Giro d'Italia 2022 - 6. Etappe
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Démare im Foto-Finish Millimeter vor Ewan
Arnaud Démare (Groupama) legte auf der 6. Etappe des Giro d'Italia 2022 gleich nach und holte einen weiteren Tagessieg im Massensprint. Diesmal bezwang er Caleb Ewan (Lotto) und Mark Cavendish (Quick Step), die beide am Vortag am Berg abgestellt wurden und somit nicht eingreifen konnte. Cavendish eröffnete den Sprint in Scalea hinter seinem Anfahrer Mørkøv, wurde dann aber von Ewan und Démare im mehr als eine Radlänge überholt. Démare musste sich hinter den beiden kleinen Konkurrenten erst nach rechts befreien und erreichte mit dem Tigersprung – selbst in Zeitlupe kaum sichtbar – die Ziellinie vor Ewan, dem nach einem verkorksten Giro-Auftakt nun das Quäntchen Glück fehlte. Im Gefolge der Top-3 surfte Biniam Girmay (Intermarché) auf den 4. Platz.
Ergebnis 1. Arnaud Démare (FRA) - Groupama-FDJ 5:02:33 2. Caleb Ewan (AUS) - Lotto-Soudal 3. Mark Cavendish (GBR) - Quick Step Alpha Vinyl 4. Biniam Girmay (ERI) - Intermarché-Wanty 5. Giacomo Nizzolo (ITA) - Israel-Premier Tech 6. Phil Bauhaus (GER) - Bahrain Victorious 7. Andrea Vendrame (ITA) - AG2R-Citroën 8. Simone Consonni (ITA) - Cofidis 9. Vincenzo Albanese (ITA) - Eolo-Kometa alle 10. Edward Theuns (BEL) - Trek-Segafredo 11. Sacha Modolo (ITA) - Bardiani-CSF 12. Rick Zabel (GER) - Israel-Premier Tech gleiche 13. Davide Gabburo (ITA) - Bardiani-CSF 14. Edoardo Affini (ITA) - Jumbo-Visma 15. Filippo Tagliani (ITA) - Drone Hopper-Androni Zeit - 172 Fahrer klassiert.
Juan Pedro Lopez (Trek) verteidigte in Kalabrien sein rosa Trikot des Gesamtführenden. Durch eine Bonussekunde bei einem Zwischensprint verkürzte Lennard Kämna (Bora) den Rückstand um eine auf nun 38 Sekunden.
Gesamtwertung 1. Juan Pedro Lopez (ESP) - Trek-Segafredo 23:23:36 2. Lennard Kämna (GER) - Bora-Hansgrohe +0:38 3. Rein Taraamäe (EST) - Intermarché-Wanty +0:58 4. Simon Yates (GBR) - Bikeexchange-Jayco +1:42 5. Mauro Vansevenant (BEL) - Quick Step Alpha Vinyl +1:47 6. Wilco Kelderman (NED) - Bora-Hansgrohe +1:55 7. João Almeida (POR) - UAE-Emirates +1:58 8. Pello Bilbao (ESP) - Bahrain Victorious +2:00 9. Richie Porte (AUS) - Ineos Grenadiers +2:04 10. Romain Bardet (FRA) - DSM +2:06 11. Richard Carapaz (ECU) - Ineos Grenadiers +2:06 12. Mikel Landa (ESP) - Bahrain Victorious +2:15 13. Thymen Arensman (NED) - DSM +2:15 14. Jai Hindley (AUS) - Bora-Hansgrohe +2:16 15. Hugh Carthy (GBR) - EF Education-Nippo +2:20 16. Alejandro Valverde (ESP) - Movistar +2:23
Gemächlich ohne Zwischenfälle durch Kalabrien
Zu Beginn der 5. Etappe zierten sich zunächst die Fahrer der kleinen Teams, angesichts des aussichtslosen Unterfangens eine Flucht zu initiieren. Nach 22 der 192 Rennkilometer entschloss sich dann aber Diego Rosa (Eolo) zum Ausreißen, was den Beginn eines letztlich 142 Kilometer langen Solos an der Spitze markierte. Abgesehen von Kamerazeit und den Prämien bei den 3 Zwischenwertungen war für Diego Rosa nichts zu holen.
Beim ersten Zwischensprint fuhr Filippo Tagliani (Drone Hopper) mit 2 Teamkollegen raus für die Plätze 2 bis 4. Mit dieser Aktion manifestierte das Team seinen Ruf, auf Sonderwertungen für Liebhaber zu fahren, wie beispielsweise die Zwischensprintwertung. Für die verbliebenen Punkte sprintete Démare auf den 5. Platz vor Girmay. Beim Bergpreis sackte Kämna 2 Punkte für sein blaues Bergtrikot ein, beim zweiten Zwischensprint dann hinter Rosa und Tagliani noch eine Bonussekunde für den 3. Platz.
Im Zielsprint sah es zunächst so aus, als würde Démare diesen von vorne hinter seinem Sprintzug beginnen. Als der 30-jährige Franzose noch einen Teamkollegen vor sich hatten, stürmte allerdings Mørkøv mit Cavendish und Ewan im Gefolge vorbei. Démare sortierte sich hinter den beiden ein und überflügelte diese beeindruckend.
Fernando Gaviria (UAE), der in den 2 bisherigen Massensprints den 2. Platz belegt hatte, ließ sich in die Slapstick-Nummer der beiden überflüssigen Platz-7-Sprinter Alberto Dainese und Cees Bol (beide DSM) verwickeln, die sich gegenseitig fast zu Sturz und dabei auch Gaviria fast zum Stillstand brachten. Gaviria versuchte sich zwischen diesen vergeblich freizurempeln. Durch diesen Rückschlag blieb Gaviria ohne Punkte im Kampf um die Punktewertung ums violette Trikot, für die Démare die Führung vor Girmay ausbaute – schlimmer noch: Gaviria wurde anschließend von der Jury distanziert und bekam 13 Punkte wegen gefährlichen Sprints abgezogen.
Punktewertung 1. Arnaud Démare (FRA) - Groupama-FDJ 147 p. 2. Biniam Girmay (ERI) - Intermarché-Wanty 94 3. Mark Cavendish (GBR) - Quick Step Alpha Vinyl 78 4. Mathieu van der Poel (NED) - Alpecin-Fenix 62 5. Fernando Gaviria (COL) - UAE-Emirates 54 6. Giacomo Nizzolo (ITA) - Israel-Premier Tech 54 7. Filippo Tagliani (ITA) - Drone Hopper-Androni 45 8. Caleb Ewan (AUS) - Lotto-Soudal 43 9. Phil Bauhaus (GER) - Bahrain Victorious 30
Vorschau auf diese Etappe: Die 6. Etappe des Giro d'Italia ist deren erste auf italienischem Festland. Die Strecke führt fast größtenteils entlang der kalabrischen Küste am Tyrrhenischen Meer zwischen Palmi und Scalea. Der einzige Hügel im Profil wird bereits nach 34,5 Kilometern erreicht. Normalerweise endet es in Scalea mit einem Massensprint. Die Zielgerade dort ist ewig lang, allerdings ausgerechnet mit einem minimalen Linksdrall hinter der 250-Meter-Marke.
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