Tirreno-Adriatico 2021

(ITA/2.UWT) - Siegerliste Tirreno-Adriatico

 

Et. Startort          Zielort            km   Etappensieger       Leader
 1. Lido di Camaiore  Lido di Camaiore  156   Wout van Aert       Wout van Aert
 2. Camaiore          Chiusdino         226   Julian Alaphilippe  Wout van Aert
 3. Monticiano        Gualdo Tadino     189   M. van der Poel     Wout van Aert
 4. Terni             Prati di Tivo     148   Tadej Pogacar       Tadej Pogacar
 5. Castellalto       Castelfidardo     205   M. van der Poel     Tadej Pogacar
 6. Castelraimondo    Lido di Fermo     175   Mads Würtz Schmidt  Tadej Pogacar
 7. San Benedetto     San Benedetto      11*  Wout van Aert       Tadej Pogacar
*) Einzelzeitfahren

 

Wout van Aert (Jumbo) gewann die 1. Etappe im Massensprint eine halbe Radlänge vor Caleb Ewan. Den Sprint eröffnete van Aert von Fernando Gavirias (UAE) Hinterrad aus, während Gaviria noch hinter seinem Anfahrer zögerte. Ewan kam von zu weit hinten auf. Gaviria konnte sich immerhin noch für den 3. Platz behaupten.

Auf der hügligen 2. Etappe wagten sich einige der Favoriten schon 30 Kilometer vorm Ziel in eine Offensive. Vorjahressieger Yates (BikeExchange), Almeida (Deceuninck), Siwakow (Ineos) und Landa (Bahrain) fuhren vorne heraus, verfolgt von einem stark selektierten Hauptfeld. Als letzter des Quartetts wurde Joao Almeida erst an der 50-Meter-Marke geschnappt. Der Sieg blieb allerdings im Team, weil Julian Alaphilippe (Deceuninck) eine Radllänge vorm zu spät aufkommenden Mathieu van der Poel (Alpecin) sowie Wout van Aert über die Linie sprintete. Diese 3 Fahrer gelten auch als die großen Favoriten für die folgenden Frühjahrsklassiker.

Auf der 3. Etappe schlug van der Poel dann zurück, nachdem er am Vortag nach seinem 2. Platz noch auf seinen Lenker geschlagen hatte. Im ansteigenden Schlussstück ließ Alaphilippe eine Lücke vor seinem vermeintlichem Anfahrer Stybar aufgehen. Van Aert setzte nach und zog dadurch seinem Gegner van der Poel optimal den Sprint an. Hinter den beiden erreichte Davide Ballerini (Deceuninck) den 3. Platz. Egan Bernal (Ineos) war in einen späten Massensturz verwickelt und büßte dadurch 18 Sekunden ein.

Im Schlussanstieg der 4. Etappe attackierte Tadej Pogacar (UAE) und erwehrte sich um 6 Sekunden gegen Simon Yates, der nachsetzte und so als einziger auf Sichtweite von Pogacar blieb. Bernal versuchte dies auch, wurde dann aber hinter einer Verfolgergruppe zurückgeworfen, die sich hinter der Lokomotive van Aert versammelt hatte. Davon sprintete Sergio Higuita (EF) auf den 3. Platz knapp vor Landa und 29 Sekunden hinter Pogacar. Mit weiteren Sekundenabständen folgten Quintana (Arkéak), Almeida, Fabbro (Bora) und Carr (EF). Auf dem 9. Platz kam van Aert mit 45 Sekunden Verlust ein und gab die Gesamtführung um 35 Sekunden an Pogacar ab.

