Tirreno-Adriatico 2022

(ITA/2.UWT) - Siegerliste Tirreno-Adriatico

 

Et. Startort            Zielort            km   Etappensieger    Leader
 1. Lido di Camaiore    Lido di Camaiore   14*  Filippo Ganna    Filippo Ganna
 2. Camaiore            Sovicille         217   Tim Merlier      Filippo Ganna
 3. Murlo               Terni             170   Caleb Ewan       Filippo Ganna
 4. Cascata d. Marmore  Bellante          202   Tadej Pogacar    Tadej Pogacar
 5. Sefro               Fermo             155   Warren Barguil   Tadej Pogacar
 6. Apecchio            Carpegna          213   Tadej Pogacar    Tadej Pogacar
 7. San Benedetto       San Benedetto     159   Phil Bauhaus     Tadej Pogacar
*) Einzelzeitfahren

 

Pogacar mal wieder hoch überlegen

Tadej Pogacar (UAE) gewann hoch überlegen die Fernfahrt Tirreno-Adriatico 2022. Bester des Rests hinter dem 23-jährigen Slowenen war – diesmal freilich weniger überraschend – Jonas Vingegaard (Jumbo) mit fast 2 Minuten Rückstand nach den 7 Renntagen. Das Podest komplettierte Mikel Landa (Bahrain), wobei das Gesamtklassement vor allem auf der 6. Etappe mit ihren riesigen Zeitabständen noch einmal durchgeschüttellt wurde. Pogacar lag da allerdings schon klar vorne, was ihn nicht davon abhielt, mit einem Solo-Etappensieg eine weitere Demonstration seiner Stärke abzuliefern. Pogacar hatte das Rennen zwischen den Meeren – natürlich – auch schon im Vorjahr für sich entschieden.

Tirreno-Adriatico wurde 2022 immer noch parallel zur anderen März-Fernfahrt – Paris-Nizza – ausgetragen, dauerte aber nun von Montag bis Sonntag anstatt bisher von Mittwoch bis Dienstag, so dass sich die beiden Etappenrennen nun komplett überlappten, sah man davon ab, dass Paris-Nizza nach wie vor einen Tag länger dauerte als Tirreno-Adriatico. Damit verschaffte derselbe Veranstalter RCS zwei Tage mehr Platz zwischen seinen Rennen Tirreno-Adriatico und dem am nachfolgenden Wochenende stattfindenden ersten großen Frühjahrsklassiker Mailand-Sanremo. In die Lücke wurde das weitere RCS-Rennen Mailand-Turin vorgezogen, das in den letzten Jahren im Oktober ausgetragen wurde. Auf der anderen Seite lag das RCS-Rennen Strade Bianche im Kalender nun nur 2 Tage vor Tirreno-Adriatico anstatt bisher 4. Dort hatte auch schon Pogacar zugeschlagen.

Das 13,9-Kilometer-Einzelzeitfahren zum Auftakt machten der Zeitfahr-Weltmeister und die beiden jungen Wunderfahrern unter sich – mit dem besseren Ende für den Spezialisten: So gewann Filippo Ganna (Ineos) die 1. Etappe 11 Sekunden vor Remco Evenepoel (Quick Step) und 18 vor Tadej Pogacar. Den 4. Platz belegte Kasper Asgreen (Quick Step) mit 24 Sekunden Verlust. Vingegaard brockte sich hier bereits 53 Sekunden ein, Landa gar 83, der schlussendlich Gesamtvierte Porte (Ineos) 51.

Im Massensprint der 2. Etappe schnellte Tim Merlier (Alpecin) aus 4. Position rasch in Front und nahm in seinem Sog Kaden Groves (Bikeexchange) und Olav Koiij (Jumbo) mit – vorbei zuvorderst an Peter Sagan (Totalenergies), der somit den 4. Platz belegte. Kooij überholte Groves mit höchster Endgeschwindigkeit für den 2. Platz hinter Merlier.

Den Massensprint der 3. Etappe eröffnete Arnaud Démare (Groupama). Von dessen Hinterrad sackte Pascal Ackermann (UAE) saft- und kraftlos ab. Trotzdem spritzte Caleb Ewan (Lotto) hervor und gewann über eine Radlänge vor Démare. Die beiden hatten es am Vortag nicht einmal in die Top-Ten geschafft. Kooij kam auf den 3. Platz vor Nacer Bouhanni (Arkéa) und Merlier. Für überraschende Spannung sorgte Pogacar mit einer Attacke am Zwischensprint 27 Kilometer vorm Ziel für 3 Sekunden. Schon am Vortag hatte er hinter 2 Ausreißern eine Sekunde abgegriffen. Nun entstand daraus eine 4-köpfige Gruppe mit seinem Teamkollegen Soler sowie Julian Alaphilippe (Quick Step) und als Nachzügler Tao Geoghegan Hart (Ineos), der anders als Landa (Bahrain) noch den Sprung nach vorn schaffte. Das Quartett hielt die Helfer der Sprinterteams für rund 17 Kilometer auf Trab.

Auf der 4. Etappe wetzten erneut Pogacar und diesmal auch sein Konkurrent Evenepoel unterwegs die Messer. Trotz ihrer Attacken nahm ein erstes rund 50-köpfiges Hauptfeld den über 3 Kilometer langen Schlusshügel geschlossen unter die Räder. Pogacar fuhr nun jede gegnerische Attacke im Sitzen zu und sprang dann schon 500 Meter vorm Ziel spielerisch allen davon, die noch vorn dabei waren. Mit 2 Sekunden Rückstand wurden Jonas Vingegaard, Victor Lafay (Cofidis) und Evenepoel gewertet. Über Lafays Antritt hatte Pogacar drüber attackiert.

