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Tour de France 2020 - 14. Etappe
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Andersen sahnt nach kurzem Solo ab
Søren Kragh Andersen (Sunweb) gewann in Lyon die 14. Etappe der Tour de France 2020 nach einem 3,2-Kilometer-Solo. In einem arg dezimierten Hauptfeld passte der 26-jährige Däne genau den richtigen Zeitpunkt ab, nachdem zuvor seine Teamkollegen im Finale die gegnerischen Teams beschäftigt hatten. Im Sprint um den 2. Platz setzte sich Luka Mezgec (Mitchelton) klar vor Simone Consonni (Cofidis) und Peter Sagan (Bora) durch. Sagans Team hatte zuvor den gesamten Tag schwer gemacht, um Sam Bennett (Deceuninck) im Grünen Trikot abzuhängen, was auch gelang. Nur ein Etappensieg oder wenigstens eine Top-3-Platzierung sprang für Sagan nicht heraus.
Auf der bergigen 14. Etappe hieß es also zum wiederholten Mal: Bora schrieb die Geschichte, die anderen machten die Schlagzeilen. An den letzten beiden Kategorie-4-Wellen in Lyon hatte Tiesj Benoot (Sunweb) das Finale mit seiner Attacke 11 Kilometer eröffnet. 3 Kilometer später wurde er gestellt von Lennard Kämna (Bora), der dann selbst ein ähnlich langes Solo hinlegte. Die attackierenden de Gendt (Lotto) und Alaphilippe (Deceuninck) schlossen zuerst die Lücke zu Kämna. Doch Hirschi (Sunweb) brachte das Feld hinterher und setzte selbst eine Attacke drauf. Sagan höchstpersönlich vereitelte diese Attacke mit van Avemaet (CCC) am Rad. Helfer waren demnach inzwischen Mangelware, weswegen der nächste Nadelstich durch Andesen endgültig saß.
Ergebnis 1. Soren Kragh Andersen (DEN) - Sunweb 4:28:10 2. Luka Mezgec (SLO) - Mitchelton-Scott +0:15 3. Simone Consonni (ITA) - Cofidis 4. Peter Sagan (SVK) - Bora-Hansgrohe 5. Casper Pedersen (DEN) - Sunweb 6. Jasper Stuyven (BEL) - Trek-Segafredo 7. Matteo Trentin (ITA) - CCC alle 8. Oliver Naesen (BEL) - AG2R La Mondiale 9. Sonny Colbrelli (ITA) - Bahrain-Merida 10. Marc Hirschi (SUI) - Sunweb 11. Anthony Turgis (FRA) - Total Direct Energie gleiche 12. Tadej Pogacar (SLO) - UAE-Emirates 13. Michael Valgren (DEN) - NTT 14. Hugo Houle (CAN) - Astana 15. Warren Barguil (FRA) - Arkéa-Samsic Zeit - 157 Fahrer klassiert. DNF Pierre Latour (FRA) - AG2R La Mondiale DNS Romain Bardet (FRA) - AG2R La Mondiale
Zwischen den Klassementfahrern gab es an einem Überführungstag zwischen 2 Bergankünften keine Verschiebungen. Primoz Roglic (Jumbo) behielt das Gelbe Trikot 44 Sekunden vor Tadej Pogacar (UAE) und 59 vor Egan Bernal (Ineos).
