Tour de France 2023 - 5. Etappe

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Hindley Sieg & Gelb, Vingegaard der Boss

Jai Hindley (Bora) gewann in Laruns eine aufregende 5. Etappe der Tour de France 2023 als Solist. Der Australier fand sich in der 36-köpfigen Flucht des Tages wieder und wurde trotz seiner Podest-Ambitonen als Giro-Gesamtsieger des Vorjahres fahren gelassen. Unter den weiteren Klassementfahrern filetierte Jonas Vingegaard (Jumbo) die Konkurrenz an Tag 1 in den Pyrenäen. Im Col de Marie Blanque hängte er alle Gegner inklusive Tadej Pogacar (UAE) ab und sammelte außer Hindley alle verbliebenen Ausreißer ein.

In der Abfahrt klemmten sich Felix Gall (AG2R), Giulio Ciccone (Lidl) und Hindleys Teamkollege Emanuel Buchmann in Vingegaards Windschatten. Den Sprint um den 2. Platz entschied Ciccone für sich vor Gall und Buchmann. Sie kamen 32 Sekunden hinter Hindley ins Ziel und distanzierten Vingegaard noch um 3 Sekunden. Die nächste Gruppe um Pogacar und dessen Teamkollegen Adam Yates, der das Gelbe Trikot an Hindley abgeben musste, verlor desillisionierende 1:04 Minuten auf den entfesselten Vingegaard. Gall eroberte das Bergtrikot.

 

Ergebnis
 1. Jai Hindley (AUS)          - Bora-Hansgrohe           3:57:07
 2. Giulio Ciccone (ITA)       - Lidl-Trek                  +0:32
 3. Felix Gall (AUT)           - AG2R-Citroën             gl.Zeit
 4. Emanuel Buchmann (GER)     - Bora-Hansgrohe           gl.Zeit
 5. Jonas Vingegaard (DEN)     - Jumbo-Visma                +0:34
 6. Mattias Skjelmose (DEN)    - Lidl-Trek                  +1:38
 7. Daniel Martinez (COL)      - Ineos Grenadiers
 8. Tadej Pogacar (SLO)        - UAE-Emirates
 9. David Gaudu (FRA)          - Groupama-FDJ              alle
10. Carlos Rodriguez (ESP)     - Ineos Grenadiers
11. Jack Haig (AUS)            - Bahrain-Victorious
12. Sepp Kuss (USA)            - Jumbo-Visma              gleiche
13. Simon Yates (GBR)          - Jayco-Alula
14. Valentin Madouas (FRA)     - Groupama-FDJ
15. Adam Yates (GBR)           - UAE-Emirates              Zeit
16. Ben O'Connor (AUS)         - AG2R-Citroën               +1:57
17. Tom Pidcock (GBR)          - Ineos-Grenadiers
18. Romain Bardet (FRA)        - DSM Firmenich             alle
19. Michael Woods (CAN)        - Israel-Premier Tech
20. Thibaut Pinot (FRA)        - Groupama-FDJ
21. Julian Alaphilippe (FRA)   - Soudal-Quick Step        gleiche
22. Matteo Jorgenson (USA)     - Movistar
23. Tiesj Benoot (BEL)         - Jumbo-Visma
24. Juan Pedro Lopez (ESP)     - Lidl-Trek                 Zeit
25. Clément Berthet (FRA)      - AG2R-Citroën               +2:38
26. Guillaume Martin (FRA)     - Cofidis                    +2:55
27. Pello Bilbao (ESP)         - Bahrain Victorious
28. Steff Cras (BEL)           - Totalenergies             alle
29. Mikel Landa (ESP)          - Bahrain Victorious
30. Louis Meintjes (RSA)       - Intermarché-Circus       gleiche
31. Chris Hamilton (AUS)       - DSM Firmenich
32. Wilco Kelderman (NED)      - Jumbo-Visma               Zeit
33. Egan Bernal (COL)          - Ineos Grenadiers           +3:21
...
42. Wout van Aert (BEL)        - Jumbo-Visma                +8:14
- 172 Fahrer klassiert.
DNS Luis Leon Sanchez (ESP)    - Astana-Kasachstan
DNS Jacopo Guarnieri (ITA)     - Lotto-Dstny

 

Hindley übernahm die Gesamtführung 47 Sekunden vor Vingegaard. Allerdings muss man in Rechnung stellen, dass Vingegaard mit knapp 3 Minuten Rückstand auf Hindley in der Col de Marie Blanque ging. Er holte bergauf fast 2 Minuten auf und bergab zum Ziel dann noch einmal eine halbe Minute, so dass auch Hindley vermutlich keine Gegner für Vingegaard sein kann. Wer denn überhaupt? Die Kräfte-Verhältnisse gerieten schon an Renntag 5 von 21 überdeutlich.

Auf den Plätzen 3 und 4 der Gesamtwertung reihten sich Ciccone und Buchmann ein. Der bisherige Mann in Gelb, Adam Yates, fiel auf den 5. Platz 1:34 hinter Hindley zurück. 6 Sekunden hinter ihm blieb der Rückstand von Pogacar und Simon Yates (Jayco) gegenüber Vingegaard nur deswegen unter einer Minute, weil beide an den ersten beiden Tagen mehr Bonussekunden holten als Vingegaard.

