Kuurne-Brüssel-Kuurne 2019

(BEL/1.HC) - Siegerliste Kuurne-Brüssel-Kuurne

Jungels mit zäher Flucht gegen Sprinter

Bob Jungels (Deceuninck) gewann am Eröffnungswochenende der belgischen Straßensaison das Tagesrennen Kuurne-Brüssel-Kuurne 2019. Der luxemburgische Meister bestritt die letzten 16 Kilometer als Solist, nachdem er die 50 Kilometer zuvor in einem Quintett mit Oliver Naesen (AG2R), Sebastian Langeveld (EF), Davide Ballerini und Magnus Cort (beide Astana) unterwegs war. Jungels's Mitausreißer wurden noch vom Hauptfeld geschluckt. Aus diesem lösten sich kurz vor Schluss Owain Doull (Sky) und Niki Terpstra (Direct Energie) für die verbleibenden Podestpläze 12 Sekunden hinter Jungels.

Bei Kuurne-Brüssel-Kuurne 2019 waren bei teils regnerischem, aber nicht kaltem Wetter 13 bezeichnete Anstiege zu bewältigen, der letzte davon schon 50 Kilometer vor dem Ziel. Dies waren die optimalen Zutaten für ein einmal mehr knisterndes Rennen zwischen Klassikerjägern und Sprinterteams, das schon knapp 90 Kilometer vorm Ziel in die heiße Phase ging! Aus Jungels Teams hatte schon am Vortag Zdenek Stybar den Omloop Het Nieuwsblad für sich entschieden, so dass es teamintern kaum besser laufen konnte.

Vereinigung früher Ausreißer und starker Attackierer

Die frühe 7-köpfige Spitzengruppe bei Kuurne-Brüssel-Kuurne bestand aus Lawrence Naesen (Lotto-Soudal), Alex Kirsch (Trek), Magnus Cort, Ludwig de Winter (Wanty), Pim Ligthart (Direct Energie), Benoît Jarrier (Arkéa) und Jimmy Turgis (Vital Concept). 85 Kilometer vorm Ziel, gut eine halbe Minute hinter den 7 Spitzenreitern, attackierte Ian Stannard (Sky) am Oude Kwaremont mit Stybar, Lampaert (beide Deceuninck), Oliver Naesen und Ballerini am Rad. Zu diesen 5 Fahrern schlossen Asgreen (Deceuninck) und Doull auf, und 4 Kilometer später auch Küng (Groupama).

Knapp 80 Kilometer vorm Ziel kam es zuerst zum Zusammenschluss der 7 frühen Ausreißer und der 8 Verfolger, und kurz danach waren auch die nächsten Verfolger dran: van Poppel (Jumbo), Jungels, Sénéchal (beide Deceuninck), van Hoecke (CCC), Keukeleire, Maes (beide Lotto), Debuschere, Politt (beide Katusha), Trentin, Durbridge (beide Mitchelton), Langeveld, Philipsen (UAE) und Greipel (Arkéa).

Vorentscheidung auf Kopfsteinpflaster weit vorm Ziel

Auf dem Kopfsteinpflasterabschnitt Varent fielen 65 Kilometer vorm Ziel Ligthart, Turgis und de Winter aus der Spitzengruppe zurück, und – wichtiger – nach Jungels' Verschärfung bildete sich ein neues Spitzenquintett inklusive Oliver Naesen, Ballerini, Cort und Langeveld. Im Hauptfeld, das eine Minute zurücklag, drückten vor allem Dylan Groenewegens (Jumbo) Helfer aufs Tempo.

Der Abstand zwischen dem neuen Spitzenquintett und dem Hauptfeld blieb lange stabil. Die weiteren einstigen Spitzenreiter hingegen wurden 49 Kilometer vorm Ziel hinter dem Nokereberg, dem letzten Anstieg des Tages, vom Hauptfeld eingeholt. Pascal Ackermanns (Bora) und Trentins Helfer hatten sich nun in die Nachführarbeit eingeschaltet.

