Tour de France 2019 - 12. Etappe
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Yates schlägt Bilbao und Mühlberger
Simon Yates (Mitchelton) gewann die 12. Etappe der Tour de France 2019 im Sprint eines Ausreißertrios. Der 26-jährige Brite schlug Pello Bilbao (Astana) und Gregor Mühlberger (Bora) um eine knappe Radlänge. Das Trio stammte aus einem ursprünglich 40-köpfigen Ausreißerfeld, das sich in der rasanten ersten Rennstunde auf flachem Terrain abgesetzt hatte. Es folgten 2 Pyrenäenpässe, und an der Hourquette d'Ancizan kristallisierten sich Yates, Mühlberger und Bilbao als die Stärksten heraus.
Unter den Klassementfahrern passierte an Col de Peyresourde und Hourquette d'Ancizan gar nichts. Sie erreichten fast 10 Minuten hinter dem Spitzentrio das Ziel in Bagnères-de-Bigorre. Yates war der nächste Fahrer bei der Tour 2019, der seine Sammlung aus Tagessiegen bei allen 3 großen Rundfahrten komplettierte.
Ergebnis 1. Simon Yates (GBR) - Mitchelton-Scott 4:57:53 2. Pello Bilbao (ESP) - Astana gl.Zeit 3. Gregor Mühlberger (AUT) - Bora-Hansgrohe gl.Zeit 4. Tiesj Benoot (BEL) - Lotto-Soudal +1:28 5. Fabio Felline (ITA) - Trek-Segafredo 6. Matteo Trentin (ITA) - Mitchelton-Scott 7. Oliver Naesen (BEL) - AG2R La Mondiale 8. Rui Costa (POR) - UAE-Emirates 9. Simon Clarke (AUS) - EF Education First 10. Jasper Stuyven (BEL) - Trek-Segafredo 11. Greg van Avermaet (BEL) - CCC alle 12. Dylan Teuns (BEL) - Bahrain-Merida 13. Serge Pauwels (BEL) - CCC 14. Mathias Frank (SUI) - AG2R La Mondiale gleiche 15. Nicolas Roche (IRL) - Sunweb 16. Maximil. Schachmann (GER) - Bora-Hansgrohe 17. Tony Gallopin (FRA) - AG2R La Mondiale Zeit 18. Michael Valgren (DEN) - Astana +1:33 19. Imanol Erviti (ESP) - Movistar +5:13 20. Alberto Bettiol (ITA) - EF Education First gl.Zeit 21. Pierre-Luc Périchon (FRA) - Cofidis gl.Zeit 22. Dylan van Baarle (NED) - Ineos +9:35 - 166 Fahrer klassiert. DNF Rohan Dennis (AUS) - Bahrain-Merida DNF Giacomo Nizzolo (ITA) - Dimension Data DNS Jasper Philipsen (BEL) - UAE-Emirates
Klassementfahrer schonen sich in Pyrenäen
Vor dem wichtigen Einzelzeitfahren änderte sich nichts auf den vorderen Plätzen der Gesamtwertung. Julian Alaphilippe (Deceuninck) behielt das Gelbe Trikot und 72 Sekunden Vorsprung vor Geraint Thomas (Ineos) sowie 76 vor dessen Teamkollegen Egan Bernal. Innerhalb einer Minute mit Thomas blieben Kruijswijk (Jumbo), Buchmann (Bora), Mas (Deceuninck), Adam Yates (Mitchelton), Quintana (Movistar) und Martin (UAE). Schon 81 Sekunden beträgt die Lücke zwischen Thomas und Pinot (Groupama).
