Strade Bianche 2023

(ITA/1.UWT) - Siegerliste Strade Bianche

Solo-Triumph für Pidcock

Tom Pidock (Ineos) holte den Sieg bei den Strade Bianche 2023 mit einer 50 Kilometer langen Flucht, davon der überwiegende Teil als Solist im Wind. Der 23-jährige Engländer hielt eine am Ende 5-köpfige Verfolgergruppe erfolgreich auf Distanz. Hinauf auf die Piazza del Campo in Siena stiefelte Valentin Madouas (Groupama) aus der Verfolgergruppe heraus auf den 2. Platz vor Ex-Sieger Tiesj Benoot (Jumbo).

Der Streckenverlauf für das Tagesrennen Strade Bianche 2023 blieb unangetastet im Vergleich zu den Vorjahren. Auf den identischen 184 Rennkilometern waren wieder 63 auf geschotterten Naturstraßen zu absolvieren, verteilt auf 11 Sektoren. Deren letzter war 12 Kilometer vorm Ziel der relativ kurze Sektor Le Tolfe, der allerdings bis zu 18 % anstieg. Die Ziellinie auf der Piazza del Campo wurde nach dem bis zu 16 % steigenden Schlusskilometer durch die Häuserschluchten von Siena erreicht.

Im Vorjahr fiel die Vorentscheidung bei Strade Bianche jedoch schon um einiges früher. Und ein Jahr später machte es Pidcock in fast identischer Manier wie der Vorjahressieger Tadej Pogacar (UAE), der dieses Jahr bei den Strade Bianche fehlte, weil er schon einen Tag später erstmals für Paris-Nizza gemeldet war. Mit Wout van Aert (Jumbo) fehlte nach Krankheit ein weiterer potenzieller Top-Favorit und Ex-Strade-Sieger, so dass die Favoritenrolle im ersten Straßen-Einsatz 2023 Mathieu van der Poel (Alpecin) gehörte. Van der Poel verpasste jedoch sowohl den Antritt von Pidcock als auch den Abgang der Verfolgergruppe.

52 Kilometer vor dem Ziel leitete Lokalmatador Alberto Bettiol (EF) mit seiner Attacke die entscheidende Phase ein. Ihm folgte zunächst nur Andrea Bagioli (Soudal). Zu diesem Zeitpunkt waren 2:20 Minuten davor noch die 2 frühen Ausreißer Sven Erik Bystrøm (Intermarché) und Alessandro de Marchi (Jayco) an der Spitze. Beide hatten kurz zuvor ihren Mitausreißer Ivan Romeo (Movistar) abgehängt. Pidcock reagierte auf den Vorstoß von Bettiol und Bagioli und stellte diese knapp 50 Kilometer vorm Ziel auch schon in einem steilen Schotter-Abschnitt ab.

Pidcock erreichte schon 7 Kilometer später Bystrøm und de Marchi. Eine gute halbe Minute dahinter attackierte van der  Poel aus dem nun extrem geschrumpften Hauptfeld, was jedoch seine letzte nennenswerte Aktion blieb. Danach stürzte Bettiol in einer Asphalt-Abfahrt und blieb mit schmerzeverzerrtem Gesicht und Verdacht auf Schlüsselbeinbruch auf der Straße liegen.

In der Folge setzten sich von den Verfolgern Pello Bilbao (Bahrain), Romain Grégoire (Groupama) und Andreas Kron (Lotto) ab, gefolgt von Rui Costa (Intermarché), Benoot, dessen Teamkollegen Attila Valter und Quinn Simmons (Trek). Dazu kamen noch Madouas und Davide Formolo (UAE), rund 20 Sekunden hinter Pidcock und 20 Sekunden vor einer Gruppe um van der Poel. Der Vorsprung von Pidcock schwankte die restliche Strecke immer um diese Marke, wohingegen van der Poel weiter zurückfiel.

