Lüttich-Bastogne-Lüttich 2024

(BEL/1.UWT) - Siegerliste Lüttich-Bastogne-Lüttich

Pogacar fast 2 Minuten vor Bardet

Tadej Pogacar (UAE) holte den Favoritensieg bei Lüttich-Bastogne-Lüttich 2024. Der 25-jährige Slowene attackierte 35 Kilometer vor Schluss an der Côte de la Redoute und fuhr einem ungefährdeten Solo-Triumph entgegen. Sein Vorsprung auf den 2. Platz schrumpfte auf der Zielgeraden auf 1:39 Minuten, weil er ins Publikum winkend austrudelte. Ebenfalls als Solist, ab dem Falkenfelsten 14 Kilometer vorm Ziel, war Romain Bardet (DSM) Bester des Rests. Dahinter rollte auf den letzten Kilometern noch einmal einiges zusammen, so dass der zwischenzeitlich zurückgefallene Mathieu van der Poel (Alpecin) noch auf den 3. Platz sprintete.

Beim Ardennen-Monument gab es entgegen einiger Vorhersagen keinen Schneeregen-Epos wir beim Wallonischen Pfeil 4 Tage zuvor, als viele Mitfavoriten fröstelnd vorzeitig vom Rad stiegen. Pogacar war dort nicht dabei. Dennoch setzten einstellige Temperaturen und starker Wind von schräg vorne auf dem Rückweg von Bastogne nach Lüttich den Fahrern ordentlich zu.

Pogacar machte es dann wie Remco Evenepoel (Soudal) in den beiden Jahren zuvor, als er jeweils als Solist begann. Wegen eines Trauerfalls in der Familie und ein Jahr später eines Sturzes inklusive Handgelenkbruchs kam es für Pogacar jeweils nicht zum Duell mit Evenepoel, nachdem er in Lüttich 2021 im Gruppensprint triumphiert hatte. 2024 hingegen fehlte Evenepoel wegen gebrochener Knochen am Start in Lüttich.

Die frühe Spitzengruppe des Tages bei Lüttich-Bastogne-Lüttich 2024 umfasste 9 Fahrer: Gelders (Soudal), Rochas (Groupama), Calmejane (Intermarché), Scaroni (Astana), Romeo (Movistar), Leijnse (DSM), Vliegen (Bingoal), Ourselin und Doubey (beode Totalenergie), von denen die ersten bereits wenige Kilometer nach dem Start, über 250 Kilometer vorm Ziel, ausrissen. Eine vermeintliche Vorentscheidung für 97 Kilometer vorm Ziel, als es zu einer Teilung des Hauptfelds kam. Die hinter Pogacar am nächstbesten gewetteten van der Poel und Tom Pidcock (Ineos) fanden sich im hinteren Teil wieder.

Bereits 88 Kilometer vorm Ziel waren die letzten frühen Ausreißer vom ersten Feld um Pogacar gestellt. Das Verfolgerfeld um van der Poel hing zeitweise über anderthalb Minuten zurück. 17 Kilometer später gelang jedoch die Rückkehr ins erste Feld, wobei Pidcock etwas nervöser dies mit mehr Einsatz im Wind eher schaffte. Van der Poel ließ sich stattdessen im Windschatten anderer Teams und auch zuletzt Teamfahrzeuge nach vorne bringen.

So ging es in Richtung in einem Ausscheidungsfahren in Richtung Côte de la Redoute, wo das Hauptfeld dann völlig auseinander brach. Pogacar sah sich dort zu einem frühen Angriff veranlasst, als sein schon lange im Wind fahrender Helfer Domen Novak entkräftet ausscherte. Richard Carapaz (EF) versuchte zunächst mitzuziehen, musste aber in Richtung Kuppe abreißen lassen. Zu Carapaz schlossen Maxim van Gils (Lotto), Egan Bernal (Ineos), Mauri Vansevenant (Soudal) und Alexej Luzenko (Astana) auf.

In der Abfahrt füllte sich die Verfolgergruppe auf, während Pogacar den Vorsprung auf eine halbe Minute schraubte. Van der Poel lag dort noch etwas weiter zurück. Innerhalb der letzten 30 Kilometer attackierte Healy die erste Verfolgergruppe, allerdings dort schon eine Minute hinterm entfesselten Pogacar. Bardet sprang Healy hinterher. Dann ergänzten auch noch Benoît Cosnefroy (Decathlon) und Romain Grégoire (Groupama) die 2 ersten Verfolger.

Regen setzten 23 Kilometer vorm Ziel über die Côte de Forges, dem vorletzten Anstieg, hinweg ein, hörte aber auch schnell wieder auf. Das Verfolgerquartett manifestierte die Minute Rückstand auf Pogacar und lag rund eine Minute vor den nächsten Verfolgern.

Im letzten Anstieg, am Falkenfelsen, lösten sich Healy und Bardet, wobei Bardet schließlich sein Solo für den 2. Platz begann. Bernal attackierte die Verfolger und schloss mit Carapaz, Tiesj Benoot (Visma), van Gils und Luzenko zu Grégoire, Cosnefroy und Healy auf. Wenig später kamen Vansevenant, Pello Bilbao (Bahrain) und Paul Lapeira (Decathlon) hinzu.

