Vuelta a España 2023 - 18. Etappe

17. Etappe ◄ Do 14. September: 18. Etappe ► 19. Etappe

Evenepoel deklassiert Mitausreißer

Remco Evenepoel (Soudal) gewann die 18. Etappe der Vuelta 2023 mit Bergankunft am Puerto de la Cruz de Linares in Asturien. Der Belgier nutzte einmal mehr seine Freiheiten, nachdem er seine Klassement-Ambitionen während der 13. Etappe aufgeben musste. Aus der 14-köpfigen Fluchtgruppe des Tages stammend deklassierte Evenepoel seine 13 Mitausreißer. 29 Kilometer vorm Ziel hängte er am vorletzten Anstieg zuletzt Damiano Caruso (Bahrain) und Max Poole (DSM) ab. Den 2. Platz belegte Caruso mit fast 5 Minuten Rückstand, gefolgt vom Andreas Kron (Lotto) und Poole.

4 weitere der frühen Ausreißer kamen vor den besten Klassementfahrern durch. Von denen stellten sich die ursprünglichen Kapitäne Jonas Vingegaard und Primoz Roglic (beide Jumbo) demonstrativ in den Dienst des Gesamtführenden Sepp Kuss, also genau umgekehrt wie am Vortag. Die Teamleitung hatte anscheinend analysierte, welcher Gesamtsieger in der Öffentlichkeit am besten ankommt – und sich für den treuen Helfer Kuss entschieden anstatt den top-bezahlten, mehrfachen Grand-Tour-Siegern Vingegaard und Roglic.

Der bisher Bestplatzierte des Rests, Juan Ayuso (UAE), attackierte mehrfach im Schlusskilometer. Letztlich wurden Enric Mas (Movistar), Kuss und Roglic in der Zeit von Ayuso gewertet. Mikel Landa (Bahrain) verlor 3 Sekunden. Vingegaard ließ es ausrollen und damit 9 Sekunden liegen.

Ergebnis
 1. Remco Evenepoel (BEL)      - Soudal-Quick Step        4:47:37
 2. Damiano Caruso (ITA)       - Bahrain Victorious         +4:44
 3. Andreas Kron (DEN)         - Lotto-Dstny                +5:10
 4. Max Poole (GBR)            - DSM Firmenich              +5:12
 5. Paul Ourselin (FRA)        - Totalenergies              +5:17
 6. Julien Bernard (FRA)       - Lidl-Trek                  +6:11
 7. Egan Bernal (COL)          - Ineos Grenadiers           +7:01
 8. Juan Ayuso (ESP)           - UAE-Emirates               +9:29
 9. Enric Mas (ESP)            - Movistar                  alle
10. Sepp Kuss (USA)            - Jumbo-Visma              gleiche
11. Primoz Roglic (SLO)        - Jumbo-Visma               Zeit
12. Mikel Landa (ESP)          - Bahrain Victorious         +9:32
13. Jonas Vingegaard (DEN)     - Jumbo-Visma                +9:38
14. Pelayo Sanchez (ESP)       - Burgos-BH                 +10:23
15. Santiago Buitrago (COL)    - Bahrain Victorious        alle
16. Cian Uijtdebroeks (BEL)    - Bora-Hansgrohe           gleiche
17. João Almeida (POR)         - UAE-Emirates              Zeit
18. Alexander Wlasow (RUS)     - Bora-Hansgrohe            +10:26
19. Wout Poels (NED)           - Bahrain Victorious        +10:45
20. Andrea Piccolo (ITA)       - EF Education-Easypost     +10:45
21. Einer Rubio (COL)          - Movistar                  +11:06
22. Steff Cras (BEL)           - Totalenergies             +11:08
23. Cristian Rodriguez (ESP)   - Arkéa-Samsic              +12:50
24. Antonio Tiberi (ITA)       - Bahrain Victorious        +13:18
25. Juan Pedro Lopez (ESP)     - Lidl-Trek                gl.Zeit
...
28. Emanuel Buchmann (GER)     - Bora-Hansgrohe            +14:59
39. Marc Soler (ESP)           - UAE-Emirates              +20:36
- 149 Fahrer klassiert.

