Binckbank Tour 2020

(---/2.UWT) - Siegerliste Binckbank Tour

 

Et. Startort              Zielort              km   Termin/Sieger     Leader
 1. Blankenberge/BEL      Ardooie/BEL         152   Jasper Philipsen  Jasper Philipsen
 2. Vlissingen/NED        Vlissingen/NED       11*  Mi 30. September 
 3. Philippine/NED        Aalter/BEL          166   Do 1. Oktober
 3. Aalter/BEL            Aalter/BEL          157   Mads Pedersen     Mads Pedersen
 4. Riemst/BEL            Sittard-Geleen/NED  195   Fr 2. Oktober
 4. Riemst/BEL            Riemst/BEL            8*  Søren Andersen    Mads Pedersen
 5. Ottignies/BEL         Geraardsbergen/BEL  185   M. van der Poel   Mathieu van der Poel
*) Einzelzeitfahren

 

Van der Poel mit 75-Kilometer-Flucht zum Gesamtsieg

Mathieu van der Poel (Alpecin) holte mit Pauken und Trompeten den Gesamtsieg bei der Binckbank Tour 2020. Der 25-jährige Niederländer legte auf der abschließenden Etappe eine 75-Kilometer-Flucht hin, davon 50 Kilometer als Solist. Er sprang damit vom 5. auf den 1. Platz. Für den bis dahin Gesamtführenden Mads Pedersen (Trek) ging es in die umgekehrte Richtung. Søren Kragh Andersen (Sunweb) hielt den 2. Platz. Mit am Ende nur 8 Sekunden Rückstand auf van der Poel hatte sich also ein Krimi entwickelt, in dem auch Bonussekunden eine Hauptrolle spielten. Das Podium rundete Stefan Küng (Groupama) mit 23 Sekunden Abstand zu van der Poel ab.

Wegen des Coronavirus wurde die Binckbank Tour 2020 in den Herbst verschoben und von den üblichen 7 auf nun 5 Renntage verkürzt. Erstaunlich war die entstandene Überscheidung mit dem Wallonischen Pfeil. Und Lüttich-Bastogne-Lüttich findet nur einen Tag nach Ende der Binckbank Tour statt, die 2020 nur durch Belgien verlief, weil die niederländischen Teilabschnitte wegen des aufflammenden Coronavirus gestrichen wurden. Dadurch wurden nur 4 Etappen durchgeführt.

Auf der 1. Etappe wurde im Massensprint Pascal Ackermann (Bora) die Zielgerade wenige Meter zu lang. Mads Pedersen chob sich auf der Linie noch hauchdünn vorbei. Der Sieg ging aber an Jasper Philipsen (UAE), der von weit hinten aufkam und mit schnellster Geschwindigkeit um ein knappes Vorderrad die Nase vorn hatte. Gut 4 Kilometer vorm Ziel ereignete sich im vorderen Bereich ein Massenturz, weswegen viele Fahrer nicht in der Zeit des Siegers das Ziel erreichten.

Die 2. Etappe, ein 11-Kilometer-Einzelzeitfahren in Vlissingen, wurde kurzfristig abgesagt wegen neuer Corona-Restriktionen, die in den Niederlanden am Vortrag erlassen wurden. Für eine Fortsetzung des Rennens mussten nun Lösungen für die 3. Etappe (Start in den Niederlanden in Philippine) und die 4. Etappe (Ziel in den Niederlanden in Sittard-Geleen) gefunden werden. Die 3. Etappe verlegte man einfach komplett auf den geplanten Schlussrundkurs von Aalter, die 4. Etappe wurde im geplanten Startort Riemst zu einem kurzen Einzelzeitfahren umfirmiert. Die 5. Etappe, die komplett durch Belgien führen sollte, war von keinen Änderungen betroffen.

Am 2. Renntag – offiziell war dies die 3. Etappe – eröffnete Ackermann wieder den Massensprint und kam wieder auf dem 3. Platz aus. Von Ackermanns Hinterrad ging Jasper Philipsen vorbei, aber von Philipsen Hinterrad wiederum kam Mads Pedersen, der mit einer Radlänge Vorsprung gewann.