23,5 Kilometer vorm Ziel stellte Pidcock seinen letzten Begleiter de Marchi ab. Bystrøm hatte schon eine Weile zuvor abreißen lassen. Als noch 21 Kilometer zu fahren waren, machten sich Madouas, Costa und Benoot auf die Verfolgung von Pidcock, wenig später ergänzt durch Valter, Mohoric und Simmons. Bereits 12 Kilometer vorm Ziel setzte Valter die erste von nun mehreren Attacken. Außer Simmons kamen die anderen 4 Begleiter immer wieder heran.

In der Schlusssteigung von Siena erreichte Madouas letztlich mit 20 Sekunden Vorsprung den 2. Platz – 2 Sekunden vor Benoot und 3 vor den eng sprintenden Costa und Valter auf den Plätzen 4 und 5. Mohoric ließ es mit etwas mehr Abstand auf dem 6. Platz ausrollen. Dessen Teamkollege Pello Bilbao (Bahrain) war dann der Beste der nächsten Verfolger für den 7. Platz. Pidock feierte indes erst seinen 4. Profisieg auf der Straße, und zudem den ersten bei einem Eintages-Klassiker mit WorldTour-Status.

 

Sa 4. März 2023, Siena
Ergebnis der 17. Auflage Strade Bianche (184,0km)
 1. Tom Pidcock (GBR)          - Ineos Grenadiers         4:31:41
 2. Valentin Madouas (FRA)     - Groupama-FDJ               +0:20
 3. Tiesj Benoot (BEL)         - Jumbo-Visma                +0:22
 4. Rui Costa (POR)            - Intermarché-Circus         +0:23
 5. Attila Valter (HUN)        - Jumbo-Visma              gl.Zeit
 6. Matej Mohoric (SLO)        - Bahrain Victorious         +0:34
 7. Pello Bilbao (ESP)         - Bahrain Victorious         +1:04
 8. Romain Grégoire (FRA)      - Groupama-FDJ               +1:18
 9. Davide Formolo (ITA)       - UAE-Emirates               +1:23
10. Andreas Kron (DEN)         - Lotto-Dstny                +1:35
11. Alexej Luzenko (KAZ)       - Astana-Kasachstan          +1:44
12. Quinn Simmons (USA)        - Trek-Segafredo             +1:46
13. Tim Wellens (BEL)          - UAE-Emirates
14. Diego Ulissi (ITA)         - UAE-Emirates
15. Mathieu van der Poel (NED) - Alpecin-Deceuninck
16. Alex Aranburu (ESP)        - Movistar
17. Toms Skujins (LAT)         - Trek-Segafredo
18. Michal Kwiatkowski (POL)   - Ineos Grenadiers
19. Thibaut Pinot (FRA)        - Groupama-FDJ
20. Warren Barguil (FRA)       - Arkéa-Samsic
21. Filippo Zana (ITA)         - Jayco-Alula               alle
22. Gianni Vermeersch (BEL)    - Alpecin-Deceuninck
23. Maxim van Gils (BEL)       - Lotto-Dstny
24. Patrick Konrad (AUT)       - Bora-Hansgrohe           gleiche
25. Laurens de Plus (BEL)      - Ineos Grenadiers
26. Alexander Wlasow (RUS)     - Bora-Hansgrohe
27. James Shaw (GBR)           - EF Education-Easypost     Zeit
28. Simon Clarke (AUS)         - Israel-Premier Tech        +1:58
29. Lennard Kämna (GER)        - Bora-Hansgrohe           gl.Zeit
30. Andrea Bagioli (ITA)       - Soudal-Quick Step        gl.Zeit
...
39. Alessandro de Marchi (ITA) - Jayco-Alula                +5:24
43. Julian Alaphilippe (FRA)   - Soudal-Quick Step          +5_55
- 176 Teilnehmer, davon 129 klassiert.

 

Die 7 Wildcards verteilte der Veranstalter für Strade Bianche 2023 an Lotto-Dsty, Totalenergies, Israel-Premier Tech, Eolo, Green Project-Bardiani, Q36.5 und Tudor, wobei die 3 erstgenannten aufgrund der Weltrangliste des Vorjahres automatisches Startrecht hatten. Obligatorisch gemeldet waren die 18 WorldTour-Teams, so dass in Siena die maximal möglichen 25 Teams mit von der Partie sind.

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