Giro d'Italia 2023 - 10. Etappe
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Cort komplettiert als nächster Däne
Bei hartem Wetter gewann Magnus Cort (EF) in Camaiore die 10. Etappe des Giro d'Italia 2023. Der 30-jährige schlug seine beiden Mitausreißer Derek Gee (Israel) und Alessandro de Marchi (Jayco) deutlich im Dreiersprint und komplettierte als nächster Däne bei diesem Giro nach Mads Pedersen (Trek) seine Sammlung aus Tagessiegen bei allen 3 großen Rundfahrten. Ein erstes Hauptfeld mit den meisten Sprintern und Klassementfahrern wurde von eben diesem Pedersen über die Ziellinie geführt.
Nach dem ersten Ruhetag und der regenreichen ersten Rennwoche war das Wetter auf der 10. Etappe noch schlechter. An dem bis auf 1521 Meter führenden Anstieg in der ersten Etappenhälfte herrschten Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt – gepaart mit eisigem Wind und natürlich wieder anhaltendem Regen. Die Fahrer waren damit beschäftigt, ihre dicke, durchnässte Kleidung zu tauschen und Stürzen zu entgehen.
Zu Beginn des Tages war im Gespräch, besagten Anstieg neutralisiert zu fahren. Doch stattdessen wurde es ein 196 Rennkilometer langer Höllentag. Bei Cort, Gee und de Marchi überquerte Davide Bais (Eolo) zuerst den frostigen Passo delle Radici. Bais baute damit seinen Vorsprung in der Bergwertung aus, ließ allerdings in der Abfahrt abreißen. Das Hauptfeld fiel vereinzelt im Anstieg, dann aber vor allem in der Abfahrt völlig auseinander. Das erste Hauptfeld umfasste am Ende nur etwas mehr als 40 Fahrer und war damit deutlich kleiner als das zweite Hauptfeld.
Ergebnis 1. Magnus Cort (DEN) - EF Education-Easypost 4:51:15 2. Derek Gee (CAN) - Israel-Premier Tech gl.Zeit 3. Alessandro de Marchi (ITA) - Jayco-Alula +0:02 4. Mads Pedersen (DEN) - Trek-Segafredo +0:51 5. Pascal Ackermann (GER) - UAE-Emirates 6. Stefano Oldani (ITA) - Alpecin-Deceuninck 7. Jonathan Milan (ITA) - Bahrain Victorious 8. Mark Cavendish (GBR) - Astana-Kasachstan 9. Mirco Maestri (ITA) - Eolo-Kometa 10. Filippo Fiorelli (ITA) - Green Project-Bardiani 11. Lorenzo Rota (ITA) - Intermarché-Circus alle 12. Marius Mayrhofer (GER) - DSM 13. Davide Ballerini (ITA) - Soudal-Quick Step gleiche 14. Lennard Kämna (GER) - Bora-Hansgrohe 15. Filippo Magli (ITA) - Green Project-Bardinai Zeit ... 45. Andreas Leknessund (NOR) - DSM +1:04 66. Jay Vine (AUS) - UAE-Emirates +11:19 - 150 Fahrer klassiert. DNF Alexander Wlasow (RUS) - Bora-Hansgrohe DNF Erik Fetter (HUN) - Eolo-Kometa DNF Simone Petilli (ITA) - Intermarché-Circus DNF Martijn Tusveld (NED) - DSM DNS Oscar Riesebeek (NED) - Alpecin-Deceuninck DNS Rigorberto Uran (COL) - EF Education-Easypost DNS Stefan Küng (SUI) - Groupama-FDJ DNS Sven Erik Bystrøm (NOR) - Intermarché-Circus DNS Rein Taaramäe (EST) - Intermarché-Circus DNS Domenico Pozzovivo (ITA) - Israel-Premier Tech DNS Mads Würtz Schmidt (DEN) - Israel-Premier Tech DNS Callum Scotson (AUS) - Jayco-Alula DNS Remco Evenepoel (BEL) - Soudal-Quick Step
Nach dem Corona-Aus des Gesamtführenden Remco Evenepoel (Soudal) war unter der dicken langen, mehrlagigen Kleidung gar nicht richtig zu erkennen, dass stattdessen Geraint Thomas (Ineos) im Rosa Trikot unterwegs war. Nach der 10. Etappe wurde er dann erstmals mit dem begehrten Kleidungsstück auch bei der Siegerehrung ausgezeichnet. Sein Vorsprung vor den nächsten Verfolger blieb denkbar eng – angeführt von Primoz Roglic (Jumbo) mit nur 2 Sekunden Rückstand.
