Tour de France 2020 - Strecke

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Streckenverlauf

Mager für Sprinter, ganz bitter für Zeitfahrer, fast ideal für Bergfahrer

Vom Start weg alle Gebirge, dort auch einziges Zeitfahren

Die Strecke der Tour de France 2020 beinhaltet nur ein einziges Zeitfahren, das zudem mit einer Bergankunft enden wird! Nach dem Grand Départ mit 2 Etappen um Nizza steht bereits am 4. Tag die erste Bergankunft in den Seealpen an. Ebenfalls sehr früh werden 2020 die Pyrenäen angesteuert. Nach einem Transfer an die Atlantikküste queren die Fahrer via Zentralmassiv ins Jura und kommen erneut in die Alpen. Die Entscheidung fällt dann am Vorschlusstag in den Vogesen mit einem 36 Kilometer langen Einzelzeitfahren hoch zur Planche des Belles Filles.

Außerdem gibt es zuvor weitere 5 Bergankünfte: Orcières-Merlette in den Alpen, Mont Aigoual in den Cevennen, keine in den Pyrenäen!, Puy Marie im Zentralmassiv, Grand Colombier im Jura und Col de la Loze in den Alpen. Hinzu kommen je 2 weitere Bergetappen in Pyrenäen und Alpen – dies alles breit auf die gesamten 3 Wochen verteilt. Die Tour 2020 beginnt schon am 27. Juni und schließt am 19. Juli, um 5 Tage vor den Olympischen Spielen von Tokio fertig zu sein. Die Vorstellung des gesamten Etappenplans für die Tour 2020 war am Dienstag, den 15. Oktober 2019.

Grand Départ ausführlich in Nizza

Die Tour de France 2020 beginnt in Nizza, wie die Organistoren bereits im März 2018 bekannt gaben. In Nizza liegen Start und Ziel der ersten beiden Etappen, wobei die 1. Etappe hüglig und für Sprinter durchaus fordernd ist und die 2. Etappe dann schon als Bergetappe durchgehen kann.

Seit 1906 war Nizza in 36 Austragungen Gastgeber innerhalb der Tour de France, davon bei der Tour de France 1981 schon einmal als Startort der gesamten Rundfahrt und zuletzt 2013 bei der 100. Tour de France. Und im März richtet der Tour-de-France-Veranstalter ASO alljährlich die Fernfahrt Paris-Nizza aus, eines der wichtigsten Etappenrennen hinter den 3 großen Rundfahrten - mit meist aufregender Schlussetappe rund um Nizza ...

Flachetappen punktuell im Wechsel mit den Bergen

Nach einer Flachetappen am 3. Tag folgt dann also schon am 4. Tag die erste Bergankunft, und zwar in Orcières-Merlette, wo die Tour de France zuletzt in den 1980ern gastierte. Nur eine weitere Flachetappe trennt die Fahrer von der nächsten Etappe mit Bergankunft, wobei der Schlussanstieg am Mont Aigoual im Südosten des Zentralmassivs nicht den Schwierigkeitsgrad der anderen Bergankünfte erreicht. Wieder eine einzelne Flachetappe trennt den Tag in den Cevennen von den beiden Pyrenäenetappen, die jeweils ohne Bergankunft auskommen. Die letzten Anstiege heißen Col de Peyresourde mit anschließendem Ziel in Loudenvielle und Col de Marie Blanque mit Ziel in Larus.

Einer von 2 längeren Transfers bringt die Fahrer an die Küste zum ersten Ruhetag ins Département Charente-Maritime. An der Küste – mit Start und Ziel auf den Inseln Oléron und Ré – und tags darauf ins Landesinnere hinein sind 2 Flachetappen angesagt und danach eine hüglige und mit 218 Kilometern längste Etappe. Es schließt sich eine Bergankunft im Zentralmassiv am Pas de Peyrol an. Eine als flach ausgewiesene Etappe nach Lyon ebnet den Weiterweg zur nächsten Bergankunft, diesmal im Jura am Grand Colombier.

Nach dem 2. Ruhetag geht es Schlag auf Schlag in den Alpen mit 3 schwierigen Etappen, wobei die Etappe mit Bergankunft von Méribel zum Col de la Loze eingerahmt ist von Abschnitten ohne längere Bergankunft nach Villard-de-Lans (obschon mit kurzem Schlussanstieg) und nach La Roche-sur-Foron (über 5 Alpenpässe). Mit einer flacheren Etappen nach Champagnole nähert sich der Tour-Tross dem Ort der Entscheidung in den Vogesen. Das 36 Kilometer lange Einzelzeitfahren startet flach, wird dann wellig und endet bergauf an der Planche des Belles Filles. Der 2. längere Transfer erfolgt zur Schlussetappe vor die Tore von Paris, wohin dann wie immer die 21. Etappe führt.

Auf Bergflöhe zugeschnitten

Der Streckenverlauf der Tour de France 2020 dürfte Bergspezialisten klar entgegen kommen, wobei die Schwierigkeitsgerade der Bergankünfte stark variieren. Der Schlussanstieg von Méribel zum Col de la Loze sticht vielleicht ein bisschen heraus. Zuzüglich des bergauf endenden Einzelzeitfahren wird deswegen vielleicht trotz allem eine Konzentration auf die letzte Woche zu beobachten sein, auch mit dem olympischen Straßenrennen von Tokio unmittelbar eine Woche danach im Hinterkopf.

Es drohen den Leichtgewichten bei der Tour 2020 keine gröberen Zeitverluste durch flache Einzelzeitfahren, Teamzeitfahren oder Passagen mit Kopfsteinpflaster, höchstens eine Windkante auf der Etappe entlang der Biskaya. Wenn übrigens weiter oben das Wort «Flachetappe» erwähnt wurde, ist dies stets mit Vorsicht zu genießen, da das Terrain der vom Veranstalter so bezeichneten Etappen fast nirgends wirklich flach ist, sieht man mal von der Biskaya-Etappe und der Paris-Etappe ab.

Fazit zur Tour-Strecke 2020: Mager für Sprinter, ganz bitter für Zeitfahrer, fast ideal für Bergfahrer. Als Pluspunkt kann man die ziemlich abwechslungsreiche Abfolge der Etappenprofile bezeichnen.

► Etappenplan der Tour de France 2020

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