Tour de France 2020 - 11. Etappe

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Ewan vor Bennett, Sagan rammt van Aert

Caleb Ewan (Lotto) gewann in Poitiers die 11. Etappe der Tour de France 2020 in einem engen Massensprint. Der 26-jährige Australier kam mal wieder von recht weit hinten auf und überquerte die Ziellinie nur wenige Zentimeter vor Peter Sagan (Bora) und Sam Bennett (Deceuninck), die beide fast gleichauf waren. Auch noch innerhalb einer Radlänge mit diesen 3 Fahrern, die alle mit dem Tigersprung über die Linie hechteten, erreichte Wout van Aert (Jumbo) das Ziel. Der Alleskönner hatte den Sprint extrem früh eröffnet. Sagan rammte dann van Aert mit der Schulter, um sich neben der Bande Platz zu verschaffen. Eine Distanzierung Sagans drängte sich auf – und so geschah es auch.

Diese völlig korrekte Entscheidung der Jury bedeutete möglicherweise eine Vorentscheidung ums Grüne Trikot zugunsten von Bennett. Dabei präsentierte sich Sagan deutlich schneller als bisher bei dieser Tour 2020. Er war jedoch im Sprint mehrfach blockiert, zuletzt von van Aert. Den weitesten Weg in Poitiers nahm allerdings Ewan, links vorbei an Bennett, der wiederum van Aert mit Sagan in den Sandwich nahm. Ewan hatte schon die 3. Etappe für sich entschieden und schloss nach Tagessiegen zum ebenfalls 2-mal erfolgreichen van Aert auf.

 

Ergebnis
 1. Caleb Ewan (AUS)           - Lotto-Soudal             4:00:01
 2. Sam Bennett (IRL)          - Deceuninck-Quick Step
 3. Wout van Aert (BEL)        - Jumbo-Visma
 4. Bryan Coquard (FRA)        - B&B Hotels
 5. Clément Venturini (FRA)    - AG2R La Mondiale
 6. Mads Pedersen (DEN)        - Trek-Segafredo
 7. Luka Mezgec (SLO)          - Mitchelton-Scott
 8. Hugo Hofstetter (FRA)      - Israel
 9. Oliver Naesen (BEL)        - AG2R La Mondiale          alle
10. Ryan Gibbons (RSA)         - NTT
11. Matteo Trentin (ITA)       - CCC
12. Alexander Kristoff (NOR)   - UAE-Emirates
13. Anthony Turgis (FRA)       - Total Direct Energie     gleiche
14. Edvald Boasson Hagen (NOR) - NTT
15. Niccolo Bonifazio (ITA)    - Total Direct Energie
...
85. Peter Sagan (SVK)          - Bora-Hansgrohe            Zeit
- 161 Fahrer klassiert.
DNF Gregor Mühlberger (AUT)    - Bora-Hansgrohe
DNF Ion Izagirre  (ESP)        - Astana
DNS Davide Formolo (ITA)       - UAE-Emirates

 

Gar keine Diskussionen gab es über die Gesamtwertung. Hier blieb alles wie zuvor, mit Primoz Roglic (Jumbo) im Gelben Trikot 21 Sekunden vor Egan Bernal (Ineos).

 

Gesamtwertung
 1. Primoz Roglic (SLO)        - Jumbo-Visma             46:15:24
 2. Egan Bernal (COL)          - Ineos                      +0:21
 3. Guillaume Martin (FRA)     - Cofidis                    +0:28
 4. Romain Bardet (FRA)        - AG2R La Mondiale           +0:30
 5. Nairo Quintana (COL)       - Arkéa-Samsic               +0:32
 6. Rigoberto Uran (COL)       - EF                         +0:32
 7. Tadej Pogacar (SLO)        - UAE-Emirates               +0:44
 8. Adam Yates (GBR)           - Mitchelton-Scott           +1:02
 9. Miguel Angel Lopez (COL)   - Astana                     +1:15
10. Mikel Landa (ESP)          - Bahrain-Merida             +1:42
11. Richie Porte (AUS)         - Trek-Segafredo             +1:53
12. Enric Mas (ESP)            - Movistar                   +2:02
13. Bauke Mollema (NED)        - Trek-Segafredo             +2:31
14. Tom Dumoulin (NED)         - Jumbo-Visma                +3:22
15. Richard Carapaz (ECU)      - Ineos                      +3:42
16. Damiano Caruso (ITA)       - Bahrain-Merida             +3:42
17. Alejandro Valverde (ESP)   - Movistar                   +3:43
18. Sergio Higuita (COL)       - EF                         +6:08
19. Esteban Chaves (COL)       - Mitchelton-Scott          +12:13
20. Emanuel Buchmann (GER)     - Bora-Hansgrohe            +15:35
21. Pierre Rolland (FRA)       - B&B Hotels                +20:46

