Vuelta a España 2019, 18. Etappe
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Higuita siegt nach längerem Bergsolo
Sergio Higuita (EF) gewann die bergige 18. Etappe der Spanien-Rundfahrt 2019 nach einem fast 50 Kilometer langen Solo. Der 22-jährige Kolumbianer verabschiedete sich in der Abfahrt des 3. von 4 Bergen von den Resten der einst 13-köpfigen Spitzengruppe des Tages. Unter den Klassementbesten ging Miguel Angel Lopez (Astana) in die Offensive. Nur der Gesamtführende Primoz Roglic (Jumbo), Alejandro Valverde (Movistar) und Rafal Majka (Bora) hielten mit. Das Quartett erreichte lumpige 15 Sekunden hinter Higuita das Ziel in Becerril de la Sierra.
Gut eine Minute mehr verloren Nairo Quintana (Movistar), Tadej Pogacar (UAE) und Carl Fredrik Hagen (Lotto), gemeinsam mit dem ehemaligen Ausreißer Meintjes (Dimension Data). Quintana behielt in der Gesamtwertung dennoch einen Podestplatz und fiel nur hinter seinen Teamkollegen Valverde zurück. Pogacar hingegen musste das weiße Trikot des besten Jungprofis und den 4. Platz an Lopez abgeben. Lopez probierte es schon am 3. Berg, doch erst am letzten Berg waren Pogacar und Quintana endgültig abgehängt.
Ergebnis 1. Sergio Higuita (COL) - EF Education First 4:33:09 2. Primoz Roglic (SLO) - Jumbo-Visma +0:15 3. Alejandro Valverde (ESP) - Movistar gl.Zeit 4. Rafal Majka (POL) - Bora-Hansgrohe gl.Zeit 5. Miguel Angel Lopez (COL) - Astana +0:17 6. Carl Fredrik Hagen (NOR) - Lotto-Soudal +1:16 7. Louis Meintjes (RSA) - Dimension Data alle 8. Nairo Quintana (COL) - Movistar gleiche 9. Tadej Pogacar (SLO) - UAE-Emirates Zeit 10. Oscar Rodriguez (ESP) - Euskadi-Murias +3:47 11. Hermann Pernsteiner (AUT) - Bahrain-Merida gl.Zeit 12. Sepp Kuss (USA) - Jumbo-Visma gl.Zeit 13. Geoffrey Bouchard (FRA) - Groupama-FDJ +4:16 14. Tao Geoghegan Hart (GBR) - Ineos gl.Zeit 15. Marc Soler (ESP) - Movistar +4:22 16. Wilco Kelderman (NED) - Sunweb +4:50 17. James Knox (GBR) - Deceuninck-Quick Step 18. Mikel Nieve (ESP) - Mitchelton-Scott 19. Kilian Frankiny (SUI) - Groupama-FDJ alle 20. Ruben Guerreiro (POR) - Katusha-Alpecin gleiche 21. Jakob Fuglsang (DEN) - Astana Zeit ... 28. Dylan Teuns (BEL) - Bahrain-Merida +11:46 37. Esteban Chaves (COL) - Mitchelton-Scott +14:35 42. Nicolas Edet (FRA) - Cofidis +14:35 62. Ion Izagirre (ESP) - Astana +18:24 - 156 Fahrer klassiert. DNF A. Ghebreigzabhier (ERI) - Dimension Data DNF Wassil Kirijenka (BLR) - Ineos
Lopez knackt Pogacar – und Quintana nur fast
Aufgrund von Zeitgutschriften vergrößerte sich Roglics Vorsprung vor Valverde auf 2:50 Minuten. Quintana fiel 3:31 hinter das Rote Trikot zurück und rettete den Podestplatz 46 Sekunden vor Lopez. Pogacar fiel 32 Sekunden hinter Lopez zurück. Majka kehrte zurück auf den angestammten 6. Platz, weil Wilco Kelderman (Sunweb) für den Husarenritt des Vortages bezahlte, ebenso wie Knox (Deceuninck) und Teuns (Bahrain). Kelderman und Knox hielten den Rückstand allerdings in Grenzen, so dass in der Gesamtwertung nur Majka an Kelderman und Hagen an Knox vorbeizog.
