Tour de France 2021 - 6. Etappe
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Cavendish baut Serie aus
Zum 3. Mal seit 2008 endete eine Tour-Etappe in Châteauroux – und immer hieß der Sieger am Ende Mark Cavendish (Deceuninck). Der inzwischen 36-jährige Brite gewann auch das 6. Teilstück 2021 im Massensprint. Cavendish überholte Jasper Philipsen (Alpecin) um eine dreiviertel Radlänge. Auf dem 3. Platz landete Nacer Bouhanni (Arkéa), der damit die Plätze mit Philipsen im Vergleich zu vor 2 Tagen tauschte, als auch Cavendish siegte. Der Siegzähler bei Tour-Etappensiegen stieg für Cavendish auf 32 – auf Merckx fehlen also nur noch 2!
In der Sprintvorbereitung formierten sich auf der Zielgeraden 2 Züge: Links der von Cavendish, der dann nur noch seinen letzten Anfahrer Mørkøv vor sich hatte, als rechts van der Poel in Gelb gerade an seinen Teamkollegen Rickaert abgegeben hatte, der noch Merlier und Philipsen hinter sich wusste. Man setzte teamintern also erneut auf Philipsen und nicht auf Merlier, den Sieger der 3. Etappe. Die beiden Züge orientierten sich dann zur Mitte. Cavendish sortierte sich an Philipsens Hinterrad ein, das Bouhanni damit verlor. Wieder fanden Philipsen und Bouhanni in Cavendish ihren Meister.
Ergebnis 1. Mark Cavendish (GBR) - Deceuninck-Quick Step 3:17:36 2. Jasper Philipsen (BEL) - Alpecin-Fenix 3. Nacer Bouhanni (FRA) - Arkéa-Samsic 4. Arnaud Démare (FRA) - Groupama-FDJ 5. Peter Sagan (SVK) - Bora-Hansgrohe 6. Cees Bol (NED) - DSM 7. Tim Merlier (BEL) - Alpecin-Fenix alle 8. Wout van Aert (BEL) - Jumbo-Visma 9. Michael Matthews (AUS) - BikeExchange 10. Mads Pedersen (DEN) - Trek-Segafredo 11. Sonny Colbrelli (ITA) - Bahrain Victorious gleiche 12. Jasper de Buyst (BEL) - Lotto-Soudal 13. Max Walscheid (GER) - Qhubeka-Nexthash 14. Rick Zabel (GER) - Israel 15. Mike Teunissen (NED) - Jumbo-Visma Zeit - 177 Fahrer klassiert.
In der Gesamtwertung blieb es nach der Flachetappe bei der Gesamtführung von Mathieu van der Poel mit 8 Sekunden vor Tadej Pogacar (UAE) und 30 vor Wout van Aert (Jumbo), der in Châteauroux in den Sprint hereinhielt und den 8. Platz hinter den Spezialisten Démare (Groupama), Sagan (Bora), Bol (DSM) und Merlier belegte.
Gesamtwertung 1. Mathieu van der Poel (NED) - Alpecin-Fenix 20:09:17 2. Tadej Pogacar (SLO) - UAE-Emirates +0:08 3. Wout van Aert (BEL) - Jumbo-Visma +0:30 4. Julian Alaphilippe (FRA) - Deceuninck-Quick Step +0:48 5. Alexej Luzenko (KAZ) - Astana-Premier Tech +1:21 6. Pierre Latour (FRA) - TotalEnergies +1:28 7. Rigoberto Uran (COL) - EF Education-Nippo +1:29 8. Jonas Vingegaard (DEN) - Jumbo-Visma +1:43 9. Richard Carapaz (ECU) - Ineos Grenadiers +1:44 10. Primoz Roglic (SLO) - Jumbo-Visma +1:48 11. Kasper Asgreen (DEN) - Deceuninck-Quick Step +1:49 12. Geraint Thomas (GBR) - Ineos Grenadiers +1:54 13. Wilco Kelderman (NED) - Bora-Hansgrohe +1:56 14. Enric Mas (ESP) - Movistar +1:58 15. Bauke Mollema (NED) - Trek-Segafredo +2:08 16. Jakob Fuglsang (DEN) - Astana-Premier Tech +2:16 17. David Gaudu (FRA) - Groupama-FDJ +2:35 18. Nairo Quintana (COL) - Arkéa-Samsic +2:45 19. Vincenzo Nibali (ITA) - Trek-Segafredo +2:55 20. Sergio Higuita (COL) - EF Education-Nippo +3:06
Interessante Anfangsphase mit ungewollter 8er-Gruppe
