Giro d'Italia 2020 - 6. Etappe

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Démare sprintet locker allen davon

Arnaud Démare (Groupama) gewann scheinbar locker die 6. Etappe des Giro d'Italia 2020. Dem Franzosen fehlten beim Massensprint an der Hügelankunft von Matera die Gegner. Als Démare auf der Zielgeraden antrat, brachte er sofort ein paar Radlängen zwischen sich und den Rest, dessen Bester Michael Matthews (Sunweb) war. Fabio Felline (Astana) belegte den 3. Platz. Peter Sagan (Bora), neben Démare und Matthews der Favorit auf den Tagessieg, enttäuschte mit einem 8. Platz, nachdem vor allem sein Team eine Massenankunft herbeigeführt hatte.

 

Ergebnis
 1. Arnaud Démare (FRA)        - Groupama-FDJ             4:54:38
 2. Michael Matthews (AUS)     - Sunweb
 3. Fabio Felline (ITA)        - Astana
 4. Juan Molano (COL)          - UAE-Emirates
 5. Davide Cimolai (ITA)       - Israel
 6. Andrea Vendrame (ITA)      - AG2R La Mondiale
 7. Mikkel Honoré (DEN)        - Deceuninck-Quick Step
 8. Peter Sagan (SVK)          - Bora-Hansgrohe
 9. Enrico Battaglin (ITA)     - Bahrain-McLaren
10. Jhonatan Narvaez (ECU)     - Ineos
- 168 Fahrer klassiert.
DNS Brent Bookwalter (USA)     - Mitchelton-Scott

 

Der Gesamtführende João Almeida (Deceuninck) hatte 36 Kilometer vorm Ziel eine Schrecksekunde zu überstehen, kehrte aber nach einem kleinen Sturz wieder wohlbehalten ins Hauptfeld zurück. In der Gesamtwertung gab es vorne keine Änderungen. So blieben Bilbao (Bahrain) und Kelderman auf dem 2. und 3. Platz mit 43 und 48 Sekunden Rückstand aufs Rosa Trikot.

 

Gesamtwertung
 1. João Almeida (POR)         - Deceuninck-Quick Step   22:01:01
 2. Pello Bilbao (ESP)         - Bahrain-McLaren            +0:43
 3. Wilco Kelderman (NED)      - Sunweb                     +0:48
 4. Harm Vanhoucke (BEL)       - Lotto-Soudal               +0:59
 5. Vincenzo Nibali (ITA)      - Trek-Segafredo             +1:01
 6. Domenico Pozzovivo (ITA)   - NTT                        +1:05
 7. Jakob Fuglsang (DEN)       - Astana                     +1:19
 8. Steven Kruijswijk (NED)    - Jumbo-Visma                +1:21
 9. Patrick Konrad (AUT)       - Bora-Hansgrohe             +1:26
10. Rafal Majka (POL)          - Bora-Hansgrohe             +1:32
11. Jai Hindley (AUS)          - Sunweb                     +1:33
12. Fausto Masnada (ITA)       - Deceuninck-Quick Step      +1:38
13. Ilnur Sakarin (RUS)        - CCC                        +1:44
14. Hermann Pernsteiner (AUT)  - Bahrain-McLaren            +1:48

 

Für die frühe 4-köpfige Spitzengruppe des Tages sah es zwischenzeitlich gar nicht so schlecht aus. Bei noch 100 zu fahrenden Kilometern war das Quartett aus Bais (Androni), Zana (Bardiani), Whelan (EF) und Frapporti (Vini Zabù) maximal 9:30 Minuten voraus. Dann entschied man sich aber im Hauptfeld doch zum konsquenten Nachfahren, und 14 Kilometer vorm Ziel war James Whelan als letzters Ausreißer eingeholt. Zusätzliches Gift für eine Flucht war der Gegenwind.

 

Punktewertung
 1. Arnaud Démare (FRA)        - Groupama-FDJ              106 p.
 2. Peter Sagan (SVK)          - Bora-Hansgrohe             67
 3. Michael Matthews (AUS)     - Sunweb                     55
 4. Filippo Ganna (ITA)        - Ineos                      45
 5. Andrea Vendrame (ITA)      - AG2R La Mondiale           30
 6. Davide Ballerini (ITA)     - Deceuninck-Quick Step      30
 7. João Almeida (POR)         - Deceuninck-Quick Step      29
 8. Diego Ulissi (ITA)         - UAE-Emirates               27

 

Den Bärenanteil der Nachführarbeit im Hauptfeld verrichtete Sagans Team – für nichts! Da hätte man besser am Vortag für Konrad gearbeitet. In Sachen Beeinflussung des Renngeschehens ist dieses Team 2020 zwar der sichtbare Aktivposten, in Sachen Ergebnis-Effizienz jedoch eine Voll-Katastrophe. Sagans Führung in der Punktewertung ging natürlich klar an Démare verloren. Eher unbedeutend, aber doch sinnbildlich war der Zwischensprint, den hinter den 4 Ausreißern Bodnar für seinen Kapitän Sagan anziehen wollte. Stattdessen sprintete Démare aus Bodnars Windschatten auf den 5. Platz, und Sagan belegte nur den 7. Platz hinter ... Bodnar!

Vor dem Zielsprint wurde Sagan in der letzten Kurve von der 3. Postion weit nach hinten gespült. Klassement-Kapitän Fuglsang höchstpersönlich hatte den Sprint für seinen Teamkollegen Felline lanciert. Felline trat ungefähr gleichzeitig an wie Démare, der allen davonschoss. Sagan konnte wegen seiner verpatzten Ausgangsposition nicht mehr eingreifen. Der auch nicht gerade optimal positionierte Matthews erreichte noch den 2. Platz. Felline rettete den 3. Platz vorm ebenfalls lang im Wind stehenden Molano (UAE).


Etappen-Vorschau: Die 6. Etappe des Giro 2020 führt von Castrovillari bergig heraus aus Kalabrien und dann größtenteils flacher durch die Basilikata, wo allerdings so etwas wie eine weitere Hügelankunft im Profil steht. Der Schlusskilometer in Matera steigt nur um 2,6 %, dafür lädt rund 2,6 Kilometer vorm Ziel ein Stich mit 10 % zu Attacken ein. Ein weiterer «Verhinderer» eines Massensprints könnte ein Kategorie-3-Anstieg 26 Kilometer vorm Ziel sein.

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Giro d'Italia 2020
6. Etappe (188,0km)
von Castrovillari 11:50
nach Matera 16:26

S -km126 13:28 San Severino Lucano
S -km53 15:04 Craco-Peschiera
3 -km26 15:50 Millotta

Etappensieg:
Arnaud Démare (FRA)

Rosa Trikot:
João Almeida (POR)

Maglia Ciclamino:
Arnaud Démare (FRA)

Blaues Bergtrikot:
Filippo Ganna (ITA)

Jungprofi-Wertung:
João Almeida (POR)
- wird vertreten von Vanhoucke

Teamwertung:
Deceuninck-Quick Step

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