Tour de France 2023 - 8. Etappe
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Pedersen beendet Philipsens Serie
Mads Pedersen (Lidl) gewann in Limoges die 8. Etappe der Tour de France 2023 im Sprint eines ausgedünnten Hauptfeldes. Es benötigte eine ansteigende Zielgerade, damit der 27-jährige Däne die Siegesserie von Jasper Philipsen (Alpecin) beenden konnte. Pedersen behauptete sich von vorne gegen Philipsen, der kaum aus dem Windschatten herauskam und nur noch knapp hinter Tretlagerhöhe aufschließen konnte.
In Philipsens Sog schnellte Wout van Aert (Jumbo) noch kurz vor der Linie auf den 3. Platz vor Dylan Groenewegen (Jayco), der überraschend auf steigendem Geläuf wie Pedersen seinen bisher besten Auftritt bei der Tour 2023 hatte. Ex-Weltmeister Pedersen, der auf diese Art von Zielankünften spezialisiert ist, musste man allerdings trotz durchwachsener erster Woche für Limoges auf dem Zettel haben.
Ergebnis 1. Mads Pedersen (DEN) - Lidl-Trek 4:12:26 2. Jasper Philipsen (BEL) - Alpecin-Deceuninck 3. Wout van Aert (BEL) - Jumbo-Visma 4. Dylan Groenewegen (AUS) - Jayco-Alula 5. Nils Eekhoff (NED) - DSM Firmenich 6. Bryan Coquard (FRA) - Cofidis 7. Jasper de Buyst (BEL) - Lotto-Soudal 8. Rasmus Tiller (NOR) - Uno-X 9. Corbin Strong (NZL) - Israel-Premier Tech alle 10. Tadej Pogacar (SLO) - UAE-Emirates 11. Matis Louvel (FRA) - Arkéa-Samsic 12. Alex Aranburu (ESP) - Movistar gleiche 13. Fred Wright (GBR) - Bahrain Victorious 14. Cees Bol (NED) - Astana-Kasachstan 15. Romain Bardet (FRA) - DSM Firmenich Zeit - 170 Fahrer klassiert. DNF Mark Cavendish (GBR) - Astana-Kasachstan DNF Steff Cras (BEL) - Totalenergies
Am Massensprint beteiligte sich auch der Gesamtzweite Tadej Pogacar (UAE). Er war jedoch ähnlich wie van Aert zunächst blockiert und kam deswegen über einen 10. Tagesrang nicht hinaus. Das Gelbe Trikot blieb damit bei van Aerts Teamkollegen Vingegaard mit unverändert 25 Sekunden Vorsprung vor Pogacar und 94 vor Jai Hindley.
Simon Yates verliert Zeit durch Sturz
Vom 4. Platz fiel jedoch Simon Yates (Jayco) um 47 Sekunden vom 4. auf den 6. Platz zurück, weil er 5,7 Kilometer vorm Ziel in einen Massensturz verwickelt war und nicht mehr den Anschluss ans Vorderfeld wiederherstellen konnte. Carlos Rodriguez (Ineos) und Adam Yates (UAE) rückten deswegen jeweils einen Platz in der Gesammtwertung auf.
