Tour de France 2020 - 19. Etappe

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Andersen erneut mit Sieg nach kurzem Solo

Nach der 14. Etappe gewann Søren Kragh Andersen (Sunweb) auch die 19. Etappe der Tour de France 2020 als Solist. Wieder hatte der 26-jährige Däne das richtige Näschen, als er diesmal 16 Kilometer vorm Ziel aus einer hochkarätigen Spitzengruppe attackierte, die sich erst innerhalb der letzten 33 Kilometer gebildet hatte. Und wie bei Andersens ersten Tagessieg belegte Luka Mezgec (Mitchelton) im Sprint der Verfolger einmal mehr den 2. Platz – vor Stuyven (Trek), van Avermaet (CCC), Naesen (AG2R) und Andersens Teamkollegen Arndt.

In dem ersten Dutzend waren auch die 3 Gegner in der Punktewertung dabei: Bennett (Deceuninck) im Grünen Trikot und die nun endgültig geschlagenen Sagan (Bora) und Trentin (CCC). Diese 3 Fahrer belauerten sich, was zur Situation beitrug, dass sich die 11 Verfolger nach Andersens Attacke wie die Ölgötzen anschauten. So hatte Andersen im Ziel in Champagnole fast eine Minute Vorsprung und pumpte sich mehrmals aggressiv zur Siegerpose auf. Das Hauptfeld rollte am Rande des Jura mit über 7 Minuten Rückstand über die Linie.

 

Ergebnis
 1. Søren Kragh Andersen (DEN) - Sunweb                   3:36:33
 2. Luka Mezgec (SLO)          - Mitchelton-Scott           +0:53
 3. Jasper Stuyven (BEL)       - Trek-Segafredo
 4. Greg van Avermaet (BEL)    - CCC                       alle
 5. Oliver Naesen (BEL)        - AG2R La Mondiale         gleiche
 6. Nikias Arndt (GER)         - Sunweb                    Zeit
 7. Luke Rowe (GBR)            - Ineos                      +0:59
 8. Sam Bennett (IRL)          - Deceuninck-Quick Step      +1:02
 9. Peter Sagan (SVK)          - Bora-Hansgrohe           gl.Zeit
10. Matteo Trentin (ITA)       - CCC                      gl.Zeit
11. Jack Bauer (NZL)           - Mitchelton-Scott           +1:07
12. Dries Devenyns (BEL)       - Deceuninck-Quick Step      +1:15
13. Edvald Boasson Hagen       - NTT                        +3:53
14. Hugo Hofstetter (FRA)      - Israel                   gl.Zeit
15. Bryan Coquard (FRA)        - B&B Hotels               gl.Zeit
16. Robert Gesink (NED)        - Jumbo-Visma                +7:38
17. Nils Politt (GER)          - Israel
18. José Joaquin Rojas (ESP)   - Movistar                  alle
19. Sonny Colbrelli (ITA)      - Bahrain-McLaren          gleiche
20. Marco Haller (AUT)         - Bahrain-McLaren           Zeit
- 146 Fahrer klassiert.
DNF Lukas Pöstlberger (AUT)    - Bora-Hansgrohe
DNS Jonathan Castroviejo (ESP) - Ineos
DNS Michael Gogl (AUT)         - NTT

 

An dem Tag zwischen Alpen und dem entscheidenden Einzelzeitfahren gab es auf den vorderen Plätzen der Gesamtwertung keine Veränderungen. An dessen Spitze konservierte Primoz Roglic (Jumbo) seinen 57-Sekunden-Vorsprung vor Tadej Pogacar (UAE).

 

Gesamtwertung
 1. Primoz Roglic (SLO)        - Jumbo-Visma             83:29:41
 2. Tadej Pogacar (SLO)        - UAE-Emirates               +0:57
 3. Miguel Angel Lopez (COL)   - Astana                     +1:27
 4. Richie Porte (AUS)         - Trek-Segafredo             +3:06
 5. Mikel Landa (ESP)          - Bahrain-Merida             +3:28
 6. Enric Mas (ESP)            - Movistar                   +4:19
 7. Adam Yates (GBR)           - Mitchelton-Scott           +5:55
 8. Rigoberto Uran (COL)       - EF                         +6:05
 9. Tom Dumoulin (NED)         - Jumbo-Visma                +7:24
10. Alejandro Valverde (ESP)   - Movistar                  +12:12
11. Damiano Caruso (ITA)       - Bahrain-Merida            +12:31
12. Guillaume Martin (FRA)     - Cofidis                   +13:16
13. Richard Carapaz (ECU)      - Ineos                     +17:48
14. Warren Barguil (FRA)       - Arkéa-Samsic              +28:03
15. Sepp Kuss (USA)            - Jumbo-Visma               +35:54
16. Pello Bilbao (ESP)         - Bahrain-Merida            +53:33
17. Nairo Quintana (COL)       - Arkéa-Samsic              +57:49
18. Pierre Rolland (FRA)       - B&B Hotels              +1:00:13
19. Carlos Verona (ESP)        - Movistar                +1:11:30
20. Wout van Aert (BEL)        - Jumbo-Visma             +1:19:57
...
59. Søren Kragh Andersen (DEN) - Sunweb                  +3:01:56

 

In der Frühphase der 19. Etappe begann Rémi Cavagna (Deceuninck) ein langes Solo. Eine Verfolgergruppe konnte oder wollte nicht aufschließen – auch, als sich der Gesamtzwölfte Guillaume Martin (Cofidis) freiwillig zurückfallen ließ. Wenig später wurden auch Barthe (B&B Hotels), Walscheid (NTT), Soupe (Total) und van Baarle (Ineos) vom Hauptfeld wieder eingeholt. Dort hatte Sagan 2 und Bol einen Helfer für die Nachführarbeit abgestellt.

