Tour de France 2024 - 4. Etappe

Übersicht | Etappenplan | Berge | Startliste | Endklassement | Tour-Siegerliste |

3. Etappe ◄ Di 2. Juli: 4. Etappe ► 5. Etappe

Pogacar König vom Galibier

Tadej Pogacar (UAE) gewann die 4. Etappe der Tour de France 2024, die bereits in die Alpen auf den Col du Galibier und von dort hinunter nach Valloire führte. Der Slowene bog die Gegner erst dank seines starken Teams und dann selbst mit der Brechstange. Am Galibier-Gipfel hatte Jonas Vingegaard (Visma) um 8 Sekunden distanziert, Remco Evenepoel (Soudal) um 15 und eine folgende Gruppe um etwas mehr. In der 90-Stundenkilometer-Abfahrt vergrößerte Pogacar seinen Vorsprung auf 35 Sekunden. Dort rollten Evenepoel, Juan Ayuso (UAE), Primoz Roglic (RB), Vingegaard und Carlos Rodriguez (Ineos) zusammen und belegten in dieser Reihe die Plätze 2 bis 6.

Zuzüglich zu den 35 Sekunden bekam Pogacar für den 1. Platz 10 Sekunden Bonifikation. Evenepoel sicherte sich mit einem langen Sprint 6 Bonussekunden. Dahinter schnappte Ayuso die 4 verbleibenden Sekunden für den 3. Platz Roglic weg. Zu Vingegaard und Rodriguez ging noch eine 2-Sekunden-Lücke auf. Die nächsten Fahrer im Ziel waren Landa (Soudal) und Almeida (UAE), die erst in der Abfahrt den Kontakt verloren.

Dahinter, ab dem 9. Platz, gerieten die Abstände für einen Tag 4 schon gigantisch mit fast 3 Minuten Rückstand und mehr. Bei Richard Carapaz (EF) verlieh das Gelbe Trikot keine Flügel, sondern lag wie Blei auf den Schultern. Er verlor bergauf rund 4 Minuten. In der Abfahrt kam noch eine Minute dazu. Der Vorjahresvierte Simon Yates (Jayco) ließ schon früh abreißen und hatte im Ziel 4 Minuten Rückstand. Dessen Zwillingsbruder Adam, immerhin Vorjahresdritter bei der Tour de France, erreichte in einer Gruppe um Felix Gall (Decathlon) mit 2:41 Minuten Rückstand das Ziel, allerdings nachdem er zuvor Helferdienste für Pogacar geleistet hatte.

 

Ergebnis
 1. Tadej Pogacar (SLO)        - UAE-Emirates             3:46:38
 2. Remco Evenepoel (BEL)      - Soudal-Quick Step          +0:35
 3. Juan Ayuso (ESP)           - UAE-Emirates             gl.Zeit
 4. Primoz Roglic (SLO)        - Red Bull-Bora            gl.Zeit
 5. Jonas Vingegaard (DEN)     - Visma-Lease a Bike         +0:37
 6. Carlos Rodriguez (ESP)     - Ineos Grenadiers         gl.Zeit
 7. Mikel Landa (ESP)          - Soudal-Quick Step          +0:53
 8. João Almeida (POR)         - UAE-Emirates             gl.Zeit
 9. Giulio Ciccone (ITA)       - Lidl-Trek                  +2:41
10. Santiago Buitrago (COL)    - Bahrain Victorious       gl.Zeit
11. Felix Gall (AUT)           - Decathlon-AG2R             +2:42
12. Matteo Jorgenson (USA)     - Visma-Lease a Bike
13. Egan Bernal (COL)          - Ineos Grenadiers          alle
14. Adam Yates (GBR)           - UAE-Emirates             gleiche
15. Geraint Thomas (GBR)       - Ineos Grenadiers          Zeit
16. Alexander Wlasow (RUS)     - Red Bull-Bora              +3:05
17. Derek Gee (CAN)            - Israel-Premier Tech        +3:07
18. Ilan van Wilder (BEL)      - Soudal-Quick Step          +4:01
19. Gregor Mühlberger (AUT)    - Movistar                  alle
20. Guillaume Martin (FRA)     - Cofidis
...
23. Pello Bilbao (ESP)         - Bahrain Victorious       gleiche
24. Jai Hindley (AUS)          - Red Bull-Bora
25. Enric Mas (ESP)            - Movistar
27. Simon Yates (GBR)          - Jayco-Alula               Zeit
32. Richard Carapaz (ECU)      - EF Education-Easypost      +5:10
43. Romain Bardet (FRA)        - DSM-PostNL                 +9:53
56. Tom Pidcock (GBR)          - Ineos Grenadiers          +11:44
68. Maxim van Gils (BEL)       - Lotto-Dstny               +15:25
- 174 Fahrer klassiert.
DNS Casper Pedersen (DEN)      - Soudal-Quick Step

 

Pogacar eroberte das Gelbe Trikot nach nur einem Tag zurück. Er übernahm die Spitze der Gesamtwertung 45 Sekunden vor Evenepoel und 50 vor Vingegaard. Ayuso, Roglic, Rodriguez, Landa und Almeida hielten den Rückstand aufs Gelbe Trikot auf zwischen 70 und 92 Sekunden. Ab dem 9. Platz öffnete sich der Rückstand auf 3:20 Minuten und mehr.

