Tour de France 2022 - 19. Etappe
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Laporte als ausgefuchster Finisseur
Christophe Laporte (Jumbo) gewann 2 Tage vor Schluss der Tour de France 2022 die 19. Etappe als Finisseur. In Cahors sprang der Franzose geschickt aus dem Hauptfeld an der Kilometermarke zu einem Ausreißertrio vor, nahm kurz den Windschatten und zog es dann zum ersten französischen Tagessieg bei der Tour 2022 durch. Gleichzeitig setzte Laporte die Gala-Vorstellung seines Teams fort. Er antizipierte den Moment, als die gegenerischen Sprinterteams, die den ganzen Tag hart gearbeitet hatten, mit ihren Kräften am Ende waren. So blieb Jasper Philipsen (Alpecin) der 2. Platz eine Sekunde hinter Laporte und mehrere Radlängen vor Alberto Dainese (DSM).
Ergebnis 1. Christophe Laporte (FRA) - Jumbo-Visma 3:52:04 2. Jasper Philipsen (BEL) - Alpecin-Fenix +0:01 3. Alberto Dainese (ITA) - DSM 4. Florian Sénéchal (FRA) - Quick Step Alpha Vinyl 5. Tadej Pogacar (SLO) - UAE-Emirates 6. Amaury Capiot (BEL) - Arkéa-Samsic 7. Dylan Groenewegen (NED) - Bikeexchange-Jayco 8. Hugo Hofstetter (FRA) - Arkéa-Samsic 9. Luka Mezgec (SLO) - Bikeexchange-Jayco 10. Caleb Ewan (AUS) - Lotto-Soudal 11. Alberto Bettiol (ITA) - EF Education-Easypost 12. Alexander Wlasow (RUS) - Bora-Hansgrohe 13. Jonas Vingegaard (DEN) - Jumbo-Visma 14. Geraint Thomas (GBR) - Ineos Grenadiers 15. Alexander Kristoff (NOR) - Intermarché-Wanty 16. David Gaudu (FRA) - Groupama-FDJ alle ... 21. Louis Meintjes (RSA) - Intermarché-Wanty gleiche 22. Nairo Quintana (COL) - Arkéa-Samsic 23. Romain Bardet (FRA) - DSM Zeit 30. Alexej Luzenko (KAZ) - Astana-Kasachstan +0:21 31. Adam Yates (GBR) - Ineos Grenadiers +0:21 - 139 Fahrer klassiert. DNS Enric Mas (ESP) - Movistar
Ein weiterer Fahrer musste wegen eines positiven Corona-Tests die Tour 2022 verlassen: Der Gesamtelfte Enric Mas (Movistar) trat nicht mehr zur 19. Etappe an. In den Top-Ten der Gesamtwertung gab es leichte Veränderungen, weil im Finale große Löcher rissen. Tadej Pogacar (UAE) sprintete sogar auf den 6. Platz und wurde zunächst mit 5 Sekunden vorm Gesamtführenden Vingegaard und den meisten anderen Top-Ten-Fahrer gemeldet. Am Ende wurden aber diese 5 Sekunden nicht gewertet. Von den Top-Ten-Fahrern verloren schließlich nur Luzenko (Astana) und Yates (Ineos) je 21 Sekunden. Die Top-3 – Vingegaard, Pogacar und Thomas (Ineos) – waren so oder so vor dem entscheidenden Einzelzeitfahren angesichts großer Abstände in Stein gemeißelt.
