Tour de France 2023 - 4. Etappe

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Philipsen vorn, Schlachtplatte auf Motor-Strecke

Jasper Philipsen (Alpecin) gewann auch die 4. Etappe der Tour de France 2023 im Massensprint. Auf der Motorsport-Strecke von Nogaro verwies der Belgier dieselben 2 Fahrer auf die Plätze wie am Vortag, nur in umgekehrter Reihenfolge. Dem aufkommenden Caleb Ewan (Lotto) fehlte am Ende nur ungefähr ein halbes Vorderrad auf Philipsen. Mit etwas Abstand nach vorn und hinten folgte Phil Bauhaus (Bahrain) auf dem 3. Platz. Innerhalb der letzten 1,6 Kilometer ereigneten sich mehrere Stürze einiger unachtsamer oder übermotivierter Fahrer. Den Anfang der Asphalt-Bekanntschaften machte der Vortagesvierte Fabio Jakobsen (Soudal).

Die offensichtlich besten 3 Sprinter dieser Tour griffen im Gegenwind der Zielgeraden erst spät vorne ein. Philipsen wurde von weit hinten ideal durch seinen Teamkollegen van der Poel nach vorne pilotiert, während den anderen Anfahrern relativ dazu der Saft ausging. Auf der Ziellinie zeigten Philipsen und Ewan beide den Tigersprung. Philipsen verzichtete auf Siegerjubel, obwohl es nicht wirklich knapp war. Ewan hätte für den Sieg noch ein paar Meter mehr gebraucht.

Ergebnis
 1. Jasper Philipsen (BEL)     - Alpecin-Deceuninck       4:25:28
 2. Caleb Ewan (AUS)           - Lotto-Dstny
 3. Phil Bauhaus (GER)         - Bahrain Victorious
 4. Bryan Coquard (FRA)        - Cofidis
 5. Mark Cavendish (GBR)       - Astana-Kasachstan
 6. Danny van Poppel (BEL)     - Bora-Hansgrohe            alle
 7. Alexander Kristoff (NOR)   - Uno-X
 8. Luka Mezgec (SLO)          - Jayco-Alula
 9. Wout van Aert (BEL)        - Jumbo-Visma
10. Mads Pedersen (DEN)        - Lidl-Trek
11. Corbin Strong (NZL)        - Israel-Premier Tech      gleiche
12. Luca Mozzato (ITA)         - Arkéa-Samsic
13. Peter Sagan (SVK)          - Totalenergies
14. Dylan Groenewegen (AUS)    - Jayco-Alula
15. Jordi Meeus (BEL)          - Bora-Hansgrohe
16. Mathieu van der Poel (NED) - Alpecin-Deceuninck        Zeit
- 174 Fahrer klassiert.

Das am Ende auseinander gerissene Hauptfeld wurde wegen der 3-Kilometer-Sturzregel mit der Zeit des Siegers gewertet. So veränderte sich einen Tag vor den Pyrenäen nichts im Gesamtklassement. Adam Yates (UAE) behielt das Gelbe Trikot je 6 Sekunden vor Tadej Pogacar (auch UAE) und Simon Yates (Jayco).

Gesamtwertung
 1. Adam Yates (GBR)           - UAE-Emirates            18:18:01
 2. Tadej Pogacar (SLO)        - UAE-Emirates               +0:06
 3. Simon Yates (GBR)          - Jayco-Alula                +0:06
 4. Victor Lafay (FRA)         - Cofidis                    +0:12
 5. Wout van Aert (BEL)        - Jumbo-Visma                +0:16
 6. Jonas Vingegaard (DEN)     - Jumbo-Visma                +0:17
 7. Jai Hindley (AUS)          - Bora-Hansgrohe             +0:22
 8. Michael Woods (CAN)        - Israel-Premier Tech        +0:22
 9. Mattias Skjelmose (DEN)    - Lidl-Trek                  +0:22
10. Carlos Rodriguez (ESP)     - Ineos Grenadiers           +0:22
11. David Gaudu (FRA)          - Groupama-FDJ               +0:22
12. Mikel Landa (ESP)          - Bahrain Victorious         +0:22
13. Wilco Kelderman (NED)      - Jumbo-Visma                +0:22
14. Romain Bardet (FRA)        - DSM                        +0:43
15. Tom Pidcock (GBR)          - Ineos-Grenadiers           +0:43
16. Emanuel Buchmann (GER)     - Bora-Hansgrohe             +0:43
18. Giulio Ciccone (ITA)       - Lidl-Trek                  +0:43
18. Pello Bilbao (ESP)         - Bahrain Victorious         +0:43
19. Steff Cras (BEL)           - Totalenergies              +0:43
20. Dylan Teuns (BEL)          - Israel-Premier Tech        +0:43
21. Egan Bernal (COL)          - Ineos Grenadiers           +0:43
22. Louis Meintjes (RSA)       - Intermarché-Circus         +1:41