Damit stellte Vingegaard sicher, dass er auf den letzten 3 Etappen vielleicht nicht noch aus Versehen Sepp Kuss aus dem Roten Trikot des Gesamtführenden fährt. Denn der Abstand zwischen den beiden wuchs von 8 auf 17 Sekunden. Roglic blieb mit 68 Sekunden Rückstand auf dem 3. Platz, Ayuso mit exakt 4 Minuten auf dem 4. Platz. Anstatt Ayuso von diesem 4. Platz zu verdrängen, blieb Landa auf dem 5. Platz – mit nun 19 Sekunden hinter Ayuso und 11 vor Mas.

Gesamtwertung
 1. Sepp Kuss (USA)            - Jumbo-Visma             65:31:27
 2. Jonas Vingegaard (DEN)     - Jumbo-Visma                +0:17
 3. Primoz Roglic (SLO)        - Jumbo-Visma                +1:08
 4. Juan Ayuso (ESP)           - UAE-Emirates               +4:00
 5. Mikel Landa (ESP)          - Bahrain Victorious         +4:19
 6. Enric Mas (ESP)            - Movistar                   +4:30
 7. Cian Uijtdebroeks (BEL)    - Bora-Hansgrohe             +7:37
 8. Alexander Wlasow (RUS)     - Bora-Hansgrohe             +8:35
 9. João Almeida (POR)         - UAE-Emirates              +10:20
10. Santiago Buitrago (COL)    - Bahrain Victorious        +12:20
11. Steff Cras (BEL)           - Totalenergies             +13:41
12. Cristian Rodriguez (ESP)   - Arkéa-Samsic              +21:50
13. Remco Evenepoel (BEL)      - Soudal-Quick Step         +27:53
14. Marc Soler (ESP)           - UAE-Emirates              +33:03
15. Juan Pedro Lopez (ESP)     - Lidl-Trek                 +33:37
16. Wout Poels (NED)           - Bahrain Victorious        +41:53
17. Einer Rubio (COL)          - Movistar                  +45:26
18. Damiano Caruso (ITA)       - Bahrain Victorious        +53:24
19. Emanuel Buchmann (GER)     - Bora-Hansgrohe            +57:17
20. Antonio Tiberi (ITA)       - Bahrain Victorious      +1:00:24

Die Spitzengruppe des Tages bestand auf der 18. Etappe in ihrer vollen Ausprägung aus: Evenepoel (Soudal), Bernal (Ineos), Caruso (Bahrain), Bernard (Lidl), Askey, Germani (beide Groupama), Denz (Bora), Drizners, Kron (beide Lotto), Piccolo (EF), Erviti (Movistar), Poole (DSM), Hofstetter (Arkéa) und Ourselin (Totalenergies). Bestplatzierter in der Gesamtwertung war Evenepoel mit deutlich über einer halben Stunde Rückstand aufs Rote Trikot.

Als die Berge kamen, verkleinerte Evenepoel die Gruppe im Alleingang an jedem Anstieg immer mehr. Am vorletzten Anstieg, der auch am Schlussberg in Szene ging, entledigte sich Evenepoel seiner letzten Begleiter. Zuzüglich zu seinem 3. Etappensieg bei dieser Vuelta 2023 vergrößerte er seinen riesigen Vorsprung in der Bergwertung noch einmal. Neben dem gepunkteten Trikot kam er sogar in die Nähe des Grünen Trikots von Kaden Groves (Alpecin). In der Punktewertung behielt Groves allerdings wegen noch 2 erwarteter Massenankünfe an 3 verbleibenden Tagen die deutlich besseren Karten in der Hand.

Vorschau auf diese Etappe: Das hatten wir schon einmal bei dieser Vuelta 2023 – auf eine potenzielle Königsetappe folgt gleich noch eine im Prinzip genauso schwierige Etappe, auf der sich die Fahrer auch dann nicht ausruhen könnten, wenn sie es wollten. Denn die 18. Etappe hält 5 kategorisierte Berge in Asturien parat, davon 3 der 1. Kategorie, von denen einer gleich 2-mal übefahren wird, 25 Kilometer vorm Ziel und als Bergankunft. Dieser Puerto de la Cruz de Linares ist auf 8,3 Kilometern im Schnitt 8,6 % steil, erreicht Spitzen von 16 % und flacht auf den letzten 1,5 Kilometern etwas ab. Zermürbend. Dies ist die zugleich letzte Bergetappe der Vuelta 2023, um individuell Zeit herauszuholen. Danach gibt es nur noch 2 Flachetappen und eine Mega-Hügeletappe, auf der es auch Team-Unterstützung braucht.

17. Etappe ◄ Do 14. September: 18. Etappe ► 19. Etappe