Vuelta a España 2019, 13. Etappe
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Slowenen-Duo versenkt Konkurrenz
An der steilsten Bergankunft der Vuelta 2019 ließ ein Duo zweier Slowenen aus unterschiedlichen Teams die Konkurrenten alt aussehen: Tadej Pogacar (UAE) und Primoz Roglic (Jumbo) flogen Quintana, Valverde (beide Movistar) und Lopez (Astana) nach Los Machucos davon. Roglic baute seine Führung in der Gesamtwertung damit weiter aus, und Pogacar sprang auf einen Podestplatz und knüpfte zudem Miguel Angel Lopez das weiße Trikot des besten Jungprofis ab.
Roglic machte auf dem abflachenden Schlusskilometer keine Anstalten, seinen 20-jährigen Landsmann zu überholen, so dass Pogacar nach dem Andorra-Coup seinen nächsten Etappensieg verbuchte. Aus der 29-köpfigen Spitzengruppe des Tages erreichte Pierre Latour 27 Sekunden hinter den entfesselten Slowenen auf dem 3. Platz das Ziel – und schnappte damit Alejandro Valverde die verbleibende Bonifikation weg. Auch Nairo Quintana und Rafal Majka (Bora) verloren 27 Sekunden. Mehr als doppelt so viel wurde es bei Lopez.
Ergebnis 1. Tadej Pogacar (SLO) - UAE-Emirates 4:28:26 2. Primoz Roglic (SLO) - Jumbo-Visma gl.Zeit 3. Pierre Latour (FRA) - AG2R La Mondiale +0:27 4. Alejandro Valverde (ESP) - Movistar alle 5. Nairo Quintana (COL) - Movistar gleiche 6. Rafal Majka (POL) - Bora-Hansgrohe Zeit 7. Miguel Angel Lopez (COL) - Astana +1:01 8. Gianluca Brambilla (ITA) - Trek-Segafredo +1:08 9. Marc Soler (ESP) - Movistar 10. Wilco Kelderman (NED) - Sunweb 11. Ruben Guerreiro (POR) - Katusha-Alpecin +1:13 12. Hermann Pernsteiner (AUT) - Bahrain-Merida gl.Zeit 13. James Knox (GBR) - Deceuninck-Quick Step +1:23 14. Nicolas Edet (FRA) - Cofidis gl.Zeit 15. Sergio Higuita (COL) - EF Education First +1:25 16. Kilian Frankiny (SUI) - Groupama-FDJ +1:32 17. Ion Izagirre (ESP) - Astana +1:52 18. Mikel Nieve (ESP) - Mitchelton-Scott +2:18 19. Carl Fredrik Hagen (NOR) - Lotto-Soudal +2:28 20. Jakob Fuglsang (DEN) - Astana +2:59 ... 23. George Bennett (NZL) - Jumbo-Visma +3:13 25. Esteban Chaves (COL) - Mitchelton-Scott +3:32 27. Dylan Teuns (BEL) - Bahrain-Merida +3:45 - 164 Fahrer klassiert. DNS Fabio Aru (ITA) - UAE-Emirates
Roglic baut aus, Pogacar auf Podest und in Weiß
Anstatt Roglics Vorsprung in der Gesamtwertung anzuknabbern, musste Lopez sogar den 3. Platz in der Gesamtwertung und das weiße Trikot an Pogacar abgeben. Roglic baute die Führung auf 2:25 Minuten vor Valverde aus. 36 Sekunden hinter Valverde sprang Pogacar aufs Podest – mit engen 17 Sekunden vor Lopez und 32 vor Quintana.
Majka kletterte wieder hoch auf den angestammten 6. Platz, den Carl Fredrik Hagen (Lotto) räumen musste. Hagen fiel hinter Nicolas Edet (Cofidis) zurück. Beide waren durch Ausreißer-Minuten auf der 8. Etappe an ihren Top-Ten-Platz gekommen. Tendenziell drängt also jetzt Kelderman (Sunweb) von hinten. Und Hermann Pensteiner (Bahrain) klopft hinter seinem Teamkollegen Teuns an die Top-Ten an.
