Vuelta a España 2020 - 2. Etappe
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Soler Solosieger vor Top-8-Gruppe
Marc Soler (Movistar) gewann in Lekunberri die 2. Etappe der Spanien-Rundfahrt 2020 als Solist. 14 Kilometer vorm Ziel rauschte er in der Abfahrt 8 Top-Fahrern davon, die zuvor im letzten schwierigen Anstieg die Auslese geschafft hatten. Im Sprint der Verfolger schnappte sich Primoz Roglic (Jumbo) im Roten Trikot den 2. Platz und 6 weitere Bonussekunden. Einen weiteren 3. Platz für 4 Bonussekunden belegte Daniel Martin (Israel).
Außerdem 19 Sekunden hinter Soler beendeten Carapaz (Ineos), Valverde, Mas (beide Movistar), Chaves (Mitchelton), Carthy (EF), Kuss und Bennett (beide Jumbo) die 2. Etappe. Von den Top-9 des Vortages fehlte also nur Großschartner (Bora), der 61 Sekunden verlor. Soler hingegen hatte wie Valverde am Vortag rund eine Minute eingebüßt, weswegen er keine unmittelbare Gefahr fürs Rote Trikot darstellte.
Ergebnis 1. Marc Soler (ESP) - Movistar 3:47:04 2. Primoz Roglic (SLO) - Jumbo-Visma +0:19 3. Daniel Martin (IRL) - Israel 4. Richard Carapaz (ECU) - Ineos alle 5. Alejandro Valverde (ESP) - Movistar 6. Enric Mas (ESP) - Movistar 7. Esteban Chaves (COL) - Mitchelton-Scott gleiche 8. Hugh Carthy (GBR) - EF 9. Sepp Kuss (USA) - Jumbo-Visma 10. George Bennett (NZL) - Jumbo-Visma Zeit 11. Andrea Bagioli (ITA) - Deceuninck-Quick Step +0:58 12. Gino Mäder (SUI) - NTT +1:01 13. Rui Costa (POR) - UAE-Emirates 14. David de la Cruz (ESP) - UAE-Emirates 15. Mattia Cattaneo (ITA) - Deceuninck-Quick Step 16. Alexander Wlasow (RUS) - Astana alle 17. Kenny Elissonde (FRA) - Trek-Segafredo 18. Felix Großschartner (AUT) - Bora-Hansgrohe 19. Gorka Izagirre (ESP) - Astana 20. Mikel Nieve (ESP) - Mitchelton-Scott gleiche 21. David Gaudu (FRA) - Groupama-FDJ 22. Luis Leon Sanchez (ESP) - Astana 23. Davide Formolo (ITA) - UAE-Emirates 24. Sergio Henao (COL) - UAE-Emirates Zeit 25. Wout Poels (NED) - Bahrain-McLaren +1:15 ... 27. Ivan Sosa (COL) - Ineos +5:56 37. Tom Dumoulin (NED) - Jumbo-Visma +8:20 38. Guillaume Martin (FRA) - Cofidis +8:20 56. Robert Gesink (NED) - Jumbo-Visma +15:26 - 171 Fahrer klassiert. DNF Brandon Rivera (COL) - Ineos DNF Axel Domont (FRA) - AG2R La Mondiale
Roglic untermauerte die Gesamtführung 9 Sekunden vor Martin und 11 vor Carapaz. Soler sortierte sich auf dem 10. Platz hinter dem zurückgefallenen Großschartner und vor Valverde ein.