Zu Beginn der 6. Etappe rissen je 2 Fahrer von Lotto und AG2R aus. Mit dieser ungewöhnlichen Konstellation war das Cavendish-Team (Deceuninck) nicht zufrieden und holte das Quartett zurück. Stattdessen bildete sich nun eine kreuzgefährliche 8-köpfige Spitzengruppe mit Asgreen (Deceuninck), Kragh Andersen (DSM), Skujins (Trek Segafredo), Politt (Bora), van Avermaet (AG2R), Rickaert (Alpecin), de Gendt (Lotto) und Zimmermann (Intermarché). Das Team von Démare wurde von dieser überraschenden Aktion auf dem falschen Fuß erwischt und zur Aufholjagd gezwungen. Die Teams von Walscheid (Qhubeka) und Bouhanni stellten auch je einen Mann ab, was jedoch gegen 8 Spitzenreiter etwas dürftig war. In der Spitzengruppe war Kasper Asgreen vor der 6. Etappe klar der Bestplatzierte in der Gesamtwertung mit 1:49 Minuten Rückstand auf das Gelbe Trikot von Mathieu van der Poel, der seinen Teamkollegen Rickaert vorn dabei hatte.
Van Avermaet und Kluge als Fluchtduo des Tages
Doch die Sptizengruppe war sich nicht einig und zerlegte sich selbst mit Attacken. Kurz vor der Einholung riss van Greg van Avermaet nach 30 Rennkilometer aus und blieb als einziger vorn übrig, als noch 130 Kilometer zu fahren waren. Zu ihm rollte dann innerhalb der nächsten 10 Kilometer gemächlich Roger Kluge (Lotto) vor, und das Spitzenduo des Tages stand fest.
Bergpreis und Zwischensprint gingen ohne Gegenwehr an van Avermaet. Im Sprint um den 3. Platz aus dem Hauptfeld heraus agierten Mørkøv, Cavendish und Bouhanni bereits wie die Metzger. Die beiden letztgenannten prallten mit ihren Schultern aneinander, als Mørkøv nach links zur Bande zog und damit Sagan vor die Parade fuhr. Bei engen Abständen fuhr zuerst Colbrelli über die Linie – vor Mørkøv, Philipsen, Matthews, Cavendish, Sagan, van Poppel, Démare und Bouhanni. Auch im Zielsprint verließ Cavendish wieder die Linie und geriet in die Fahrlinie von Philipsen – ohne Konsequenzen. Die Führung in der Punktewertung ums Grüne Trikot baute Cavendish so aus.
Grünes Trikot 1. Mark Cavendish (GBR) - Deceuninck-Quick Step 148 p. 2. Jasper Philipsen (BEL) - Alpecin-Fenix 102 3. Nacer Bouhanni (FRA) - Arkéa-Samsic 99 4. Michael Matthews (AUS) - BikeExchange 96 5. Julian Alaphilippe (FRA) - Deceuninck-Quick Step 84 6. Mathieu van der Poel (NED) - Alpecin-Fenix 78 7. Peter Sagan (SVK) - Bora-Hansgrohe 72 8. Sonny Colbrelli (ITA) - Bahrain Victorious 66 9. Tadej Pogacar (SLO) - UAE-Emirates 64 10. Tim Merlier (BEL) - Alpecin-Fenix 62 11. Arnaud Démare (FRA) - Groupama-FDJ 51
Obwohl das Hauptfeld das Spitzenduo bereits beim Zwischensprint 57 Kilometer vorm Ziel auf Sichtweite hatte, ging das Spielchen noch bis 2,5 Kilometer vorm Ziel – dann waren die beiden eingeholt. Während van Avermaet mit verzerrtem Gesicht kämpfte, wirkte Kluge bei gleichem Tempo äußerlich so, als wäre er auf einer Spazierfahrt ...
Vorschau auf diese Etappe: Eine kurze 6. Etappe zwischen Tours und Châteauroux bietet den Sprintern wohl die nächste Chance auf einen Tagessieg bei der Tour de France 2021. Die Strecke verläuft in südöstlicher Richtung durch die Region Central-Val de Loire. Nach einer letzten Rechtskurve führen die finalen 1,6 Kilometer schnurgerade ins Ziel.
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