts zu sehen, und die beiden anderen starteten zu früh. Milan flog vorbei und ließ ein für die Klassementfahrer seines Teams verkorkstes Auftaktzeitfahren vergessen. Seinen erst 4. Profisieg feierte der baumlange Bahn-Experte mit wildem Jubel auf der Ziellinie. Dekker und Marit kamen mit höchster Endgeschwindigkeit auf. Gaviria fiel noch auf den 7. Platz hinter Marius Mayrhofer (DSM) und Pascal Ackermann (UAE) zurück.
Ergebnis 1. Jonathan Milan (ITA) - Bahrain Victorious 4:55:11 2. David Dekker (NED) - Arkéa-Samsic 3. Kaden Groves (AUS) - Alpecin-Deceuninck 4. Arne Marit (BEL) - Intermarché-Circus 5. Marius Mayrhofer (GER) - DSM 6. Pascal Ackermann (GER) - UAE-Emirates 7. Fernando Gaviria (COL) - Movistar 8. Niccolo Bonifazio (ITA) - Intermarché-Circus 9. Jake Stewart (GBR) - Groupama-FDJ 10. Michael Matthews (AUS) - Jayco-Alula 11. Simone Consonni (ITA) - Cofidis 12. Filippo Fiorelli (ITA) - Green Project-Bardiani 13. Andrea Vendrame (ITA) - AG2R-Citroën 14. Ryan Gibbons (RSA) - UAE-Emirates 15. Clément Russo (FRA) - Arkéa-Samsic alle ... 19. Filippo Ganna (ITA) - Ineos Grenadiers 26. Remco Evenepoel (BEL) - Soudal-Quick Step gleiche 28. Primoz Roglic (SLO) - Jumbo-Visma 32. João Almeida (POR) - UAE-Emirates 34. Geraint Thomas (GBR) - Ineos Grenadiers Zeit 48. Brandon McNulty (USA) - UAE-Emirates +0:12 67. Jay Vine (AUS) - UAE-Emirates +0:19 77. Tao Geoghegan Hart (GBR) - Ineos Grenadiers +0:19 - 176 Fahrer klassiert.
Das Rosa Trikot des Gesamtführenden blieb auf den Schultern von Remco Evenepoel (Soudal), unverändert 22 Sekunden vor Filippo Ganna (Ineos). Durch die Feldteilung nach dem Massensturz verloren aus den Top-Ten der Gesamtwertung der ersten Klassement-Einblendung zufolge 3 Fahrer etwas Zeit. Demnach ließen Geoghegan Hart (Ineos) und Vine (UAE) je 19 Sekunden liegen und McNulty (auch UAE) 12.
Gesamtwertung 1. Remco Evenepoel (BEL) - Soudal-Quick Step 5:16:29 2. Filippo Ganna (ITA) - Ineos Grenadiers +0:22 3. João Almeida (POR) - UAE-Emirates +0:29 4. Stefan Küng (SUI) - Groupama-FDJ +0:43 5. Primoz Roglic (SLO) - Jumbo-Visma +0:43 6. Geraint Thomas (GBR) - Ineos Grenadiers +0:55 7. Alexander Wlasow (RUS) - Bora-Hansgrohe +0:55 8. Tao Geoghegan Hart (GBR) - Ineos Grenadiers +0:59 9. Brandon McNulty (USA) - UAE-Emirates +1:00 10. Jay Vine (AUS) - UAE-Emirates +1:05
Mit Senken der Startflagge fanden sich prompt 4 der 5 frühen Ausreißer des Tages: Lapeira (AG2R), Champion (Cofidis), Mattia Bais (Eolo) und Gandin (Corratec). Der junge Verre (Arkéa) hatte anscheinend die letzten Jahre nicht verfolgt und sprang erst einen Moment danach hinterher, wodurch er ein paar Kilometer allein hinterher jagte. Im Gegensatz dazu gingen Verre gleich am Einstieg zum ersten kategorisierten Berg die Gäule durch, und er attackierte. Nach schneller Einholung versuchte er es mit einem weiteren viel zu frühen Antritt – 500 Meter vor der Kuppe. Der Hellste ist er offensichtlich nicht. Die Punkte schnappte sich stattdessen Lapeira, Champion und Bais.
Verre fiel danach ins Hauptfeld zurück. Gandin gewann die beiden Zwischensprints vor Bais. Auch am zweiten Bergpreis setzte sich Paul Lapeira deutlich vor Champion durch und schlüpfte dadurch ins Bergtrikot. Im ersten Zwischensprint, der neben der Zielankunft in der Wertung ums Maglia Ciclamino einging, holten sich aus dem Hauptfeld heraus Gaviria, Matthews, Pedersen und Fiorelli (Green Project) die übrigen Punkte, wohingegen Ackermann leer ausging. Nach dem 2. kategorisierten Berg ließ sich Lapeira zurückfallen. Champion versuchte in der Folgezeit durch mehrere Attacke die beiden verbliebenen Mitstreiter abzuhängen – erfoglos. Die Flucht der 3 vorn verbliebenen Fahrer war 38,5 Kilometer vorm Ziel beendet.
Vorschau auf diese Etappe: Die 2. Etappe des Giro d'Italia 2023 bringt dessen erste Chance für die Sprinter. Der größte Teil der Strecke verläuft flach an der Adria entlang in südöstlicher Richtung bis San Salvo. Die Abstecher ins Landesinnere dürften im Normalfall zu weit vom Ziel entfernt sein, um hier Sprinter nachhaltig abzuhängen. Bei Streckenführung entlang der Küste ist stattdessen die Windvorhersage natürlich immer von besonderem Interesse. Die Zielgarde in San Salvo ist nach letzter Rechtskurve exakt einen Kilometer lang. Eine Spezialität des Giro d'Italias ist es übrigens, dass wie auf dieser 2. Etappe am zweithöchsten Etappenpunkt in Chieti kein Bergpreis ausgelobt ist, sondern ein Zwischensprint ...
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