Tour de France 2018 - Strecke
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Pflaster, Alpe d'Huez und Pyrenäen-Quickie
Die Strecke der Tour de France 2018 beinhaltet 3 Bergankünfte (La Rosière, Alpe d'Huez, Col de Portet), 3 weitere Etappen im Hochgebirge, ein Teamzeitfahren und ein Einzelzeitfahren. Der Trend hin zu punktuell sehr kurzen Bergetappen wird in den Pyrenäen mit den nur 65 Rennkilometern auf der 17. Etappe zum Col de Portet auf die Spitze getrieben. Die aufregendste wird jedoch vielleicht die 9. Etappe über 15 Kopfsteinpflaster-Abschnitte nach Roubaix. Hinzu kommen 4 hüglige Abschnitte und bis zu 8 Chancen für die Sprinter. Die erste Alpenetappe nach Le Grand Bornand enthält 2 Kilometer Schotterstraße.
Bereits rund 8 Monate vor der offziellen Streckenpräsentation wurde der Grand Départ in der Startregion Pays de Loire bzw. dem Startdépartement Vendée vorgestellt. Los geht es am 7. Juli 2018 mit Massenstart auf der Insel Noirmoutier. Der weitere Streckenverlauf führt mit dem Uhrzeiger durch die Bretagne bis nach Nordfrankreich, durch die Alpen, von dort in die Pyrenäen und schließlich nach Paris, wobei zwischen dem Norden und den Alpen sowie dem Zeitfahren am vorletzten Tag und Paris längere Transferstrecken liegen.
Grand Départ in der Vendée
Der Beginn der 1. Etappe der Tour de France 2018 findet auf der Passage du Gois statt, einer nur bei Niedrigwasser befahrbaren Straße im Meer zwischen der Insel Noirmoutier und dem Festland. Auch die 2. Etappe wird en ligne, also mit Massenstart, komplett durch die Vendée verlaufen. Für die 3. Etappe ist ein 35 Kilometer langes Teamzeitfahren um Cholet angesetzt. Während der 4. Etappe wird das Fahrerfeld die Startregion nach Norden verlassen. Dies bestätigte der Tour-Veranstalter im Laufe des Februars 2017. Der komplette Etappenplan der Tour de France 2018 wurde dann am Dienstag, den 17. Oktober 2017 offiziell verkündet.
Der Wind könnte wie schon auf den ersten beiden Etappen auch in der Bretagne eine Rolle spielen. Dort stehen zunächst eine Sprinteretappe und dann zwei giftig-hüglige Etappen auf dem Programm, eine mit Hügelankunft an der doppelt zu bezwingenden Mûr-de-Bretagne. Es folgen 2 Überführungsetappen in östlicher Richtung, um zum ersten Sahnestück der Tour de France 2018 zu gelangen: 22 Kilometer Kopfsteinpflaster auf 15 Sektoren - bekannt vom Frühjahrsklassiker Paris-Roubaix - werden die Bergziegen mächtig durchschütteln.
Naturstraße in den Alpen
Es schließt sich ein Transfer und ein Ruhetag an. Der Beginn der zweiten Wochen steht im Zeichen der Alpen, wo 3 Etappen bestritten werden. Mediale Aufmerksamkeit soll erreicht werden durch den 2 Kilometer langen Schotterabschnitt auf der Naturstraße am Plateau de Glières, dann wahrscheinlich mit Schwarz-Weiß-Bildern in Szene gesetzt. Allerdings sind es von dort noch rund 90 Kilometer zum Zielort Le Grand Bornand, so dass dem Col de Romme und dem Col de la Colombière wahrscheinlich eine größere Bedeutung zukommt.
Nur 108 Kilometer beträgt die Distanz der 11. Etappe mit Bergankunft in La Rosière. Zudem enthalten sind der Anstieg von Bisanne und der Cormet de Roseland. 3 altgediente Bergriesen stehen hingegen im Profil der 12. Etappe: Col de la Madeleine, Col de la Croix de Fer und Alpe d'Huez. Nicht nur wegen der 21 Kehren nach Alpe d'Huez kann man diese wohl als die Königsetappe der Tour de France 2018 bezeichnen.
Die Alpen und Pyrenäen werden 2018 ohne größere Transfers durch 3 Überführungsetappen verbunden - eine flach für die Sprinter, eine mit Ankunft oben auf dem Flugfeld von Mende und die letzte dieses Trios hüglig nach Carcassonne, wo der zweite Ruhetag verbracht wird.
2 von 3 Pyrenäenetappen mit Ziel im Tal
Von dort geht es in die Pyrenäen. Hinter Col de Portet-d'Aspet und Col de Menté erfolgt der einzige Abstecher ins Ausland. In Spanien wird der letzte Anstieg des Tages zum Col du Portillon bewältigt, ehe - wieder in Frankreich - die Abfahrt nach Bagnères-de-Luchon über den Etappensieg mitentscheidet. Es folgt die knackige 65-Kilometer-Etappe von Luchon über Col de Peyresourde und Col de Val-Louron-Azet zum Col de Portet. Der Veranstalter stellt dem Etappenziel den Talort Saint-Lary-Soulan voran, aber von da geht es noch den 16 Kilometer langen Schlussanstieg hinauf.
Die 3 Tagesabschnitte in den Pyrenäen werden unterbrochen von einer Etappe ohne große Pässe nach Pau. Die letzte Chance für Bergfahrer, etwas im Klassement zu ihren Gunsten zu ändern, gibt es auf der 19. Etappen über die 3 klassischen Pyrenäenpässe Aspin, Tourmalet und Aubisque. Das Ziel liegt direkt hinter der Aubisque-Abfahrt im Tal. Aber reine Rouleure können sich das einzige Einzelzeitfahren schon einmal aus dem Kopf schlagen: Die nur 31 Kilometer im französischen Baskenland gehen ständig rauf und runter, so dass hier, entsprechendes Risiko vorausgesetzt, der designierte Toursieger am Vorschlusstag den Zeitfahrsieg einsammeln könnte.
→ Etappenplan der Tour de France 2018
Fazit:
Der Streckenplan der Tour 2018 hält einige Unwägbarkeiten bereit, allen voran die Kopfsteinpflaster-Etappe. Der Veranstalter experimentiert weiter mit kurzen Bergetappen, nun sogar in Alpen und Pyreäen, was eine durchgängig aktionsreiche Fahrweise vom Start weg provozieren und so den TV-Zuschauer an den Sessel fesseln soll. Als Versöhnung für die Traditionalisten folgen jeweils normal lange Bergetappen über einige der berühmten Namen in Alpen und Pyrenäen - und an den Tagen zuvor die Abschnitte auf nicht asphaltierten Straßen. Dem gegenüber stehen die wenigen Zeitfahrkilometer, die aber doch ausführlicher ausfallen als im Vorjahr.
Es ist nicht eindeutig zu sagen, welchem Fahrertyp die doch recht abwechslungsreiche Route der Tour 2018 entgegen kommt. Im Zweifelsfall ist dies natürlich wieder ein starker Kapitän in einem noch stärkeren Team...