Vuelta a España 2023 - 15. Etappe

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Costa zockt sich zum Sieg

Abgebrüht bis in die Haarspitzen gewann Rui Costa (Intermarché) die 15. Etappe der Spanien-Rundfahrt 2023 im Dreiersprint. Der 36-jährige Portugiese überholte in Lekunberri Lennard Kämna (Bora) gerade rechtzeitig um etwa eine halbe Radlänge. Santiago Buitrago (Bahrain), mit dessen Nerven Costa zuvor gespielt hatte, war chancenlos auf dem 3. Platz. Das Trio stammte aus der umkämpften Flucht des Tages. Nur mit 2 Sekunden Rückstand sprintete Remco Evenepoel (Soudal) aus einer ersten Verfolgergruppe auf den 3. Platz

Wie bei seinem Sieg am Vortag ließ Evenepoel nichts unversucht. Diesmal war die Strecke jedoch nicht schwer genug, und seine Gegner spielten es zudem besser. Kämna schloss 9 Kilometer vorm Ziel über den letzten Hügel hinweg auf zu Costa und Buitrago, die sich schon im Aufstieg nicht richtig grün waren. In der Abfahrt bekam Kämna eine Lücke, stürzte dann aber in einer Linkskurve in die Wiese. Die beiden anderen schlugen daraus kein Kapital, zockten stattdessen. Costa klebte am Hinterrad von Buitrago, und dieser wurde immer langsamer.

Deswegen kam Kämna kurz vorm Kilometerbogen zurück. Das Trio belauerte sich weiter, so dass Evenpoel die Verfolgergruppe im Alleingang fast noch heranführte – und im übrigen auch den Sprint von vorne als Schnellster der Gruppe durchzog. An der Spitze jedoch hatte sich inzwischen Kämna an die Spitze gesetzt und eröffnete den Sprint vor Costa, der aus dem Windschatten heraus seiner langen Siegesliste einen erste Vuelta-Etappensieg hinzufügte.

 

Ergebnis
 1. Rui Costa (POR)            - Intermarché-Circus       3:30:56
 2. Lennard Kämna (GER)        - Bora-Hansgrohe           gl.Zeit
 3. Santiago Buitrago (COL)    - Bahrain Victorious       gl.Zeit
 4. Remco Evenepoel (BEL)      - Soudal-Quick Step          +0:02
 5. Andreas Kron (BEL)         - Lotto-Dstny
 6. Einer Rubio (COL)          - Movistar                  alle
 7. Cristian Rodriguez (ESP)   - Arkéa-Samsic             gleiche
 8. Chris Hamilton (AUS)       - DSM Firmenich             Zeit
 9. Nico Denz (GER)            - Bora-Hansgrohe             +0:36
10. Jimmy Janssens (BEL)       - Alpecin-Deceuninck         +1:07
11. David Gonzalez (ESP)       - Caja Rural-Seguros RGA     +2:52
12. Kaden Groves (AUS)         - Alpecin-Deceuninck
13. Ivan Garcia (ESP)          - Movistar                  alle
14. Matevz Govekar (SLO)       - Bahrain Victorious       gleiche
15. Fernando Barcelo (ESP)     - Caja Rural-Segurs RGA     Zeit
- 154 Fahrer klassiert.
DNF Kévin Vauquelin (FRA)      - Arkéa-Samsic

 

Die besten Klassementfahrer, zu denen Evenepoel seit 2 Tagen nicht mehr gehörte, erreichten mit knapp 3 Minuten Rückstand das Ziel. Sepp Kuss (Jumbo) ging mit dem Roten Trikot in den zweiten und letzten Ruhetag – 1:37 und 1:44 Minuten vor seinen beiden nominellen Kapitänen Roglic und Vingegaard. Mit Ayuso (UAE) fast eine Minute hinter Vingegaard wird es für das Mega-Trio an der Spitze der Gesamtwertung fast schwierig, den Dreifach-Erfolg in der Schlusswoche noch zu verspielen. Nur wer von den Dreien Gesamtsieger wird, könnte noch witzig werden. Buitrago und Evenepoel blieben trotz der erfolgreichen Flucht auf den Plätzen 13 und 15.

