Tour de France 2006
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Zielankunft in Gap: ca. 17:24 Uhr
Fédrigo gewinnt in Gap vor Commesso
Der 27-jährige Franzose Pierrick Fédrigo (Bouygues Telecom) gewann die 14. Etappe der Tour de France 2006 im Zweiersprint vor Salvatore Commesso (Lampre-Fondital) aus Italien. Das Duo stammte aus einer lange Zeit sechsköpfigen Spitzengruppe, die durch einen Sturz dezimiert wurde. Das Hauptfeld mit den wichtigsten Klassementfahrern kam nur wenige Sekunden hinter dem Sieger ins Ziel. Der US-Amerikaner Christian Vandevelde (Team CSC) versuchte auf dem letzten Kilometer in Gap, noch zum Spitzenduo aufzuschließen, kam aber drei Sekunden zu spät und wurde Dritter. Den Spurt des sehr dezimierten Hauptfeldes um den 4. Platz entschied der Franzose Christophe Moreau (ag2r Prévoyance) für sich. An einer Bergwertung der 2. Kategorie waren zehn Kilometer vor dem Ziel fast alle Sprinter und Wasserträger zurückgefallen.
Ergebnis 1. Pierrick Fedrigo (FRA) - Bouygues Telecom 2. Salvatore Commesso (ITA) - Lampre-Fondital 3. Christian Vandevelde (USA) - Team CSC +0:03 4. Christophe Moreau (FRA) - ag2r Prévoyance +0:07 5. Georg Totschnig (AUT) - Gerolsteiner 6. Stefano Garzelli (ITA) - Liquigas 7. Michael Boogerd (NED) - Rabobank 8. Cristian Moreni (ITA) - Cofidis alle 9. George Hincapie (USA) - Discovery Channel 10. Cadel Evans (AUS) - Davitamon-Lotto ... 15. Denis Mentschow (RUS) - Rabobank 17. Markus Fothen (GER) - Gerolsteiner gleiche 21. Andreas Klöden (GER) - T-Mobile Team 24. Patrik Sinkewitz (GER) - T-Mobile Team 25. Michael Rogers (AUS) - T-Mobile Team 27. Oscar Pereiro (ESP) - Caisse d'Epargne 31. Floyd Landis (USA) - Phonak Zeit - 156 Fahrer klassiert. DNF Rik Verbrugghe (BEL) - Cofidis DNF David Cañada (ESP) - Saunier Duval DNF Magnus Backstedt (SWE) - Liquigas DNF Mirko Celestino (ITA) - Team Milram
Die Klassementfahrer ließen sich auf der schwierigen Anfahrt nach Gap nicht aus den Augen. Bei Temperaturen von über 40 Grad im Schatten war der Asphalt auf der Abfahrt ins Ziel aufgeweicht, und Erinnerungen an Belokis Sturz auf der Gap-Etappe 2003 wurden wach. Die Top-Fahrer kamen alle mit der gleichen Zeit sieben Sekunden hinter dem Sieger ins Ziel. So geht Spanier Oscar Pereiro (Caisse d'Epargne-Illes Balears) mit dem Gelben Trikot in den zweiten Ruhetag.
In den Alpen wird der Zweitplatzierte Floyd Landis (Phonak) versuchen, die Gesamtführung zurückzuerobern. Der Rückstand des US-Amerikaners beträgt 1:29 Minuten. Sein wahrscheinlich wichtigsten Konkurrent auf den Gesamtsieg, der Russe Denis Mentschow (Rabobank), liegt auf dem 4. Platz 2:30 Minuten hinter Pereiro. Andreas Klöden (T-Mobile) ist als bester Deutscher knapp vier Minuten zurück und rangiert derzeit auf dem 7. Platz. Sein Landsmann Markus Fothen (Gerolsteiner) behält das weiße Trikot des besten Jungprofis und hat als Zwölfter 5:46 Minuten Rückstand.
Gesamtklassement 1. Oscar Pereiro (ESP) - Caisse d'Epargne 2. Floyd Landis (USA) - Phonak +1:29 3. Cyril Dessel (FRA) - ag2r Prévoyance +1:37 4. Denis Mentschow (RUS) - Rabobank +2:30 5. Cadel Evans (AUS) - Davitamon-Lotto +2:46 6. Carlos Sastre (ESP) - Team CSC +3:21 7. Andreas Klöden (GER) - T-Mobile Team +3:58 8. Michael Rogers (AUS) - T-Mobile Team +4:51 9. Juan Miguel Mercado (ESP) - Agritubel +5:02 10. Christophe Moreau (FRA) - ag2r Prévoyance +5:13 11. Jaroslaw Popowitsch (UKR) - Discovery Channel +5:44 12. Markus Fothen (GER) - Gerolsteiner +5:46 13. Haimar Zubeldia (ESP) - Euskaltel-Euskadi +5:55 14. Patrik Sinkewitz (GER) - T-Mobile Team +7:07 15. Levi Leipheimer (USA) - Gerolsteiner +7:08
Horror-Crash in der Spitzengruppe
Knapp 40 Kilometer vor dem Ziel wurde die Etappe von zwei bösen Stürzen in der führenden Sechsergruppe überschattet. In einer Rechtskurve rutschte David Cañada (Saunier Duval) aus Spanien weg. Der Franke Matthias Kessler stürzte hinter Cañada im hohen Bogen über die Leitplanke. Kessler konnte das Rennen fortsetzen, während sich Cañada das Schlüsselbein brach. Zwei Positionen vor Cañada unterschätzte Rik Verbrugghe (Cofidis) die Kurve und segelte ebenfalls über die Leitplanke. Der Belgier zog sich schwere Verletzungen am Bein zu.
Mario Aerts (Davitamon-Lotto) komplettierte als sechster Mann diese Spitzengruppe, die nach dem Horror-Crash auf ein Trio schrumpfte und zu diesem Zeitpunkt vier Minuten Vorsprung vor dem Hauptfeld hatte. Aerts musste dann am Berg der 2. Katgeroie kurz vor Gap reißen lassen. Matze Kessler war nachher enttäuscht über die entgangene Chance, seinen zweiten Etappensieg bei der diesjährigen Tour zu erkämpfen. Er war nach eigener Aussage der stärkste Mann des Sextetts an der Spitze und hätte Fédrigo und Commesso wahrscheinlich in der Schlussphase dominiert.
Einschätzung vor der Etappe: Diese «halbe» Alpenetappe könnte vielleicht für ein paar kleine Veränderungen im Klassement sorgen. Denn 10 Kilometer vor dem Ziel in Gap stellt sich dem Fahrerfeld eine Bergwertung der 2. Kategorie in den Weg. Der Etappensieg könnte an einer spurtstarken Allrounder gehen.
Marschtabelle auf www.letour.fr
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