Tour de France 2022 - 20. Etappe

Übersicht | Etappenplan | Berge | Startliste | Endklassement | Siegerliste |

19. Etappe ◄ Sa 23. Juli: 20. Etappe ► 21. Etappe

Van Aert und Vingegaard auch gegen Uhr dominant

Beim Einzelzeitfahren der Tour 2022 am Vorschlusstag triumphierte wie im Vorjahr Wout van Aert (Jumbo), obwohl er vorher die 3 Wochen in Massensprints, Ausreißergruppen und in den Bergen als Edelhelfer fürs Gelbe Trikot ohne Atempause brilliert hatte. Auf den 40,7 welligen Kilometern zwischen Lacapelle-Marival und Rocamadour kam ihm ausgerechnet sein Teamkollege, der Gesamtführende Jonas Vingegaard am nächsten. Vingegaard lag bei allen Zwischenzeiten vorne, ließ es aber zur Ziellinie mit 19 Sekunden Rückstand auf van Aert ausrollen. Für den 2. Platz reichte es trotzdem vor den beiden anderen Podestfahrern fürs Endklassement, Tadej Pogacar (UAE) und Geraint Thomas (Ineos). Als bester Zeitfahr-Spezialist hatte der Weltmeister Filippo Ganna (Ineos) auf dem 5. Platz das Nachsehen.

 

Ergebnis
 1. Wout van Aert (BEL)        - Jumbo-Visma                47:59
 2. Jonas Vingegaard (DEN)     - Jumbo-Visma                +0:19
 3. Tadej Pogacar (SLO)        - UAE-Emirates               +0:27
 4. Geraint Thomas (GBR)       - Ineos Grenadiers           +0:32
 5. Filippo Ganna (ITA)        - Ineos-Grenadiers           +0:42
 6. Bauke Mollema (NED)        - Trek-Segafredo             +1:22
 7. Mattia Cattaneo (ITA)      - Quick Step Alpha Vinyl     +1:25
 8. Fred Wright (GBR)          - Bahrain Victorious         +1:32
 9. Max Schachmann (GER)       - Bora-Hansgrohe             +1:37
10. Jan Tratnik (SLO)          - Bahrain Victorious         +1:48
11. Stefan Küng (SUI)          - Groupama-FDJ               +1:55
12. Nils Politt (GER)          - Bora-Hansgrohe             +2:03
13. Mikkel Bjerg (DEN)         - UAE-Emirates               +2:23
14. Alberto Bettiol (ITA)      - EF Education-Easypost      +2:25
15. Dylan van Baarle (NED)     - Ineos Grenadiers           +2:30
...
18. Alexander Wlasow (RUS)     - Bora-Hansgrohe             +2:46
25. Romain Bardet (FRA)        - DSM                        +3:10
26. David Gaudu (FRA)          - Groupama-FDJ               +3:10
32. Alexej Luzenko (KAZ)       - Astana-Kasachstan          +3:37
42. Nairo Quintana (COL)       - Arkéa-Samsic               +4:08
65. Adam Yates (GBR)           - Ineos Grenadiers           +5:25
71. Louis Meintjes (RSA)       - Intermarché-Wanty          +5:48
- 138 Fahrer klassiert.
DNS Nathan van Hooydonck (NED) - Jumbo-Visma

 

► Live-Zwischenzeiten und Startzeiten auf www.tissottiming.com

Die Top-3 der Gesamtwertung manifestierten damit beim Einzelzeitfahren die Kräfteverhältnisse, obwohl Pogacar und Thomas bisher bessere Zeitfahr-Resultate vorzuweisen hatten als der außerirdisch auftrumpfende Vingegaard, der in einer der letzten Kurven sogar haarscharf den Sturz in eine Mauer riskierte! Pogacar gelang 2 Jahre nach seinem Husarenritt gegen den 2022 bereits ausgeschiedenen Vingegaard-/van Aert-Teamkollegen Roglic wie erwartet kein weiteres gelbes Wunder.

Hinter den Top-3 gab es noch einige Verschiebungen. Alexander Wlasow (Bora) konnte sich wie angpeilt noch um 2 Plätze auf den 5. Platz verbessern, vorbei an Quintana (Arkéa) und Meintjes (Intermarché). Fast hätte Wlasow auch noch David Gaudu (Groupama) auf dem 4. Platz kassiert. Gaudu konnte den 4. Platz durch eine für ihn einigermaßen geglückte Zeitfahrleistung um 14 Sekunden verteidigen. Wie sein Landsmann Bardet (DSM) verlor er 3:10 Minuten auf die Bestzeit von van Aert. Bardet zog dadurch um 10 Sekunden an Meintjes auf den 7. Platz vorbei. Wlasow hatte seine Verbesserung einem 18. Platz gegen die Uhr mit 2:48 auf van Aert zu verdanken. Meintjes hingegen verlor fast 6 Minuten!

