Tour de France 2021 - 4. Etappe

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Cavendish siegt, van Moer erst spät gestellt

Mark Cavendish (Deceuninck) gewann die 4. Etappe der Tour de France 2021 im Massensprint in Fougères, wo er schon vor 6 Jahren erfolgreich war. Der in den letzten beiden Jahren bereits abgeschriebene 36-jährige Brite behauptete bei seinem Tour-Comeback eine knappe Radlänge gegen Nacer Bouhanni (Arkéa). Den Sprint angefahren hatte wieder das siegreiche Team der letzten beiden Tage, diesmal allerdings Vortagessieger Merlier für Jasper Philipsen, der jedoch noch klar von Cavendish und knapp von Bouhanni überflügelt wurde. Ausreißer Brent van Moer (Lotto) wurde erst hinter der 200-Meter-Marke von den jagenden Sprintern geschluckt.

Für Cavendish war es der 31. Tagessieg bei einer Tour de France. Auf die Rekordzahl von Eddy Merckx fehlen ihm jetzt noch 3 Siege. Dabei dachte Cavendish nicht mehr daran, jemals noch einmal bei der Tour am Start zu stehen, wie er von Tränen übermannt im Siegerinterview zu Protokoll gab. Sein letzter Tour-Etappensieg datiert aus dem Jahr 2016, seine letzte Teilnahme war 2018. Für den Tour-Kader war er eigentlich gar nicht vorgesehen. Er rückte nach, weil Sam Bennett, der Vorjahresgewinner des Grünen Trikots, mit Knieproblemen ausfiel, was deren Teamchef Lefevere auf psychisch ekelhafte Weise medial ausschlachtete. Cavendish konnte man es gönnen, dem Team jedoch nicht.

 

Ergebnis
 1. Mark Cavendish (GBR)       - Deceuninck-Quick Step    3:20:17
 2. Nacer Bouhanni (FRA)       - Arkéa-Samsic
 3. Jasper Philipsen (BEL)     - Alpecin-Fenix
 4. Michael Matthews (AUS)     - BikeExchange
 5. Peter Sagan (SVK)          - Bora-Hansgrohe
 6. Cees Bol (NED)             - DSM
 7. Christophe Laporte (FRA)   - Cofidis
 8. Mads Pedersen (DEN)        - Trek-Segafredo
 9. Boy van Poppel (NED)       - Intermarché-Wanty
10. André Greipel (GER)        - Israel
11. Sonny Colbrelli (ITA)      - Bahrain Victorious
12. Mathieu van der Poel (NED) - Alpecin-Fenix
13. Nils Eekhoff (NED)         - DSM
14. Alexej Luzenko (KAZ)       - Astana-Premier Tech
15. Rick Zabel (GER)           - Israel
- 177 Fahrer klassiert.
DNS Caleb Ewan (AUS)           - Lotto-Soudal

 

Mal ohne Zwischenfälle bezüglich der Gesamtwertung verlief diese 4. Etappe. Mathieu van der Poel (Alpecin) geht im Gelben Trikot mit 8 Sekunden Vorteil vor Julian Alaphilippe (Deceuninck) ins Einzelzeitfahren. Die Nächstbesten blieben mit 31 Sekunden Rückstand Carapaz (Ineos) und van Aert (Jumbo), wobei van Aert gegen die Uhr beste Aussichten auf Gelb haben dürfte. Die Gesamtwertung wird dann ein weiteres Mal neu geschrieben.

 

Gesamtwertung
 1. Mathieu van der Poel (NED) - Alpecin-Fenix           16:19:10
 2. Julian Alaphilippe (FRA)   - Deceuninck-Quick Step      +0:08
 3. Richard Carapaz (ECU)      - Ineos Grenadiers           +0:31
 4. Wout van Aert (BEL)        - Jumbo-Visma                +0:31
 5. Wilco Kelderman (NED)      - Bora-Hansgrohe             +0:38
 6. Tadej Pogacar (SLO)        - UAE-Emirates               +0:39
 7. Enric Mas (ESP)            - Movistar                   +0:40
 8. Nairo Quintana (COL)       - Arkéa-Samsic               +0:40
 9. Pierre Latour (FRA)        - TotalEnergies              +0:45
10. David Gaudu (FRA)          - Groupama-FDJ               +0:52
11. Alexej Luzenko (KAZ)       - Astana-Premier Tech        +0:52
12. Sergio Higuita (COL)       - EF Education-Nippo         +0:52
13. Bauke Mollema (NED)        - Trek-Segafredo             +0:52
14. Esteban Chaves (COL)       - BikeExchange               +0:52
15. Rigoberto Uran (COL)       - EF Education-Nippo         +0:52
16. Vincenzo Nibali (ITA)      - Trek-Segafredo             +0:55
17. Jakob Fuglsang (DEN)       - Astana-Premier Tech        +0:55
18. Geraint Thomas (GBR)       - Ineos Grenadiers           +1:07
19. Sonny Colbrelli (ITA)      - Bahrain Victorious         +1:12
20. Primoz Roglic (SLO)        - Jumbo-Visma                +1:35
21. Lucas Hamilton (AUS)       - BikeExchange               +1:42
22. Kasper Asgreen (DEN)       - Deceuninck-Quick Step      +1:43
23. Jonas Vingegaard (DEN)     - Jumbo-Visma                +1:47
24. Pello Bilbao (ESP)         - Bahrain Victorious         +1:47
25. Sergio Henao (COL)         - Qhubeka-Nexthash           +2:21
...
27. Emanuel Buchmann (GER)     - Bora-Hansgrohe             +2:33
28. Guillaume Martin (FRA)     - Cofidis                    +2:33
38. Steven Kruijswijk (NED)    - Jumbo-Visma                +3:28
41. Richie Porte (AUS)         - Ineos Grenadiers           +3:34
42. Miguel Angel Lopez (KAZ)   - Movistar                   +3:43

