Vuelta a España 2020 - 1. Etappe

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Di 20. Oktober: 1. Etappe ► 2. Etappe

Roglic wie eine Rakete ins Rote Trikot

Gleich auf der 1. Etappe der Vuelta a España 2020 stürmte Top-Favorit und Vorjahressieger Primoz Roglic (Jumbo) zum Tagessieg und ins Rote Trikot des Gesamtführenden. Am Alto de Arrate kannte der 30-jährige Slowene das Finale offenbar am besten. Denn er setzte sich auf dem abschüssigen Schlusskilometer wie eine Rakete von den Konkurrenten ab, die mit ihm kurz zuvor den Gipfel an der Spitze überquert hatten. Den 2. Platz belegte eine Sekunde hinter Roglic dessen mutmaßlich größter Konkurrent um den Gesamtsieg: Richard Carapaz (Ineos).

Beim ersten Test für die Klassement-Aspiranten machten 9 Fahrer den besten Eindruck am letzten und schwierigsten der insgesamt 4 bezeichneten Anstiege im Baskenland. Neben Roglic und Carapaz waren dies Dan Martin (Israel), der den 3. Platz belegte, Esteban Chaves (Mitchelton), Felix Großschartner (Bora), Enric Mas (Movistar), Hugh Carthy (EF) sowie Roglics Teamkollegen Kuss und Bennett. Die 3 Letztgenannten verloren noch ein wenig Zeit bis ins Ziel.

51 Sekunden handelten sich Alejandro Valverde (Movistar) und Tom Dumoulin (Jumbo) ein, Guillaume Martin (EF) noch 17 Sekunden mehr. Aus dem Kampf um die Gesamtwertung verabschiedeten sich bereits Wlasow (Astana) mit über 4, Pinot (Groumapa) mit 10 und Froome (Ineos) mit über 11 Minuten Rückstand. Ex-Champion Chris Froome (Ineos) wurde schon am vorletzten Anstieg abgehängt bei seinem letzten Rennen für seinen langjährigen Rennstall. Es zeichnet sich ab, dass der Rentenvertrag für seinen neuen Rennstall Israel zum Millionen-Flop wird. Nach dem schweren Unfall im Rahmen der Dauphiné-Rundfahrt 2019 sieht man nur noch Bilder von Froome, wie er früh abgehängt wird.

 

Ergebnis
 1. Primoz Roglic (SLO)        - Jumbo-Visma              4:22:34
 2. Richard Carapaz (ECU)      - Ineos                      +0:01
 3. Daniel Martin (IRL)        - Israel
 4. Esteban Chaves (COL)       - Mitchelton-Scott          alle
 5. Felix Großschartner (AUT)  - Bora-Hansgrohe           gleiche
 6. Enric Mas (ESP)            - Movistar                  Zeit
 7. Hugh Carthy (GBR)          - EF                         +0:04
 8. Sepp Kuss (USA)            - Jumbo-Visma                +0:10
 9. George Bennett (NZL)       - Jumbo-Visma                +0:40
10. Andrea Bagioli (ITA)       - Deceuninck-Quick Step      +0:51
11. Alejandro Valverde (ESP)   - Movistar
12. Robert Gesink (NED)        - Jumbo-Visma
13. Gorka Izagirre (ESP)       - Astana                    alle
14. Mikel Nieve (ESP)          - Mitchelton-Scott
15. David de la Cruz (ESP)     - UAE-Emirates             gleiche
16. Tom Dumoulin (NED)         - Jumbo-Visma
17. Davide Formolo (ITA)       - UAE-Emirates              Zeit
18. Guillaume Martin (FRA)     - Cofidis                    +1:08
19. Kenny Elissonde (FRA)      - Trek-Segafredo             +1:17
20. Marc Soler (ESP)           - Movistar                 gl.Zeit
21. Gino Mäder (SUI)           - NTT                        +1:32
...
25. Ivan Sosa (COL)            - Ineos                      +1:51
27. Wout Poels (NED)           - Bahrain-McLaren            +1:51
35. David Gaudu (FRA)          - Groupama-FDJ               +2:22
39. Daniel Martinez (COL)      - EF Pro Cycling             +4:29
42. Alexander Wlasow (RUS)     - Astana                     +4:31
63. Thibaut Pinot (FRA)        - Groupama-FDJ               +9:56
72. Christopher Froome (GBR)   - Ineos                     +11:12
- 173 Fahrer klassiert.
DNF Mathias Frank (SUI)        - AG2R La Mondiale
DNF Alexandre Geniez (FRA)     - AG2R La Mondiale
DNF Ilan van Wilder (BEL)      - Sunweb

 

Die Reihung im ersten Gesamtklassement der Vuelta 2020 war natürlich identisch mit dem Tagesergebnis. Hinzu kamen die 10, 6 und 4 Bonussekunden für die Top-3 im Ziel, so dass Roglic das Rote Trikot mit 5 Sekunden Vorsprung vor Carapaz eroberte. Schon vor der Vuelta gab es die Befürchtung, Roglic könne das Rote Trikot von Anfang bis Ende tragen ...