Weil sich unter den Verfolgern eher eine Springerei als eine organisierte Verfolgungsarbeit entwickelte, konnte Bardet einen engen Vorsprung zwischen 10 und 20 Sekunden ins Ziel bringen und seinen 3. Platz in Lüttich aus dem Jahr 2018 toppen. Außerdem konnten von hinten innerhalb der letzten 5 Kilometer mehrere längst schon abgehängte Gruppen aufschließen, darunter auch van der Poel, und doch noch in den Kampf um den 3. Platz eingreifen.

Dieser wurde letztlich im Sprint ausgefochten. Van der Poel eröffnete von vorne und wählte dabei den kürzeren Weg auf er rechten Fahrbahnseite. Den 4. Platz belegte van Gils, der vielleicht als einziger Fahrer den verbliebenen Podestplatz van der Poel noch hätte streitig machen können. Er war jedoch zunächst eingebaut, dann blockiert, schlüpfte aber noch gerade rechtzeitig an Aurélien Paret-Peintre (Decathlon) und Vansevenant auf den nächsten Rängen vorbei.

 

So 21. April 2024
Ergebnis der 110. Auflage Liège-Bastogne-Liège (259,0km)
 1. Tadej Pogacar (SLO)        - UAE-Emirates             6:13:48
 2. Romain Bardet (FRA)        - DSM-PostNL                 +1:39
 3. Mathieu van der Poel (NED) - Alpecin-Deceuninck         +2:02
 4. Maxim van Gils (BEL)       - Lotto-Dstny
 5. Aurél. Paret-Peintre (FRA) - Decathlon-AG2R
 6. Mauri Vansevenant (BEL)    - Soudal-Quick Step
 7. Valentin Madouas (FRA)     - Groupama-FDJ
 8. Alexej Luzenko (KAZ)       - Astana-Kasachstan
 9. Pello Bilbao (ESP)         - Bahrain Victorious
10. Tom Pidcock (GBR)          - Ineos Grenadiers
11. Paul Lapeira (FRA)         - Decathlon-AG2R
12. Tiesj Benoot (BEL)         - Visma-Lease a Bike
13. Bauke Mollema (NED)        - Lidl-Trek
14. Alex Aranburu (ESP)        - Movistar
15. Dylan Teuns (BEL)          - Israel-Premier Tech
16. Benoît Cosnefroy (FRA)     - Decathlon-AG2R
17. Marc Hirschi (SUI)         - UAE-Emirates              alle
18. Guillaume Martin (FRA)     - Cofidis
19. Ion Izagirre (ESP)         - Cofidis
20. Alexander Wlasow (RUS)     - Bora-Hansgrohe
21. Egan Bernal (COL)          - Ineos Grenadiers
22. Antonio Tiberi (ITA)       - Bahrain Victorious       gleiche
23. Kevin Vermaerke (USA)      - DSM-PostNL
24. Romain Grégoire (FRA)      - Groupama-FDJ
25. Tobias Johannessen (NOR)   - Uno-X
26. Richard Carapaz (ECU)      - EF Education-Easypost
27. Ben Healy (IRL)            - EF Education-Easypost     Zeit
28. Mattias Skjelmose (DEN)    - Lidl-Trek                  +3:52
29. João Almeida (POR)         - UAE-Emirates             gl.Zeit
30. Wout Poels (NED)           - Bahrain Victorious       gl.Zeit
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Strecken-Vorschau

Die Strecke von Lüttich-Bastogne-Lüttich 2024 beinhaltet 12 bezeichnete Anstiege in den Ardennen. Auf dem Hinweg nach Lüttich wurde die Côte de la Roche-en-Ardenne ausgetauscht gegen die Côte de Bonnerue. Entscheidend dürfte dieses Vorgeplänkel ohnehin nicht sein. Denn die letzten 11 Anstiege blieben identisch, mit den letzten 3 Redoute, Forges und Falkenfelsen 34, 24 und 14 Kilometer vor dem Ziel in Lüttich.

Anstiege Lüttich-Bastogne 2024km-ZeitLänge
1.Côte de Bonnerue178,312:062,5 km12,3 %
2.Côte de Saint-Roch137,213:071,0 km11,2 %
3.Côte de Mont-le-Soie93,314:111,7 km7,9 %
4.Côte de Wanne85,014:233,6 km5,1 %
5.Côte de Stockeu78,514:321,0 km12,5 %
6.Côte de la Haute-Levée74,314:392,2 km7,5 %
7.Col du Rosier60,114:594,4 km5,9 %
8.Côte de Desnié46,715:191,6 km8,1 %
9.Côte de La Redoute34,015:381,6 km9,4 %
10.Côte des Forges23,315:531,3 km7,8 %
11.Côte de La Roche-aux-Faucons13,316:081,3 km11,0 %
Zielankunft in Lüttich bei Kilometer 259

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