 

Mini-Streik zu Beginn infolge der Stürze des Vortags

Auf der 4. Etappe hielten die Fahrer nach Senken der Startflagge für eine Minute an und fuhren dann die ersten 10 Kilometer im Bummeltempo, um gegen die Vorkommnisse im Finale des Vortages zu demonstrieren. Eine zu gefährliche Streckenführung mit schmalen, abschüssigen Straßen auf den letzten 18 Kilometern war das Thema, außerdem eine Ausweitung der 3-Kilometer-Sturzregel auf 8. Bullshit! Das ändert gar nichts. 2 der schweren Stürze im Finale waren am Vortag vor der 8-Kilometer-Marke. Wer verhindern will, dass alle Teams auf den ersten Etappen mit Scheuklappen gleichzeitig nach vorn drängen, ob Sprinter oder Klassementfahrer, muss das Teamradio abschaffen und die ersten 3 Etappen zur Standortbestimmung mit langem Einzelzeitfahren und 2 schweren Bergetappen machen. Dann ist Ruhe. Aber das wollen viele wohl auch nicht.

Nach dem Mini-Streik eröffnete van Moer das Rennen, und ihm schloss sich Périchon (Cofidis) für das Spitzenduo des Tages an. Einziges Ereignis unterwegs war 36 Kilometer vorm Ziel der Zwischensprint, den van Moer deutlich vor Périchon gewann. Im Hauptfeld pilotierte Mørkøv seinen Kapitän Cavendish auf den 3. Platz und belegte selbst noch den 4. Platz vor Bouhanni, Matthews (BikeExchange), Greipel (Israel), Sagan (Bora), Colbrelli (Bahrain), Coquard (B&B) und Démare (Groupama).

14 Kilometer vorm Ziel schüttelte Brent van Moer seinen Fluchtgefährten Périchon endgültig ab, nachdem er es kurz zuvor schon einmal probiert hatte. Van Moer steigerte seinen Vorsprung vorm Hauptfeld von 42 Sekunden auf wieder über eine Minute. Schon beim Critérium du Dauphiné hatte er in diesem Stile die 1. Etappe gewonnen. Diesmal klappte es knapp nicht. Merlier stürmte auf der Zielgeraden mit Philipsen am Hinterrad vorbei. Dessen Hinterrad wiederum nahm Cavendish dem nachlassenden Cees Bol (DSM) ab und führte dann den nächsten emotionalen Moment dieser Tour 2021 herbei. Zum Sieg oben drauf gab es das Grüne Trikot. Matthews und Sagan holten mit ihrer Routine – vorbei an Bol – den 4. und 5. Tagesrang und wahrten ihre Chancen in der Punktewertung.

 

Grünes Trikot
 1. Mark Cavendish (GBR)       - Deceuninck-Quick Step      89 p.
 2. Julian Alaphilippe (FRA)   - Deceuninck-Quick Step      82
 3. Michael Matthews (AUS)     - BikeExchange               78
 4. Nacer Bouhanni (FRA)       - Arkéa-Samsic               74
 5. Mathieu van der Poel (NED) - Alpecin-Fenix              67
 6. Jasper Philipsen (BEL)     - Alpecin-Fenix              61
 7. Tim Merlier (BEL)          - Alpecin-Fenix              50
 8. Peter Sagan (SVK)          - Bora-Hansgrohe             48
 9. Sonny Colbrelli (ITA)      - Bahrain Victorious         45
10. Tadej Pogacar (SLO)        - UAE-Emirates               44
...
15. Arnaud Démare (FRA)        - Groupama-FDJ               27

 


Vorschau auf diese Etappe: Im Osten der Bretagne dürfte es unter den Sprintern auf der 4. Etappe der Tour de France 2021 gleich zur Revanche des Vortages kommen. Die Strecke verläuft in nordöstlicher Richtung flach bis wellig von Redon nach Fougères. Die Zielgerade ist 800 Meter lang, knickt aber kurz vorm Ziel leicht nach rechts weg, so dass die Ziellinie erst 50 Meter vorm Ziel in Sicht kommt.

Randnotiz: Knapp eine Stunde nach Ende der 4. Tour-Etappe beginnt bei der Fußball-EM das Achtelfinale zwischen England und Deutschland.

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Tour de France 2021
4. Etappe (150,4km)
von Redon 13:40
nach Fougères 17:00

S -km36 16:12 Vitré

Etappensieg:
Mark Cavendish (GBR)

Gelbes Trikot:
Mathieu van der Poel (NED)

Grünes Trikot:
Mark Cavendish (GBR)

Bergtrikot:
Ide Schelling (NED)

Bester Jungprofi:
Tadej Pogacar (SLO)

Teamwertung:
Bahrain Victorious

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