Gesamtwertung 1. Primoz Roglic (SLO) - Jumbo-Visma 8:09:41 2. Daniel Martin (IRL) - Israel +0:08 3. Richard Carapaz (ECU) - Ineos +0:11 4. Esteban Chaves (COL) - Mitchelton-Scott +0:17 5. Enric Mas (ESP) - Movistar +0:17 6. Hugh Carthy (GBR) - EF +0:20 7. Sepp Kuss (USA) - Jumbo-Visma +0:26 8. George Bennett (NZL) - Jumbo-Visma +0:56 9. Felix Großschartner (AUT) - Bora-Hansgrohe +0:59 10. Marc Soler (ESP) - Movistar +1:04 11. Alejandro Valverde (ESP) - Movistar +1:07 12. Andrea Bagioli (ITA) - Deceuninck-Quick Step +1:46 13. David de la Cruz (ESP) - UAE-Emirates +1:49 14. Gorka Izagirre (ESP) - Astana +1:49 15. Mikel Nieve (ESP) - Mitchelton-Scott +1:49 16. Davide Formolo (ITA) - UAE-Emirates +1:49 17. Kenny Elissonde (FRA) - Trek-Segafredo +2:13 18. Gino Mäder (SUI) - NTT +2:30 19. Rui Costa (POR) - UAE-Emirates +2:36 20. Sergio Henao (COL) - UAE-Emirates +2:36
Die Spitzengruppe des Tages bestand auf der 2. Vuelta-Etappe aus Aranburu (Astana), Armirail (Groupama), Wellens (Lotto), Hivert (Total) und Serrano (Caja Rural). Zwischendrin legte Tim Wellens ein längeres Solo hin. 35 Kilometer vorm Ziel allerdings löste sich Bruno Armirail nach vorne ab, wobei der Vorsprung vorm Hauptfeld auf unter eine Minute geschrumpft war. 2 Kilometer später waren alle Ausreißer außer Armirail gestellt, und Carapaz probierte eine Attacke am Hinterrad seines Teamkollegen Amador noch vor dem letzten Anstieg. 29 Kilometer vorm Ziel schossen sie vorbei an Armirail und begannen den Anstieg tatsächlich eine Handvoll Sekunden vorm Hauptfeld. Die Steigung hatte kaum begonnen, da war die Lücke zu Carapaz auch schon wieder geschlossen.
Die gesamte zweite Etappenhälfte hatte das Team von Mas und Valverde aus allen Rohren gefeuert, nachdem die Etappe am Teamsitz in Pamplona begonnen hatte. Der Schaden im Wind auf einem Hochplateau hielt sich noch in Grenzen. Dafür bröckelte es im letzten Anstieg zur Alto de San Miguel de Aralar gewaltig. Unter anderem Tom Dumoulin (Jumbo) musste früh abreißen lassen. Zum Schluss machte der spätere Sieger Soler die Tempoarbeit, unterbrochen von einem kurzen Solo durch Luis Leon Sanchez (Astana) und – bedeutender – von einer Attacke durch Sepp Kuss, die die Top-Gruppe auf die letztlich 9 Fahrer reduzierte. Bennett gehörte zu diesem Zeitpunkt nicht mehr zur Spitze. Er kehrte erst zurück, als Soler bereits ausgerissen war.
Ponys trappeln auf die Abfahrt
Kurz unterhalb der Kuppe des 9,4 Kilometer langen Anstiegs attackierte noch einmal Carapaz, was einige Gruppenmitglieder in Schwierigkeiten brachte, aber letztlich nicht elminierte. Immerhin brachte Carapaz diese Aktion das Bergtrikot ein. 2 Kilometer nach Solers Attacke trappelte eine Gruppe Ponys auf die Straße. Die Verfolgergruppe musste abbremsen und konnte zum Glück sturzfrei ausweichen. Das spielte freilich Soler in die Karten. Er profitierte außerdem davon, dass sich die Augen der Konkurrenz eher auf Mas und Valverde richteten. Für ihn persönlich, jedoch auch für das gesamte Team war es der 2. Saisonsieg und der erste überhaupt nach der Corona-Pause.
Vorschau auf diese Etappe: Auch die 2. Etappe der Vuelta a España 2020 verläuft bergig. Zwischen Pamplona und Lekunberri stellen sich den Fahrern 3 bezeichnete Anstiege in den Weg, der schwierigste davon als letzter mit Kulminationspunkt 16,9 Kilometer vorm Ziel. Dieser Anstieg zum Alto de San Miguel ist 9,4 Kilometer lang und im Schnitt 7,9 % steil, mit Steilstufen bis 15 % im untersten und obersten Teil. Welche Teams trauen sich da zu, volle Kanne aus dem Hauptfeld heraus auf Sieg zu fahren? Vielleicht tut sich ja schon die erste Chance für eine frühe Spitzengruppe auf den Tagessieg auf.
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