Warren Barguil (Arkéa) war der stärkste einer Ausreißergruppe, die den Sieg auf 5. Etappe unter sich ausmachte. Nach mehreren Attacken setzte er sich letztlich 5 Kilometer vor dem Ziel entscheidend ab. Er verwies Xandro Meurisse (Alpecin) und Simone Velasco (Astana) mit 10 und 14 Sekunden Abstand auf die nächsten Plätze. Aus dem Hauptfeld heraus machte innerhalb der letzten 10 Kilometer Evenepoel Alarm. Nur Pogacar und Vingegaard konnten die Bergauf-Attacke mitgehen. Ausgangs der Abfahrt bog das Trio, angeführt von Evenepoel, jedoch falsch ab, und musste sich in dem Anstieg, in dem Barguil seine Sieg bringende Attacke setzte, zunächst wieder hinter dem Hauptfeld einsortieren. Letztlich rollten sie alle 28 Sekunden hinter Barguil ins Ziel.

Auf den letzten 40 Kilometer der 6. Etappe fiel das Feld am 2-mal zu fahrenden Monte Carpegna völlig auseinander und brachte erhebliche Bewegung in die Gesamtwertung. Evenepoel platzte schon an der ersten Überfahrt aus der Gruppe der Besten ab. Es waren noch 16 Kilometer zu fahren, als Pogacar die Spitzengruppe attackierte, der zu diesem Zeitpunkt nur noch Vingegaard, Mikel Landa und Enric Mas (Movistar) angehörten. Sichtkontakt hatte da auch noch Richie Porte. Pogacar fuhr bis oben sagenhafte anderthalb Minuten heraus. In der Abfahrt bis ins Ziel schrumpfte der Vorsprung auf 63 Sekunden gegenüber Vingegaard und Landa. Mas war in der Abfahrt gestürzt. Porte folgte somit auf dem 4. Platz mit 63 Sekunden, knapp gefolgt vom nächsten Trio mit Damiano Caruso (Bahrain), Jai Hindley (Bora) und Thibaut Pinot (Groupama). Auf dem 13. Platz verlor Evenepoel bereits über 4 Minuten. Mas rollte mit über 5 Minuten ins Ziel. Vingegaard machten einen kleinen, Landa einen großen Sprung vor auf die Podestplätze in der Gesamtwertung, wohingegen der bisherige Gesamtzweite Evenepoel auf den 11. Platz und der bisherige Gesamtdritte Arensman (DSM) auf den 6. Platz zurückfiel – hinter Porte und Hindley.

Die 7. Etappe gewann Phil Bauhaus (Bahrain) im Massensprint. Es eröffnete Alexander Kristoff (Intermarché), der dann zäh von Giacomo Nizzolo (Israel) und Davide Cimolai (Cofidis) überholt wurde. An dem Trio vorbei machte entfesselte sich Bauhaus auf der rechten Seite und schlug Nizzolo mit dem Tigersprung um ein halbes Vorderrad. Mit noch höherer Endgeschwindigkeit kam Groves herangeschossen – für den 3. Platz vor Cimolai, Dainese (DSM) und Kristoff.

 

Mo 7. bis So 13. März
Endklassement Tirreno-Adriatico 2022
 1. Tadej Pogacar (SLO)        - UAE-Emirates            27:25:53
 2. Jonas Vingegaard (DEN)     - Jumbo-Visma                +1:52
 3. Mikel Landa (ESP)          - Bahrain Victorious         +2:33
 4. Richie Porte (ESP)         - Ineos Grenadiers           +2:44
 5. Jai Hindley (AUS)          - Bora-Hansgrohe             +3:05
 6. Thymen Arensman (NED)      - DSM                        +3:16
 7. Damiano Caruso (ITA)       - Bahrain Victorious         +3:20
 8. Thibaut Pinot (FRA)        - Groupama-FDJ               +3:37
 9. Pello Bilbao (ESP)         - Bahrain Victorious         +3:51
10. Giulio Ciccone (ITA)       - Trek-Segafredo             +4:03
11. Remco Evenepoel (ITA)      - Quick Step Alpha Vinyl     +4:20
12. Romain Bardet (FRA)        - DSM                        +4:29
13. Domenico Pozzovivo (ITA)   - Intermarché-Wanty          +5:16
14. Rigoberto Uran (COL)       - EF Education-Easypost      +6:33
15. Marc Soler (ESP)           - UAE-Emirates               +6:42
16. Victor Lafay (FRA)         - Cofidis                    +6:52
17. Cristian Rodriguez (ESP)   - Totalenergies              +7:10
18. Lorenzo Fortunato (ITA)    - Eolo-Kometa                +7:28
19. Wilco Kelderman (NED)      - Bora-Hansgrohe             +7:48
20. Warren Barguil (FRA)       - Arkéa-Samsic               +8:33
...

 

Wildcards für Tirreno-Adriatico 2022 gingen an die 5 Teams Bardiani-CSF, Drone Hopper-Androni, Eolo (alle Italien), Gazprom-Rusvelo (Russland) und Totalenergies (Frankreich). Den 18 WorldTour-Teams sowie die beiden besten ProTeams des Vorjahres (Alpecin und Arkéa) musste der Veranstalter automatisch eine Einladung aussprechen. Das Team Gazprom durfte dann wegen des Krieges von Russland gegen die Ukraine nach einem Beschluss des Weltverbands UCI nicht antreten. Damit sind bei Tirreno-Adriatico dieselben 24 Teams am Start wie eine Woche später bei Mailand-Sanremo.

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