Paris-Nizza 2023

(FRA/2.UWT) - Siegerliste Paris-Nizza

 

Et. Startort                Zielort                km   Etappensieger   Leader
 1. La Verrière              La Verrière          169   Tim Merlier     Tim Merlier
 2. Bazainville              Fontainebleau        164   Mads Pedersen   Mads Pedersen
 3. Dampierre-en-Burly       Dampierre-en-Burly    322  Jumbo-Visma     Magnus Cort
 4. Saint-Amand-Montrond     La Loge des Gardes   165   Tadej Pogacar   Tadej Pogacar
 5. St-Symphorien-sur-Coise  St-Paul-3-Châteaux   212   Olav Kooij      Tadej Pogacar
 6. Tourves                  La-Colle-sur-Loup    197   -- abgesagt wegen Windes --
 7. Nizza                    Col de la Couillole  143   Tadej Pogacar   Tadej Pogacar
 8. Nizza                    Nizza                118   Tadej Pogacar   Tadej Pogacar
2) Einzelzeitfahren

 

Pogacar dominiert Gaudu und Vingegaard

Tadej Pogacar (UAE) gewann hoch überlegen Paris-Nizza 2023. Das Rennen zur Sonne war in diesem Jahr im Vorfeld zum frühen Duell zwischen Pogacar und Jonas Vingegaard (Jumbo) hochstilisiert worden. Der bei der Tour unterlegene Pogacar präsentierte sich dann aber in deutlich besserer Frühform als der Toursieger. Trotz Zeitverlusts beim Teamzeitfahren hatte Pogacar am Ende 1:39 Minuten Vorsprung vor Vingegaard. Dieser landete damit auf dem 3. Platz, weil sich David Gaudu (Groupama) ins Konzert der beiden großen einschaltete. Er hatte schließlich «nur» 54 Sekunden Rückstand auf Pogacar.

Der 24-jährige Slowene hatte in den beiden Vorjahren das immer parallel stattfindende Tirreno-Adriatico gewonnen. Nun knöpfte sich Pogacar Paris-Nizza vor und bestach sofort durch 3 Etappensiege auf sämtlichen topografisch anspruchsvollen Etappen bei dem 8-tägigen Rennen. Der Nizza-Vorjahressieger, Pogacars Landsmann Roglic, startete diesmal stattdessen bei Tirreno-Adriatico.

Der Etappenplan von Paris-Nizza 2023 beinhaltete ungewöhnlicherweise ein Teamzeitfahren. Dies war zuletzt vor 30 Jahren der Fall. Ebenfalls gewöhnungsbedürftig war der Modus des 32,2 Kilometer langen Teamzeitfahrens: Nicht beim 3., 4. oder 5. Fahrer wurde die Zeit genommen, sondern für jeden Fahrer individuell. So konnten rein theoretisch aus einem Team alle Fahrer eine unterschiedliche Zeit im Teamzeitfahren erzielen.

Bergauf endeten danach die Etappen 4 und 7 – die 4. Etappe mit 6,7 Kilometer langen Schlussanstieg (7,1 % im Schnitt) und die 7. Etappe gar mit 15,7 Kilometern (ebenfalls 7,1 %). Die 6. Etappe wäre mit einigen bis zu 20 % steilen Rampen ausgestattet gewesen, wurde dann aber wetterbedingt abgesagt. Die Entscheidung fiel wie fast immer erst am Schlusstag auf der knackig-kurzen 8. Etappe rund um Nizza über Côte de Levens, Côte de Châteauneuf, Côte de Berre-les-Alpes, Côte de Peille und den unvermeidlichen Col d'Èze, der dann allerdings zur Show-Vollendung von Pogacar wurde.

Tim Merlier (Soudal) gewann die 1. Etappe von Paris-Nizza 2023 im Massensprint. Der Belgische Meister setzte sich klar durch vor Sam Bennett (Bora), der von seinem Anfahrt zu früh in den Wind gesetzt wurde. Mads Pedersen (Trek) kam auf den 3. Platz vor Olav Kooij (Jumbo) und Arnaud de Lie (Lotto). Im Finale wirbelte Tadej Pogacar (UAE) schon einmal an Bergpreis und Zwischensprint. Vingegaard (Jumbo) heftete sich ans Hinterrad, versuchte diesen Vorstoß aber selbst nicht zu unterstützen. Für Pogacar sprangen dabei immerhin 6 Bonussekunden heraus.

Im Massensprint der 2. Etappe behauptete sich Pedersen zäh und knapp vor Kooij. Nach chaotischer Sprintvorbereitung belegte Magnus Cort (EF) den 3. Platz. Ein Massensturz kurz vor der Kilometermarke sowie viele Fahrbahnteiler brachten die Sprinterzüge durcheinander. Pogacar schnappte sich beim späten Zwischensprint 6 weitere Sekunden Bonifikation.