Quintett gegen sich aufbrauchende Sprinterteams

Aber das Quintett hielt sich zäh an der Spitze. Bei der ersten Zieldurchfahrt 30,4 Kilometer vorm Ziel betrug der Vorsprung immer noch 47 Sekunden. Kurz darauf ereignete sich ein Massensturz, in den Trentin verwickelt war. Dies gereichte der Spitzengruppe sicherlich nicht zum Nachteil.

17 Kilometer vorm Ziel fiel Cort entkräftet aus der Spitzengruppe zurück. Er zählte ja auch schon zu den frühen Ausreißern. Einen Kilometer später fuhr Jungels den verbliebenen 3 Mitausreißern einfach davon. Eingangs der 15,3 Kilometer langen Schlussrunde hatte Jungels 36 Sekunden Vorsprung vorm Hauptfeld. Naesen, Langeveld und Ballerini wurden gestellt, als noch 9 Kilometer auf der Uhr standen.

Bei den Sprinterteams war das Personal allmählich verschlissen und der Rückstand zu Jungels immer noch bei knapp einer halben Minute. Dies merkte Doull, der 2,5 Kilometer vorm Ziel attackierte – mit Lampaert, Terpstra und Keukeleire am Rad. Doull und Terpstra konnten noch knapp für die Podestplätze durchziehen, während Vorjahressieger Groenewegen als schnellster Sprinter aus dem gerupften Hauptfeld Lampaert auf der Linie kassierte.

 

So 3. März 2019
Ergebnis der 71. Auflage Kuurne-Bruxelles-Kuurne (205,89km)
 1. Bob Jungels (LUX)          - Deceuninck-Quick Step    4:42:52
 2. Owain Doull (GBR)          - Sky                        +0:12
 3. Niki Terpstra (NED)        - Direct Energie
 4. Yves Lampaert (BEL)        - Deceuninck-Quick Step
 5. Dylan Groenewegen (BEL)    - Jumbo-Visma
 6. Florian Sénéchal (FRA)     - Deceuninck-Quick Step
 7. Jens Keukeleire (BEL)      - Lotto-Soudal
 8. André Greipel (GER)        - Arkéa-Samsic
 9. Jasper de Buyst (BEL)      - Lotto-Soudal
10. Carlos Barbero (ESP)       - Movistar
11. Hugo Hofstetter (FRA)      - Cofidis
12. Tom van Asbroeck (BEL)     - Israel Academy
13. Ivan Garcia (ESP)          - Bahrain-Merida
14. Edward Theuns (BEL)        - Trek-Segafredo
15. Jens Debusschere (BEL)     - Katusha-Alpecin
16. Andrea Pasqualon (ITA)     - Wanty-Gobert
17. Pascal Ackermann (GER)     - Bora-Hansgrohe
18. Adrien Petit (FRA)         - Direct Energie
19. Milan Menten (BEL)         - Sport Vlaanderen
20. Hugo Houle (CAN)           - Astana
21. Stefan Küng (SUI)          - Groupama-FDJ
22. Pieter Vanspeybrouck (BEL) - Wanty-Groupe Gobert       alle
23. Boy van Poppel (NED)       - Roompot-Charles
24. Piet Allegaert (BEL)       - Sport Vlaanderen
25. Mitchell Docker (AUS)      - EF Education First
26. Silvan Dillier (SUI)       - AG2R La Mondiale         gleiche
27. Jürgen Roelandts (BEL)     - Movistar
28. G. van Keirsbulck (BEL)    - CCC
29. Antoine Duchesne (CAN)     - Groupama-FDJ
30. Kasper Asgreen (DEN)       - Deceuninck-Quick Step     Zeit
31. Sebastian Langeveld (NED)  - EF Education First         +0:18
32. Reto Hollenstein (SUI)     - Katusha-Alpecin          gl.Zeit
33. Zdenek Stybar (CZE)        - Deceuninck-Quick Step    gl.Zeit
34. Jempy Drucker (LUX)        - Bora-Hansgrohe             +1:01
...
42. Oliver Naesen (BEL)        - AG2R La Mondiale           +1:34
45. Ian Stannard (GBR)         - Sky                        +1:34
- 171 Teilnehmer, davon 69 klassiert.

 

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