Gesamtwertung 1. Jonas Vingegaard (DEN) - Jumbo-Visma 34:09:38 2. Tadej Pogacar (SLO) - UAE-Emirates +0:25 3. Jai Hindley (AUS) - Bora-Hansgrohe +1:34 4. Carlos Rodriguez (ESP) - Ineos Grenadiers +3:30 5. Adam Yates (GBR) - UAE-Emirates +3:40 6. Simon Yates (GBR) - Jayco-Alula +4:01 7. David Gaudu (FRA) - Groupama-FDJ +4:03 8. Romain Bardet (FRA) - DSM Firmenich +4:43 9. Tom Pidcock (GBR) - Ineos-Grenadiers +4:43 10. Sepp Kuss (USA) - Jumbo-Visma +5:28 11. Ben O'Connor (AUS) - AG2R-Citroën +6:10 12. Pello Bilbao (ESP) - Bahrain Victorious +6:10 13. Emanuel Buchmann (GER) - Bora-Hansgrohe +6:32 14. Mikel Landa (ESP) - Bahrain Victorious +6:36 15. Louis Meintjes (RSA) - Intermarché-Circus +6:52 16. Guillaume Martin (FRA) - Cofidis +7:08 17. Thibaut Pinot (FRA) - Groupama-FDJ +7:38 18. Felix Gall (AUT) - AG2R-Citroën +8:19 19. Mattias Skjelmose (DEN) - Lidl-Trek +8:47 20. Jonathan Castroviejo (ESP) - Ineos Grenadiers +12:53 21. Wilco Kelderman (NED) - Jumbo-Visma +13:20
Nach einiger Springerei zu Beginn der 8. Etappe waren es dann doch nur 3 Fahrer, die man ziehen ließ. So bildeten Tim Declercq (Soudal), Anthony Delaplace (Arkéa) und Anthony Turgis (Totalenergies) das Spitzentrio des Tages. Den Zwischensprint gewann Delaplace. 5 Minuten dahinter schon Philipsen mit dem Tigersprung sein Vorderrad noch an Meeus (Bora) für den 4. Platz vorbei. Im Anschluss an den Zwischensprint war plötzlich eine größere Verfolgergruppe leicht vorm Hauptfeld unterwegs, was jedoch das Team von Vingegaard und van Aert schnell unterband.
Cavendish mit Schlüsselbeinbruch raus
Dann stürzte Cavendish im Hauptfeld auf harmloser Geraden mitten im Hauptfeld und musste mit Verdacht auf Schlüsselbeinbruch in die Ambulanz einsteigen. Einen Tag, nachdem er den alleinigen Rekord-Etappensieg Nummer 35 in den Beinen hatte und auf Platz 2 knapp verpasste, erfolgte nun dieser ganz bittere Abschied von der Tour de France und vielleicht auch von der aktiven Radsport-Karriere.
37 Kilometer vor dem Ziel attackierte Asgreen (Soudal) 1:40 Minuten hinter dem Spitzentrio ohne erkennbaren Sinn und lange Halbwertszeit. Als noch 16,5 Kilometer zu fahren waren, stellte Turgis seine beiden Mitausreißer bergan ab. Diesen und auch den nächsten Bergpreis nahm Turgis noch an der Spitze mit. So gewann er alle Bergpreise des Tages – allerdings ohne irgendeine Auswirkung auf das Bergtrikot. Turgis wurde 8 Kilometer vorm Ziel vom Hauptfeld geschluckt.
Aus diesem heraus versuchte es nun Campenaerts (Lotto) mit einer Attacke. Wright (Bahrain) sprang hinterher, aber die Helfer von van Aert eben sofort auch, so dass die letzte Gefahr vorne gebannt war. Dafür passierte hinten noch der Massensturz, durch den Simon Yates Zeit verlor und Steff Cras (Totalenergies) sogar ganz vom Rad steigen musste. Heimlich, still und leise war Cras bisher auf den 13. Platz der Gesamtwertung 6:10 Minuten hinter dem Gelben Trikot gefahren.
Ums Grüne Trikot rückte Pedersen auf den 3. Platz vor – allerdings nur wegen des Aus von Cavendish und wie der in der Punktewertung zweitplatzierte Coquard (Cofidis) über 100 Zähler hinter Philipsen.
Grünes Trikot 1. Jasper Philipsen (BEL) - Alpecin-Deceuninck 258 p. 2. Bryan Coquard (FRA) - Cofidis 149 3. Mads Pedersen (DEN) - Lidl-Trek 143 4. Wout van Aert (BEL) - Jumbo-Visma 112 5. Tadej Pogacar (SLO) - UAE-Emirates 81 6. Victor Lafay (FRA) - Cofidis 80 7. Jordi Meeus (BEL) - Bora-Hansgrohe 80 8. Biniam Girmay (ERI) - Intermarché-Circus 77
Vorschau auf diese Etappe: Die Tour 2023 dreht vom Département Gironde aus die Richtung nach Nordosten für eine Überführungsetappe in Richtung Zentralmassiv. Noch bekommen die Fahrer auf dieser 8. Etappe aber im Finale nur ein paar milde Ausläufer dieses Gebirges zu spüren, so dass in Limoges im Normalfall eine weitere Entscheidung im Massensprint ansteht. Diese fällt dann allerdings auf einer merklich ansteigenden, 800 Meter langen Zielgeraden. Der letzte Kilometer geht 31 Meter rauf.
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