Dass Evenepoel und viele andere Fahrer nicht mehr an den Start der 10. Etappe gehen würden, stand mehrheitlich schon vor oder während des Ruhetages fest. Während der 10. Etappe waren dann Alexander Wlasow (Bora) und Jay Vine (UAE) die großen Verlierer unter Klassementfahrern. Wlasow gab unterwegs abgehängt und entkräftet auf. Und Vine verlor im abhängten Feld etliche Minuten.
Gesamtwertung 1. Geraint Thomas (GBR) - Ineos Grenadiers 39:26:33 2. Primoz Roglic (SLO) - Jumbo-Visma +0:02 3. Tao Geoghegan Hart (GBR) - Ineos Grenadiers +0:05 4. João Almeida (POR) - UAE-Emirates +0:22 5. Andreas Leknessund (NOR) - DSM +0:35 6. Damiano Caruso (ITA) - Bahrain Victorious +1:28 7. Lennard Kämna (GER) - Bora-Hansgrphe +1:52 8. Pawel Siwakow (FRA) - Ineos Grenadiers +2:15 9. Eddie Dunbar (IRL) - Jayco-Alula +2:32 10. Thymen Arensman (NED) - Ineos Grenadiers +2:32 11. Laurens de Plus (BEL) - Ineos Grenadiers +2:36 12. Aurél. Paret-Peintre (FRA) - AG2R-Citroën +2:48 13. Jack Haig (AUS) - Bahrain Victorious +2:58 14. Hugh Carthy (GBR) - EF Education-Easypost +3:22 15. Santiago Buitrago (COL) - Bahrain Victorious +4:40 16. Thibaut Pinot (FRA) - Groupama-FDJ +4:48 17. Simone Velasco (ITA) - Astana-Kasachstan +8:05 18. Patrick Konrad (AUT) - Bora-Hansgrohe +8:43 19. Ilan van Wilder (BEL) - Soudal-Quick Step +12:07 20. Jay Vine (AUS) - UAE-Emirates +12:52
Dem Spitzentrio spielte in der Endphase der 10. Etappe in die Karten, dass im ersten Verfolgerfeld kaum noch Helfer für die vorn verbliebenen Sprinter übrig waren. Gegen den endschnelleren Cort eröffnete Gee trotzdem erst 1,4 Kilometer vorm Ziel die Attacken. Cort schloss 200 Meter später auf. Auch de Marchi kam noch einmal hin und eröffnete einen langen Sprint, in dem er und Gee chancenlos gegen Cort waren. Für Gee war es der nächste 2. Etappenplatz beim Giro d'Italia 2023.
Vorschau auf diese Etappe: Nach dem ersten rennfreien Tag des Giro 2023 wird das Rennen mit der 10. Etappe im Westen der Emilia-Romagna fortgesetzt und führt in die Toskana. Die 196 Rennkilometer zwischen Scandiano und Viareggio sind in der ersten Hälfte ziemlich bergig, danach jedoch deutlich flacher. Das riecht insgesamt nach einer erfolgreichen Ausreißergruppe, weil sich erst einmal Teams mit entsprechenden Sprintern in den Reihen finden müssen, die das kontrollieren (wollen). Die Zielgerade in Viareggio ist dann mehrere Kilometer lang.
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