Auf der 5. Etappe mit den Mauern setzte den Fahrern außerdem Regen zu, und es wurden extreme Zeitabstände zutage gefördert. Mathieu van der Poel rettete nach mehr als 50 Kilometer langer Flucht und zwischenzeitlich 3 Minuten Vorsprung nur 10 Sekunden vor Tadej Pogacar ins Ziel. In dem dramatischen Finale hatte Pogacar 18 Kilometer vorm Ziel seine stärksten Klassementkonkurrenten attackiert, von denen bereits vorher schon etliche zurückgefallen waren. Völlig ausgepumpt schleppten sich die Fahrer ins Ziel, allen voran van der Poel, der offensichtlich auf den letzten Kilometern einen Hungerast hatte. Van Aert kam auf dem 3. Platz mit 49 Sekunden Rückstand ein, gefolgt von Fabio Felline (Trek) mit 86. Ab dem 5. Platz wurden bereits Abstände von über 2 Minuten notiert, zuerst bei Bernal und Davide Formolo (UAE). In den Top-Ten des Tages mit unter 3 Minuten Verlust blieben Landa und Fabbro, die damit ihre Podestoptionen gegen Bernal aufrecht erhielten. Higuita fiel vom 3. Gesamtplatz weit zurück. Van der Poel spielte in der Gesamtwertung keine Rolle mehr.

Auf der 6. Etappe verpeilten die Sprinterteams die Einholung der 6-köpfigen Spitzengruppe des Tages, aus der dann 5 Fahrer um den Sieg sprinteten. Den holte sich Mads Würtz Schmidt (Israel) vor Brent van Moer (Lotto), Simone Velasco (Gazprom), Jan Bakelants (Intermarché) und Nelson Oliveira (Movistar).

Das abschließende Einzelzeitfahren gewann Wout van Aert in 11:06 Minuten. Die Plätze 2 bis 4 der 7. Etappe belegten Stefan Küng (Groupama), Filippo Ganna (Ineos) und Tadej Pogacar, die 6, 11 und 12 Sekunden mehr benötigten als van Aert. Landa behauptete, obwohl er über eine Minute langsamer als van Aert war, den 3. Gesamtplatz, weil Bernal und Fabbro auch nicht viel schneller fuhren.

Der Etappenplan von Tirreno-Adriatico 2021 umfasste eine Bergankunft in Prati di Tivo in den Abruzzen, ein kurzes Einzelzeitfahren und theoretisch jeweils 2 bis 3 Etappen für Sprinter und explosive Hügelexperten. Im Nachhinein sprang für die reinen Sprinter sogar gar nichts heraus. Die vorentscheidende 4. Etappe mit der Bergankunft beinhaltete vorher noch den Passo Capannelle. Der Schlussanstieg stieg auf den letzten 14,7 Kilometern um 1.028 Meter. Die 5. Etappe mit ihrem schwiergen Schlussrundkurs um Castelfidardo taufte der Veranstalter «Etappe der Mauern». Auf dieser Etappe entstanden riesiege Abstände wie in längst vergangenen Zeiten. Das abschließende Einzelzeitfahren über 11,1 Kilometer an der Adria war gewohnt tellerflach, allerdings bei leicht geänderter, kurvigerer Streckenführung. 2021 fand das Tirreno-Adriatico traditionell am März-Termin statt, nachdem das Rennen zwischen den Meeren im Vorjahr wegen Corona in den September verschoben wurde und einmalig sogar einen Renntag mehr erhielt.

 

Mi 10. bis Di 16. März
Endklassement Tirreno-Adriatico 2021
 1. Tadej Pogacar (SLO)        - UAE-Emirates            26:36:17
 2. Wout van Aert (BEL)        - Jumbo-Visma                +1:03
 3. Mikel Landa (ESP)          - Bahrain Victorious         +3:57
 4. Egan Bernal (COL)          - Ineos Grenadiers           +4:13
 5. Matteo Fabbro (ITA)        - Bora-Hansgrohe             +4:37
 6. João Almeida (POR)         - Deceuninck-Quick Step      +4:54
 7. Tim Wellens (BEL)          - Lotto-Soudal               +5:00
 8. Romain Bardet (FRA)        - DSM                        +5:50
 9. Vincenzo Nibali (ITA)      - Trek-Segafredo             +6:30
10. Simon Yates (GBR)          - BikeExchange               +7:45
...

 

Automatisch für die Startliste von Tirreno-Adriatico 2021 qualifiziert waren die 19 WorldTour-Teams und das beste ProTeam des Vorjahres, Alpecin-Fenix. Weitere 5 Wildcards verteilte der Veranstalter an: Androni-Sidermec, Eolo-Kometa (beide Italien), Arkéa-Samsic, Total Direct Energie (beide Frankreich) und Gazprom-Rusvelo (Russland).

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