Vuelta a España 2021 - 7. Etappe
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Storer siegt, Großschartner nicht ins Rote
Michael Storer (DSM) gewann am Balcón de Alicante die 7. Etappe der Spanien-Rundfahrt 2021. Der 24-jährige Australier stammte aus einer zu ihrer größten Ausprägung 29-köpfigen Spitzengruppe und schüttelte im 8,4 Kilometer langen Schlussanstieg seine letzten Begleiter ab. Von denen belegte Carlos Verona (Movistar) mit 21 Sekunden Rückstand den 2. Platz und Pawel Siwakow (Ineos) mit schon 59 Sekunden den 3. Platz. Der einstige Mitausreißer Felix Großschartner (Bora) kam auf den 7. Platz mit 92 Sekunden Rückstand. Großschartner verfehlte damit das Rote Trikot des Gesamtführenden von Primoz Roglic (Jumbo) um lumpige 8 Sekunden.
Valverde attackiert und stürzt dann aus der Vuelta
Roglic kam in der Gruppe der besten Klassementfahrer mit 3:33 Minuten Rückstand an. Bei ihm waren Adam Yates, Egan Bernal (beide Ineos), Enric Mas, Miguel Angel Lopez (beide Movistar), David de la Cruz (UAE) und Louis Meintjes (Intermarché), knapp gefolgt von Alexander Wlasow (Astana). In der bisher ereignisreichsten Etappe der diesjährigen Vuelta entflammte der Kampf der Klassementfahrer schon rund 45 Kilometer vor dem Ziel, als Alejandro Valverde (Movistar) attackierte und Yates sowie sein Teamkollege Carapaz die Offensive mitgestalteten. Der Vorstoß verpuffte jedoch schnell, nachdem Valverde in einer schnellen Rechtskurve das Vorderrad weggerutscht war und er den Abhang hinunterstürzte. Der Altmeister kletterte hoch, blieb Minuten mit augenscheinlich verletzter Schulter stehen, probierte es noch, stieg aber letztlich unter Tränen aus.
Ergebnis 1. Michael Storer (AUS) - DSM 4:10:13 2. Carlos Verona (ESP) - Movistar +0:21 3. Pawel Siwakow (RUS) - Ineos Grenadiers +0:59 4. Sepp Kuss (USA) - Jumbo-Visma +1:16 5. Jack Haig (AUS) - Bahrain Victorious +1:24 6. Romain Bardet (FRA) - DSM +1:32 7. Felix Großschartner (AUT) - Bora-Hansgrohe gl.Zeit 8. Andreas Kron (DEN) - Lotto-Soudal +1:37 9. Steff Cras (BEL) - Lotto-Soudal +2:17 10. Jan Polanc (SLO) - UAE-Emirates +2:29 11. Jay Vine (AUS) - Alpecin-Fenix +2:49 12. Martijn Tusveld (NED) - DSM +2:53 13. Simone Petilli (ITA) - Intermarché-Wanty gl.Zeit 15. Adam Yates (GBR) - Ineos Grenadiers +3:33 16. Primoz Roglic (SLO) - Jumbo-Visma 17. Enric Mas (ESP) - Movistar alle 18. Egan Bernal (COL) - Ineos Grenadiers 19. Miguel Angel Lopez (COL) - Movistar gleiche 20. David de la Cruz (ESP) - UAE-Emirates 21. Louis Meintjes (RSA) - Intermarché-Wanty Zeit 22. Alexander Wlasow (RUS) - Astana-Premier Tech +3:45 23. Guillaume Martin (FRA) - Cofidis +4:03 24. Giulio Ciccone (ITA) - Trek-Segafredo 25. Fabio Aru (ITA) - Qhubeka-Assos alle 26. Richard Carapaz (ECU) - Ineos Grenadiers gleiche 27. Mikel Landa (ESP) - Bahrain Victorious Zeit 28. Gino Mäder (SUI) - Bahrain Victorious +4:12 29. Damiano Caruso (ITA) - Bahrain Victorious alle 30. Odd Christian Eiking (NOR) - Intermarché-Wanty gleiche 31. Rafal Majka (POL) - UAE-Emirates Zeit ... 42. Lawson Craddock (USA) - EF Education First +8:42 43. Lilian Calmejane (FRA) - AG2R La Mondiale +8:53 - 176 Fahrer klassiert. OTL R. Janse v. Rensburg (RSA) - Qhubeka-Nexthash DNF Oscar Rodriguez (ESP) - Astana DNF Emmanuel Morin (FRA) - Groupama-FDJ DNF Mads Würtz Schmidt (DEN) - Israel DNF Alejandro Valverde (ESP) - Movistar DNF Hugh Carthy (GBR) - EF Education-First
Roglic muss um 8 Sekunden in Rot bleiben
Großschartner verpasste das Rote Trikot also um 8 Sekunden, und genauso verpasste es Roglic um 8 Sekunden, die Verantwortung für sein Team noch einmal jemand anders zuzuschieben. Mas und Lopez verharrten auf 25 und 36 Sekunden Rückstand, Bernal auf 41. Außer Großschartner enterten durch ihre Präsenz in der Spitzengruppe Polanc (UAE), Haig (Bahrain) und Kuss (Jumbo) die Top-Ten der Gesamtwertung. Anstatt zum Schluss Großschartner war über viele Kilometer der zuvor besser platzierte Jan Polanc virtuell im Roten Trikot unterwegs. In der Spitzengruppe gab dessen Teamkollege Trentin mit Tempoarbeit sein letztes Hemd, damit Polanc in der Schlussphase relativ schnell abreißen ließ, als die Post abging ...
