Katalonien-Rundfahrt 2022

(ESP/2.UWT) - Siegerliste Katalonien-Rundfahrt

 

Et. Startort           Zielort                 km   Etappensieger     Leader
 1. Sant Feliu de G.   Sant Feliu de Guixols  171   Michael Matthews  Michael Matthews
 2. L'Escala           Perpignan/FRA          203   Kaden Groves      Jonas Hvideberg
 3. Perpignan/FRA      La Molina              161   Ben O'Connor      Ben O'Connor
 4. La Seu d'Urgell    Boi Taüll              167   João Almeida      Nairo Quintana
 5. La Pobla de Segur  Vilanova i la Geltru   206   Ethan Vernon      João Almeida
 6. Salou-Cambrils     Salou-Cambrils         168   Richard Carapaz   Sergio Higuita
 7. Barcelona          Barcelona              139   Andrea Bagioli    Sergio Higuita

 

Higuita Gesamtsieger nach Flucht-Coup

Sergio Higuita (Bora) holte den Gesamtsieg bei einer aufreibenden Katalonien-Rundfahrt 2022. Nach knappen Abständen auf den ersten 5 Etappen setzten der Kolumbianer sowie Richard Carapaz (Ineos) auf der vorletzten Etappe alles auf eine Karte und wagten eine mehr als 120 Kilometer lange Flucht – mit Erfolg! Aufgrund vorheriger Abstände und Zeitgutschriften ging Higuita als Gesamtsieger 16 Sekunden vor Carapaz hervor. Die nur durch eine Sekunde getrennten João Almeida (UAE) und Nairo Quintana (Arkéa) belegten fast eine Minute hinter Higuita den 3. und 4. Platz.

Die Katalonien-Rundfahrt 2022 machte einen Abstecher ins französische Ausland nach Perpignan. Weitaus wichtiger fürs Endklassement des 7-tägigen WorldTour-Rennens wurden jedoch die 2 Bergankünfte an den beiden Tage darauf eingschätzt – auf der 3. Etappe in La Molina und auf der 4. Etappe in Boi Taüll. Dann aber wählten Higuita und Carapaz einen frühen Anstieg auf der bergigen 6. Etappe für ihren überraschenden und entscheidenden Ausreißversuch.

Die 1. Etappe der Katalonien-Rundfahrt 2022 gewann Michael Matthews (Bikeexchange) im Massensprint auf ansteigender Zielgeraden. Matthews machte sein eigenes Ding auf der rechten Straßenseite und hielt den ganz links sprintenden Sonny Colbrelli (Bahrain) um eine Radlänge in Schach. Hinter Colbrelli kam Quentin Pacher (Groupama) auf den 3. Platz. Der Ausgang der 1. Etappe stand im Widerspruch zu ihrem vogelwilden Verlauf – mit teils Regen, Seitenwind und einer großen Spitzengruppe inklusive Favoriten auf den Gesamtsieg. Ein paar davon schafften es nicht mehr zurück ins erste Feld und veloren alle Aussichten auf ein gutes Ergebnis im Endklassement. Der Schocker des Tages geschah allerdings nach der Zieldurchfahrt: Colbrelli erlitt einen Zusammenbruch mit Herzstillstand und wurde nach bangen Momenten der Wiederbelebung ins Krankenhaus transportiert.

Auch die flachere 2. Etappe wurde unterwegs hart ausgefahren. Im Finale löste sich auf der Windkante ein rund 40-köpfiges Vorderfeld. Matthews war sich nicht zu schade, den Zielsprint für seinen endschnelleren Teamkollegen Groves anzufahren. Hinter Matthews eröffnete den Sprint allerdings Phil Bauhaus (Bahrain), der jedoch von Kaden Groves mit dem Tigersprung um weniger als einer Vorderrad überholt wurde. Den 3. Platz belegte Hugo Hofstetter (Arkéa). Für Jonas Hivdeberg (DSM) zahlte sich seine Präsenz in der Spitzengruppe des Tages in Form der Gesamtführung aus, weil er unterwegs genug Bonussekunden einsammelte.

Innerhalb der letzten 9 Kilometer platzierte Ben O'Connor (AG2R) seine Sieg bringende Attacke auf der 3. Etappe. Unter den weiteren Klassementfahrern förderte die Bergankunft keine Unterschiede zutage. 6 Sekunden hinter O'Connor sprintete Juan Ayuso (UAE) auf den 2. Platz vor Nairo Quintana. Zeitgleich mit den beiden wurden weitere 6 Fahrer gewertet. Zwischen den Plätzen 10 und 27 wurden 9 Sekunden Rückstand auf den Tagessieger notiert.