Die Hoffnungen gegen eine Tour der Langeweile ruhen auf einer möglichen Frühform von Vingegaard, der bereits beim Critérium du Dauphiné im Vormat der Tour alles auseinander nahm, einem möglichen Formrückstand von Pogacar, der sich Ende April die Hand gebrochen hatte – und vielleicht weiteren Überraschungsaktionen wie der durch Hindley und seine Teamkollegen Buchmann sowie Patrick Konrad, der in der 36-köpfigen Flucht zu Beginn viel in die Waagschale warf.

 

Gesamtwertung
 1. Jai Hindley (AUS)          - Bora-Hansgrohe          22:15:12
 2. Jonas Vingegaard (DEN)     - Jumbo-Visma                +0:47
 3. Giulio Ciccone (ITA)       - Lidl-Trek                  +1:03
 4. Emanuel Buchmann (GER)     - Bora-Hansgrohe             +1:11
 5. Adam Yates (GBR)           - UAE-Emirates               +1:34
 6. Tadej Pogacar (SLO)        - UAE-Emirates               +1:40
 7. Simon Yates (GBR)          - Jayco-Alula                +1:40
 8. Mattias Skjelmose (DEN)    - Lidl-Trek                  +1:56
 9. Carlos Rodriguez (ESP)     - Ineos Grenadiers           +1:56
10. David Gaudu (FRA)          - Groupama-FDJ               +1:56
11. Michael Woods (CAN)        - Israel-Premier Tech        +2:15
12. Romain Bardet (FRA)        - DSM                        +2:36
13. Tom Pidcock (GBR)          - Ineos-Grenadiers           +2:36
14. Mikel Landa (ESP)          - Bahrain Victorious         +3:13
15. Wilco Kelderman (NED)      - Jumbo-Visma                +3:13
16. Sepp Kuss (USA)            - Jumbo-Visma                +3:15
17. Ben O'Connor (AUS)         - AG2R-Citroën               +3:34
18. Pello Bilbao (ESP)         - Bahrain Victorious         +3:34
19. Steff Cras (BEL)           - Totalenergies              +3:34
20. Egan Bernal (COL)          - Ineos Grenadiers           +4:00

 

Nach einer animierten Anfangsphase lösten sich etwas überraschend 36 Fahrer inklusive Hindley und 2 Teamkollegen. Noch überraschender war wohl, dass die Gruppe trotz Hindley fahren gelassen wurde, wenn auch natürlich nicht zu weit weg. Im Hauptfeld kontrollierte das Team von Pogacar und Adam Yates den Rückstand auf zwischen 3 bis 4 Minuten. Die Helfer von Vingegaard stiegen erst im letzten Anstieg zum Col de Marie Blanque ein, als Pogacar nur noch Yates an seiner Seite hatte.

 

Bergwertung
 1. Felix Gall (AUT)           - AG2R-Citroën               28 p.
 2. Giulio Ciccone (ITA)       - Lidl-Trek                  19
 3. Jai Hindley (AUS)          - Bora-Hansgrohe             18
 4. Neilson Powless (USA)      - EF Education-Easypost      18
 5. Daniel Martinez (COL)      - Ineos Grenadiers           15
 6. Emanuel Buchmann (GER)     - Bora-Hansgrohe             14
 7. Krists Neilands (LAT)      - Israel-Premier Tech         8
 8. Tadej Pogacar (SLO)        - UAE-Emirates                7
 9. Jonas Vingegaard (DEN)     - Jumbo-Visma                 6

 


Vorschau auf diese Etappe: Schon auf der 5. Etappe geht es bei der Tour de France 2023 in die Pyrenäen. Klar, dass zu diesem frühen Zeitpunkt der Rundfahrt nur 2 Tage in diesem Gebirge dabei sein, damit nicht schon eine frühe Vorentscheidung fällt. Den Auftakt im Hochgebirge macht die 5. Etappe über die etwas seltener gefahrenen westlichen Pyrenäen-Pässe Col de Soudet, Col d'Ichère und Col de Marie Blanque. Dort oben, nur 18,5 Kilometer vorm Ziel, locken vielleicht Bonussekunden für Attacken – sofern denn überhaupt die Klassementfahrer vorn sind und der Tagessieg nicht der frühen Fluchtgruppe überlassen wird. Der Anstieg zum Col de Marie Blanque ist 7,7 Kilometer lang und im Schnitt 8,6 % steil. Der Soudet zuvor war als erster HC-Berg der Tour 2023 ungefähr doppelt so lang, aber auch deutlich weiter vom Ziel entfernt. Dieses wird im Tal nach der Abfahrt und 7,3 Kilometer langen nicht wirklichen Flachstück (da minimal steigend) in Laruns erreicht.

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Tour de France 2023
5. Etappe (162,7km)
von Pau 13:25
nach Laruns 17:35

S -km114 14:30 Lanne-en-Barétous
HC -km76 15:47 Col de Soudet
3 -km38 16:40 Col d'Ichère
1/B -km19 17:15 Col de Marie Blanque

Etappensieg:
Jai Hindley (AUS)

Gelbes Trikot:
Jai Hindley (AUS)

Grünes Trikot:
Jasper Philipsen (BEL)

Bergtrikot:
Felix Gall (AUT)

Jungprofi-Trikot:
Tadej Pogacar (SLO)

Teamwertung:
Jumbo-Visma

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