Gesamtwertung 1. Julian Alaphilippe (FRA) - Deceuninck-Quick Step 52:26:09 2. Geraint Thomas (GBR) - Ineos +1:12 3. Egan Bernal (COL) - Ineos +1:16 4. Steven Kruijswijk (NED) - Jumbo-Visma +1:27 5. Emanuel Buchmann (GER) - Bora-Hansgrohe +1:45 6. Enric Mas (ESP) - Deceuninck-Quick Step +1:46 7. Adam Yates (GBR) - Mitchelton-Scott +1:47 8. Nairo Quintana (COL) - Movistar +2:04 9. Daniel Martin (IRL) - UAE-Emirates +2:09 10. Thibaut Pinot (FRA) - Groupama-FDJ +2:33 11. Patrick Konrad (AUT) - Bora-Hansgrohe +2:46 12. Rigoberto Uran (COL) - EF Education First +3:18 13. Alejandro Valverde (ESP) - Movistar +3:18 14. Romain Bardet (FRA) - AG2R La Mondiale +3:20 15. Jakob Fuglsang (DEN) - Astana +3:22 16. Warren Barguil (FRA) - Arkéa-Samsic +3:26 17. Roman Kreuziger (CZE) - Dimension Data +3:28 18. Xandro Meurisse (BEL) - Wanty-Gobert +3:42 19. Richie Porte (AUS) - Trek-Segafredo +3:59 20. Mikel Landa (ESP) - Movistar +4:15 21. Bauke Mollema (NED) - Trek-Segafredo +4:24 22. David Gaudu (FRA) - Groupama-FDJ +4:32 23. Alexej Luzenko (KAZ) - Astana +4:34 24. Fabio Aru (ITA) - UAE-Emirates +5:57 25. Guillaume Martin (FRA) - Wanty-Gobert +5:59 26. Greg van Avermaet (BEL) - CCC +6:18 27. Nicolas Roche (IRL) - Sunweb +9:50 28. George Bennett (NZL) - Jumbo-Visma +11:20 ... 42. Gregor Mühlberger (AUT) - Bora-Hansgrohe +25:15 57. Pello Bilbao (ESP) - Astana +36:06 84. Simon Yates (GBR) - Mitchelton-Scott +58:26
40 Ausreißer kommen nach schneller Stunde weg
Gegen Ende der ersten Rennstunde, in der über 50 Kilometer absolviert wurden, hatte sich das 40-köpfiges Feld gelöst, aus dem der Tagessieger kommen sollte. Im Hauptfeld blieben das Gelbe Trikot und alle Klassementfahrer zurück. Vorne dabei waren: Sagan, Mühlberger, Oss, Schachmann (alle Bora), Mørkøv (Deceuninck), Frank, Gallopin, Naesen (alle AG2R), Colbrelli, Garcia, Teuns (alle Bahrain), Erviti (Movistar), Bilbao (Astana, Groenewegen, Teunissen (beide Jumbo), Bettiol, Clarke, Scully (alle EF), Trentin, Simon Yates (beide Mitchelton), van Avermaet, Pauwels (beide CCC), Costa, Kristoff (beide UAE), Felline, Stuyven (beide Trek), Matthews, Arndt, Bol, Roche (alle Sunweb), Périchon, Simon (beide Cofidis), Benoot, Kluge, Wellens (alle Lotto), Calmejane (Total), Pasqualon (Wanty), Boasson Hagen, Valgren (beide Dimension Data) und Ledanois (Arkéa). Als Bestplatzierter in der Gesamtwertung wies Greg van Avermaet vor der 12. Etappe über 14 Minuten Rückstand auf.
Den Zwischensprint 79 Kilometer vorm Ziel gewann Peter Sagan, womit er seine überlegene Führung in der Punktewertung ums Grüne Trikot weiter ausbaute. Durch einen 2. Platz verbesserte sich Sonny Colbrelli auf eben diesen, wohingegen Michael Matthews sich erneut demonstrativ nicht beteiligte.
Grünes Trikot 1. Peter Sagan (SVK) - Bora-Hansgrohe 277 p. 2. Sonny Colbrelli (ITA) - Bahrain-Merida 191 3. Elia Viviani (ITA) - Deceuninck-Quick Step 184 4. Michael Matthews (AUS) - Sunweb 167 5. Caleb Ewan (AUS) - Lotto-Soudal 148 6. Jasper Stuyven (BEL) - Trek-Segafredo 132 7. Matteo Trentin (ITA) - Mitchelton-Scott 118 8. Greg van Avermaet (BEL) - CCC 101 9. Dylan Groenewegen (NED) - Jumbo-Visma 96 10. Julian Alaphilippe (FRA) - Deceuninck-Quick Step 75
Den folgenden Anstieg zum Col de Peyresourde bestritt Lilian Calmejane fast komplett als Solist an der Spitze. Erst kurz vor der Kuppe übersprintete ihn Tim Wellens im Bergtrikot. Im Anstieg fielen sowohl an der Spitze als auch im Hauptfeld etliche Fahrer zurück, von denen man dies allerdings auch im Vorhinein so erwarten konnte.
