Tour de France 2021 - 7. Etappe

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Mohoric Solosieger der Mammut-Etappe

Matej Mohoric (Bahrain) gewann die 249,1 Kilometer lange 7. Etappe der Tour de France 2021 als Solist. Der 26-jährige Landesmeister aus Slowenien gehörte zur 29-köpfigen Spitzengruppe des Tages, fuhr 88 Kilometer vorm Ziel in Begleitung aus dieser heraus und absolvierte die letzten 19 Kilometer der am Ende hügligen Strecke allein. Zur Spitzengruppe gehörte der Gesamtführende Mathieu van der Poel (Alpecin) und der Gesamtdritte Wout van Aert (Jumbo), die 1:40 Minuten hinter Mohoric das Ziel in Le Creusot erreichten. Vor deren Gruppe belegte Jasper Stuyven (Jumbo), der als letzter den Kontakt zu Mohoric verlor, den 2. Platz.

Roglic verliert über 4 Minuten auf Konkurrenten

Im Hauptfeld gingen die Chancen des angeschlagenen Primoz Roglic (Jumbo) auf den Gesamtsieg endgültig flöten, weil er rund 20 Kilometer vorm Ziel abgehängt wurde und über 4 Minuten auf die meisten anderen Klassementfahrer verlor. Stattdessen attackierte Richard Carapaz (Ineos), wurde aber kurz vor der Ziellinie wieder vom Verfolgerfeld um Tadej Pogacar (UAE) und Julian Alaphilippe (Deceuninck) eingefangen – 5:15 Minuten hinter dem überragenden Tagessieger.

 

Ergebnis
 1. Matej Mohoric (SLO)        - Bahrain Victorious       5:28:20
 2. Jasper Stuyven (BEL)       - Trek-Segafredo             +1:20
 3. Magnus Cort (DEN)          - EF Ecucation-Nippo         +1:40
 4. Mathieu van der Poel (NED) - Alpecin-Fenix
 5. Kasper Asgreen (DEN)       - Deceuninck-Quick Step
 6. Franck Bonnamour (FRA)     - B&B Hotels-KTM            alle
 7. Patrick Konrad (GER)       - Bora-Hansgrohe           gleiche
 8. Wout van Aert (BEL)        - Jumbo-Visma               Zeit
 9. Brent van Moer (BEL)       - Lotto-Soudal               +1:44
10. Dorian Godon (FRA)         - AG2R La Mondiale           +2:45
11. Toms Skujins (LAT)         - Trek-Segafredo             +2:46
12. Hugo Houle (CAN)           - Astana-Premier Tech        +2:57
13. Vincenzo Nibali (ITA)      - Trek-Segafredo           gl.Zeit
14. Simon Yates (GBR)          - BikeExchange             gl.Zeit
15. Xandro Meurisse (BEL)      - Alpecin-Fenix              +4:22
16. Philippe Gilbert (BEL)     - Lotto-Soudal             gl.Zeit
17. Jan Bakelants (BEL)        - Intermarché-Wanty          +4:25
18. Søren Kragh Andersen (DEN) - DSM                        +4:32
19. Julian Alaphilippe (FRA)   - Deceuninck-Quick Step      +5:15
20. Enric Mas (ESP)            - Movistar
21. Richard Carapaz (ECU)      - Ineos Grenadiers
22. Pierre Latour (FRA)        - TotalEnergies
23. Sergio Higuita (COL)       - EF Education-Nippo
24. Alexej Luzenko (KAZ)       - Astana-Premier Tech       alle
25. Jonas Vingegaard (DEN)     - Jumbo-Visma
26. Tadej Pogacar (SLO)        - UAE-Emirates
27. Sergio Henao (COL)         - Qhubeka-Nexthash         gleiche
...
35. Emanuel Buchmann (GER)     - Bora-Hansgrohe
37. Rigoberto Uran (COL)       - EF Education-Nippo        Zeit
65. Primoz Roglic (SLO)        - Jumbo-Visma                +9:03
- 177 Fahrer klassiert.

