Vuelta a España 2020 - 11. Etappe
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Gaudu mit Berg-Coup gegen Mitausreißer Soler
David Gaudu (Groupama) gewann die Farrapona-Bergankunft auf der 11. Etappe der Spanien-Rundfahrt 2020. Der 24-jährige Franzose sprintete Marc Soler (Movistar) scheinbar locker davon. Beide stammten aus der Spitzengruppe des Tages, die den 16,5 Kilometer langen Schlussanstieg 3 Minuten vor dem Hauptfeld begonnen hatte. Außerdem retteten sich noch Storer, Donovan (beide Sunweb) und Guillaume Martin (Cofidis) vor den besten Klassementfahrern ins Ziel. Diese hielten sich einen Tag vor dem gefürchteten Angliru zurück, obwohl schon die 11. Etappe 4 Berge der 1. Kategorie aufwies.
Alexander Wlasow (Astana) sprang aus der Gruppe ums Rote Trikot heraus für den 6. Platz, 58 Sekunden hinter dem siegreichen Gaudu. In der Gesamtwertung lag Wlasow allerdings ohnehin hinter Gaudu. Die Top-3 – Roglic (Jumbo), Carapaz (Ineos) und Daniel Martin (Israel) – folgten 5 Sekunden danach gemeinsam mit Enric Mas (Movistar). Der Gesamtvierte Hugh Carthy (EF) verlor weitere 7 Sekunden. Diese Lücken waren erst auf dem Schlusskilometer aufgegangen. Als einziger Top-Ten-Fahrer schon eher zurückgefallen war Esteban Chaves (Mitchelton).
Ergebnis 1. David Gaudu (FRA) - Groupama-FDJ 4:54:13 2. Marc Soler (ESP) - Movistar +0:04 3. Michael Storer (AUS) - Sunweb +0:52 4. Mark Donovan (GBR) - Sunweb gl.Zeit 5. Guillaume Martin (FRA) - Cofidis +0:55 6. Alexander Wlasow (RUS) - Astana +0:58 7. Daniel Martin (IRL) - Israel +1:03 8. Enric Mas (ESP) - Movistar alle 9. Richard Carapaz (ECU) - Ineos gleiche 10. Primoz Roglic (SLO) - Jumbo-Visma Zeit 11. Hugh Carthy (GBR) - EF +1:10 12. Wout Poels (NED) - Bahrain-McLaren gl.Zeit 13. Sepp Kuss (USA) - Jumbo-Visma +1:12 14. Alejandro Valverde (ESP) - Movistar gl.Zeit 15. Felix Großschartner (AUT) - Bora-Hansgrohe +1:15 16. Mikel Nieve (ESP) - Mitchelton-Scott +1:17 17. David de la Cruz (ESP) - UAE-Emirates +1:28 18. Sergio Henao (COL) - UAE-Emirates +1:36 19. George Bennett (NZL) - Jumbo-Visma +1:44 20. Michael Woods (CAN) - EF gl.Zeit ... 22. Georg Zimmermann (GER) - CCC Team +2:37 23. Gorka Izagirre (ESP) - Astana +2:37 25. Esteban Chaves (COL) - Mitchelton-Scott +3:15 51. Gino Mäder (SUI) - NTT +14:54 - 151 Fahrer klassiert. DNF Matthieu Ladagnous (FRA) - Groupama-FDJ DNF Quentin Jauregui (FRA) - AG2R La Mondiale DNF Jakub Mareczko (ITA) - CCC DNF Nic Dlamini (RSA) - NTT DNF Hector Saez (ESP) - Caja Rural-Seguros RGA DNS Stephen Williams (GBR) - Bahrain-McLaren
Roglic und Carapaz weiterhin sekundengleich
An der Spitze der Gesamtwertung blieb es beim Sekundengleichstand zwischen Primoz Roglic und Richard Carapaz. Das Rote Trikot erhielt wieder Roglic wegen der besseren Etappenplatzierungen. Auch am Vorsprung von 25 Sekunden vor Daniel Martin änderte sich nichts. Carthys Rückstand erhöhte sich leicht auf 58 Sekunden. Mas fehlen unverändert 1:54 Minuten aufs Rote Trikot.
Soler sprang durch die erfolgreiche Flucht vor vom 10. auf den 6. Platz, vorbei an Felix Großschartner (Bora), der auf der 11. Etappe zum Schluss 12 Sekunden aufs Rote Trikot liegen ließ. Chaves büßte über 2 Minuten ein und fiel vom 7. auf den 14. Platz zurück. Etappensieger Gaudu verbesserte sich auf den 12. Platz.
