Vuelta a España 2019, 20. Etappe

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Pogacar fliegt aufs Podest und ins weiße Trikot

Tadej Pogacar (UAE) legte auf der 20. Vuelta-Etappe 2019, der letzten in den Bergen, einen Husarenritt hin. Der 20-jährige Slowene stürmte mit einem 40-Kilometer-Solo zu seinem 3. Tagessieg, aufs Podest in der Gesamtwertung und ins weiße Trikot des besten Jungprofis. An der Plataforma de Gredos hatten die nächsten Fahrer im Ziel – Valverde (Movistar), Majka (Bora) und Pernsteiner (Bahrain) – sagenhafte 1:32 Minuten Rückstand auf Pogacar. 9 Sekunden dahinter ließ es Primoz Roglic (Jumbo) im Roten Trikot ausrollen. Er steht einen Tag vor Vuelta-Ende vor seinem ersten Grand-Tour-Gesamtsieg.

Vor Pogacars Attacke hatte es Miguel Angel Lopez (Astana) mehrmals noch weiter vom Ziel entfernt probiert. Er kam aber im Gegensatz zu Pogacar nicht weg. Eine Mischung aus unfassbarer Stärke von Pogacar und Uneinigkeit unter den Verfolgern machte den Aufbau und die Verteidung eines recht komfortablen Vorsprungs möglich. So viel wäre gar nicht nötig gewesen, um Nairo Quintana (Movistar) vom Podest zu verdrängen und Lopez das weiße Trikot auszuziehen. Fast hätte Pogacar in der Gesamtwertung auch noch an Valverde vom 2. Platz gestoßen. Quintana und Lopez knickten im Schlussanstieg etwas ein und verloren dort weitere 20 und 40 Sekunden.

 

Ergebnis
 1. Tadej Pogacar (SLO)        - UAE-Emirates             5:16:40
 2. Alejandro Valverde (ESP)   - Movistar                   +1:32
 3. Rafal Majka (POL)          - Bora-Hansgrohe           gl.Zeit
 4. Hermann Pernsteiner (AUT)  - Bahrain-Merida           gl.Zeit
 5. Primoz Roglic (SLO)        - Jumbo-Visma                +1:41
 6. Sergio Higuita (COL)       - EF Education First         +1:49
 7. Dylan Teuns (BEL)          - Bahrain-Merida           gl.Zeit
 8. Nairo Quintana (COL)       - Movistar                   +1:56
 9. Mikel Nieve (ESP)          - Mitchelton-Scott           +1:59
10. Wilco Kelderman (NED)      - Sunweb                   gl:Zeit
11. Miguel Angel Lopez (COL)   - Astana                     +2:12
12. Tao Geoghegan Hart (GBR)   - Ineos                      +2:32
13. Felix Großschartner (AUT)  - Bora-Hansgrohe             +2:37
14. Robert Power (AUS)         - Sunweb                     +2:42
15. Carl Fredrik Hagen (NOR)   - Lotto-Soudal               +2:45
16. Marc Soler (ESP)           - Movistar                   +2:59
17. Ruben Guerreiro (POR)      - Katusha-Alpecin            +3:32
18. Jakob Fuglsang (DEN)       - Astana                     +4:26
19. Nicolas Edet (FRA)         - Cofidis                    +4:27
20. Ion Izagirre (ESP)         - Astana                     +4:27
...
23. Oscar Rodriguez (ESP)      - Euskadi-Murias            +10:45
26. Kilian Frankiny (SUI)      - Groupama-FDJ              +10:57
31. Esteban Chaves (COL)       - Mitchelton-Scott          +11:08
36. James Knox (GBR)           - Deceuninck-Quick Step     +11:13
- 153 Fahrer klassiert.
DNS Jempy Drucker (LUX)        - Bora-Hansgrohe

 

Roglic vor Gesamtsieg, Valverde vor weiterem Podest

Roglics Vorsprung vor Valverde reduzierte sich unbedeutend auf 2:33 Minuten. Nur 22 Sekunden auf Valverde fehlten Pogacar, der um 51 Sekunden an Quintana vorbeiging und um 1:53 an Lopez. Aus den Top-Ten flog am Vorschlusstag noch James Knox (Deceuninck) raus, knapp hinter Soler (Movistar) und Nieve (Mitchelton). Unangefochten die Plätze 6 bis 8 verteidigten Majka, Kelderman (Sunweb) und Hagen (Lotto).