Gesamtwertung 1. Primoz Roglic (SLO) - Jumbo-Visma 61:03:00 2. Tadej Pogacar (SLO) - UAE-Emirates +0:44 3. Egan Bernal (COL) - Ineos +0:59 4. Rigoberto Uran (COL) - EF +1:10 5. Nairo Quintana (COL) - Arkéa-Samsic +1:12 6. Miguel Angel Lopez (COL) - Astana +1:31 7. Adam Yates (GBR) - Mitchelton-Scott +1:42 8. Mikel Landa (ESP) - Bahrain-Merida +1:55 9. Richie Porte (AUS) - Trek-Segafredo +2:06 10. Enric Mas (ESP) - Movistar +2:54 11. Guillaume Martin (FRA) - Cofidis +3:14 12. Tom Dumoulin (NED) - Jumbo-Visma +4:32 13. Richard Carapaz (ECU) - Ineos +5:11 14. Alejandro Valverde (ESP) - Movistar +6:22 15. Damiano Caruso (ITA) - Bahrain-Merida +7:02
Zu Beginn der 14. Etappe ging ein Spitzentrio in Front, bestehend aus Stefan Küng (Groupama), Edward Theuns (Trek) und Cees Bol (Sunweb). Als Solist ging Casper Pedersen (auch Sunweb) hinterher, doch unvermittelt nahmen sowohl er als auch vorne sein Teamkollege Bol die Beine hoch. Die Gruppe war ihnen wohl mutmaßlich zu kleine, und das Team stellte den Sieger dann am Ende ja auf andere Weise ...
Küng war bald als Solist unterwegs, weil Theuns bergan nicht mithalten konnte. Dahinter zogen Sagans Helfer bereits über 120 Kilometer vorm Ziel die Daumenschrauben an, wodurch Bennett an Boden verlor. Zunächst wehrten sich Bennetts Helfer noch, doch der Vorsprung wuchs von einer Minute auf 1:30, und im Hauptfeld hatten sich außerdem Helfer von Trentin und van Avermaet in die Tempoarbeit eingeschaltet. Nebenbei bemerkt: Trentin sprintete im Ziel auf den 7. Platz, und van Avermaet wagte nicht mehr als Sagans Hinterrad zu markieren ...
Schon 81 Kilometer vorm Ziel wurde Küng geschnappt, und ein paar Kilometer später gaben Bennett und seine Teamkollegen die Verfolgungsjagd auf. Doch der Schaden bezüglich des Grünen Trikots hielt sich für Bennett in Grenzen, weil Sagans Mannen die Etappe zwar einmal mehr bis kurz vorm Ziel beeindruckend gestalteten, aber das Ergebnis nicht gleichermaßen fulminant ausfiel. Schon beim frühen Zwischensprint hatte Sagan gemeinsam mit Schachmann attackiert und viel investiert für die Punkte hinter Küng und Theuns – und um 5 Punkte auf Bennett herauszuholen. Im Ziel kamen 18 für den 4. Platz hinzu (anstatt der wohl erhofften 50 für den Sieg). So blieb Sam Bennetts Vorsprung in der Punktewertung mit 43 Punkte vor Sagan komfortabel groß.
Grünes Trikot 1. Sam Bennett (IRL) - Deceuninck-Quick Step 262 p. 2. Peter Sagan (SVK) - Bora-Hansgrohe 219 3. Matteo Trentin (ITA) - CCC 169 4. Bryan Coquard (FRA) - B&B Hotels 162 5. Caleb Ewan (AUS) - Lotto-Soudal 158 6. Wout van Aert (BEL) - Jumbo-Visma 131 7. Julian Alaphilippe (FRA) - Deceuninck-Quick Step 108 8. Michael Mørkøv (DEN) - Deceuninck-Quick Step 106
Vorschau auf diese Etappe: Aus dem Zentralmassiv heraus führt die 14. Etappe der Tour de France 2020 nach Lyon. Wenn die Sprinter allerdings dachten, dass sich ihnen vor den Alpen hier noch einmal eine Chance bietet, benötigen sie jedoch dazu die entsprechenden Berg-Beine sowie Mitstreiter im eigenen und in anderen Teams. Denn nach einer bergigen ersten Etappenhälfte geht es mit ordentlich Höhenmetern weiter. Auf den letzten gut 10 Kilometern gilt es dann immerhin 2 kleine Bergpreise zu bewältigen, jeweils 1,4 Kilometer lang und rund 5 % im Schnitt steil. Ob für Sprinter oder Ausreißer: Die flache Zielgerade in Lyon verläuft über 1,8 Kilometer entlang des Rhône-Ufers.
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