 

Van der Poel verteidigt in der Spitzengruppe Gelb

In der Gesamtwertung verteidigte van der Poel das Gelbe Trikot – wie könnte es anders sein – im Angriffsmodus. So hatte er seinen Dauer-Konkurrenten van Aert, der 30 Sekunden zurücklag, immer im Blick. Auf den 3. Platz, 1:49 Minuten hinter dem Gelben Trikot, rückte Kasper Asgreen (Deceuninck) auf, der ebenfalls in der Spitzengruppe des Tages unterwegs war, so wie der Mohoric, der auf den 4. Platz stieg.

Pogacar fiel vom 2. auf den 5. Platz zurück und führt 3:43 Minuten hinterm Gelben Trikot weiterhin die Riege der der besten Klassementfahrer an. Hinter ihm verbesserte sich ein Ex-Toursieger, Vincenzo Nibali (Trek), durch seine Anwesenheit in der Spitzengruppe, auf den 6. Platz. Carapaz und sein Co-Kapitän Thomas sind immer noch nicht in den Top-Ten angekommen. Roglic fiel auf den 33. Platz zurück. Teamintern liegt es nun an van Aert und dem jungen Vingegaard, der auf dem 11. Platz mitten zwischen den anderen Top-Klassementfahrern liegt, obwohl er auf einer der ersten Etappen auf den gestürzten Roglic wartete.

 

Gesamtwertung
 1. Mathieu van der Poel (NED) - Alpecin-Fenix           25:39:17
 2. Wout van Aert (BEL)        - Jumbo-Visma                +0:30
 3. Kasper Asgreen (DEN)       - Deceuninck-Quick Step      +1:49
 4. Matej Mohoric (SLO)        - Bahrain Victorious         +3:01
 5. Tadej Pogacar (SLO)        - UAE-Emirates               +3:43
 6. Vincenzo Nibali (ITA)      - Trek-Segafredo             +4:12
 7. Julian Alaphilippe (FRA)   - Deceuninck-Quick Step      +4:23
 8. Alexej Luzenko (KAZ)       - Astana-Premier Tech        +4:56
 9. Pierre Latour (FRA)        - TotalEnergies              +5:03
10. Rigoberto Uran (COL)       - EF Education-Nippo         +5:04
11. Jonas Vingegaard (DEN)     - Jumbo-Visma                +5:18
12. Richard Carapaz (ECU)      - Ineos Grenadiers           +5:19
13. Geraint Thomas (GBR)       - Ineos Grenadiers           +5:29
14. Wilco Kelderman (NED)      - Bora-Hansgrohe             +5:31
15. Enric Mas (ESP)            - Movistar                   +5:33
16. Bauke Mollema (NED)        - Trek-Segafredo             +5:43
17. Jakob Fuglsang (DEN)       - Astana-Premier Tech        +5:51
18. Toms Skujins (LAT)         - Trek-Segafredo             +5:54
19. David Gaudu (FRA)          - Groupama-FDJ               +6:10
20. Søren Kragh Andersen (DEN) - DSM                        +6:30
21. Sergio Higuita (COL)       - EF Education-Nippo         +6:41
22. Pello Bilbao (ESP)         - Bahrain Victorious         +6:59
23. Esteban Chaves (COL)       - BikeExchange               +6:59
24. Sergio Henao (COL)         - Qhubeka-Nexthash           +7:30
25. Richie Porte (AUS)         - Ineos Grenadiers           +7:33
26. Lucas Hamilton (AUS)       - BikeExchange               +7:34
27. Emanuel Buchmann (GER)     - Bora-Hansgrohe             +8:06
28. Steven Kruijswijk (NED)    - Jumbo-Visma                +8:14
29. Ben O'Connor (AUS)         - AG2R-Citroën               +8:31
30. Guillaume Martin (FRA)     - Cofidis                    +8:52
31. Miguel Angel Lopez (KAZ)   - Movistar                   +8:55
32. Aurél. Paret-Peintre (FRA) - AG2R-Citroën               +8:57
33. Primoz Roglic (SLO)        - Jumbo-Visma                +9:11