Gesamtwertung 1. Jonas Vingegaard (DEN) - Jumbo-Visma 75:45:44 2. Tadej Pogacar (SLO) - UAE-Emirates +3:26 3. Geraint Thomas (GBR) - Ineos Grenadiers +8:00 4. David Gaudu (FRA) - Groupama-FDJ +11:05 5. Nairo Quintana (COL) - Arkéa-Samsic +13:35 6. Louis Meintjes (RSA) - Intermarché-Wanty +13:43 7. Alexander Wlasow (RUS) - Bora-Hansgrohe +14:10 8. Romain Bardet (FRA) - DSM +16:11 9. Alexej Luzenko (KAZ) - Astana-Kasachstan +20:29 10. Adam Yates (GBR) - Ineos Grenadiers +20:37 11. Valentin Madouas (FRA) - Groupama-FDJ +33:34 12. Bob Jungels (LUX) - AG2R-Citroën +42:47 13. Neilson Powless (USA) - EF Education-Easypost +45:22 14. Thibaut Pinot (FRA) - Groupama-FDJ +46:33 15. Luis Leon Sanchez (ESP) - Bahrain Victorious +47:27 16. Patrick Konrad (AUT) - Bora-Hansgrohe +51:58 17. Tom Pidcock (GBR) - Ineos Grenadiers +54:52 18. Sepp Kuss (USA) - Jumbo-Visma +58:55 19. Dylan Teuns (BEL) - Bahrain Victorious +1:08:26 20. Brandon McNulty (USA) - UAE-Emirates +1:26:05 21. Matteo Jorgenson (USA) - Movistar +1:31:46 22. Hugo Houle (CAN) - Israel-Premier Tech +1:35:51 23. Wout van Aert (BEL) - Jumbo-Visma +1:36:14
Zu Beginn der 19. Etappe bildete sich ohne riesigen Kampf ein Spitzenquintett aus Politt (Bora), Honoré (Quick Step), Mohoric (Bahrain), van der Hoorn (Intermarché) und Simmons (Trek). 156 Kilometer vorm Ziel gab es mal wieder eine Protestblockade auf der Straße, so dass das Rennen ein paar Minuten unterbrochen war. Politt kam der Gruppe im Laufe der Etappe abhanden, und Barthe (B&B Hotels) schaffte stattdessen nach kurzem Solo nicht den Anschluss zu den nun 4 Spitzenreitern.
53 Kilometer vorm Ziel sprengte Simmons das Quartett mit einer Attacke am Bergpreis. Den Punkte holte sich zwar Mohoric, doch 4 Kilometer später stellte Simmons auch diesen ab. Nur 45 Sekunden dahinter teilte sich derweil das Hauptfeld kurzzeitig auf der Windkante. In dieser Phase hatte Pogacar Defekt und kehrte etwas nervös in Begleitung seiner 3 verbliebenen Helfer ins Hauptfeld zurück. Simmons wurde nach einem weiteren Bergpreis 35 Kilometer vorm Ziel gestellt. Attacken gehen im welligen Gelände, sogar von Pogacar, Gougeard (B&B Hotels), Stuyven (Trek) und Wright (Bahrain) kommen weg.
Danach gingen sofort die Attacken im welligen Gelände, sogar von Pogacar höchstpersönlich. Er wurde aber sofort von van Aert (Jumbo) eingebremst. Stattdessen setzte sich ein Trio aus Gougeard (B&B Hotels), Stuyven (Trek) und Wright (Bahrain) an die Spitze. Dieses konnte sich exakt bis zur Kilometermarke vorne halten, als Laporte von hinten andockte und das Trio als Startrampe für seinen Etappensieg benutzte. Laporte erhielt teamintern freie Fahrt für die sich anbahnende Massenankunft, weil sich Wout van Aert zuvor voll auf das Eskortieren von Vingegaard konzentriert hatte.
Vorschau auf diese Etappe: Vorwiegend flach verläuft die 19. Etappe der Tour de France 2022 in nordöstlicher Richtung vom Département Hautes-Pyrénées durch Tarn-et-Garonne bis nach Lot. Im dortigen Zielort Cahors dürfte es zu einem vorletzten Massensprint bei dieser Tour kommen. Einen Tag nach den Pyrenäen und einen Tag vor dem entscheidenden Einzelzeitfahren deutet wenig darauf hin, dass dies ein großer Tag für die Ausreißer werden könnte – außer natürlich, die Reihen der Sprinter haben sich in den Gebirgen zuvor arg gelichtet. Die Zielgerade in Cahors ist ansteigend, 900 Meter lang und biegt sich bis etwa 300 Meter vor der Linie leicht nach rechts.
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