E3 Classic - Harelbeke 2019

(BEL/1.UWT) - Siegerliste E3-Preis

Stybar schont sich zum Sieg dank Jungels

Zdenek Stybar (Deceuninck) gewann in Harelbeke die E3 Classic 2019 im Sprint einer 5-köpfigen Gruppe. Der Tscheche setzte sich mit einer Radlänge vor Wout van Aert (Jumbo) durch. Den 3. Platz belegte Greg van Avermaet (CCC) vor Alberto Bettiol (EF). Stybar kam zugute, dass sein Teamkollege Bob Jungels eine längere Flucht unternommen hatte. Dadurch konnte sich Stybar schonen, bis er mit vab Aert, van Avermaet und Bettiol 7 Kilometer vor dem Ziel Jungels einholte.

Die E3 BinckBank Classic, wie das Rennen seit diesem Jahr wegen des neuen Hauptsponsors vollständig hieß, beeindruckte durch einen abwechslungsreichen Rennverlauf. Nils Politt (Katusha) und Jasha Sütterlin (Movistar), die der Attacke von Jungels rund 60 Kilometer vorm Ziel mit Verzögerung nachjagten, wurden wie Jungels mit vorderen Plätzen (5, 6, 9) belohnt. Und sogar aus der frühen Spitzengruppe des Tages erreichte mit Marc Hirschi (Sunweb) ein Vertreter die Top-Ten!

Frühe Aktionen bei abwechslungsreichem Rennen

An einem strahlenden Frühlingstag kam unter die Favoriten Bewegung, als van Aert 80 Kilometer vor dem Ziel die Konkurrenten am Taaienberg antestete, dem 7. von 15 bezeichneten Anstiegen. 13 Kilometer später probierte es Stybar am Boigneberg. Beide Vorstöße bewirkten allenfalls eine Vorselektion oder ein Weichkochen des Fahrerfeldes. 62 Kilometer vorm Ziel geschah dann an einem nicht gepflasterten Stück die Attacke von Jungels, die zwischenzeitlich schon wie die Sieg bringende aussah.

Jungels kassierte die frühen Ausreißer, die sich teilweise noch einige Kilometer an ihn dranhängen konnten – im Falle von Hirschi sehr lange. Außer Hirschi hatten sich Castrillo (Movistar), Steels (Roompot-Charles), de Winter (Wanty), Räim (Israel Academy), Nõmmela (Wallonie) und Sprengers (Sport Vlaanderen) in Szene gesetzt. Sie fielen aber nun nach und nach zurück.

Politt, Sütterlin und Hirschi mischen vorne mit

Stattdessen pirschten sich Politt und Sütterlin von hinten heran. Das deutsche Duo erreichte Jungels und den bei ihm übrig gebliebenen Hirschi hinter dem Paterberg 40 Kilometer vorm Ziel. Die Verfolgergruppe verkleinerte van Avermaet durch einen Forcierung am Paterberg auf van Aert, Sagan (Bora), Stybar, Naesen (AG2R), van Avermaet, Bettiol, Keukeleire und Trentin, dies knapp eine Minute hinter der Spitze. Vorjahressieger Terpstra (Direct Energie) verlor ebenso den Anschluss wie Gilbert und Lampaert (Deceuninck), die aber knapp hinter der Verfolgergruppe Druck machten und somit weitere Mosaiksteine für einen Erfolg durch Jungels oder Stybar waren.

Über den Oude Kwaremont nahm Jungels seine 3 Begleiter noch mit. Doch in der Karnemelkbeekstraat ließen 32 Kilometer vorm Ziel erst Politt und Sütterlin abreißen, dann auch der verblüffend starke Hirschi. Am letzten Anstieg riss van Avermaet das Tempo der Verfolger nach oben. 20 Kilometer waren noch zu fahren, und der Rückstand auf Jungels lag bei 40 Sekunden. Nur Stybar, Bettiol und van Aert blieben an van Avermaet dran. Trentin und Naesen fanden sich fortan in einer Gruppe mit Politt, Sütterlin und Hirschi wieder, wohingegen Sagan in die nächste Gruppe um Gilbert und Terpstra zurückfiel.

Jagd auf Jungels mit Gegner im Windschatten

Van Avermaet, van Aert und Bettiol jagten nun Jungels, während sich Stybar im Windschatten schonte. Als Jungels 7 Kilometer vorm Ziel eingeholt war, lagen die 5 Verfolger nur 23 Sekunden zurück. 3,5 Kilometer nach Jungels' Einholung attackierte Stybar, aber van Aert roch den Braten. Bettiol brachte auch van Avermaet zurück zur Spitze. Dann kehrte auch Jungels zurück und attackierte aus dem Hinterhalt. Nun schloss van Avermaet die Lücke.