 

Gesamtwertung
 1. Tadej Pogacar (SLO)        - UAE-Emirates            19:06:38
 2. Remco Evenepoel (BEL)      - Soudal-Quick Step          +0:45
 3. Jonas Vingegaard (DEN)     - Visma-Lease a Bike         +0:50
 4. Juan Ayuso (ESP)           - UAE-Emirates               +1:10
 5. Primoz Roglic (SLO)        - Red Bull-Bora              +1:14
 6. Carlos Rodriguez (ESP)     - Ineos Grenadiers           +1:16
 7. Mikel Landa (ESP)          - Soudal-Quick Step          +1:32
 8. João Almeida (POR)         - UAE-Emirates               +1:32
 9. Giulio Ciccone (ITA)       - Lidl-Trek                  +3:20
10. Egan Bernal (COL)          - Ineos Grenadiers           +3:21
11. Matteo Jorgenson (USA)     - Visma-Lease a Bike         +3:21
12. Felix Gall (AUT)           - Decathlon-AG2R             +3:21
13. Adam Yates (GBR)           - UAE-Emirates               +3:21
14. Alexander Wlasow (RUS)     - Red Bull-Bora              +3:44
15. Santiago Buitrago (COL)    - Bahrain Victorious         +4:10
16. Pello Bilbao (ESP)         - Bahrain Victorious         +4:40
17. Guillaume Martin (FRA)     - Cofidis                    +4:40
18. Jai Hindley (AUS)          - Red Bull-Bora              +4:40
19. Simon Yates (GBR)          - Jayco-Alula                +4:40
20. Enric Mas (ESP)            - Movistar                   +4:40
21. Derek Gee (CAN)            - Israel-Premier Tech        +4:47
22. Richard Carapaz (ECU)      - EF Education-Easypost      +5:28

 

Die Anfangsphase der 2. Etappe – noch in Italien – stand im Zeichen des Zwischensprints, der schon nach 18,9 Kilometern auf bereits steigendem Terrain abgenommen wurde. Im Attackenmodus befand sich Mads Pedersen (Lidl), dessen Ausreißergruppe aber kurz vorm Zwischensprint wieder gestellt wurde. Trotzdem gewann Pedersen den Sprint. An seinem Hinterrad gingen angesichts der Steigung Jasper Philipsen (Alpecin) die Beine auf. Den 2. Platz belegte so der Vortagessieger Girmay (Intermarché) vor Coquard (Cofidis). Hinter Philipsen kam auf den 5. Platz Abrahamsen (Uno-X), der damit das Grüne Trikot gegen Girmay und Pedersen verteidigte.

 

Grünes Trikot
 1. Jonas Abrahamsen (NOR)     - Uno-X                      87 p.
 2. Biniam Girmay (ERI)        - Intermarché-Wanty          83
 3. Mads Pedersen (DEN)        - Lidl-Trek                  79
 4. Kévin Vauquelin (FRA)      - Arkéa-Samsic               60
 5. Bryan Coquard (FRA)        - Cofidis                    45
 6. Tadej Pogacar (SLO)        - UAE-Emirates               42
 7. Fernando Gaviria (COL)     - Movistar                   41
 8. Jasper Philipsen (BEL)     - Alpecin-Deceuninck         38

 

Hoch nach Sestrière lösten sich 17 Ausreißer: Juul-Jensen (Jayco), Bernard (Lidl), Armirail (Decathlon), Gaudu, Grégoire, Madouas (alle Groupama), van der Piel (Alpecin), Wiliams (Israel), Lazkano (Movistar), Garcia, Rodriguez (beide Arkéa), Goossens (Intermarché), Barguil (DSM), Luzenko (Astana), Eiking, Johannessen (beide Uno-X) und Burgaudeau (Totalenergies). Bestplatzierte Fahrer in der Gesamtwertung waren von denen vor der 4. Etappe Barguil und Eiking mit jeweils 2:31 Rückstand aufs Gelbe Trikot. Aber nennenswert mehr bekamen die Ausreißer auch nicht an Vorsprung zugestanden, so dass Barguil und Eiking unterwegs nur knapp virtuell im Gelben Trikot unterwegs waren.

Stephen Williams übersprintete am Bergpreis in Sestrière Valentin Madouas, der vertretungsweise für Abrahamsen im Bergtrikot unterwegs war. Am nächsten Berg, knapp hinter der italienisch-französischen Grenze, tat es Williams dann ebenso gegen Warren Barguil am Col de Montgenèvre, gefolgt von Madouas. Abrahamsen blieb ohne Punkte, behielt aber aufgrund des weiteren Rennverlaufs dennoch das Bergtrikot.