 

Gesamtwertung
 1. Primoz Roglic (SLO)        - Jumbo-Visma             80:18:54
 2. Alejandro Valverde (ESP)   - Movistar                   +2:33
 3. Tadej Pogacar (SLO)        - UAE-Emirates               +2:55
 4. Nairo Quintana (COL)       - Movistar                   +3:46
 5. Miguel Angel Lopez (COL)   - Astana                     +4:48
 6. Rafal Majka (POL)          - Bora-Hansgrohe             +7:33
 7. Wilco Kelderman (NED)      - Sunweb                    +10:04
 8. Carl Fredrik Hagen (NOR)   - Lotto-Soudal              +12:54
 9. Marc Soler (ESP)           - Movistar                  +22:27
10. Mikel Nieve (ESP)          - Mitchelton-Scott          +22:34
11. James Knox (GBR)           - Deceuninck-Quick Step     +22:55
12. Dylan Teuns (BEL)          - Bahrain-Merida            +24:06
13. Jakob Fuglsang (DEN)       - Astana                    +26:11
14. Sergio Higuita (COL)       - EF Education First        +32:17
15. Hermann Pernsteiner (AUT)  - Bahrain-Merida            +33:40
16. Ion Izagirre (ESP)         - Astana                    +42:00
17. Ruben Guerreiro (POR)      - Katusha-Alpecin           +42:05
18. Nicolas Edet (FRA)         - Cofidis                   +45:46
19. Esteban Chaves (COL)       - Mitchelton-Scott          +53:03
20. Tao Geoghegan Hart (GBR)   - Ineos                   +1:03:43
21. Kilian Frankiny (SUI)      - Groupama-FDJ            +1:11:42
22. Oscar Rodriguez (ESP)      - Euskadi-Murias          +1:13:14

 

Für Ausreißer war es auf der 20. Etappe zäh. Es dauerte einige Zeit, bis sich eine Spitzengruppe mit Padun (Bahrain), Morabito (Groupama), Howson (Mitchelton), Guerreiro (Katusha), Henao (UAE), Samitier (Euskadi), Edet (Cofidis) und später Craddock (EF) etablierte. Auch diese Ausreißer kamen kaum mehr als eine Minute weg. Sergio Samitier nutzte immerhin die Gelegenheit, um sich in der Bergwertung noch auf den 2. Platz zu katapultieren. Der Führende Geoffrey Bouchard war praktisch uneinholbar.

 

Bergwertung
 1. Geoffrey Bouchard (FRA)    - AG2R La Mondiale           76 p.
 2. Angel Madrazo (ESP)        - Burgos-BH                  44
 3. Sergio Samitier (ESP)      - Euskadi-Murias             42
 4. Tadej Pogacar (SLO)        - UAE-Emirates               38
 5. Tao Geoghegan Hart (GBR)   - Ineos                      35
 6. Wout Poels (NED)           - Ineos                      31
 7. Alejandro Valverde (ESP)   - Movistar                   29

 

Die Spitzengruppe reduzierte sich auf ein Quartett aus Guerrerio, Edet, Howson und Samitier. Über 100 Kilometer vorm Ziel nutzte Tao Geoghegan Hart (Ineos) die Gelegenheit, als der Abstand auf unter eine Minute gesunken war, und zog nach vorne zur Spitze. Der Vorsprung wuchs nun doch auf über 5 Minuten, sank dann in Vorbereitung auf Lopez' verpuffende Attackensalve aber wieder auf unter 2 Minuten. 45,5 Kilometer vorm Ziel sprengte Geoghegan Hart die Spitzengruppe mit einem Antritt, dem nur Ruben Guerreiro folgen konnte.

