Tour de France 2025 - Favoriten

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Die größten Favoriten auf die Podestplätze der Tour de France 2025 sind genau dieselben, die schon vergangenes Jahr die Plätze 1, 2, 3 am Ende belegten – und auch genau wieder in dieser Reihenfolge: Tadej Pogacar (UAE), Jonas Vingegaard (Visma) und Remco Evenepoel (Soudal). Unter den Sprintern ist für Etappensiege unter den Buchmachern am ehesten ein Debütant ganz vorn zu erwarten.

Pogacar über allen? Oder Duell mit Vingegaard?

Der bisherige Saisonverlauf und ebenso die vorherige Saison lassen Überfahrer Pogacar zum absoluten und überwältigenden Top-Favoriten für die Tour de France 2025 erscheinen. Dennoch für ein Duell auf Augenhöhe mit Vingegaard spricht, dass der Tour-Sieger von 2022 und 2023 wie immer auch 2025 alles auf die Tour de France als herausragenden Saisonhöhepunkt ausgerichtet hat – wohingegen Pogacar schon im Frühjahr von Erfolg zu Erfolg eilte. Das kann auch ein weiterer Punkt sein: Dass Pogacar schon auf den frühen Hügeletappen der Tour viele Kräfte für Siege verballert, bevor es im Hochgebirge richtig ernst wird. Und drittens kam Vingegaard bei seinem 2. Platz im Vorjahr aus einer schweren Verletzung. Umgekehrt war Pogacar 2 Jahre zuvor etwas gehandicapt.

Es wird also der 4. Tour-Gesamtsieg für Weltmeister Pogacar oder der 3. für Vingegaard. Ein anderer Gesamtsieger ist nur vorstellbar, wenn beide durch Stürze oder ähnliche Ereignisse aus dem Rennen genommen werden. Evenepoel kommt als Dritter im Bunde wiederum dieses Jahr aus einer schweren Winter-Verletzung. Beim wichtigsten Vorbereitungsrennen, der Dauphiné-Rundfahrt, musste er den 3. Podestplatz denn auch an Florian Lipowitz (RB) abtreten. Demnach steht hinter Evenepoel als potenziell Bestem des Rests ein Fragezeichen.

Ob Lipowitz bei seiner ersten Tour de France an die Dauphiné-Leistung anknüpfen kann, ist vorstellbar, aber aus mehreren Gründen fraglich. 3 Wochen könnten zu lang werden. Außerdem bleibt abzuwarten, ob sich Lipowitz für den nominellen Kapitän Primoz Roglic, seinerseits Podest-Kandidat, zurückfallen lassen muss? Schon beim Giro hatte Giulio Pellizzari auf eine bessere Platzierung im Endklassement verzichten müssen, um den Bruchpiloten Roglic nach seinen üblichen Stürzen zu unterstützen.

Neben den bereits genannten Fahrern dürften die größten Podestchancen bei Teamkollegen von Pogacar und Vingegaard liegen, insbesondere João Almeida (UAE) und Matteo Jorgenson (Visma), eventuell noch bei Giro-Gesamtsieger Simon Yates (auch Visma) und seinem Zwillingsbruder Adam Yates (wiederum UAE). Fahrer wie Buitrago (Bahrain), Gall (Decathlon), Skjelmose (Lidl), Tobias Johannessen (Uno-X), Rodriguez, Arensman, Thomas (alle Ineos), Onley (Picnic), O'Connor (Jayco), Mas (Movistar) und eventuell Buchmann (Cofidis) sind die Kandidaten für die Plätze dahinter. Dies zeigt gleichzeitig, dass Pogacar und Vingegaard auch auf die stärksten Helfer bauen können.

Milan, Merlier, Philipsen für die Sprints

Für Etappensiege bei Massensprints geht der hünenhafte Jonathan Milan (Lidl) als Favorit in die Tour de France 2025. Ihm am ehesten ebenbürtig nach bisherigem Saisonverlauf scheint Tim Merlier (Soudal) zu sein, der allerdings über keinen so großen Sprintzug verfügt – im Gegensatz zu Jasper Philipsen (Alpecin), dem Abräumer von vor 2 Jahren. Der Sprinter-König der Vorjahres-Tour, Biniam Girmay (Intermarché) geht hingegen nach bisherigen Saison-Eindrücken ähnlich wie im Vorjahr als Außenseiter in die Sprints.

Wie Girmay dürften sich aber eine lange Reihe an Sprintern Siegchancen ausrechnen, was es für die ohnehin benachteiligten Ausreißer noch schwieriger macht. Meeus oder eventuell Danny van Poppel (beide RB), Waerenskjøld oder eventuell Fredheim (beide Uno-X), Groenewegen (Jayco), Bauhaus (Bahrain), Andresen oder evenetuell Bittner (beide Picnic), Dainese (Tudor), Ackermann oder eventuell Stewart (beide Israel) lautet die längst nicht vollständige Liste der Sprinter, die von einem Sieg zumindest träumen. Groves (Alpecin) hingegen dürfte trotz individueller Stärke hinter seinen Kapitäten zurückstecken müssen.

Denn auf den nicht wenigen Etappen, an denen es gegen Ende hügliger wird, tritt zudem Mathieu van der Poel (Alpecin) auf den Plan – entweder gegen einige der genannten Sprinter, die noch nicht abgehängt sind, oder bei schwierigeren Hügeln sogar gleich gegen die Klassementfahrer, allen voran wohl Pogacar höchstpersönlich. Da bleibt wohl am Ende nicht viel übrig für Teams und Fahrer, die hier bisher nicht genannt wurden.

Denn bei den Bergetappen wird es wieder nur über Pogacar und Vingegaard gehen, und beim flacheren Zeitfahren außerdem noch über Evenepoel – was es äußerst schwierig für Spezialisten wie Ganna (Ineos) macht. Und ob Allzweck-Waffe van Aert (Visma) Chancen bekommt und auch nutzt ... bleibt wie alles letztlich doch abzuwarten. Im letzten Jahr begann es schließlich gleich mit einer kleinen Sensation, als der inzwischen zurückgetretene Romain Bardet auf Etappe 1 triumphierte.

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