 

Bergwertung
 1. Jonas Abrahamsen (NOR)     - Uno-X                      24 p.
 2. Tadej Pogacar (SLO)        - UAE-Emirates               20
 3. Valentin Madouas (FRA)     - Groupama-FDJ               16
 4. Jonas Vingegaard (DEN)     - Visma-Lease a Bike         15
 5. Remco Evenepoel (BEL)      - Soudal-Quick Step          12
 6. Stephen Williams (GBR)     - Israel-Premier Tech        10

 

Wegen des Gegenwindes und der harten Nachführarbeit der Pogacar-Helfer wurden die letzten der 17 Ausreißer schon größtenteils vor dem Col du Lautaret, also dem eigentlichen Einstieg in den Col du Galbier, gestellt. 26 Kilometer vorm Ziel flog die Gruppe der Klassementfahrer, die noch mit den Pogacar-Helfern mithalten konnte, am letzten Ausreißer David Gaudu, der in vorherigen Jahren als künftiger Podest-Kandidat gehandelt wurde, nur so vorbei.

Zu diesem Zeitpunkt hatten bereits Simon Yates und Tom Pidcock (Ineos) abreißen lassen, kurz danach Carapaz und Enric Mas (Movistar). Es lichtete sich weiter die Reihen, bis nur noch die Top-8 des Tages übrig waren und Pogacar 800 Meter unterhalb des Gipfels und damit knapp 20 Kilometer vorm Ziel attackierte. Teamintern wurde der Sieg zuzüglich der weiteren guten Platzierungen nur getrübt von Differenzen zwischen Almeida und Ayuso. Almeide forderte wild gestikulierend Ayuso zur Tempoarbeit auf. Etwas überraschend war auch, dass aus diesem Team ausgerechnet der Vorjahresdritte Adam Yates zurückfiel.

Nach Pogacars Attacke war Vingegaard zunächst – wie schon auf der 2. Etappe – wieder sofort am Hinterrad, ließ dann aber 400 Meter unter der Kuppe doch noch abreißen. Evenepoel probierte auch noch, dranzubleiben, schaffte es dann aber nicht. Roglic sah schon den gesamten Tag so aus, als würde es ihn erwischen. Aber zäh kämpfte er sich bei Rodriguez, Ayuso, Almeida und Landa über den Gipfel.

Bergab gab Pogacar sein letztes Hemd. Im oberen, kehrenreichen Teil der Abfahrt pilotierte Rodriguez Roglic und Ayuso vorbei am zunächst etwas vorsichtigeren Evenepoel. Am wenigsten lebensmüde präsentierten sich Landa und Almeida, die dadurch den Anschluss verloren. Im etwas abflachenden Teil erreichten Rodriguez und Roglic, markiert von Ayuso, 4,3 Kilometer vorm Ziel Vingegaard. Einen halben Kilometer später spielte Evenepoel seine Zeitfahrstärke aus und dockte wieder an.


Vorschau auf diese Etappe: Bereits am 4. Tag geht es bei der Tour de France 2024 in die Alpen! Die Fahrer verlassen nach Etappenstart in Pinerolo Italien über Sestriere und dann bereits kurz nach der Grenze über den Col de Montgenèvre. Danach geht es gleich einmal auf den 2642 Meter hohen Col du Galibier von der Südseite aus (23 Kilometer bergauf bei durchscnittlich 5,1 %, wobei die letzten 9 deutlich mehr steigen), zusätzlich zu den Bergpunkten veredelt durch Bonussekunden für die Top-3 sowie das Souvenir Henri Desgrange, obwohl es in der Schlusswoche der Tour 2024 – wieder zurück in den Alpen – noch höher hinaus geht. Auf der 4. Etappe wird nach 17,9 Kilometer langer Abfahrt der Zielort Valloire erreicht, wo der Schlusskilometer sich dann leicht ansteigend durch den Ort schlängelt. Die Zielgerade ist 220 Meter lang.

3. Etappe ◄ Di 2. Juli: 4. Etappe ► 5. Etappe

Tour de France 2024
4. Etappe (139,6km)
von Pinerolo/ITA 13:15
nach Valloire 17:20

S -km121 13:42 Castel del Bosco
2 -km90 14:38 Sestrières
2 -km69 15:08 Col de Montgenèvre
HC/B -km19 17:01 Col du Galibier

Etappensieg:
Tadej Pogacar (SLO)

Gelbes Trikot:
Tadej Pogacar (SLO)

Grünes Trikot:
Jonas Abrahamsen (NOR)

Bergtrikot:
Jonas Abrahamsen (NOR)
- wird getragen von Madouas

Jungprofi-Trikot:
Remco Evenepoel (BEL)

Teamwertung:
UAE-Emirates

Radsport-Seite.de, Homepage / Tour de France / Tour de France 2024 / Tour de France 2024, 4. Etappe (Pinerolo/ITA - Valloire)