Gesamtwertung 1. Primoz Roglic (SLO) - Jumbo-Visma 49:20:28 2. Alejandro Valverde (ESP) - Movistar +2:25 3. Tadej Pogacar (SLO) - UAE-Emirates +3:01 4. Miguel Angel Lopez (COL) - Astana +3:18 5. Nairo Quintana (COL) - Movistar +3:33 6. Rafal Majka (POL) - Bora-Hansgrohe +6:15 7. Nicolas Edet (FRA) - Cofidis +7:18 8. Carl Fredrik Hagen (NOR) - Lotto-Soudal +7:33 9. Wilco Kelderman (NED) - Sunweb +7:39 10. Dylan Teuns (BEL) - Bahrain-Merida +9:58 11. Hermann Pernsteiner (AUT) - Bahrain-Merida +10:03 12. Mikel Nieve (ESP) - Mitchelton-Scott +11:30 13. Sergio Higuita (COL) - EF Education First +11:52 14. George Bennett (NZL) - Jumbo-Visma +13:40 15. Esteban Chaves (COL) - Mitchelton-Scott +14:25 16. Ion Izagirre (ESP) - Astana +14:51 17. Marc Soler (ESP) - Movistar +15:27 18. James Knox (GBR) - Deceuninck-Quick Step +16:46 19. Ruben Guerreiro (POR) - Katusha-Alpecin +18:13 20. Pierre Latour (FRA) - AG2R La Mondiale +18:45 21. Jakob Fuglsang (DEN) - Astana +19:13 22. Kilian Frankiny (SUI) - Groupama-FDJ +20:41 23. Robert Gesink (NED) - Jumbo-Visma +26:22
Flucht: Higuita dabei, aber Latour am Ende am besten
Nicht ganz so lange wie am Vortag, aber schon eine Weile dauerte es auf der 13. Etappe, bis sich 29 Fahrer zur Flucht des Tages formierten. Von diesen am besten platziert in der Gesamtwertung war Sergio Higuita (EF) auf dem 14. Platz mit über 10 Minuten Rückstand aufs Rote Trikot. Am Ende reichte es für Higuita jedoch nur für den 15. Platz in der Tageswertung 1:25 Minuten hinter Pogacar und Roglic. Von den ehemaligen Fluchtgefährten erreichten Latour, Gianluca Brambilla (Trek) und Ruben Guerreiro (Katusha) eher das Ziel als Higuita.
Die Auflösungserscheinungen in der 29-köpfigen Spitze begannen schon recht früh. Im Finale beeindruckte Hector Saez (Euskadi) mit einem längeren Solo. Innerhalb der letzten 8 Kilometer waren vor der Schlussrampe weniger als 1:30 Minuten vor einer Verfolgergruppe um Latour und Higuita übrig und weniger als 3:30 vorm Hauptfeld, in dem Lopez seine Teamkollegen ein hartes Tempo anschlagen ließ, was die entgegengesetzten Erwartungen des tatsächlichen Etappenausgangs weckte ...
6,4 Kilometer vorm Ziel wurde Saez an der Spitze abgelöst von Bruno Armirail (Groupama), der sich schon vor dem Schlussberg als Solist auf die Verfolgung gemacht hatte. Knapp 2 Kilometer später fuhr der groß gewachsene Armirail in Schlangenlinien. Latour, der sich zuletzt von Brambilla, Guerreiro und Higuita abgesetzt hatte, ging in Front und wurde seinerseits 1,5 Kilometer vorm Ziel vom Roglic-Pogacar-D-Zug überrollt.
Roglic im Roten Trikot jederzeit Herr der Lage
Roglic hatte seine Konkurrenten von Beginn des steilen Schlussanstiegs an im Griff. Quintana löste sich zunächst um ein paar Meter nach vorn, wurde aber nach einer Weile wieder gestellt. Die nächste Verschärfung von Pogacar ging Roglic scheinbar mühelos mit, wohingegen Quintana nun etwas zurückfiel. Dann musste auch Lopez abreißen lassen, und zuletzt konnte Valverde die Schlagzahl von Pogacar und Roglic nicht mehr mitgehen. Quintana zog vorbei an Lopez zu Valverde, bei dem sich jetzt noch Majka befand.
Das blau gepunktete Bergtrikot indes behielt noch einmal Angel Madrazo (Burgos), obwohl er auf der 13. Etappe keine Punkte holte. Von den nächsten Verfolgern punkteten Bouchard (Groupama), Henao (UAE) und Poels (Ineos) unterwegs aus der Spitzengruppe sowie Valverde, Pogacar und Roglic im Ziel. Doch vorerst keiner überholte Madrazo in der Bergwertung.
Bergwertung 1. Angel Madrazo (ESP) - Burgos-BH 32 p. 2. Geoffrey Bouchard (FRA) - AG2R La Mondiale 30 3. Tadej Pogacar (SLO) - UAE-Emirates 25 4. Alejandro Valverde (ESP) - Movistar 22 5. Sergio Henao (COL) - UAE-Emirates 21 6. Primoz Roglic (SLO) - Jumbo-Visma 20 7. Wout Poels (NED) - Ineos 17
Vorschau auf diese Etappe: Aus dem Baskenland heraus führt die 13. Etappe der Vuelta a España 2019 und gipfelt nach hügligem Verlauf in die supersteile Bergankunft Los Machucos. Der Schlussanstieg in Kantabrien ist teilweise derart steil, dass man ihn auf Fotos im ersten Augenblick mit einer Wendeltreppe verwechseln könnte. Die durchschnittlich 9,2 % sind unrhythmisch auf die letzten 6,8 Kilometer verteilt, wobei der letzte Kilometer gar nicht mehr steigt. Der potenzielle Vuelta-Gesamtsieger muss schon an den 6 Bergpreisen unterwegs auf der Hut sein, und am abschnittsweise 25 % steilen Schlussanstieg dann sowieso! Die 13. ist eine von vielen Königsetappen und vielleicht die herausstechende der Vuelta 2019.
► Landkarte, Zeitplan und Profile auf www.lavuelta.es
► Foto auf www.dangerousroads.org
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