Gesamtwertung 1. Primoz Roglic (SLO) - Jumbo-Visma 71:16:54 2. Alejandro Valverde (ESP) - Movistar +2:50 3. Nairo Quintana (COL) - Movistar +3:31 4. Miguel Angel Lopez (COL) - Astana +4:17 5. Tadej Pogacar (SLO) - UAE-Emirates +4:49 6. Rafal Majka (POL) - Bora-Hansgrohe +7:46 7. Wilco Kelderman (NED) - Sunweb +9:46 8. Carl Fredrik Hagen (NOR) - Lotto-Soudal +11:50 9. James Knox (GBR) - Deceuninck-Quick Step +12:44 10. Marc Soler (ESP) - Movistar +21:09 11. Mikel Nieve (ESP) - Mitchelton-Scott +22:16 12. Jakob Fuglsang (DEN) - Astana +22:29 13. Dylan Teuns (BEL) - Bahrain-Merida +23:58 14. Sergio Higuita (COL) - EF Education First +32:09 15. Hermann Pernsteiner (AUT) - Bahrain-Merida +33:49 16. Ion Izagirre (ESP) - Astana +36:48 17. Ruben Guerreiro (POR) - Katusha-Alpecin +40:14 18. Nicolas Edet (FRA) - Cofidis +43:00 19. Esteban Chaves (COL) - Mitchelton-Scott +43:11 20. Kilian Frankiny (SUI) - Groupama-FDJ +47:25 21. Robert Gesink (NED) - Jumbo-Visma +56:20 22. Sepp Kuss (USA) - Jumbo-Visma +1:02:46
13-köpfige Spitzengruppe nach kontrolliertem Beginn
Vor dem ersten Anstieg ließ das Team von Roglic vorsichtshalber nichts zu. Wout Poels (Ineos) passierte den ersten Bergpreis als Solist 40 Sekunden vor einer Gruppe, die ihrerseits nur knapp vor dem Hauptfeld unterwegs war. Zur Verteidung seines Bergtrikots sprintete Geoffrey Bouchard (AG2R) auf den 2. Platz. Vom ersten zum zweiten Berg bekam Poels Gesellschaft von Bouchard, Higuita, Meintjes, Fraile (Astana), Ludvigson (Groupama), Schultz (Mitchelton), Oliveira (Movistar), Geoghegan Hart (Ineos), Powless (Jumbo), Koch (CCC), Rodriguez (Euskadi) und schließlich Pernsteiner (Bahrain).
Die 13 Ausreißer erhielten maximal rund 6 Minuten Vorsprung zugestanden. Bouchard konnte die nächsten beiden Bergpreise für sich entscheiden, trotz vereinzelter Attacken anderer Fahrer aus der Spitzengruppe. In der Bergwertung setzte er sich praktisch uneinholbar ab von Angel Madrazo (Burgos), der keine Kräfte mehr für eine Flucht mobilisieren konnte.
Bergwertung 1. Geoffrey Bouchard (FRA) - AG2R La Mondiale 76 p. 2. Angel Madrazo (ESP) - Burgos-BH 44 3. Tao Geoghegan Hart (GBR) - Ineos 35 4. Wout Poels (NED) - Ineos 31 5. Alejandro Valverde (ESP) - Movistar 25 6. Tadej Pogacar (SLO) - UAE-Emirates 25
Lopez in der Offensive
Aus der Gruppe der Klassementbesten attackierte Lopez rund 60 Kilometer vorm Ziel. An der Bergkuppe hatte er 20 Sekunden auf Roglic, Quintana, Valverde, Pogacar und Majka herausgefahren und schloss auf zum Teamkollegen Fraile, der aus der Spitzengruppe kam. Die Besten der Spitzengruppe lagen ihrerseits nur noch gut eine Minute vor Lopez.
In der Abfahrt löste sich Higuita für sein Siegessolo. Lopez wurde 38 Kilometer vorm Ziel von der Gruppe ums Rote Trikot eingeholt, weil Roglic, Quintana und Valverde ihre Helfer Powless, Kuss, Oliveira und Soler vereint gegen Fraile arbeiten lassen konnten. Kelderman und Knox lagen hier bereits über 2 Minuten dahinter und verloren bis zum Ziel fast 5 Minuten.
Im letzten Anstieg attackierte Lopez mehrmals, bis nur noch Valverde und Roglic folgten. Majka konnte die Lücke noch einmal schließen, wohingegen Pogacar und hinter ihm Quintana schleichend an Boden verloren. Oben hatte Higuita – 26 Kilometer vorm Ziel – 44 Sekunden Vorsprung vorm Verfolgerquartett ums Rote Trikot, 72 Sekunden vor dem Solisten Pogacar und 88 vor Quintana und Hagen. Bergab rollten Pogacar, Quintana, Hagen und Meintjes zusammen. Allerdings vergrößerte sich der Rückstand auf eine Minute zum Quartett davor, das nun knapp hinter Higuita zudem den Etappensieg witterte.
Vorschau auf diese Etappe: Die Tage mit den schweren Bergankünften sind bei der Vuelta 2019 gezählt. Doch die 18. Etappe weist 4 Anstiege mit jeweils mehr als 10 steigenden Kilometern auf, so viele wie keine andere in diesem Jahr. Für Einzelkämpfer unter den Klassementfahrern wird es jedoch schwierig, da es vom letzten Gipfel noch 25,4 Kilometer bis ins Ziel nach Becerril de la Sierra sind, wobei die letzten 4 Kilometer dann wieder leicht ansteigen. Umgekehrt bedeutet dies auch, dass für einen Klassementfahrer mit schwachem Tag und schwachem Team der Schuss in Zentralspanien noch einmal weit nach hinten gehen könnte. Um den Tagessieg riecht es eher nach der frühen Fluchtgruppe.
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