Tour de France 2022 - 2. Etappe

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Jakobsen vorm neuen Gelben van Aert

Fabio Jakobsen (Quick Step) gewann im dänischen Nyborg die 2. Etappe der Tour de France 2022. Der Niederländer nutzte gleich die erste Sprintchance bei seinem Tour-Debüt, indem er Wout van Aert (Jumbo) und Mads Pedersen (Trek) gerade rechtzeitig überflügelte. Pedersen hatte den Sprint eröffnet. Dann ging aber erst van Aert auf der einen und Jakobsen an der anderen Seite vorbei. Der Tagesfavorit hatte auf der Linie weniger als ein Vorderrad Vorsprung vor van Aert, der wiederum durch 6 Sekunden Zeitgutschrift für den 2. Platz das Gelbe Trikot von Jakobsens Teamkollegen Lampaert übernahm.

Bei deutlich freundlicherem Wetter als am Vortag in Kopenhagen standen die Zuschauer auf der Fahrt über die Insel Seeland teils in mehreren Reihen am Straßenrand. Weder bei der Fahrt entlang des Meeres, noch bei der Fahrt über den Großen Belt im Finale hinüber nach Fünen spielten sich das ganz chaotische Windkanten-Chaos ab, obschon es zu einigen Stürzen kam. Auf der luftigen Belt-Brücke war unter anderem Lampaert im Gelben Trikot in einen Massensturz verwickelt. Anders als der zuvor gestürzte Uran (EF) durfte Lampaert jedoch im Windschatten der Begleitfahrzeuge zurück ins Hauptfeld rollen. 2,3 Kilometer vorm Ziel gab es einen noch größeren Massensturz, der wegen der 3-Kilometer-Regel jedoch zumindest ohne zeitliche Auswirkungen blieb.

Ergebnis
 1. Fabio Jakobsen (NED)       - Quick Step Alpha Vinyl   4:34:34
 2. Wout van Aert (BEL)        - Jumbo-Visma
 3. Mads Pedersen (DEN)        - Trek-Segafredo
 4. Danny van Poppel (NED)     - Bora-Hansgrohe
 5. Jasper Philipsen (BEL)     - Alpecin-Deceuninck
 6. Peter Sagan (SVK)          - Totalenergies
 7. Jérémy Lecroq (FRA)        - B&B Hotels-KTM            alle
 8. Dylan Groenewegen (NED)    - Bikeexchange
 9. Luca Mozzato (ITA)         - B&B Hotels-KTM
10. Hugo Hofstetter (FRA)      - Arkéa-Samsic
11. Alexander Kristoff (NOR)   - Intermarché-Wanty        gleiche
12. Max Walscheid (GER)        - Cofidis
13. Caleb Ewan (AUS)           - Lotto-Soudal
14. Jasper Stuyven (BEL)       - Trek-Segafredo
15. Yves Lampaert (BEL)        - Quick Step Alpha Vinyl    Zeit

In der Gesamtwertung zog van um eine Sekunden an Lampaert vorbei, der also trotzdem das Gelbe Trikot nach nur einem Tag verlor. Den 3. Platz behielt Tadej Pogacar (UAE) mit nun 8 Sekunden Rückstand aufs Gelbe Trikot, obwohl er mit einem platten Reifen mehrere Minuten hinter Jakobsen über die Ziellinie rollte. Wie viele andere Fahrer profitierte er von der Regel, dass entsprechende Vorfälle auf den letzten 3 Kilometern bei flachen Ankünften auf Null gesetzt werden. Pedersen verbesserte sich auf den 5. Platz, muss aber angesichts von 12 Sekunden Rückstand seinen Traum vom Gelben Trikot in der dänischen Heimat wohl begraben.