 

Einsamer Ausreißer der 11. Etappe war Matthieu Ladagnous (Groupama). Außer den Prämien am Bergpreis und beim Zwischensprint sowie den Fernsehminuten war für ihn nichts zu erben. Schon 43 Kilometer vorm Ziel wurde er vom Hauptfeld geschnappt.

Gar kein Entkommen gab es nach 24 Kilometern für 6 Ausreißer, die probierten Ladagnous nachzusetzen. Naesen (AG2R), Küng (Groupama), Stuyven (Trek), Pöstlberger (Bora), Gogl (NTT) und van Asbroeck (Israel) hätten eine schlagkräftige Gruppe bebildet, welche die Sprinterteams von Bennett und Ewan unter keinen Umständen weglassen wollten. Pöstlberger probierte es 6 Kilometer vorm Ziel noch einmal und erhielt Gesellschaft von Asgreen und Jungels (beide Deceuninck). Asgreen opferte sich auf, aber auch Jungels und Pöstlberger waren kurz vor der 2-Kilometer-Marke gestellt. Entsprechend unorganisiert verlief einmal mehr bei dieser Tour de France der Massensprint.

Beim Zwischensprint hinter Ladagnous bekamen es aus dem Hauptfeld Bennett und sein Anfahrer Mørkøv zum wiederholten Male hin, sich beide vor Sagan zu platzieren. Im Ziel hingegen lag Sagan um Reifenstärke vor Bennett, so dass Sagan den Rückstand in der Punktewertung zu Bennett eigentlich am Ende der 11. Etappe auf 15 Punkte verkürzt hatte. Durch die Distanzierung ans Ende des Feldes hieß es jedoch nicht 30 Punkte für Sagan und 20 für Bennett, sondern 30 für Bennett und keine für Sagan, der zudem als Strafe die 13 Punkte vom Zwischensprint aberkannt bekam. Daher bringen nun 68 Punkte Vorsprung Bennett in eine hervorragende Ausgangsposition, um Sagan als zweiter Fahrer in 9 Jahren das Grüne Trikot streitig zu machen.

 

Grünes Trikot
 1. Sam Bennett (IRL)          - Deceuninck-Quick Step     243 p.
 2. Peter Sagan (SVK)          - Bora-Hansgrohe            175
 3. Bryan Coquard (FRA)        - B&B Hotels                157
 4. Caleb Ewan (AUS)           - Lotto-Soudal              155
 5. Matteo Trentin (ITA)       - CCC                       140
 6. Wout van Aert (BEL)        - Jumbo-Visma               131
 7. Alexander Kristoff (NOR)   - UAE-Emirates              100
 8. Michael Mørkøv (DEN)       - Deceuninck-Quick Step      92

 


Vorschau auf diese Etappe: Von der Atlantik-Küste nach Ost-Nordost ins Landesinnere führt die 11. Etappe nach Poitiers. Das Profil ist wellig, so dass sich die Sprinterteams entscheiden müssen, ob es ihnen das wert ist? Zwischen den Kilometern 3 und 2 vor dem Ziel ist die letzte kleine Welle zu nehmen. Der Schlusskilometer führt schnurgerade und flach auf breiter Straße ins Ziel.

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Tour de France 2020
11. Etappe (167,5km)
von Châtelaillon-Plage 13:40
nach Poitiers 17:28

4 -km77 15:44 Côte de Cherveux
S -km60 16:07 Les Grands Ajoncs

Etappensieg:
Caleb Ewan (AUS)

Gelbes Trikot:
Primoz Roglic (SLO)

Grünes Trikot:
Sam Bennett (IRL)

Bergtrikot:
Benoît Cosnefroy (FRA)

Weißes Trikot:
Egan Bernal (COL)

Teamwertung:
Movistar

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