 

Gesamtwertung
 1. Sepp Kuss (USA)            - Jumbo-Visma             54:38:42
 2. Primoz Roglic (SLO)        - Jumbo-Visma                +1:37
 3. Jonas Vingegaard (DEN)     - Jumbo-Visma                +1:44
 4. Juan Ayuso (ESP)           - UAE-Emirates               +2:37
 5. Enric Mas (ESP)            - Movistar                   +3:06
 6. Marc Soler (ESP)           - UAE-Emirates               +3:10
 7. Mikel Landa (ESP)          - Bahrain Victorious         +4:12
 8. Alexander Wlasow (RUS)     - Bora-Hansgrohe             +5:02
 9. Cian Uijtdebroeks (BEL)    - Bora-Hansgrohe             +5:30
10. João Almeida (POR)         - UAE-Emirates               +8:39
11. David de la Cruz (ESP)     - Astana-Kasachstan          +9:25
12. Steff Cras (BEL)           - Totalenergies              +9:39
13. Santiago Buitrago (COL)    - Bahrain Victorious        +10:13
14. Cristian Rodriguez (ESP)   - Arkéa-Samsic              +14:41
15. Remco Evenepoel (BEL)      - Soudal-Quick Step         +16:22
16. Juan Pedro Lopez (ESP)     - Lidl-Trek                 +23:25
17. Einer Rubio (COL)          - Movistar                  +31:33
18. Hugh Carthy (GBR)          - EF Education-Easypost     +31:47
19. Lenny Martinez (FRA)       - Groupama-FDJ              +36:24
20. Emanuel Buchmann (GER)     - Bora-Hansgrohe            +38:04

 

Auch auf der 15. Etappe gaben die Helfer von Ayuso und Soler (auch UAE) keine Ruhe, obwohl eine 22-köpfige Spitzengruppe um Evenepoel und Kämna eigentlich schon weg war. 92 Kilometer vorm Ziel sprang Soler im längsten Anstieg des Tages nach vorne zur inzwischen kleiner gewordenen Spitzengruppe, allerdings mit Vingegaard und Wlasow (Bora) auf dem Gepäckträger. Mit diesen 3 Fahrern vorne wurde es natürlich nichts, so dass die kaum größere Gruppe der weiteren Klassementfahrer blad zur Spitze aufschloss.

Sofort gingen wieder die Attacken los. Costa, Evenepoel und Cristian Rodriguez (Arkéa) zogen davon. Buitrago und Kämna sprangen hinterher. Elissonde (Lidl), Molard (Groupama), Denz (Bora), Janssesns (Alpecin), Kron (Lotto), Caicedo (EF), Bouchard, Vendrame (beide AG2R), Rubio und Hamilton (DSM) komplettierten nun diese endgültige Spitzengruppe des Tages, die man schon früher hätte haben können. Die Zusammensetzung war fast identisch wie vorher.

Weil Kaden Groves (Alpecin), der beste Sprinter dieser Vuelta, in das wieder langsamer werdende Hauptfeld aufschloss, übernahm dessen Team die Nachführarbeit, so dass die Helfer der Top-3 der Gesamtwertung sich mal wieder etwas zurückhalten konnten. Im hügligen Finale waren die Helfer von Groves aber schnell verbraucht und der Rückstand zur Spitze ohnehin zur groß. So konnte Groves nur noch den Sprint der zwar dezimierten, aber großen Gruppe ums Rote Trikot für den 12. Platz hinter einem kurz zuvor entwischten Fahrer für sich entscheiden.

Groves baute damit seine riesige Führung in der Punktewertung ums Grüne Trikot aus. Als erster Verfolger konnte Evenpoel seinen Rückstand leicht verkürzen auf immer noch happige 73 Punkte. Ebenso baute Evenepoel die seinerseits komfortable Führung in der Bergwertung leicht aus. Nur ein weiterer Etappensieg gelang Evenepoel nicht. Costa, Buitrago und anfängllich auch Janssens nahmen mit leichtem Vorsprung den letzten Anstieg in Angriff. Und anstatt Evenepoel kam nur noch Kämna zu Costa und Buitrago hin, und das gleich zweimal ...


Vorschau auf diese Etappe: Die 15. Etappe der Spanien-Rundfahrt 2023 führt hüglig durch die Provinz Navarra. Ein letzter Anstieg zum Puerto de Zuarrate – 7,3 Kilometer lang bei durchschnittlich 4,8 % – ist 8,5 Kilometer vorm Ziel bezwungen. Das müsste ein Tag für die frühen Ausreißer sein, um sich den Tagessieg in Lekunberri abzuholen.

Nach der 15. Etappe gibt es den zweiten und letzten «Ruhetag» bei der Vuelta 2023. Vorher müssen Mann und Maus noch einen Transfer von Navarra nach Kantabrien hinter sich bringen.

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Vuelta a España 2023
15. Etappe (158,5km)
von Pamplona 13:33
nach Lekunberri 17:30

3 -km79 15:32 Puerto de Lizarraga
2 -km38 16:33 Puerto de Zuarrate
S -km17 17:05 Irurtzun
2/B -km9 17:17 Puerto de Zuarrate

Etappensieg:
Rui Costa (POR)

Rotes Trikot:
Sepp Kuss (USA)

Grünes Trikot:
Kaden Groves (AUS)

Bergtrikot:
Remco Evenepoel (BEL)

Jungprofi-Trikot:
Juan Ayuso (ESP)

Teamwertung:
Jumbo-Visma

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