Gesamtwertung
 1. Wout van Aert (BEL)        - Jumbo-Visma              4:49:50
 2. Yves Lampaert (BEL)        - Quick Step Alpha Vinyl     +0:01
 3. Tadej Pogacar (SLO)        - UAE-Emirates               +0:08
 4. Filippo Ganna (ITA)        - Ineos Grenadiers           +0:11
 5. Mads Pedersen (DEN)        - Trek-Segafredo             +0:12
 6. Mathieu van der Poel (NED) - Alpecin-Deceuninck         +0:14
 7. Jonas Vingegaard (DEN)     - Jumbo-Visma                +0:15
 8. Primoz Roglic (SLO)        - Jumbo-Visma                +0:16
 9. Bauke Mollema (NED)        - Trek-Segafredo             +0:17
10. Dylan Teuns (BEL)          - Bahrain Victorious         +0:21

Gleich nach dem scharfen Start der 2. Etappe entschlossen sich 4 Fahrer in die erste frühe Spitzengruppe des Tages bei dieser Tour 2022 zu springen. Für Bystrøm (Intermarché), Cort (EF), Barthe und Rolland (B&B Hotels) ging es letztlich nur ums Bergtrikot. Bei den 3 Bergpreisen war niemand dem Dänen Magnus Cort bei seinem Heimspiel gewachsen. Er holte alle 3 Punkte gegen Bystrøm, mit dem er beim 2. Bergsprint in der letzten Kurve leicht kollidierte. Die beiden anderen Ausreißer konnten schon am ersten Bergpreis (Höhe 62 Meter, siehe Berge) 141 Kilometer vorm Ziel nicht mehr mithalten und kehrten auch nicht mehr an die Spitze zurück.

Den Zwischensprint 76 Kilometer vorm Ziel gewann Bystrøm ohne Widerstand vor Cort. Auf den 3. Platz sprintete aus dem Hauptfeld zu den nächstmeisten Punkten Caleb Ewan (Lotto), der dann im Zielsprint keine Rolle spielte, offensichtlich mit Kettenproblemen. Hinter Ewan reihten sich beim Zwischensprint van Aert, Sagan und van Aerts Anfahrer Laporte ein. Dahinter rollte Jakobsen mit angezogener Handbremse auf den 8. Platz.

Es folgte die Anfahrt zu der 18 Kilometer langen Überfahrt über den Großen Belt, wo es auf der Brücke die erwartet beeindruckenden Bilder gab, leider auch die zu erwartenden Stürze. Ein großes Windkantenrennen baute sich hingegen nicht auf. Im Sprint um den Tagessieg waren auch Danny van Poppel (Bora) und der stark aufkommende Jasper Philipsen (Alpecin) auf dem 4. und 5. Platz nicht weit weg von den Top-3.

Grünes Trikot
 1. Wout van Aert (BEL)        - Jumbo-Visma                60 p.
 2. Fabio Jakobsen (NED)       - Quick Step Alpha Vinyl     59
 3. Mads Pedersen (DEN)        - Trek-Segafredo             30
 4. Peter Sagan (SVK)          - Totalenergies              25
 5. Yves Lampaert (BEL)        - Quick Step Alpha Vinyl     22
 6. Magnus Cort (DEN)          - EF Education-Easypost      22
 7. Sven Erik Bystrøm (NOR)    - Intermarché-Wanty          20
 8. Jérémy Lecroq (FRA)        - B&B Hotels-KTM             20
 9. Caleb Ewan (AUS)           - Lotto-Soudal               19

Vorschau auf diese Etappe: Die 2. Etappe der Tour de France 2022 ist deren erste en ligne und verläuft fast komplett quer über die Insel Seeland, endet aber nach Überquerung des Großen Belts auf Fünen in Nyborg. Das Profil deutet auf einen Massensprint hin. Aber spätestens durch die fast 18 Kilometer lange Überquerung der Brücke über den Großen Belt dürfte es zu einer windigen Angelegenheit werden. Das Ziel in Nyborg liegt nur kurz hinter Brücke. Die letzte 90-Grad-Linkskurve ist 800 Meter vor der Linie zu nehmen. Danach biegt sich die Straße bis hinter die 300-Meter-Marke leicht nach rechts.

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