Das um 3 auf 8,14 Kilometer verkürzte Einzelzeitfahren der nun 4. Etappe gewann überraschend nicht Stefan Küng, sondern Søren Kragh Andersen, der in 9:59 Minuten Fahrzeit 6 Sekunden schneller war als Küng. Den 3. Platz gegen die Uhr belegte Stefan Bissegger (EF) mit 7 Sekunden Rückstand auf Andersen. Auf dem 4. Platz folgte schon mit 9 Sekunden Mads Pedersen, der damit die Gesamtführung um 7 Sekunden vor Andersen und 13 vor Küng behielt. Mit einem 5. Platz brachte sich Mathieu van der Poel 17 Sekunden hinter Pedersen in Stellung.

Auf der 5. Etappe mit der Mauer von Geraardsbergen nahm van der Poel die Konkurrenz auf Ansage auseinander. 75 Kilometer vorm Ziel attackierte er an eben dieser Mauer, die in einem Rundkurs mehrmals auf dem Programm stand. Er fuhr zur eine Spitzengruppe vor, in der ihm sein Teamkollege Dries de Bondt, wie van der Poel Straßenmeister seines Landes, half. Andersen verließ sich auf Pedersens Helfer, die den Abstand zu van der Poel nicht kleiner kriegten. Im Gegenteil: Bei der nächsten Passage der Mauer hängte van der Poel all seine Mitausreißer ab und baute den Vorsprung vorm Hauptfeld auf zeitweise rund 90 Sekunden aus. Schließlich übernahm Pedersen selbst die Initiative und verbrauchte sich dabei, weil er in der Schlussphase mit den schnellsten Verfolgern nicht mehr mitkam. Dieses Spiel ging für den passiv zockenden Andersen zum Glück nicht auf. Am Ende kam er mit Küng, Oliver Naesen (AG2R) und Sonny Colbrelli (Bahrain) dem inzwischen entkräfteten van der Poel immer näher. Nur 4 Sekunden rettete van der Poel ins Ziel. Naesen und Colbrelli, die in der Gesamtwertung keine Rolle mehr spielten, sprinteten auf die Plätze 2 und 3. Weitere verstreute Fahrer und Grüppchen erreichten mit mindestens 47 Sekunden und viel mehr Rückstand das Ziel.

 

Di 29. September bis Sa 3. Oktober
Endklassement BinckBank Tour 2020
 1. Mathieu van der Poel (NED) - Alpecin-Fenix           10:43:08
 2. Søren Kragh Andersen (DEN) - Sunweb                     +0:08
 3. Stefan Küng (SUI)          - Groupama-FDJ               +0:23
 4. Yves Lampaert (BEL)        - Deceuninck-Quick Step      +1:16
 5. Mads Pedersen (DEN)        - Trek-Segafredo             +1:21
 6. Sonny Colbrelli (ITA)      - Bahrain-McLaren            +1:42
 7. Florian Sénéchal (FRA)     - Deceuninck-Quick Step      +1:45
 8. Mike Teunissen (NED)       - Jumbo-Visma                +1:49
 9. Florian Vermeersch (BEL)   - Lotto-Soudal               +1:59
10. John Degenkolb (GER)       - Lotto-Soudal               +2:02
11. Jempy Drucker (LUX)        - Bora-Hansgrohe             +2:06
12. Stefan Bissegger (SUI)     - EF                         +2:09
13. Jasper Philipsen (BEL)     - UAE-Emirates               +2:14
14. Owain Doull (GBR)          - Ineos                      +2:15
15. Andrea Pasqualon (ITA)     - Circus-Wanty Gobert        +2:16
16. Max Walscheid (GER)        - NTT                        +2:23
17. Lawrence Naesen (BEL)      - AG2R La Mondiale           +2:25
18. Gianni Vermeersch (BEL)    - Alpecin-Fenix              +2:30
19. Nils Politt (GER)          - Israel                     +2:36
20. Jonas Rickaert (BEL)       - Alpecin-Fenix              +2:37
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