Gesamtwertung 1. Primoz Roglic (SLO) - Jumbo-Visma 25:18:35 2. Felix Großschartner (AUT) - Bora-Hansgrohe +0:08 3. Enric Mas (ESP) - Movistar +0:25 4. Miguel Angel Lopez (COL) - Movistar +0:36 5. Jan Polanc (SLO) - UAE-Emirates +0:38 6. Egan Bernal (COL) - Ineos Grenadiers +0:41 7. Jack Haig (AUS) - Bahrain Victorious +0:57 8. Sepp Kuss (USA) - Jumbo-Visma +0:59 9. Alexander Wlasow (RUS) - Astana-Premier Tech +1:06 10. Adam Yates (GBR) - Ineos Grenadiers +1:22 11. Giulio Ciccone (ITA) - Trek-Segafredo +1:28 12. Mikel Landa (ESP) - Bahrain Victorious +1:42 13. Fabio Aru (ITA) - Qhubeka-Assos +1:47 14. David de la Cruz (ESP) - UAE-Emirates +2:14 15. Louis Meintjes (RSA) - Intermarché-Wanty +2:19 16. Richard Carapaz (ECU) - Ineos Grenadiers +2:48 17. Gino Mäder (SUI) - Bahrain Victorious +2:52 18. Juan Pedro Lopez (ESP) - Trek-Segafredo +3:03 19. Odd Christian Eiking (NOR) - Intermarché-Wanty +5:05
29 Ausreißer in Valencias Bergen um Tagessieg
Nach einem von Beginn weg bergigen und damit schwierigen Rennen vereinigten sich erst 97 Kilometer vorm Ziel eine Spitzengruppe und eine Verfolgergruppe zu dann 29 Spitzenreitern, und zwar Kuss (Jumbo), Bouchard, Dewulf (beide AG2R), Vine (Alpecin), Aranburu, Gorka Izagirre (Astana), Haig (Bahrain), Großschartner (Bora), Lastra (Caja Rural), Barcelo, Herrada (beide Cofidis), Camargo, Craddock (beide EF), Siwakow (Ineos), Petilli (Intermarché), Kron, Cras, Vanhoucke (alle Lotto), Oliveira, Verona (beide Movistar), Seiz (BikeExchange), Bardet, Arensman, Hamilton, Storer, Tusveld (alle DSM), Elissonde (Trek), Polanc und Trentin (UAE). Trentin drückte für Polanc aufs Tempo, aber zahlenmäßig war Storers Team mit 5 Fahrern am breitesten vorne aufgestellt.
Ins ausgedünnte Hauptfeld kam durch Valverdes Attacke ordentlich Bewegung. Nach Valverdes Sturz war nur noch Carapaz vorn verblieben. Zu ihm sprang Mas mit Roglic am Hinterrad. Das Trio wurde rasch von einem merklich gestutzten Verfolgergruppe gestellt. Da jedoch fast nur noch Kapitäne dabei waren und niemand die Verantwortung übernehmen wollte, rollten etliche Fahrer wieder von hinten heran, so zum Beispiel einige Helfer von Roglic. Der Rückstand zur Spitze sprang wieder über die 5-Minuten-Marke, wodurch der Etappensieg für die Spitzengruppe in Reichweite rückte.
Die Attacken gingen deswegen schon rund 30 Kilometer vorm Ziel los. Zum entwischten Lawson Craddock (EF) schlossen in der Abfahrt Storer und Siwakow auf. In der Folgezeit attackierte Siwakow wiederholt, hatte dann aber bei einer Attacke 16 Kilometer vorm Ziel im vorletzten Berg Schaltprobleme. Siwakow schloss das entstandene Loch zu Storer, wohingegen Craddock abreißen ließ und noch mehrere Minuten zurückfiel. Stattdessen stießen Andreas Kron (Lotto) und Verona zum Spitzenduo. Danach attackierten Storer und Verona mehrfach, und rund 3 Kilometer vor dem Ziel löste sich Storer endgültig. Unter den Klassementfavoriten sorgte Yates mit seiner Tempoarbeit für ein Ausscheidungsfahren, durch das unter anderem Ciccone (Trek) und Landa (Bahrain) eine weitere halbe Minute verloren.
Vorschau auf diese Etappe: Die 7. Etappe der Vuelta 2021 verläuft bergig durch den Süden der Provinz Valencia und endet auch bergauf am Balcón de Alicante. Der Schlussanstieg ist zwar mit einer Länge von 8,4 Kilometern und einer durchschnittlichen Steigung von 6,2 % angegeben. Allerdings geht es nach einem 7-prozentigen Einstieg noch einmal auf einen flachen bis abschüssigen Teil, bevor die letzten 4 Kilometer nicht mehr unter 8 % sinken – mit Spitzen von 14 %. Das ist somit nicht der schwerste Tag, aber trotzdem einer, den man auf dem Zettel haben muss. Denn auf den nur 152 Kilometern standen vorher bereits 5 weitere Berge im Profil.
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