Auf der 4. Etappe blieben an der Bergankunft 3 Fahrer vorne übrig, die um den Tagessieg sprinteten. Es gewann João Almeida vor Nairo Quintana und Sergio Higuita. Das Leader-Trikot übernahm Quintana vorm zeitgleichen Almeida und 6 Sekunden vor Higuita. Insgesamt 9 Fahrer waren nach der 4. Etappe im Gesamtklassement innerhalb einer halben Minute und 13 innerhalb einer Minute. Das Ziel hatten Poels 7 Sekunden und Tobias Johannessen (Uno-X), Ayuso, Richard Carapaz, Jai Hindley (Bora), Carlos Rodriguez (Ineos) und Guillaume Martin (Cofidis) nur 13 Sekunden hinter dem Spitzentrio erreicht.

Die 5. Etappe gewann Ethan Vernon (Quick Step) im Massensprint. Bahaus kam von hinten auf, hatte auf der Linie aber immer noch über eine Radlänge Rückstand auf Vernon. Den 3. Platz hinter den beiden belegte Dorian Godon (Arkéa) vor Guillaume Boivin (Israel) und dem eingebauten Groves. Bei einem späten Zwischensprint ergatterte Almeida eine Bonussekunde, wodurch er Quintana die Gesamtführung abknöpfte.

Mit einer mehr als 120 Kilometer langen Flucht wendeten Sergio Higuita und Richard Carapaz auf der 6. Etappe spektakulär das Blatt in der Gesamtwertung. Die beiden nutzten den bergigen Beginn, und das nasskalte Wetter spielte ihnen für den Ausreißer-Coup auch in die Karten. Das Duo hatten zwischenzeitlich über 3 Minuten Vorsprung auf die ersten Verfolger, denen zeitweise nicht einmal der Gesamtführende Almeida angehörte. Dessen Team hatte freilich den Tag über die meiste Arbeit, spannte sogar den Gesamtvierten Ayuso ein, der auf einer Abfahrt aus Versehen sogar eine halbe Minute als Solist herausfuhr. Am Ende sprintete Carapaz knapp zum Tagessieg vor Higuita, der diesen aus vorderer Position eröffnen musste. Groves führte das erste Verfolgerfeld mit 48 Sekunden Rückstand ins Ziel. Higuita sprang vom 3. Platz der Gesamtwertung an die Spitze, Carapaz vom 9. auf den 2. Platz. Beide trennten einen Tag vor Rundfahrt-Schluss nun 16 Sekunden. Almeida fiel auf den 3. Platz zurück – 52 Sekunden hinter Higuita und weiterhin eine Sekunde vor Quintana.

Auf der 7. Etappe staubte Andrea Bagioli (Quick Step) den Tagessieg ab. Nach der letzten Passage des mehrmals zu fahrenden Montjuic-Anstiegs waren in der finalen Abfahrt die Top-7 der Gesamtwertung unter sich, etwas taktierend. Dann kam mit Geschwindigkeitsüberschuss eine etwas größere Verfolgergruppe herangerauscht. Bagioli hatte das beste Ende für sich –  vor Attila Valter (Groupama) und Fernando Barcelo (Caja Rural).

 

Mo 21. bis So 27. März
Endklassement Volta Cicilista a Catalunya 2022
 1. Sergio Higuita (COL)       - Bora-Hansgrohe          29:53:33
 2. Richard Carapaz (ECU)      - Ineos Grenadiers           +0:16
 3. João Almeida (POR)         - UAE-Emirates               +0:52
 4. Nairo Quintana (COL)       - Arkéa-Samsic               +0:53
 5. Juan Ayuso (ESP)           - UAE-Emirates               +1:08
 6. Ben O'Connor (AUS)         - AG2R-Citroën               +1:10
 7. Tobias Johannessen (NOR)   - Uno-X                      +1:13
 8. Guillaume Martin (FRA)     - Cofidis                    +1:16
 9. Torstein Traeen (NOR)      - Uno-X                      +1:27
10. Sam Oomen (NED)            - Jumbo-Visma                +1:55
11. Carlos Verona (ESP)        - Movistar                   +1:57
12. Dylan Teuns (BEL)          - Bahrain Victorious         +2:04
13. Jai Hindley (AUS)          - Bora-Hansgrohe             +2:27
14. Sébast. Reichenbach (SUI)  - Groupama-FDJ               +2:47
15. Carlos Rodriguez (ESP)     - Ineos Grenadiers           +2:50
16. M. Skjelmose Jensen (DEN)  - Trek-Segafredo             +2:54
17. Hermann Pernsteiner (AUT)  - Bahrain Victorious         +4:17
19. Jan Bakelants (BEL)        - Intermarché-Wanty          +7:21
20. Steven Kruijswijk (NED)    - Jumbo-Visma                +8:08
...

 

Mit insgesamt 7 Wildcards füllte der Veranstalter die Startliste mal wieder auf 25 Teams. Die 18 WorldTour-Teams waren automatisch qualifiziert. Hinzu kamen die ProTeams Arkéa-Samsic, Burgos-BH, Caja Rural Seguros RGA, Euskaltel-Euskadi, Gazprom-Rusvelo, Kern Pharma und Uno-X. Die Wildcard für Gazprom hatte sich nach dem Ausschluss des Weltverbands UCI für alle russischen Teams und Rennen aufgrund des russischen Einmarschs in die Ukraine dann erledigt.

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