 

29-köpfige Flucht des Tages

Dass die lange Etappe zu Beginn zahlreiche Ausreißer auf den Plan rufen würde, war eigentlich klar – dass es dann aber nach ein paar gescheiterten Versuchen gleich 29 (!) Fahrer inklusive des Gesamtführenden van der Poel und des Gesamtdritten van Aert wurden, kam dann wohl auch für das Team von Pogacar überraschend. Es scheiterte zunächst beim Versuch, die große Gruppe sofort einzuholen und war dann zur Tempokontrolle im Hauptfeld gezwungen.

Vorne fuhren van Aert, Teunissen (beide Jumbo), van Baarle (Ineos), Nibali, Skujins, Stuyven (alle Trek), Asgreen, Cavendish (beide Deceuninck), Erviti, Garcia (beide Movistar), Konrad (Bora), Laporte (Cofidis), van der Poel, Meurisse (beide Alpecin), Guerreiro, Cort (beide EF), Godon, Schär (beide AG2R), Kragh Andersen (DSM), Gilbert, Sweeny, van Moer (alle Lotto), Mohoric (Bahrain), Yates (BikeExchange), Houle (Astana), Campanaerts (Qhubeka), Bakelants, Boy van Poppel (beide Intermarché) und Bonnamour (B&B).

Andererseits steckte Pogacar die Situation mit stoischer Ruhe weg – auch noch, als in der Schlussphase fast alle Helfer verschlissen waren. Aber was sollte auch passieren? Zunächst wurde Pogacars Team in der Nachführarbeit ein bisschen unterstützt von TotalEnergies, die die Spitzengruppe verpasst hatten. Und am Ende sahen nach dem Zurückfallen von Roglic und dem Angriff von Carapaz plötzlich andere Teams Handlungsbedarf.

Die längste Tour-Etappe seit über 21 Jahren führte zu mehreren Rennen im Rennen. Mohoric holte neben dem Tagessieg auch das Bergtrikot, indem er unterwegs alle 5 Bergpreise gewann, angefangen 88 Kilometer vorm Ziel, als er nach dem Bergpreis gemeinsam mit Brent van Moer durchzog. Der Spitzengruppe war da bereits Guerreiro durch eine Unachtsamkeit abhanden gekommen, als er kurzzeitig gemeinsam mit Cavendish, Skujins, Godon, und van Baarle abgehängt war und es anders als die 4 anderen nicht zurück nach vorn schaffte. Zuvor noch hatte Cavendish 20 Punkte für die Untermauerung seines Grünen Trikots gesammelt. Gegner von ihm um die Punktewertung waren keine in der Spitzengruppe vertreten.

 

Bergwertung
 1. Matej Mohoric (SLO)        - Bahrain Victorious         11 p.
 2. Ide Schelling (NED)        - Bora-Hansgrohe              5
 3. Mathieu van der Poel (NED) - Alpecin-Fenix               4
 4. Jasper Stuyven (BEL)       - Trek-Segafredo              4

Grünes Trikot
 1. Mark Cavendish (GBR)       - Deceuninck-Quick Step     168 p.
 2. Mathieu van der Poel (NED) - Alpecin-Fenix             103
 3. Jasper Philipsen (BEL)     - Alpecin-Fenix             102
 4. Nacer Bouhanni (FRA)       - Arkéa-Samsic               99
 5. Michael Matthews (AUS)     - BikeExchange               96
 6. Julian Alaphilippe (FRA)   - Deceuninck-Quick Step      84
 7. Peter Sagan (SVK)          - Bora-Hansgrohe             72

