Tour de France 2006
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4. Etappe6. Juli: 5. Etappe6. Etappe
Zielankunft in Caen: ca. 17:02 Uhr
Freire gewinnt Massensprint vor Boonen
Der Oscar Freire (Rabobank) gewann die 5. Etappe der Tour de France im Massensprint vor Tom Boonen (Quick Step-Innergetic). Dritter war der Baske Iñaki Isasi (Euskaltel), Vierter als bester Deutscher David Kopp (Gerolsteiner). Das Ausreißerduo des Tages mit dem Berliner Björn Schröder (Team Milram) und seinem französischen Begleiter Samuel Dumoulin (ag2r) wurde erst drei Kilometer vor dem Ziel in Caen eingeholt.
Der dreifache Weltmeister Freire verbuchte seinen fünften Saisonsieg. Wieder war kein Team stark genug, um den Sprint lehrbuchmäßig für den Kapitän anzuziehen. Freire durchschaute die Situation am besten und schoß explosiv hinüber auf die rechte Straßenseite. Boonen erreichte zwar noch Freires Hinterrad, er konnte den 30-jährigen Spanier jedoch nicht mehr überholen.
Ergebnis 1. Oscar Freire (ESP) - Rabobank 5h18:50 2. Tom Boonen (BEL) - Quick Step 3. Iñaki Isasi (ESP) - Euskaltel-Euskadi 4. David Kopp (GER) - Gerolsteiner alle 5. Robbie McEwen (AUS) - Davitamon-Lotto 6. Alessandro Ballan (ITA) - Lampre-Fondital 7. Thor Hushovd (NOR) - Crédit Agricole 8. Francisco Ventoso (ESP) - Saunier Duval 9. Erik Zabel (GER) - Team Milram gleiche 10. Bernhard Eisel (AUT) - Française des Jeux ... 11. Luca Paolini (ITA) - Liquigas 14. Jimmy Casper (FRA) - Cofidis 19. Andreas Klöden (GER) - T-Mobile Team Zeit 21. Patrik Sinkewitz (GER) - T-Mobile Team - 172 Fahrer klassiert.
Das Gelbe Trikot bleibt nach wie vor der große Trostpreis für Tom Boonen. Der aktuelle Weltmeister aus Belgien baute seinen Vorsprung in der Gesamtwertung sogar noch aus, obwohl es für ihn und sein Team bisher nicht nach Plan läuft. Boonen wartet weiterhin auf einen Etappensieg. Zweiter hinter Boonen bleibt der Australier Michael Rogers (T-Mobile) mit nun 13 Sekunden Rückstand. Dahinter folgt bereits Oscar Freire mit 17 Sekunden. Als bester Deutscher rangiert der Valkenburg-Sieger Matthias Kessler auf dem 11. Platz.
Gesamtklassement 1. Tom Boonen (BEL) - Quick Step 25h10:51 2. Michael Rogers (AUS) - T-Mobile Team +0:13 3. Oscar Freire (ESP) - Rabobank +0:17 4. George Hincapie (USA) - Discovery Channel +0:17 5. Thor Hushovd (NOR) - Crédit Agricole +0:19 6. Robbie McEwen (AUS) - Davitamon-Lotto +0:24 7. Paolo Savoldelli (ITA) - Discovery Channel +0:27 8. Floyd Landis (USA) - Phonak +0:28 9. Wladimir Karpets (RUS) - Caisse d'Epargne +0:29 10. Sergej Gontschar (UKR) - T-Mobile Team +0:29 ... 11. Matthias Kessler (GER) - T-Mobile Team +0:29 15. Patrik Sinkewitz (GER) - T-Mobile Team +0:35 17. Andreas Klöden (GER) - T-Mobile Team +0:36 18. Markus Fothen (GER) - Gerolsteiner +0:37
Robbie McEwen (Davitamon-Lotto) wurde in Caen nur Fünfter. Der Vorsprung des Australiers in der Sprintwertung ums «maillot vert» schrumpfte somit auf einen Punkt. Sein erster Jäger: Tom Boonen. Etappensieger Oscar Freire rückte auf den 3. Platz vor und hat nur noch sieben Punkte Rückstand auf McEwen. Der bisher gut positionierte Tour-Neuling Daniele Bennati (Lampre-Fondital) ging wegen eines Sturzes leer aus.
Grünes Trikot 1. Robbie McEwen (AUS) - Davitamon-Lotto 122 p. 2. Tom Boonen (BEL) - Quick Step 121 3. Oscar Freire (ESP) - Rabobank 115 4. Daniele Bennati (ITA) - Lampre-Fondital 86 5. Thor Hushovd (NOR) - Crédit Agricole 81 6. Erik Zabel (GER) - Team Milram 76
In der Bergwertung, die immer noch eine «Hügelwertung» ist, legte der Führende Jérôme Pineau (Bouygues Telecom) nochmals ein paar Zähler drauf. Auch Fabian Wegmann (Gerolsteiner) ergatterte einen weiteren Punkt, bleibt aber Dritter. Björn Schröder staubte in der Spitzengruppe dreimal drei Punkte ab. Verglichen mit den Punkten, die es für die Bergriesen in den Pyrenäen und Alpen gibt, sind das natürlich noch Peanuts.
Bergwertung 1. Jérôme Pineau (FRA) - Bouygues Telecom 26 p. 2. David de la Fuente (ESP) - Saunier Duval 17 3. Fabian Wegmann (GER) - Gerolsteiner 15 4. Aitor Hernandez (ESP) - Euskaltel-Euskadi 10 5. Björn Schröder (GER) - Team Milram 9
Schröder und Dumoulin auf der Flucht
Das Fluchtduo mit Schröder und Dumoulin hatte sich nach 37 Kilometern aus einer achtköpfigen Spitzengruppe abgesetzt, als diese drohte, wieder eingeholt zu werden. Da waren es noch 188 Kilometer bis ins Ziel. Der maximale Vorsprung der beiden betrug 13 Minuten. Schröder, der hinter dem kleinen Dumoulin kaum Windschatten fand, legte sich mit seinem Fluchtgefährten mächtig ins Zeug. Doch die Sprinterteams kalkulierten mal wieder knallhart. Der Traum vom Etappensieg platzte für Schröder wenige Kilometer vor dem Ziel, obwohl das Duo lange aussichtsreich gelegen hatte. Björn Schröder ist 25 Jahre alt und fährt seine erste Tour de France.
Einschätzung vor der Etappe: Immer schön dem Atlantik entgegen: Das ist meist gleichbedeutend mit Gegenwind. Nicht nur heute werden die Ausreißer deswegen einen schweren Stand haben. In Caen gibt es vermutlich den nächsten Massensprint.
Marschtabelle auf www.letour.fr