Vuelta a España 2023 - 4. Etappe

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Groves und Molano wegen Sturzes voraus

Kaden Groves (Alpecin) gewann die 4. Etappe der Vuelta a España 2023, die mit einer Massenankunft für Hartgesottene in Tarragona endete. Der 24-jährige Australier überholte in dem ansteigenden Schlussstück Juan Sebastian Molano (UAE) kurz vorm Ziel um eine Radlänge. Die beiden hatten nach der letzten scharfen, zu machenden Linkskurve eine Lücke zu den Nächsten, weil es dort auf Ansage krachte. Molano zog aus der ersten Position durch, bis ihm der Saft ausging. Groves hingegen wurde seiner Favoritenrolle für die flacheren Etappen gerecht. Der 3. Platz ging an Edward Theuns.

Nachdem die Strecke gefühlt ewig auf breiter Straße geradeaus ging, schepperte es im Finale an genau den 2 Stellen, an denen man es kommen sehen konnte. 4,3 Kilometer vor dem Ziel kam es an einer unnatürlichen Straßenverjüngung, die ein Polizeimotorrad eher noch gefährlicher machte anstatt entschärfte, zu einem Massensturz. Es erreichten zwar alle Fahrer das Ziel. Doch weil sich der Vorfall vor der 3-Kilometer-Marke ereignete, verloren Buitrago (Bahrain) und Kelderman (Jumbo) mehrere Minuten und ihre Plätze 8 und 9 in der Gesamtwertung.

Die besagte Linkskurve auf dem Schlusskilometer steuerte Marijn van den Berg (EF) zu offensiv an. Er legte sich in die Bande und Groves' Anfahrer Ghys dazu. Ab dem 10. Platz wurden zunächst im Ziel 6 Sekunden Rückstand notiert. Davon wären alle Klassementfahrer betroffen gewesen. Da eine Ursache für die Lücke das Mannöver von van den Berg war, wurde der Abstand von der Jury aufgrund der 3-Kilometer-Regel wieder auf Null gesetzt.

Ergebnis
 1. Kaden Groves (AUS)         - Alpecin-Deceuninck       4:05:41
 2. Juan Molano (COL)          - UAE-Emirates
 3. Edward Theuns (BEL)        - Lidl-Trek
 4. Milan Menten (BEL)         - Lotto-Dstny
 5. Dries van Gestel (BEL)     - Totalenergies
 6. Orluis Aular (COL)         - Caja Rural-Seguros RGA
 7. Hugo Page (FRA)            - Intermarché-Circus
 8. Lewis Askey (GBR)          - Groupama-FDJ
 9. Sean Flynn (GBR)           - DSM Firmenich             alle
10. Andrea Vendrame (ITA)      - AG2R-Citroën
11. Felix Engelhardt (GER)     - Jayco-Alula
12. Remco Evenepoel (BEL)      - Soudal-Quick Step        gleiche
13. Alexander Wlasow (RUS)     - Bora-Hansgrohe
14. Hugo Hofstetter (FRA)      - Arkéa-Samsic
15. Nelson Oliveira (POR)      - Movistar                  Zeit
- 174 Fahrer klassiert.

Remco Evenepoel (Soudal) verteidigte das Rote Trikot des Gesamtführenden mit unverändert 5 Sekunden vor Enric Mas (Movistar), 11 vor Lenny Martinez (Groupama) und 31 vor Jonas Vingegaard (Jumbo). Ihre guten Ausgangspositionen gaben Buitrago und Kelderman her.