 

55 Kilometer vorm Ziel attackierten Stuyven und Campenaerts die Verfolgergruppe und überbrückten 9 Kilometer später den Abstand zum Spitzenduo. Das neue Spitzenquartett lag nun 1:10 Minuten vor der ersten Verfolgergruppe und 7:30 Minuten vorm Hauptfeld. 38 Kilometer vorm Ziel ließ Campenaerts bergauf abreißen, bei nun leicht größerem Vorsprung der Spitzengruppe. In der Verfolgergruppe gab es mehrere Attacken, doch erst 22 Kilometer vorm Ziel kam Patrick Konrad weg, als man sich bereits im Aufstieg zum Signal d'Uchon, dem schwierigsten Berg des Tages, befand. Mohoric schüttelte dort Stuyven und van Moer ab. Konrad war oben als Vierter immer noch über eine Minute zurück, knapp gefolgt von den Resten der einstigen großen Spitzengruppe.

Aus dieser attackierte Magnus Cort mit Franck Bonnamour und Asgreen am Rad in der Abfahrt. Das Trio holte im weiteren Verlauf Konrad und van Moer ein, nicht mehr jedoch Stuyven. Im letzten Anstieg attackierte aus der nächsten Verfolgergruppe van Aert mit van der Poel am Rad. Beide schlossen auf der Zielgeraden zur Gruppe um Asgreen auf. Im Sprint um den 3. Platz und 4 Bonussekunden konnte van der Poel nicht mehr Cort erreichen.

Attacke von Carapaz bringt knapp nichts

Im ebenfalls deutlich dezimierten Hauptfeld fiel Roglic zurück, nachdem Pierre Latour (TotalEnergies) attackiert hatte. Dann attackierte Carapaz, woraufhin Latour wieder im Feld verschwand. In der Abfahrt steuerte Powless (EF) in die Botanik, ohne Schaden zu nehmen. Carapaz lief auf seinen Teamkollegen van Baarle auf. Trotz dieser Hilfe war die Aktion jedoch nicht von Erfolg gekrönt, weil die Einholung auf der Zielgeraden erfolgte. Nur Alaphilppe und Mas (Movistar) sprinteten noch an Carapaz vorbei. Die attraktiv vorgetragene Fahrweise brachte Carapaz also keine Sekunden, sondern verpulverte nur Kräfte vor den beiden Alpenetappen.


Vorschau auf diese Etappe: Das mit Abstand längste Teilstück der Tour de France 2021 bildet die 7. Etappe mit einer klassischen Renndistanz von 249,1 Kilometern. Dadurch kann eine Strecke vom Département Cher bis ins Burgund zurückgelegt werden. Das Profil wird gegen Ende hin immer hügliger, inklusive eines bis zu 18 % steilen Anstiegs – Signal d'Uchon (2. Kategorie) – 18,1 Kilometer vor dem Ziel, das in Le Creusot liegt. Ein weiterer Kategorie-4-Berg steht außerdem 7,9 Kilometer vorm Ziel im Weg.

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Tour de France 2021
7. Etappe (249,1km)
von Vierzon 11:15
nach Le Creusot 17:22

S -km134 13:56 St-Benin-d'Azy
3 -km88 15:03 Côte de Château-Chinon
4 -km71 15:30 Côte de Glux-en-Glenne
3 -km36 16:28 Côte de La Croix de la Liberation
2 / B -km19 16:58 Signal d'Uchon
4 -km8 17:12 Côte de la Gourloye

Etappensieg:
Matej Mohoric (SLO)

Gelbes Trikot:
Mathieu van der Poel (NED)

Grünes Trikot:
Mark Cavendish (GBR)

Bergtrikot:
Matej Mohoric (SLO)

Bester Jungprofi:
Tadej Pogacar (SLO)

Teamwertung:
Jumbo-Visma

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