Die erste Hälfte der 4. Etappe gab es keine Ausreißer. Nach dem Zwischensprint fanden sich mit Benoît Cosnefroy (AG2R) und Anthony Delaplace (AG2R) doch noch 2 Fahrer, die das Rennen ein wenig animierten. Das Duo fuhr für 60 Kilometer dem Feld um weniger als eine Minute voraus, ehe es 25 Kilometer vorm Ziel gestellt wurde. Kurz vor der Einholung nahm Delaplace noch einen Bergpunkt mit.

Schon den Zwischensprint gewann Philipsen. In seinem Windschatten schwamm Coquard auf den 2. Platz vor Ewan und Pedersen (Lidl). Philipsen setzte sich da schon an die Sptize der Punktewertung ums Grüne Trikot. Dessen vor der 4. Etappe mit Philipsen punktgleiche Träger Victor Lafay (Cofidis) blieb diesmal ohne Punkte. Da Philipsen auch im Ziel die optimale Ausbeute herausholte, ging er in der Punktewertung deutlich in Front: 70 Punkte vor Lafay, der sogar nur auf den 2. Platz 7 Punkte vor Ewan zurückfiel.

Grünes Trikot
 1. Jasper Philipsen (BEL)     - Alpecin-Deceuninck        150 p.
 2. Victor Lafay (FRA)         - Cofidis                    80
 3. Caleb Ewan (AUS)           - Lotto-Dstny                73
 4. Bryan Coquard (FRA)        - Cofidis                    64
 5. Mark Cavendish (GBR)       - Astana-Kasachstan          62
 6. Wout van Aert (BEL)        - Jumbo-Visma                60
 7. Mads Pedersen (DEN)        - Lidl-Trek                  59
 8. Phil Bauhaus (GER)         - Bahrain Victorious         50
 9. Jordi Meeus (BEL)          - Bora-Hansgrohe             44
10. Tadej Pogacar (SLO)        - UAE-Emirates               42

Spätestens nach dieser 4. Etappe sollten alle kapiert haben, dass Philipsen in Massensprints die mit Abstand größten Siegchancen hat, gefolgt von Ewan und Bauhaus. Die Aussichten anderer Teams mit Sprinter in ihren Reihen auf einen Sieg dürften in einer Ausreißergruppe größer sein. Dennoch: Die auf Autopilot agierenden sportlichen Leiter werden auf der nächsten Flachetappe nach den Pyrenäen trotzdem wieder auf Massensprint setzen – wetten? Und sich dann erneut über einen erwartbaren hinteren Platz in den Top-Ten wundern.

Vorschau auf diese Etappe: Vor den frühen Pyrenäen könnte es auf der 4. Etappe der Tour de France 2023 noch einmal zu einem Massensprint kommen – sozusagen einer Revanche für den Vortag. Das Finale steigt auf der Motorsport-Rennstrecke von Nogaro. Auf eben dieser befinden sich innerhalb der letzten 3 Kilometer extrem viele lang gezogene Kurven. Die letzte davon wird dann aber 750 Meter vor Schluss genommen, so dass auf der breiten Zielgeraden nicht wieder so ein komisches Geschlängel wie am Vortag für Diskussionen sorgen kann.

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