 

Gesamtwertung
 1. Jonas Vingegaard (DEN)     - Jumbo-Visma             76:33:57
 2. Tadej Pogacar (SLO)        - UAE-Emirates               +3:34
 3. Geraint Thomas (GBR)       - Ineos Grenadiers           +8:13
 4. David Gaudu (FRA)          - Groupama-FDJ              +13:56
 5. Alexander Wlasow (RUS)     - Bora-Hansgrohe            +14:10
 6. Nairo Quintana (COL)       - Arkéa-Samsic              +17:24
 7. Romain Bardet (FRA)        - DSM                       +19:02
 8. Louis Meintjes (RSA)       - Intermarché-Wanty         +19:12
 9. Alexej Luzenko (KAZ)       - Astana-Kasachstan         +23:47
10. Adam Yates (GBR)           - Ineos Grenadiers          +25:43
11. Valentin Madouas (FRA)     - Groupama-FDJ              +36:50
12. Bob Jungels (LUX)          - AG2R-Citroën              +46:14
13. Neilson Powless (USA)      - EF Education-Easypost     +47:48
14. Luis Leon Sanchez (ESP)    - Bahrain Victorious        +50:09
15. Thibaut Pinot (FRA)        - Groupama-FDJ              +50:53
16. Patrick Konrad (AUT)       - Bora-Hansgrohe            +56:52
17. Tom Pidcock (GBR)          - Ineos Grenadiers        +1:01:08
18. Sepp Kuss (USA)            - Jumbo-Visma             +1:02:29
19. Dylan Teuns (BEL)          - Bahrain Victorious      +1:11:28
20. Brandon McNulty (USA)      - UAE-Emirates            +1:31:17
21. Matteo Jorgenson (USA)     - Movistar                +1:34:38
22. Wout van Aert (BEL)        - Jumbo-Visma             +1:35:55

 

An den ersten beiden der insgesamt 3 Zwischenmesspunkte hatte Vingegaard die Marke von van Aert noch um 7 Sekunden unterboten. Bei der 3. Zwischenzeit war der Vorsprung auf eine Sekunden geschrumpt, was bereits die Tendenz für die letzten Kilometer bis ins Ziel anzeigte. In der schnellen Kurve eingangs der Schlusssteigung nahm Vingegaard – den Toursieg so nah vor Augen – ein unnötiges Risiko. Er krachte im Kurvenausgang fast in die Mauer und steuerte es so gerade eben aus. Wie bei Vingegaard ging bei Thomas die Schere zu van Aert insbesondere im letzten Abschnitt auf. Pogacar hatte sich das Rennen dagegen etwas anders eingeteilt – zunächst sogar mit schnellerem Angang als van Aert, dann allerdings nachlassend (vielleicht auch aufgrund des fulminanten Auftakts von Vingegaard), aber schließlich nicht mehr viel auf van Aert verlierend im Finale.


Vorschau auf diese Etappe: Showdown oder Langeweile? Die Zeitabstände in der Gesamtwertung vor dem langen Einzelzeitfahren am Vorschlusstag der Tour de France 2022 entscheiden über die Relevanz des Kampfes gegen die Uhr im Département Lot. Auf 40 Kilometern zwischen Lacapelle-Marival und Rocamadour sind für das Finale 2 Anstiege angekündigt, was es interessant für die Krafteinteilung macht. Die weiteren 13 Zeitfahrkilometer der Tour 2022 wurden bereits am 1. Tag absolviert.

Startzeiten (Auszug)

13:05:00 erster Starter
13:29:00 Lampaert
14:05:00 Ganna
14:21:30 Bissegger
14:38:00 Laporte
15:50:00 Küng
16:16:00 van Aert
...
16:42:00 Yates
16:44:00 Luzenko
16:46:00 Bardet
16:48:00 Wlasow
16:50:00 Meintjes
16:52:00 Quintana
16:54:00 Gaudu
16:56:00 Thomas
16:58:00 Pogacar
17:00:00 Vingegaard
► Startzeiten komplett auf www-tissot-timing.com
► Startzeiten komplett auf biciciclismo.com

19. Etappe ◄ Sa 23. Juli: 20. Etappe ► 21. Etappe

Tour de France 2022
20. Etappe (40,7km/EZF)
von Lacapelle-Marival 13:05 frühester Start
nach Rocamadour17:49 Ankunft Gelbes Trikot

Radsport-Seite.de, Homepage / Tour de France / Tour de France 2022 / Tour de France 2022, 20. Etappe (Lacapelle-Marival - Rocamadour) Einzelzeitfahren