Gesamtwertung
 1. Remco Evenepoel (BEL)      - Soudal-Quick Step       12:48:52
 2. Enric Mas (ESP)            - Movistar                   +0:05
 3. Lenny Martinez (FRA)       - Groupama-FDJ               +0:11
 4. Jonas Vingegaard (DEN)     - Jumbo-Visma                +0:31
 5. Alexander Wlasow (RUS)     - Bora-Hansgrohe             +0:33
 6. Cian Uijtdebroeks (BEL)    - Bora-Hansgrohe             +0:33
 7. Romain Bardet (FRA)        - DSM Firmenich              +0:35
 8. Primoz Roglic (SLO)        - Jumbo-Visma                +0:37
 9. Juan Ayuso (ESP)           - UAE-Emirates               +0:38
10. Marc Soler (ESP)           - UAE-Emirates               +0:42
11. João Almeida (POR)         - UAE-Emirates               +0:42
12. Thymen Arensman (NED)      - Ineos Grenadiers           +0:45
13. Sepp Kuss (USA)            - Jumbo-Visma                +0:49
14. Jay Vine (AUS)             - UAE-Emirates               +0:51
15. Steff Cras (BEL)           - Totalenergies              +1:07
16. Wout Poels (NED)           - Bahrain Victorious         +1:09
17. Jefferson Cepeda (ECU)     - Caja Rural-Seguros RGA     +1:11
18. Geraint Thomas (GBR)       - Ineos Grenadiers           +1:11
19. David de la Cruz (ESP)     - Astana-Kasachstan          +1:16

Sofort nach dem scharfen Start der 4. Etappe formierte sich das Spitzentrio des Tages, bestehend aus Sepulveda (Lotto), Gonzalez (Caja Rural) und Okamika (Burgos). Das Trio wurde vom Hauptfeld nicht weit weggelassen. Die beiden favorisierten Sprinter Groves und Dainese (DSM) ließen ihre Teams den Abstand kontrollieren, wobei im Fall von Dainese das Team wie so oft umsonst arbeitete – diesmal aufgrund der Verwicklung in den späten Massensturz, durch den außer Dainese mit Coquard (Cofidis) ein weiterer Anwärter auf den 2. Platz hinter Groves ausgeschaltet war.

Eduardo Sepulveda eroberte offziell das Bergtrikot, das er zur 4. Etappe nur stellvertretend anstelle des bis dahin punktgleichen Evenepoels getragen hatte. Seine beiden Mitausreißer schafften es so gerade eben bis in die letzten 20 Kilometer, um noch die Prämien beim Zwischensprint mitzunehmen. Wenige Sekunden dahinter zeigte sich hier schon der anscheinend übermotivierte van den Berg auf Platz 3. Andrea Vendrame (AG2R), bisher vor allem durch Zwischensprints im Grünen Trikot des Punktbesten, sammelte auch wieder ein paar Punkte. Groves und Molano hingegen hielten sich heraus. Im Ziel reichte für Vendrame ein 10. Platz nicht, um das Trikot gegen den Etappensieger Groves zu verteidigen.

Grünes Trikot
 1. Kaden Groves (AUS)         - Alpecin-Deceuninck         75 p.
 2. Andrea Vendrame (ITA)      - AG2R-Citroën               62
 3. Andreas Kron (DEN)         - Lotto-Dstny                30
 4. Juan Molano (COL)          - UAE-Emirates               30
 5. Remco Evenepoel (BEL)      - Soudal-Quick Step          25
 6. Marijn van den Berg (NED)  - EF Education-Easypost      24
 7. Marc Soler (ESP)           - UAE-Emirates               21

Vorschau auf diese Etappe: Die 4. Etappe der Vuelta a España 2023 hält eine der vielleicht 4 bis 5 Chancen für die Sprinter bereit. Der Veranstalter erwartet jedenfalls eine Entscheidung im Massensprint in Tarragona, obwohl er den Sprintern in der zweiten Etappenhälfte nennenswerte Hürden in den Weg gelegt hat. 53,6 und 30,4 Kilometer vorm Ziel werden Anstiege der 3. Kategorie überquert. Diese sind 9,3 und 4,9 Kilometer lang, allerdings auch nur 3,7 und 5,2 % im Schnitt steil. In einer ersten Grand-Tour-Woche dürfte das doch noch keinem der Sprinter in Probleme bringen? Oder doch?

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