Vuelta a España 2018 - Favoriten

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Um den Gesamtsieg

Wie immer ist die Ausgangslage vor einer Spanien-Rundfahrt am wenigsten eindeutig. Wer hält die Form aus der Tour de France? Wer bekommt einen 2. Formhöhepunkt nach dem Giro d'Italia hin? Wer kann eine bisher verkorkste Saison retten? Welcher Klassementfahrer rollt sich nur für die bergige WM in Innsbruck ein und verzichtet bei der Vuelta auf Klassement-Ambitionen? Und welcher Newcomer kann sich unter diesen Voraussetzungen ins Rampenlicht fahren?

Ernüchternde Ergebnisse bzw. Stürze hatten bei der Tour de France Nairo Quintana (Movistar), Richie Porte (BMC), Rigoberto Uran (EF) und Vincenzo Nibali (Bahrain) zu verkraften. Jedoch wirkte Quintana bei der Tour - mit Ausnahme seines Etappensieges - wenig überzeugend, für Porte ist die Vuelta der erste Renneinsatz und somit der Kaltstart nach seinem Tour-Sturzaus, Uran hat bei der Vuelta noch nie etwas gezeigt, und Nibali, ebenfalls aus der Tour gestürzt, nennt gleich die WM als Ziel und die Vuelta nur als Vorbereitungsrennen.

Auch Thibaut Pinot (Groupama) dürfte die WM liegen. Nach dem späten Einbruch beim Giro kam Pinot zuletzt aber wieder gut in Form und wird bei der Vuelta auf Wiedergutmachung sinnen. Simon Yates (Mitchelton) beherrschte die ersten 2 Giro-Wochen, brach dann aber noch vor Pinot ein. Miguel Angel Lopez (Astana) hingegen bewies mit dem 3. Platz beim Giro, dass er über volle 21 Etappen gehen kann. Ex-Vuelta-Sieger Fabio Aru (UAE) möchte eine völlig missratenen Giro vergessen machen.

Als Co-Kapitäne mit möglicherweise auch eigenen Top-Ten-Ambitionen gehen Daniel Martin (UAE), Alejandro Valverde (Movistar) und Adam Yates (Mitchelton) ins Rennen. In Deutschland wird Emanuel Buchmann (Bora) gehypt, der angeblich die Kapitänsrolle bekommt, allerdings nicht die 1 hinten bei der Startnummer (die bekommt Weltmeister Sagan). Für die hinteren Top-Ten wäre aus diesem Team sonst auch Rafal Majka und Davide Formolo Kandidaten.

Der Vuelta-Teilnahmer mit dem besten Ergebnis aus der Tour de France ist allerdings Steven Kruijswijk (LottoNL), der dort den 5. Platz im Endklassement belegte, also noch vor Dan Martin, Ilnur Sakarin (Katusha) und Quintana. Von den Top-Ten der Tour de France fehlen bei der Vuelta 2018 Thomas (Sky), Dumoulin (Sunweb), Froome (Sky), Bardet (AG2R) freiwillig und Landa (Movistar) wegen Verletzung. Froome ist - trotz der Salbutamol-Affäre - immerhin der Vorjahressieger, der allerdings nach 4 großen Rundfahrten in Serie keine Titelverteidigung anstrebt.

In Abwesenheit ihrer sonstigen Kapitäne könnten bei der Vuelta 2018 Wilco Kelderman (Sunweb) sowie vielleicht David de la Cruz, Tao Geoghegan Hart und Sergio Henao (Sky) aufzeigen. Von den jungen Fahrern bieten sich außer dem schon gestandenen Lopez der Giro-Vierte Richard Carapaz (Movistar) und Enric Mas (Quick Step) an. Auf den Durchbruch warten kann man bei Sepp Kuss (LottoNL).

Massensprints

Die Sprinterelite glänzt bei der Vuelta auch 2018 mit Abwesenheit. Ausnahmen sind Elia Viviani (Quick Step) und Peter Sagan (Bora). Viviani wird - wie schon beim Giro d'Italia - als klarer Favorit in Massensprints gehen. Bei Weltmeister Sagan stellt sich die Frage, inwieweit er wirklich für die bergige Straßen-WM nach der Vuelta abspecken möchte und entsprechend weniger Wert auf die Vuelta-Sprints legt.

Die - wenn überhaupt - größten Konkurrenten von Viviani und Sagan dürften Europameister Matteo Trentin (Mitchelton) und Nacer Bouhanni (Cofidis) sein. Trentin gelangen im Vorjahr bei der Vuelta 4 Etappensiege. Viviani, Trentin und Bouhanni fehlten bei der Tour de France, weil in ihren jeweiligen Teams dort andere Sprinter den Vorzug erhielten (Gaviria vor Viviani, Laporte vor Bouhanni) oder im Falle von Trentin gar kein Sprinter mitgenommen wurde.

Chancen werden sich außerdem Marc Sarreau (Groupama), Danny van Poppel (LottoNL), Giacomo Nizzolo (Trek), Simone Consonni (UAE) und Max Walscheid (Sunweb) ausrechnen. Als nächstes sind dann fast schon Allrounder wie Michal Kwiatkowski (Sky) oder Valverde zu nennen.

Einzelzeitfahren

Für die beiden Einzelzeitfahren ist Rohan Dennis (BMC) der große Favorit. Vor allem im langen Zeitfahren dürften ihn Victor Campenaerts (Lotto) und Jonathan Castroviejo (Sky) noch am ehesten in Bedrängnis bringen können.

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