Tour de Suisse 2023

(SUI/2.UWT) - Siegerliste Tour de Suisse

 

Et. Startort     Zielort             km   Termin/Sieger      Leader
 1. Einsiedeln   Einsiedeln          13*  Stefan Küng        Stefan Küng
 2. Beromünster  Nottwil            173   Biniam Girmay      Stefan Küng
 3. Tafers       Villars-sur-Ollon  144   Mattias Skjelmose  Mattias Skjelmose
 4. Monthey      Leukerbad          153   Felix Gall         Felix Gall
 5. Fiesch       La Punt            211   Juan Ayuso         Mattias Skjelmose
 6. La Punt      Oberwil-Lieli      215   abgesagt / neutralisiert
 7. Tübach       Weinfelden         163   Remco Evenepoel    Mattias Skjelmose
 8. St. Gallen   Abtwil              26*  Juan Ayuso         Mattias Skjelmose
*) Einzelzeitfahren

 

Mäders Tod überschattet Skjelmoses Triumph

Im tiefen Schatten des Todessturzes von Gino Mäder (Bahrain) stand die Tour de Suisse 2023. Mäder kam auf der 5. von 8 Etappen schwer zu Fall und bezahlte mit seinem Leben. So wurde der Gesamtsieg von Mattias Skjelmose (Trek) zur Randnotiz, obschon der 22-jährige Däne zu seinem bisher größten Karriere-Erfolg fuhr. Ein großer Triumph durch Skjelmose lag schon länger in der Luft. Dass er diesen gegen den ebenfalls aufstrebenden Juan Ayuso (UAE) und Weltmeister Remco Evenepoel (Soudal) errang, macht den Gesamtsieg eigentlich noch wertvoller. Evenepoel war als großer Favorit in der Schweiz angetreten, nachdem er einen Monat zuvor beim Giro d'Italia als Gesamtführender im Rosa Trikot wegen einer Corona-Infektion einen bitteren Abschied nehmen musste. Im Endklassment lag Evenepoel 45 Sekunden hinter Skjelmose, der wiederum 9 Sekunden gegen Ayuso verteidigte.

Die Tour de Suisse 2023 enthielt im Etappenplan 2 Einzelzeitfahren – ein kurzes flaches zum Auftakt und ein etwas längeres hügligeres zum Abschluss. Von den restlichen 6 Etappen en ligne dazwischen war keine einzige auch nur annähernd flach. Es stach die 3. Etappe mit Bergankunft in Villars-sur-Ollon heraus, wobei auch auf den 2 folgenden Etappen mit stufenförmigen Bergaufziel in Leukerbad sowie Talziel in La Punt nach Albulapass, am Berg Klassement gemacht werden konnte – und auch wurde.

Bei den ganzen großen Zeitfahren wiederholt hauchdünn am Sieg vorbeigeschrammt, fügte Stefan Küng (Groupama) in seiner Heimat immerhin einen weiteren Sieg in seiner Spezialdisziplin den Palmarès. Der favorisierte Remco Evenepoel (Soudal) fuhr um 6 Sekunden an der Bestmarke des 29-jährigen Schweizers vorbei. Auf dem 3. Platz der 12,7 Kilometer langen 1. Etappe fehlten Wout van Aert (Jumbo) 10 Sekunden, dann Magnus Sheffield (Ineos) 11. Skjelmose (Trek) verlor hier 19 Sekunden, Ayuso (UAE) 25 und der in den Bergen hinterher ebenfalls starke Gall (AG2R) leider schon 79.

Die 2. Etappe gewann Biniam Girmay (Intermarché) im Massensprint, den Wout van Aert früh eröffnet hatte. Girmay war allerdings fast ebenso lange im Wind und ging klar vorbei. Hinter den beiden war Arnaud Démare (Groupama) zunächst blockiert und konnte sich nur noch für den 2. Platz befreien. Evenepoel holte eine Bonussekunde unterwegs, van Aert deren 4 im Ziel. Bei konnten also Küng noch nicht aus dem Gelben Trikot fahren.

Auf der 3. Etappe attackierte Evenepoel im Schlussanstieg 6,5 Kilometer vorm Ziel. Mattias Skjelmose und Felix Gall kamen mit und konterten Evenepoel. In einem Schlagabstausch im Regen setzte sich letztlich Skjelmose 3 Sekunden vor Gall durch. Mit 12 Sekunden Rückstand fuhr Juan Ayuso auf den 3. Platz. Evenepoel führte 21 Sekunden hinter dem Sieger eine Gruppe mit Uijtdebroeks (Bora), Bilbao (Bahrain), Kelderman (Jumbo) und Uran (EF) über die Linie. Küng verlor über 3 Minuten und erwartungsgemäß die Gesamtführung, die Skjelmose 17 Sekunden vor Evenepoel und 24 vor Ayuso übernahm.

Felix Gall beeindruckte auf der 4. Etappe mit einem längeren Solo und gewann oben in Leukerbad über eine Minute vor den nächsten Verfolgern. Gall profitierte insofern von seinem größeren Rückstand aus seinem Auftaktzeitfahren, dass ihn seine Gegner ein wenig fahren lassen konnten. Auf den 2. Platz sprintete Evenepoel eine Sekunden vor Skjelmose und 3 vor Uijtdebroeks, Kelderman und Bilbao sowie 5 vor Bardet (DSM).

