Tour de France 2006
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Zielankunft in Dax: ca. 17:11 Uhr
Freire Sprintsieger knapp vor McEwen
Dreimal war er Weltmeister, jetzt gewann er auch seine dritte Tour-Etappe und die zweite bei der Tour 2006: Oscar Freire (Rabobank) ist der Sieger der 9. Etappe der Tour de France 2006, die im südfranzösischen Dax im Massensprint entschieden wurde. Knapp geschlagen geben musste sich Robbie McEwen (Davitamon-Lotto). Der Australier war zunächst schlecht positioniert, spurtete dann aber noch fast am Spanier Freire vorbei. Dritter wurde der Berliner Erik Zabel (Team Milram), der aus dem Windschatten des am Ende Viertplatzierten Tom Boonen (Quick Step-Innergetic) hervortrat. Knapp hundert Meter vor dem Zielstrich war Zabel noch ganz vorne, dann schnellten aber Freire und McEwen mit höherer Endgeschwindigkeit vorbei.
Ergebnis 1. Oscar Freire (ESP) - Rabobank 3h35:24 2. Robbie McEwen (AUS) - Davitamon-Lotto 3. Erik Zabel (GER) - Team Milram 4. Tom Boonen (BEL) - Quick Step 5. Cristian Moreni (ITA) - Cofidis 6. Isaac Galvez (ESP) - Caisse d'Epargne 7. Francisco Ventoso (ESP) - Saunier Duval 8. Luca Paolini (ITA) - Liquigas alle 9. David Kopp (GER) - Gerolsteiner 10. Thor Hushovd (NOR) - Crédit Agricole ... 11. Bernhard Eisel (AUT) - Française des Jeux 12. Jimmy Casper (FRA) - Cofidis gleiche 13. Daniele Bennati (ITA) - Lampre-Fondital 20. Floyd Landis (USA) - Phonak 32. Sergej Gontschar (UKR) - T-Mobile Team 40. Patrik Sinkewitz (GER) - T-Mobile Team 81. Andreas Klöden (GER) - T-Mobile Team Zeit 85. Matthias Kessler (GER) - T-Mobile Team +0:13 86. Iban Mayo (ESP) - Euskaltel-Euskadi +0:13 96. Denis Mentschow (RUS) - Rabobank +0:13 103. Markus Fothen (GER) - Gerolsteiner +0:13 113. Michael Rasmussen (DEN) - Rabobank +0:20 159. Levi Leipheimer (USA) - Gerolsteiner +0:26 - 170 Fahrer klassiert.
Einen Tag vorm Aufgalopp in den Pyrenäen verteidigte Sergej Gontschar sein Gelbes Trikot ohne große Mühe. Nur in der ersten Rennhälfte erledigte sein T-Mobile Team standesgemäß die Tempoarbeit in der Verfolgung einer dreiköpfigen Spitzengruppe. Als es schließlich ans Eingemachte ging, übernahmen die Sprinterteams die Spitze im Hauptfeld. Der einzig verblienene Tour-Favorit Floyd Landis (Phonak) belegt weiterhin den 2. Platz im Klassement mit einer Minute Rückstand. Am Ruhetag gab der US-Amerikaner bekannt, dass er seit etwa zwei Jahren an Knochenfraß leidet und wahrscheinlich Ende des Jahres auf ein künstliches Hüftgelenk angewiesen sein wird. Bahnt sich da wieder eine Helden-Geschichte à la Armstrong an?
Das Zeug zum Tour-Helden haben auch weiterhin einige Deutsche. Den T-Mobile-Fahrern Sinkewitz (Vierter) und Klöden (Fünfter) fehlen jeweils knapp eine Minute auf Landis, bevor es in die Berge geht. Mit Michael Rogers liegt ein weiterer Magenta-Profi auf dem 3. Platz in einer hervorragenden Ausgangsposition. Damit rangiert viermal T-Mobile unter den besten Fünf, obwohl die Mannschaft wegen der Doping-Suspendierungen gegen Ullrich und Sevilla nur mit sieben Fahrern an der Tour teilnimmt. Einige Klassementfahrer verloren auf der Zielgeraden einige Sekunden, als das Peloton ausriss. Betroffen waren neben Denis Mentschow (Rabobank) auch die Gerolsteiner Markus Fothen und Levi Leipheimer. Der Kaarster Fothen behielt dennoch das weiße Trikot des besten Jungprofis, und bei Leipheimer machen die paar Sekunden jetzt auch nichts mehr aus...
