Vuelta a España 2023 - Favoriten

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Bei der Vuelta 2023 peilt das Team von Primoz Roglic und Jonas Vingegaard (beide Jumbo) den Sweep an – Gesamtsiege bei sämtlichen 3 großen Landesrundfahrten des Jahres. Werden dadurch alle anderen Fahrer zu Statisten? Zumindest der Vorjahressieger Remco Evenepoel (Soudal) ist kein Fahrer, der sich mit 3. oder 4. Plätzen zufrieden gibt ...

Vorjahressieger Evenepoel fordert Vingegaard/Roglic

Die beiden Top-Favoriten auf den Gesamtsieg kommen also aus einem Team: Jonas Vingegaard, der die letzten beiden Ausgaben der Tour de France für sich entschied, und Primoz Roglic, der sich 2023 stattdessen erfolgreich auf den Giro d'Italia verlegte. Das dort hochstilisierte Duell mit Evenepoel löste sich in Luft auf, als Evenepoel nach Hälfte der Rundfahrt in Führung liegend wegen einer Corona-Infizierung ausstieg. Im Vorjahr bei der Vuelta hatte Roglic zunächst auch das Nachsehen gegenüber Evenepoel und schied dann nach einem Sturz aus. Für Roglic winkt zudem Rekordsieg Nummer 4. Das Team wird aber zwischen Vingegaard und Roglic keine Sentimentalitäten kennen – Hauptsache alle 3 Grand Tours siegreich beenden! Aber ein anderer Grund dagegen als ein Ausscheiden oder ein phänomenaler Evenepoel fallen einem nicht ein.

So geht es für alle anderen Klassementfahrer, wenn die Top-3-Favoriten nicht auslassen, wohl nur noch höchstens um einen Podestplatz, nicht um den Gesamtsieg. Schon mehrmals Gesamtzweiter der Spanien-Rundfahrt war Enric Mas (Movistar), der bei der Tour de France früh verletzt ausstieg. Ähnlich wie Evenepoel hat auch Alexander Wlasow (Bora) noch eine Rechnung mit den großen Rundfahrten offen. Auch er musste den Giro d'Italia wegen Corona verlassen.

Den 2. Platz beim Giro in Italien belegte – nur knapp geschlagen – Geraint Thomas (Ineos). Inwieweit er für die Vuelta wieder in Form gekommen ist, bleibt abzuwarten, ebenso die Ausgestaltung des Weges zurück an die Spitze von Ex-Toursieger Egan Bernal. Vielleicht sogar höher einzuschätzen ist der Giro-Dritte Joao Almeida (UAE), zumal er mit Juan Ayuso einen Teamkollegen an seiner Seite hat, der die Vuelta 2022 auf dem 3. Platz beendete und auch 2023 von vielen noch stärker eingeschätzt wird.

Ex-Podestfahrer bei großen Rundfahrten sind Romain Bardet (DSM), Mikel Landa, Damiano Caruso (beide Bahrain) und Hugh Carthy (EF). Ein Sprung in die Top-Ten ist da fast schon genauso gut dem ein oder anderen weiteren nachrückenden jungen Fahrer zuzutrauen, etwa Lenny Martinez (Groupama), Cian Uijtdebroeks (Bora) oder Max Poole (DSM).

Aus den Giro-Top-Ten sind noch Thymen Arensman (Ineos), Eddie Dunbar (Jayco), Lennard Kämna (Bora) und Laurens de Plus (Ineos) am Vuelta-Start 2023, jedoch außer Dunbar wohl mit keinen Klassement-Ambitionen. Die Top-Ten der Tour de France sind mit Ausnahme von Vingegaard jedoch komplett abwesend. Allen voran fehlen in Spanien demnach Tadej Pogacar und Adam Yates (beide UAE) sowie dessen Zwillingsbruder und Ex-Vuelta-Sieger Simon Yates (Jayco).

Groves und Dainese mit Aussichten in den Sprints

Für die 4 bis 7 zu erwartenden Massensprints sieht das Bild komplett umgekehrt aus wie bei den Klassementfahrern um die Gesamtwertung. Die besten Sprinter der Welt fehlen allesamt. So war beispielsweise während des Vuelta-Auftaktwochenendes bei der ebenfalls zur WorldTour zählenden Renewi Tour durch Belgien und die Niederlande ein erlesenes Sprinterfeld am Start, während bei der Vuelta 2023 die Namen der Favoriten Kaden Groves (Alpecin) und Alberto Dainese (DSM) lauten. Beide waren beim Giro d'Italia je einmal erfolgreich, Groves außerdem bei der Vuelta im Vorjahr, wie übrigens auch Juan Sebastian Molano (UAE).

Hinter Groves, Dainese und Molano wird es dann schon recht dünn, weswegen sich sogar Marijn van den Berg (EF), Milan Menten (Lotto) oder Bryan Coquard (Cofidis) erstaunlich gute Chancen auf einen Etappensieg ausrechnen können. Im einzigen Einzelzeitfahren ist Filippo Ganna (Ineos) der einzige Siegkandidat außer den Klassementfahrern, von denen Evenepoel hervorsticht, der Ganna 2 Wochen vor der Vuelta beim WM-Einzelzeitfahren schlug. Nicht zuletzt können Ausreißergruppen sich durchaus einiges bei der Vuelta erwarten, weswegen es formstarke Allrounder immer wieder versuchen werden.

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