Juan Ayuso, der am Vortag fast 2 Minuten liegen ließ, schlug auf der 5. Etappe zurück. Über den Albulapass bis La Punt überholte er eine von den Namen her hochkarätige, aber im Gesamtklassement abgeschlagene Spitzengruppe, die einst aus 18 Leuten bestand. 54 Sekunden hinter Ayuso sprintete Skjelmose auf den 2. Platz vor Bilbao, Uran, Bardet und Kelderman. Auf diese Gruppe verlor Gall 4 Sekunden, zeitgleich mit Rui Costa (Intermarché), dem somit Bestplatzierten aus der Spitzengruppe des Tages. Noch weitere 22 Sekunden hingen Kelderman und Uijtdebroeks zurück. Gall musste die Gesamtführung bereits wieder um 8 Sekunden an Skjelmose zurückgeben. Ayuso sprang vor auf den 3. Platz, 18 Sekunden hinter Skjelmose und 28 vor Evenepoel.

Für die 6. Etappe wurde zunächst die Distanz verkürzt und der Start von La Punt nach Chur verlegt, weil in der Nacht der lang erwartete Bergrutsch in Brienz in Gang kam. Am neuen Startort verbreitete sich dann die Meldung vom Tod Gino Mäders. Der 26-jährige Schweizer war am Vortag in der Abfahrt vom Albulapass in den Abhang gestürzt und starb am nächsten Morgen an den Verletzungen. Die Etappe wurde daraufhin abgesagt und durch eine einige Kilometer lange Trauerfahrt zum Zielort ersetzt. Auch Magnus Sheffield war an offenbar gleicher Stelle wie Mäder in der Hochgeschwindigkeits-Abfahrt in die Tiefe gestürzt und in die Klinik eingeliefert worden, kam allerdings mit einer Gehirnerschütterung und leichteren Verletzungen davon.

Die 7. Etappe wurde zur Farce. 3 komplette Teams und viele weitere einzelne Fahrer reisten ab. Und die Zeit wurde schon 25 Kilometer vorm Ziel genommen, wohl um auf der letzten Abfahrt dieser Rundfahrt niemanden zu einem hohen Risiko zu animieren. Um den Tagessieg ging es aber trotzdem. Für den fuhr Evenepoel weg. Den Sprint der Verfolger, die noch Lust hatten, entschied van Aert für sich vor Bryan Coquard (Cofidis). Weil vor der Zeitnahme niemand attackierte, wurde an diesem Tag alle verbliebenen Fahrer mit der gleichen Zeit gewertet.

Im abschließenden 25,7-Kilometer-Einzelzeitfahren der 8. Etappe unterboten die späteren Top-3 des Endklassements die lange haltende Bestmarke von Stefan Bissegger. Dabei brachte Juan Ayuso das Kunsstück fertig, Zeitfahr-As Evenepoel um 8 Sekunden zu schlagen. Für den Gesamtsieg reichte es bei Ayuso jedoch nicht, weil Skjelmose nur 9 Sekunden verlor. Bissegger war auf dem 4. Platz schon etwas weiter weg. Felix Gall verlor über 3 Minuten, purzelte vom 2. auf den 8. Platz der Gesamtwertung und stellte einmal mehr unter Beweis, dass er im Zeitfahren überhaupt nichts taugt – im krassen Widerspruch zur sonstigen Vorstellung nicht nur bei dieser Tour de Suisse.

 

So 11. bis So 8. Juni
Endklassement Tour de Suisse 2023
 1. Mattias Skjelmose (DEN)    - Trek-Segafredo          21:17:19
 2. Juan Ayuso (ESP)           - UAE-Emirates               +0:09
 3. Remco Evenepoel (BEL)      - Soudal-Quick Step          +0:45
 4. Wilco Kelderman (NED)      - Jumbo-Visma                +2:09
 5. Romain Bardet (FRA)        - DSM                        +2:41
 6. Rigoberto Uran (COL)       - EF Education-Easypost      +2:47
 7. Cian Uijtdebroeks (BEL)    - Bora-Hansgrohe             +3:04
 8. Felix Gall (AUT)           - AG2R-Citroën               +3:25
 9. Dylan Teuns (BEL)          - Israel-Premier Tech        +4:29
10. Harold Tejada (COL)        - Astana-Kasachstan          +4:57
11. Clément Barthet (FRA)      - AG2R-Citroën               +6:27
12. Ion Izagirre (ESP)         - Cofidis                    +7:12
13. Callum Scotson (AUS)       - Jayco-Alula                +7:17
14. Max Schachmann (GER)       - Bora-Hansgrohe             +8:10
15. Romain Grégoire (FRA)      - Groupama-FDJ               +8:42
16. Welay Hagos Berhe (ETH)    - Jayco-Alula               +11:22
17. Michael Storer (AUS)       - Groupama-FDJ              +13:40
18. Damien Howson (AUS)        - Q36.5                     +14:04
19. Gorka Izagirre (ESP)       - Movistar                  +15:29
20. Neilson Powless (USA)      - EF Education-Easypost     +20:40
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