Gesamtklassement 1. Sergej Gontschar (UKR) - T-Mobile Team 38h14:17 2. Floyd Landis (USA) - Phonak +1:00 3. Michael Rogers (AUS) - T-Mobile Team +1:08 4. Patrik Sinkewitz (GER) - T-Mobile Team +1:45 5. Andreas Klöden (GER) - T-Mobile Team +1:50 6. Wladimir Karpets (RUS) - Caisse d'Epargne +1:52 7. Cadel Evans (AUS) - Davitamon-Lotto +1:52 8. David Zabriskie (USA) - Team CSC +1:53 9. Markus Fothen (GER) - Gerolsteiner +2:03 10. Christophe Moreau (FRA) - ag2r Prévoyance +2:07 11. Paolo Savoldelli (ITA) - Discovery Channel +2:10 12. Denis Mentschow (RUS) - Rabobank +2:13 13. Eddy Mazzoleni (ITA) - T-Mobile Team +2:14 14. Matthias Kessler (GER) - T-Mobile Team +2:16 15. Sebastian Lang (GER) - Gerolsteiner +2:22 16. Carlos Sastre (ESP) - Team CSC +2:27 17. George Hincapie (USA) - Discovery Channel +2:30 18. Oscar Pereiro (ESP) - Caisse d'Epargne +2:57 19. Thomas Lövkvist (SWE) - Française des Jeux +3:01 20. Didier Rous (FRA) - Bouygues Telecom +3:15 ... 23. Jaroslaw Popowitsch (UKR) - Discovery Channel +3:27 27. Haimar Zubeldia (ESP) - Euskaltel-Euskadi +3:47 32. José Azevedo (POR) - Discovery Channel +4:09 33. Sandy Casar (FRA) - Francaise des Jeux +4:20 35. Giuseppe Guerini (ITA) - T-Mobile Team +4:30 37. Georg Totschnig (AUT) - Gerolsteiner +4:33 46. José Rujano (VEN) - Quick Step +5:26 47. Gilberto Simoni (ITA) - Saunier Duval +5:34 61. Iban Mayo (ESP) - Euskaltel-Euskadi +6:24 68. Oscar Freire (ESP) - Rabobank +6:38 72. Levi Leipheimer (USA) - Gerolsteiner +6:43 75. Damiano Cunego (ITA) - Lampre-Fondital +7:06 81. Pietro Caucchioli (ITA) - Crédit Agricole +7:27 84. Michael Rasmussen (DEN) - Rabobank +7:40
McEwen hauteng im Grünen
Die Sprinter nutzten ihre letzte Chance vor den Bergen. Viele Möglichkeiten werden sich für die schnellen Männer jetzt nicht mehr ergeben. Insofern ist Robbie McEwens Punktevorsprung in der Sprinterwertung ums Grüne Trikot schon recht komfortabel. Dem Zweitplatzierten Weltmeister Tom Boonen fehlen 23 Punkte auf McEwen; bei Etappesieger Freire, derzeit Dritter, sind es 30 Zähler. McEwen hatte die Wertung die Wertung bereits 2002 und 2004 für sich entscheiden können.
Grünes Trikot 1. Robbie McEwen (AUS) - Davitamon-Lotto 211 p. 2. Tom Boonen (BEL) - Quick Step 188 3. Oscar Freire (ESP) - Rabobank 181 4. Daniele Bennati (ITA) - Lampre-Fondital 151 5. Erik Zabel (GER) - Team Milram 141 6. Thor Hushovd (NOR) - Crédit Agricole 134 7. Bernhard Eisel (AUT) - Française des Jeux 127 8. Luca Paolini (ITA) - Liquigas 126 9. David Kopp (GER) - Gerolsteiner 94 10. Francisco Ventoso (ESP) - Saunier Duval 93
Knees auf der Flucht
Die Ausreißer des Tages wurden vier Kilometer vor dem Ziel von den Sprinterteams gestellt. Mit dabei war der Deutsche Christian Knees (Team Milram), der die Flucht nach knapp zehn von 169,5 Kilometern initiierte. Ihm schlossen sich die beiden Franzosen Stéphane Augé (Cofidis) und Walter Bénéteau (Bouygues Telecom) an. Der maximale Vorsprung des Trios betrug acht Minuten. Knees schien der Stärkste zu sein und attackierte in der Endphase einige Male aus der Spitzengruppe heraus. Doch die Franzosen fuhren jedes Mal die Löcher zu. Immerhin wurde Knees als kämpferischster Fahrer des Tages geehrt.
Berge gab es auf dem tellerebenen Teilstück zwischen Bordeaux und Dax keine. Deswegen behielt Jérôme Pineau (Bouygues Telecom) automatisch sein Bergtrikot. Nun geht es in die Pyrenäen. Allein auf einer Pyrenäen-Etappe werden mehr Punkte verteilt, als Pineau bisher in über einer Woche gesammelt hat.
Bergwertung 1. Jérôme Pineau (FRA) - Bouygues Telecom 28 p. 2. David de la Fuente (ESP) - Saunier Duval 17 3. Fabian Wegmann (GER) - Gerolsteiner 15 4. Sylvain Calzati (FRA) - ag2r Prévoyance 13 5. Aitor Hernandez (ESP) - Euskaltel-Euskadi 10
Einschätzung vor der Etappe: Nach dem Ruhetag in Bordeaux rollt das Feld weiter mit Fahrtrichtung Pyrenäen. Das Ziel liegt kurz vor den Bergen, in Dax. Die Ausreißer hoffen darauf, dass es die Sprinter wegen der noch bevorstehenden Strapazen vielleicht mal etwas ruhiger angehen lassen. Daraus wird jedoch meistens nichts...
Marschtabelle auf www.letour.fr
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