Bergwertung 1. Tim Wellens (BEL) - Lotto-Soudal 54 p. 2. Thomas de Gendt (BEL) - Lotto-Soudal 37 3. Giulio Ciccone (ITA) - Trek-Segafredo 30 4. Xandro Meurisse (BEL) - Wanty-Gobert 27 5. Natnael Berhane (ERI) - Cofidis 20 6. Tiesj Benoot (BEL) - Lotto-Soudal 16 7. Dylan Teuns (BEL) - Bahrain-Merida 13 8. Serge Pauwels (BEL) - CCC 13 9. Ben King (USA) - Dimension Data 13 10. Simon Yates (GBR) - Mitchelton-Scott 10
Bergab setzte sich Simon Clarke an die Spitze. In den letzten Anstieg hinein nahm er über eine Minute Vorsprung mit. Matteo Trentin etablierte sich als erster Verfolger. Dahinter attackierte Mathias Frank mit Mühlberger am Rad. Yates, Roche, Gallopin, Schachmann, Bilbao und Pauwels folgten nach einer Weile.
35 Kilometer vorm Ziel und 3 Kilometer vor der Kuppe überholte Trentin Clarke an der Spitze. Yates attackierte mit Mülberger am Rad. Beide fuhren vor zu Trentin, der noch ein paar Meter das Tempo für seinen Teamkollegen Yates machte. Dahinter näherte sich Bilbao, der die Hourquette d'Ancizan mit wenigen Sekunden Rückstand auf Yates und Mülberger überquerte. Die erste Verfolgergruppe um Schachmann lag 50 Sekunden zurück.
Geschickt vor letzter Kurve in Front gegangen
Für den Zielsprint setzte sich Yates geschickt vor der späten letzten Kurve an die Spitze. Mühlberger war nach der Kurve hinter Yates und zwischen Bilbao und Absperrgittern eingebaut. Aber nicht nur taktisch machte Yates den stärksten Eindruck – auch sein Antritt sah zu kraftvoll für seine beiden übertölpelten Begleiter aus. Die Verfolgergruppe füllte sich auf den letzten Kilometern von hinten wieder auf. Tiesj Benoot fuhr heraus für den 4. Platz, Fabio Felline sprintete auf den 5. Platz vor Trentin, jeweils 88 Sekunden hinter den Top-3.
Vorschau auf diese Etappe: Die 12. Etappe ist die erste Hochgebirgsetappe der Tour de France 2019. Denn in der zweiten Etappenhälfte stehen die beiden ersten Pyrenäenpässe auf dem Programm – Col de Peyresourde und Hourquette d'Ancizan. Der schmale Anstieg zur Hourquette d'Ancizan ist 9,9 Kilometer lang und im Schnitt 7,5 % steil. Von oben sind es noch 30,5 Kilometer hinunter bis in Ziel nach Bagnères-de-Bigorre, weswegen auch bezweifelt werden darf, dass die Top-Klassementfahrer hier schon zur großen Attacke blasen. Oder ändern daran etwas die 8, 5 und 2 Bonussekunden die man an der Hourquette d'Ancizan mitnehmen kann? Die Abfahrt ist dann nur auf den ersten Kilometern technisch fordernd, bis man auf die breitere Straße trifft, die vom benachbarten Col d'Aspin kommt. Außerdem spukt wohl schon das Einzelzeitfahren am Folgetag im Hinterkopf.
► Landkarte, Zeitplan und Profile auf www.letour.fr
► Anstieg zum Hourquette d'Ancizan auf alitmetrias.net (erster km anders)
► Abfahrt vom Hourquette d'Ancizan auf climbbybike.com
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