Die 3. Etappe gewann Jumbo eine Sekunde vor EF, 4 vor Jayco, 14 vor Groupama, 23 vor UAE und 25 vor Bora, wobei diese Zeiten bei den meisten Teams nur für ein oder 2 Fahrer galten. Weil bei dem Teamzeitfahren anders als sonst nicht die Zeit beim 4. oder 5. Fahrer fürs gesamte Team genommen wurde, sondern für jeden einzeln, versprachen sich manche Teams einen Nutzen, ihren besten Mann am Ende allein fahren zu lassen. Pogacar verlor auf diese Weise 23 Sekunden gegen Vingegaard, der im Ziel noch 2 Kollegen an seiner Seite hatte. Damit kehrten sich die 12 Bonussekunden Vorsprung für Pogacar in 11 Sekunden Rückstand auf Vingegaard um. Das Gelbe Trikot gehörte aber Cort – eine Sekunde vor van Hooydonck (Jumbo), der 2 Bonussekunden am Vortag holte, und 3 vor Vingegaard.

Im Bergaufziel der 4. Etappe holte Pogacar den Sieg eine Sekunden vor David Gaudu (Groupama), der als einziger Pogacars Attacke mitgehen konnte. Auf dem 3. Platz wies Gino Mäder (Bahrain) schon 34 Sekunden Rückstand auf, gefolgt von Paret-Peintre (AG2R) mit 32 sowie Vauquélin (Arkéa) und Vingegaard (Jumbo) mit je 43. Eine vorhergegangene Attacke von Vingegaard hatte Pogacar zuvor pariert, aber nicht mitgeritten, bevor Pogacar selbst in die Offensive ging.

Die 5. Etappe ging im Massensprint an Olav Kooij. Er überholte Pedersen deutlich. Den 3. Platz belegte Merlier. Bei einem Zwischensprint baute bereitete Démare seinem Teamkollegen Gaudu den Weg vor für 6 Sekunden Bonifikation. Gleichzeitig schnitt er Pogacar den Weg ab, so dass dieser nur 2 Sekunden holte und sein Vorsprung in der Gesamtwertung auf 6 Sekunden gegenüber Gaudu schrumpfte.

Wegen Sturms wurde die 6. Etappe abgesagt.

An der Bergankunft der 7. Etappe ging Pogacar im Gelben Trikot 5 Kilometer vorm Ziel in die Offensive. Zeitweise hatte er alle anderen Fahrer abgehängt. Gaudu und Vingegaard kamen immer wieder zurück. Doch im Zielsprint hängte Pogacar seine Konkurrenten erneut um 2 und 6 Sekunden ab. Den 4. Platz belegte Simon Yates (Jayco) mit 19 Sekunden Rückstand, gefolgt von Powless (EF) mit 24, Mäder mit 28 und Bardet (DSM) mit 30.

Auf der 8. Etappe düste Pogacar den verbleibenden Konkurrenten einfach am Col d'Èze davon und fuhr zwischenzeitlich fast eine Minute Vorsprung auf eine erste Verfolgergruppe mit Gaudu, Vingegaard, Yates und Jorgenson heraus. Wegen des ausgiebigen Siegerjubels schrumpfte der Abstand noch 33 Sekunden. Vingegaard sprintete auf den 2. Platz der Tageswertung vor Gaudu. 10 Sekunden hinter dem ersten Verfolgerquartett erreichten Powless, Siwakow, Bardet, Haig (Bahrain) und Mäder das Ziel.

 

So 5. bis So 12. März
Endklassement Paris-Nice 2023
 1. Tadej Pogacar (SLO)        - UAE-Emirates            24:01:38
 2. David Gaudu (FRA)          - Groupama-FDJ               +0:53
 3. Jonas Vingegaard (DEN)     - Jumbo-Visma                +1:39
 4. Simon Yates (GBR)          - Jayco-Alula                +2:14
 5. Gino Mäder (SUI)           - Bahrain Victorious         +2:56
 6. Neilson Powless (USA)      - EF Education-Easypost      +3:17
 7. Romain Bardet (FRA)        - DSM                        +3:19
 8. Matteo Jorgenson (USA)     - Movistar                   +3:19
 9. Pawel Siwakow (FRA)        - Ineos Grenadiers           +4:05
10. Jack Haig (AUS)            - Bahrain Victorious         +4:56
11. Aurel. Paret-Peintre (FRA) - AG2R-Citroën               +7:28
12. David de la Cruz (ESP)     - Astana-Kasachstan          +9:18
13. Kobe Goossens (BEL)        - Intermarché-Circus        +10:01
14. Pierre Latour (FRA)        - Totalenergies             +10:03
15. Clément Berthet (FRA)      - AG2R-Citroën              +11:46
16. Lilian Calmejane (FRA)     - Intermarché-Circus        +14:20
17. Rudy Molard (FRA)          - Groupama-FDJ              +14:38
18. Kévin Vauquelin (FRA)      - Arkéa-Samsic              +14:52
19. Bob Jungels (LUX)          - Bora-Hansgrohe            +14:55
20. Chris Harper (AUS)         - Jayco-Alula               +17:22
...

 

Eingeladen zu Paris-Nizza 2023 sind dieselben 22 Teams wie knapp 4 Monate später zur Tour de France: die 18 WorldTour-Teams, die beiden besten Teams aus 2022, die 2023 keine WorldTour-Lizenz haben (Lotto-Dstny, Totalenergies) sowie 2 Teams, denen der Veranstalter eine Wildcard gab (Israel-Premier Tech, Uno-X).

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