Lopez tobt sich aus, Pogacar schlägt dann zu

An ungefähr dieser Stelle versuchte auch Lopez noch einmal alles, um in der Gesamtwertung doch noch vom 4. Platz aufs Podest zu kommen. Seiner ersten Attacke folgten Roglic, Pogacar, Quintana und Valverde, also ausgerechnet die 4 Fahrer, die er abhängen wollte. Andere Fahrer rollten dann wieder heran. So ging das noch 2 weitere Male. Als sich Lopez ausgetobt hatte, schlug Pogacar eiskalt zu. Der junge Slowene sprang davon, vorbei an Hart und Guerreiro, und baute schnell einen Vorsprung von um die 1:40 Minuten auf. Valverde attackierte auch noch, schien wegzukommen, steckte aber schnell auf, weil niemand mitkam.

Ob bergauf, bergab oder im Flachen: Selbst mit vereinten Helfern von Lopez, Quintana und Valverde konnte der Rückstand auf Pogacar nicht mehr gedrückt werden. 14 Kilometer vorm Ziel waren die Helfer verbraucht, und Lopez musste sich selbst vor die Verfolger spannen. Als die Lage für Lopez und Quintana aussichtslos geworden war, attackierte Hermann Pernsteiner die sich rivalisierenden Verfolger im Schlussanstieg. Dessen Vorstoß wurde unterbrochen von einer Majka-Attacke, der zunächst Valverde, dann auch Roglic, Quintana, Lopez und weitere folgten. Vor der 3-Kilometer-Marke attackierte erneut Pernsteiner, verfolgt von Majka, Valverde und Roglic. Quintana und Lopez hingegen verloren nun den Kontakt.


Vorschau auf diese Etappe: Eine letzte Bergetappe steht am Vorschlusstag der Vuelta 2019 auf dem Programm. Die gleichzeitig letzte Chance, etwas im Gesamtklassement umzubiegen, erfordert allerdings enge Abstände vor der Etappe oder einen einbrechenden Gesamtführenden inklusive Team-Feuerwerk eines Gegners. Denn der moderate Schlussanstieg zur Plataforma de Gredos ist bei 9,4 Kilometer Länge nur 3,2 % im Schnitt steil, allerdings mit kurzer Abfahrt im Mittelteil und steilerem Schlussstück. Da wird man schon früher etwas probieren müssen. Anstiege hat die 20. Etappe jedenfalls noch einmal genug. Nur so richtig steile Abschnitte fehlen.
► Landkarte, Zeitplan und Profile auf www.lavuelta.es

19. Etappe ◄ Sa 14. September: 20. Etappe ► 21. Etappe

Vuelta a España 2019
20. Etappe (190,4km)
von Arenas de San Pedro 12:11
nach Plataforma de Gredos 17:37

1 -km157 13:09 Puerto de Pedro Bernardo
2 -km145 13:29 Puerto de Serranillos
2 -km121 14:10 Alto de Navatalgordo
3 -km72 15:35 Puerto de Chía
1 -km35 16:38 Puerto de Peña Negra
S -km12 17:17 Hoyos del Espino
3 -km0 17:37 Plataforma de Gredos

Etappensieg:
Tadej Pogacar (SLO)

Rotes Trikot:
Primoz Roglic (SLO)

Punktewertung:
Primoz Roglic (SLO)
- 1. Vertreter Pogacar in Weiß
- 2. Vertreter Valverde Weltmeister
- 3. Vertreter Bennett Landesmeister
- wird getragen von: Quintana

Bergwertung:
Geoffrey Bouchard (FRA)

Jungprofi-Wertung:
Tadej Pogacar (SLO)

Teamwertung:
Movistar

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