Als Stybar das nächste Mal attackierte, hatte er bereits Bettiol am Rad. Auch van Aert und van Avermaet reagierten schnell. Jungels erreichte die 4 Spitzenreiter erst wieder unter dem Kilometerbogen und fuhr den Rest bis zum Sprint von vorne. Den Sprint eröffnete van Avermaet. Stybar ging flüssig an ihm vorbei, und van Aert kam nicht mehr aus Stybars Windschatten heraus. Van Avermaet hielt den 3. Platz hauchdünn vor Bettiol. Gut eine Minute hinter der Spitze trat Nils Politt früh für den 6. Platz an.

 

Fr 29. März 2019
Ergebnis der 62. Auflage E3 BinckBank Classic (203,9km)
 1. Zdenek Stybar (CZE)        - Deceuninck-Quick Step    4:46:05
 2. Wout van Aert (BEL)        - Jumbo-Visma               alle
 3. Greg van Avermaet (BEL)    - CCC                      gleiche
 4. Alberto Bettiol (ITA)      - EF Education First        Zeit
 5. Bob Jungels (LUX)          - Deceuninck-Quick Step      +0:03
 6. Nils Politt (GER)          - Katusha-Alpecin            +1:04
 7. Matteo Trentin (ITA)       - Mitchelton-Scott
 8. Oliver Naesen (BEL)        - AG2R La Mondiale          alle
 9. Jasha Sütterlin (GER)      - Movistar                 gleiche
10. Marc Hirschi (SUI)         - Sunweb                    Zeit
11. Philippe Gilbert (BEL)     - Deceuninck-Quick Step      +1:33
12. Sebastian Langeveld (NED)  - EF Education First        alle
13. Sonny Colbrelli (ITA)      - Bahrain Merida           gleiche
14. Jens Keukeleire (BEL)      - Lotto-Soudal              Zeit
15. Niki Terpstra (NED)        - Direct Energie             +1:37
16. Tiesj Benoot (BEL)         - Lotto-Soudal               +1:42
17. Peter Sagan (SVK)          - Bora-Hansgrohe           gl.Zeit
18. Yves Lampaert (BEL)        - Deceuninck-Quick Step      +1:45
19. Marco Haller (AUT)         - Katusha-Alpecin            +2:49
20. Magnus Cort (DEN)          - Astana
21. Alexander Kristoff (NOR)   - UAE-Emirates
22. John Degenkolb (GER)       - Trek-Segafredo
23. Ivan Garcia (ESP)          - Bahrain Merida
24. Baptiste Planckaert (BEL)  - Wallonie-Bruxelles
25. Florian Sénéchal (FRA)     - Deceuninck-Quick Step
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Wildcards für das WorldTour-Rennen in Harelbeke gab es 2019 für Cofidis, Direct Energie, Israel Academy, Roompot, Sport Vlaanderen, Wallonie und Wanty.

Neuer Name, ähnliche Strecke

2019 wurde es bei diesem WorldTour-Rennen mal wieder Zeit für eine kleine Namensänderung: Aus Record Bank E3 Harelbeke wird E3 BinckBanck Classic. Mal abgesehen vom neulich hinzugekommenen Sponsorennamen firmierte die Veranstaltung auch schon als E3-Prijs Vlaanderen oder als GP E3 Harelbeke. Die einzige Konstante im Rennnamen seit Gründung 1958 ist ausgerechnet der Name einer Autobahn, die inzwischen gar nicht mehr so heißt ...

Die Abfolge der letzten 5 von insgesamt 15 Anstiegen bleibt beim E3 Classic 2019 identisch zum Vorjahr – mit dem Tiegemberg als letztem Anstieg 20 Kilometer vorm Ziel. Davor gab es Änderungen hinsichtlich 3 Anstiegen. Der E3-Termin ist wieder ein Freitag vor Gent-Wevelgem.

Anstiege («Hellingen»)km-Zeit
1.Katteberg17613:00
2.La Houppe12214:16
3.Hogerlucht10614:39
4.Knokteberg9614:52
5.Hotondberg9214:57
6.Kortekeer8515:07
7.Taaienberg8015:14
8Berg ten Steene7215:25
9.Boigneberg6715:32
10.Stationberg5815:45
11.Kapelberg4716:00
12.Paterberg4316:06
13.Oude Kwaremont4016:10
14.Karnemelkbeekstraat3216:21
15.Tiegemberg2016:37
Zielankunft in Harelbeke:
Kilometer 203,9 ca. 17:05

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