Kurz vor dem Zwischensprint – man war bereits innerhalb der letzten 50 Kilometer angelangt – attackierten Cosnefroy (AG2R), Rolland (B&B Hotels) und Rowe (Ineos) aus dem Hauptfeld. Das Trio schloss hinter der Sprintwertung zu Cavagna auf. Für den 5. Platz sprintete Sam Bennett vor Sagan über die Linie. In diesem Zuge lösten sich zusammen mit Sagan und Bennett dessen Teamkollegen Asgreen und Mørkøv sowie Trentin als Verfolger des neuen Spitzenquartetts. Diese Verfolgergruppe wurde schnell wieder gestellt. Stattdessen probierten weitere Fahrer den Sprung nach vorne. Doch 34,5 Kilometer vorm Ziel lief alles wieder zusammen, inklusive der Spitzengruppe.

Wenige Momente später formierte sich die entscheidende Spitzengruppe. 7 Fahrer entwischten, 5 setzten schnell hinterher. Teamintern doppelt vorne vertreten waren Andersen und Arndt, Bennett und Devenyns, Trentin und van Avermaet sowie Mezgec und Bauer. Als Einzelkämpfer versuchten sich Stuyven, Naesen, Sagan und Rowe. Schnell ging die Schere nach hinten auf. Auch ein Verfolgertrio mit Hagen (NTT), Hofstetter (Israel) und Coquard (B&B Hotels) kam nicht mehr nach vorne, so dass der Etappensieg unter den ersten 12 Fahrern ausgefochten werden sollte.

17 Kilometer vor dem Ziel attackierte Matteo Trentin in einem steigenden Stück. Wie schon bei Andersens anderem Etappensieg neutralisierte Sagan die letzte Attacke, bevor Andersen einen draufsetzte. Als Sagan der Attacke von Trentin hinterherstieg, lagen ihm Bennett und alle anderen auf dem Gepäckträger. Insbesondere Trentins Teamkollege van Avermaet war dann bei Andersen Attacke nicht zur Stelle. Stattdessen blockierte er danach Attacken von Bauer und Rowe – als wäre er der Teamkollege von Andersen. Die 11 Verfolger rissen ganz zum Schluss auseinander. Auch über die Ziellinie rollte Bennett auf dem 8. Platz vor Sagan und Trentin.

 

Grünes Trikot
 1. Sam Bennett (IRL)          - Deceuninck-Quick Step     319 p.
 2. Peter Sagan (SVK)          - Bora-Hansgrohe            264
 3. Matteo Trentin (ITA)       - CCC                       250
 4. Bryan Coquard (FRA)        - B&B Hotels                173
 5. Caleb Ewan (AUS)           - Lotto-Soudal              158
 6. Julian Alaphilippe (FRA)   - Deceuninck-Quick Step     150
 7. Wout van Aert (BEL)        - Jumbo-Visma               147
 8. Søren Kragh Andersen (DEN) - Sunweb                    138
 9. Michael Mørkøv (DEN)       - Deceuninck-Quick Step     129
10. Tadej Pogacar (SLO)        - UAE-Emirates              123
11. Luka Mezgec (SLO)          - Mitchelton-Scott          109
12. Primoz Roglic (SLO)        - Jumbo-Visma               101

 


Vorschau auf diese Etappe: Zwischen den Alpen und dem entscheidenden Bergzeitfahren in den Vogesen kehrt die Tour der France 2020 noch einmal für einen Tag ins Jura zurück, wenn auch diesmal nicht mehr mit Höchstschwierigkeiten. Im Gesamtklassement wird sich deswegen wahrscheinlich mal nichts tun. Wer den Tagessieg auf der 19. Etappe will, muss wohl den Sprung in die frühe Spitzengruppe des Tages schaffen. Das ist notwendig, aber nicht hinreichend: Denn in der hügligen zweiten Etappenhälfte zum Zielort Champagnole zeigt sich, wer nach 3 Rennwochen noch genügend Reserven in den Beinen hat.

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Tour de France 2020
19. Etappe (166,5km)
von Bourg-en-Bresse 13:45
nach Champagnole 17:37

4 -km85 15:39 Côte de Château-Chalon
S -km49 16:29 Mournans

Etappensieg:
Søren Kragh Andersen (DEN)

Gelbes Trikot:
Primoz Roglic (SLO)

Grünes Trikot:
Sam Bennett (IRL)

Bergtrikot:
Richard Carapaz (ECU)

Weißes Trikot:
Tadej Pogacar (SLO)

Teamwertung:
Movistar

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