 

Gesamtwertung
 1. Primoz Roglic (SLO)        - Jumbo-Visma              4:22:24
 2. Richard Carapaz (ECU)      - Ineos                      +0:05
 3. Daniel Martin (IRL)        - Israel                     +0:07
 4. Esteban Chaves (COL)       - Mitchelton-Scott           +0:11
 5. Felix Großschartner (AUT)  - Bora-Hansgrohe             +0:11
 6. Enric Mas (ESP)            - Movistar                   +0:11
 7. Hugh Carthy (GBR)          - EF                         +0:14
 8. Sepp Kuss (USA)            - Jumbo-Visma                +0:20
 9. George Bennett (NZL)       - Jumbo-Visma                +0:50
10. Andrea Bagioli (ITA)       - Deceuninck-Quick Step      +1:01

 

Den Sprung in die 5-köpfige Spitzengruppe des Tages schafften auf der 1. Vuelta-Etappe 2020 Cavagna (Deceuninck), Sütterlin (Sunweb), Jauregui (AG2R), Wellens (Lotto) und Bol (Burgos). Das Quintett stand allerdings auf verlorenem Posten gegen das sieghungrige Peloton und war schon über 25 Kilometer vorm Ziel Geschichte.

19 Kilometer vorm Ziel wurde Michael Woods (EF), durchaus ein Kandidat für den Tagessieg, durch einen Sturz lange aufgehalten und verlor über 18 Minuten. In einer früheren Phase der 1. Etappe waren bereits mehrere Fahrer des Teams zu Boden gegangen, darunter Daniel Martinez, für den es am Ende mit 4:29 Minuten Rückstand auch nicht so toll lief. Die Kohlen aus dem Feuer holten für das Team dann Hugh Carthy.

Über weite Strecken der 1. Etappe kontrollierte Roglics Team das Tempo im Hauptfeld. Am vorletzten Anstieg übernahm das Team von Carapaz. Ausgerechnet dieses Tempo kostete die teaminterne Ikone Froome – daraufhin abgehängt immer groß im Bild – den Anschluss.

Selektion durch die Attacke von Kuss

Im letzten Anstieg war das vorderste Feld schon ordentlich geschrumpft, als Kuss mit seiner Attacke 4,7 Kilometer vorm Ziel die größte Selektion unter den Klassementfahrern herbeiführte. Zunächst hielten nur Carthy, Mas, Dan Martin, Carapaz und Roglic mit. Chaves, Großschartner und Bennett gelang einen Kilometer später der Anschluss, wobei Bennett bald wieder abreißen ließ. Carthy attackierte bergab 1,4 Kilometer vorm Ziel. Roglic holte ihn zurück, preschte etwa an der Kilometermarke davon und war in der kurvigen Schussfahrt nicht mehr einzuholen. Von den Verfolgern manövrierte sich in den letzten Kurven noch Carapaz vorbei an der Konkurrenz.


Vorschau auf diese Etappe: Nicht flach in den Niederlanden, sondern mit dem ursprünglich als 4. Etappe geplanten Teilstück im Baskenland geht es los bei der Spanien-Rundfahrt 2020. Und diese neue 1. Etappe endet sogleich mit der Quasi-Bergankunft am Arrate oberhalb von Eibar. Der letzte der 4 Anstiege des Tages steigt auf einer Länge von 5,3 Kilometern um durchschnittlich 7,7 und maximal 13 %. Oben folgt noch die 2,5-Kilometer-Schussfahrt bergab ins Ziel, wie aus der Baskenland-Rundfahrt bekannt. Und der vorletzte Berg wird unmittelbar vor dem letzten überquert – nur eine Abfahrt, kein Flachstück ist dazwischen.

Di 20. Oktober: 1. Etappe ► 2. Etappe

Vuelta a España 2020
1. Etappe (173,0km)
von Irún 13:11
nach Eibar-Arrate 17:30

3 -km75 15:38 Puerto de Udana
3 -km54 16:10 Alto de Kampazar
S -km24 16:55 Bergara
3 -km17 17:05 Alto de Elgeta
1 -km3 17:26 Alto de Arrate

Etappensieg:
Primoz Roglic (SLO)

Rotes Trikot:
Primoz Roglic (SLO)

Punktewertung:
Primoz Roglic (SLO)
- wird getragen von Carapaz

Bergwertung:
Sepp Kuss (USA)

Jungprofi-Wertung:
Enric Mas (ESP)

Teamwertung:
Jumbo-Visma

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