Gesamtwertung 1. Primoz Roglic (SLO) - Jumbo-Visma 45:20:31 2. Richard Carapaz (ECU) - Ineos +0:00 3. Daniel Martin (IRL) - Israel +0:25 4. Hugh Carthy (GBR) - EF +0:58 5. Enric Mas (ESP) - Movistar +1:54 6. Marc Soler (ESP) - Movistar +2:44 7. Felix Großschartner (AUT) - Bora-Hansgrohe +3:31 8. Alejandro Valverde (ESP) - Movistar +3:44 9. Wout Poels (NED) - Bahrain-McLaren +3:54 10. Mikel Nieve (ESP) - Mitchelton-Scott +4:43 11. George Bennett (NZL) - Jumbo-Visma +5:02 12. David Gaudu (FRA) - Groupama-FDJ +5:02 13. David de la Cruz (ESP) - UAE-Emirates +5:09 14. Esteban Chaves (COL) - Mitchelton-Scott +5:40 15. Alexander Wlasow (RUS) - Astana +6:47 16. Sergio Henao (COL) - UAE-Emirates +7:50 17. Guillaume Martin (FRA) - Cofidis +8:14 18. Gorka Izagirre (ESP) - Astana +8:46 19. Mattia Cattaneo (ITA) - Deceuninck-Quick Step +9:39 20. Sepp Kuss (USA) - Jumbo-Visma +10:39 21. José Herrada (ESP) - Cofidis +24:01 22. Georg Zimmermann (GER) - CCC +24:37 23. Gino Mäder (SUI) - NTT +25:28
Martin blockt Wellens-Attacke aufs Bergtrikot ab
Das erste Etappendrittel stand im Zeichen des Kampfes um das Bergtrikot zwischen dessen Träger Guillaume Martin (Cofidis) sowie Tim Wellens (Lotto), der es mit der Brechstange erobern wollte. Zeitweise fuhr er einer Verfolgergruppe, die Martin verpasst hatte, als Solist voraus. Der Vorsprung blieb aber klein, weil insbesondere Martins Team reichlich Nachführarbeit leistete. Die letzten Meter kittete Martin dann selbst, so dass sich nun 8 Ausreißer absetzten. Außer Martin und Wellens waren dies Eg (Trek), Donovan, Storer (beide Sunweb), Armirail, Gaudu (beide Groupama) und Oliveira (Movistar).
82 Kilometer vorm Ziel attackierte Soler berauf das Hauptfeld und hatte schon 4 Kilometer eine 2-Minuten-Lücke zu den 8 Ausreißern gestopft. Über weite Strecke spannte sich nun Oliveira für seinen Teamkollegen Soler vor. Wellens platzte dann auch schon ab, so dass Guillaume Martin letztlich die Führung in der Bergwertung ordentlich ausbauen konnte, obschon er im Ziel dann nicht mehr zu den Stärksten gehörte.
Bergwertung 1. Guillaume Martin (FRA) - Cofidis 50 p. 2. Sepp Kuss (USA) - Jumbo-Visma 24 3. Richard Carapaz (ECU) - Ineos 24 4. Tim Wellens (BEL) - Lotto-Soudal 22 5. Daniel Martin (IRL) - Israel 20 6. Primoz Roglic (SLO) - Jumbo-Visma 17 7. Michael Storer (AUS) - Sunweb 17 8. Michael Woods (CAN) - EF 16 9. Marc Soler (ESP) - Movistar 16 10. David Gaudu (FRA) - Groupama-FDJ 14
Zu Beginn des Schlussanstiegs gehörten noch 7 Fahrer zur Spitzengruppe, die relativ gut harmonierte. Außer Wellens war nur noch Eg inzwischen weg. 5 Kilometer im Anstieg drin war Oliveira verschlissen. Schon vorher hatte Armirail die Segel eingeholt. Soler attackierte 5,2 Kilometer vorm Ziel, als die Steigung anzog. Gaudu sprang zu ihm vor. Die Teamkollegen Storer und Donovan absolvierten den Rest der Etappe gemeinsam knapp vor Martin. Im Zielsprint hatte Gaudu gegen den sichtbar kämpfenden Soler leichtes Spiel. Er stiefelte um 4 Sekunden davon und feierte seinen ersten Etappensieg bei einer Grand Tour mit mehrere Urschreien.
Im bereits reduzierten Feld ums Rote Trikot ließ Chaves früh im Schlussanstieg abreißen. Bis vorm Schlusskilometer attackierte in der Folgezeit nur dessen Teamkollege Mikel Nieve, ohne dabei wegzukommen, sowie Wlasow für letztlich ein paar lumpige Sekunden.
Vorschau auf diese Etappe: Das Wochenende der Wahrheit in den Bergen Asturiens dürfte die Spreu endgültig vom Weizen trennen bei dieser Vuelta a España 2020. Einen Tag vor dem Angliru warten schon auf der 11. Etappe 4 Anstiege der 1. Kategorie, um die Fahrer mürbe zu machen, darunter der Schlussberg zur Alto de la Farrapona an den Lagos de Somieda. Die letzten 16,5 Kilometer steigen im Schnitt um 6,2 % an, wobei sich die letzten 5 Kilometer zwischen 8 und 12 % bewegen. Schonen für den Folgetag kann man sich da nicht.
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