Giro d'Italia 2025 - 6. Etappe
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Groves holt neutralisierte Rutschpartie
Kaden Groves (Alpecin) gewann in Neapel deutlich die 6. Etappe des Giro d'Italia im Sprint eines reduzierten Feldes. Denn wegen rutschiger Bedingungen wurden auf der 6. Etappe keine Zeitabstände genommen sowie im Ziel keine Bonussekunden und keine Punkte fürs violette Trikot verteilt. Auf den 2. Platz kam Milan Fretin (Cofidis) vor Paul Magnier (Soudal) und Max Kanter (XDS).
Auf der Zielgeraden befreite sich Groves auf der rechten Seite und hatte freie Bahn. Links hatte zuvor Matteo Moschetti (Q36.5) den Sprint eröffnet und den hinter ihm viel schneller startenden Olav Kooij (Visma) den Weg an der Bande eingebaut. Für Tagesfavorit Kooij hatte dessen Team zuvor den gesamten Tag gearbeitet. Er und Moschetti spielten dann keine Rolle mehr. Die beiden Ausreißer des Tages, Taco van der Hoorn (Intermarché) und Enzo Paleni (Groupama), wurden erst kurz hinter der 3-Kilometer-Marke gestellt.
Es hatte während der 6. Etappe leicht zu regnen begonnen. Der erste Niederschlag seit längerer Zeit verwandelte die Straßen in glitschige Rutschpisten. 74 Kilometer vorm Ziel ereignete sich ein Massensturz. An Ort und Stelle mussten Ex-Gesamtsieger Hindley (RB) und Juri Hollmann (Alpecin) das Rennen aufgeben. Die Etappe wurde zeitweise neutralisiert, während weitere Fahrer ihre Wunden leckten.
Ergebnis 1. Kaden Groves (AUS) - Alpecin-Deceuninck 4:59:52 2. Milan Fretin (BEL) - Cofidis 3. Paul Magnier (FRA) - Soudal-Quick Step 4. Max Kanter (GER) - XDS-Astana alle 5. Giovanni Lonardi (ITA) - Polti-Visitmalta 6. Maikel Zijlaard (NED) - Tudor 7. Martin Marcellusi (ITA) - VF Group-Bardiani gleiche 8. Luca Mozzato (ITA) - Arkéa-B&B Hotels 9. Matevz Govekar (SLO) - Bahrain Victorious 10. Olav Kooij (NED) - Visma-Lease a Bike Zeit - 176 Fahrer klassiert. DNF Jai Hindley (AUS) - Red Bull-Bora DNF Juri Hollmann (GER) - Alpecin-Deceuninck DNF Dion Smith (NZL) - Intermarché-Wanty DNS Alessandro Pinarello (ITA) - VF Group-Bardiani
Mads Pedersen (Lidl) im Rosa Trikot ging kein Risiko ein und ließ sich wie viele andere Fahrer, darunter natürlich die Klassementfahrer, in der Schlussphase zurückfallen. Denn es gab ja keine Zeitverluste fürs Gesamtklassement, wie die Jury nach dem Massensturz und der Neutralisierung noch während der 6. Etappe entschied.
Gesamtwertung 1. Mads Pedersen (DEN) - Lidl-Trek 20:11:44 2. Primoz Roglic (SLO) - Red Bull-Bora +0:17 3. Mathias Vacek (CZE) - Lidl-Trek +0:24 4. Brandon McNulty (USA) - UAE-XRG +0:31 5. Isaac del Toro (MEX) - UAE-XRG +0:32 6. Juan Ayuso (ESP) - UAE-XRG +0:35 7. Max Poole (GBR) - Picnic-PostNL +0:43 8. Antonio Tiberi (ITA) - Bahrain Victorious +0:44 9. Michael Storer (AUS) - Tudor +0:46 10. Giulio Pellizzari (ITA) - Red Bull-Bora +0:50 11. Simon Yates (GBR) - Visma-Lease a Bike +0:52 12. Adam Yates (GBR) - UAE-XRG +0:55 13. Richard Carapaz (ECU) - EF Education-Easypost +0:56 14. Tom Pidcock (GBR) - Q36.5 +0:57 15. Damiano Caruso (ITA) - Bahrain Victorious +0:58
In der teils hügligen Anfangsphase fuhren mehrere Teams mit Messer zwischen den Zähnen, um in die Spitzengruppe des Tages zu kommen. Dann aber lösten sich relativ unspektakulär Taco van der Hoorn und Enzo Paleni. Das Duo bekam zwischendurch Zuwachs durch Lorenzo Fortunato (XDS), der ein paar Punkte zur Untermauerung seines blauen Bergtrikots einsammelte.
Nach dem dann einsetzenden – und zeitweilig auch wieder aufhörenden – Regen, lag der große Massensturz lange in der Luft. Dann schlitterten unverhofft rund 20 Fahrer beim Anbremsen vor einer Kurve weg. Außer Hindley und Hollmann waren unter anderem Fortunato, Adam Yates (UAE) und der spätere Tagesdritte Magnier betroffen.
Nach Ende der Neutralisation konnten sich van der Hoorn und Paleni fast bis ins Ziel vorne halten, obwohl ihr Vorsprung andauernd unter der Minutenmarke lag. Auf der Zielgeraden dann, befand sich viel zu früh Wout van Aert als letzter Mann in erster Position vor seinem Sprinter Kooij. Der ließ eine Lücke reißen, so dass sich van Aert als Finisseur versuchen konnte. Die Gegner unterbanden dies aber schnell, und Kooij fiel in eine ungünstige Ausgangsposition zurück.
Groves hatte vor 2 Jahren schon einmal eine Giro-Etappe gewonnen. Der 26-jährige Australier war nur einer von 4 Fahrern, die bei der ersten reinen Sprinteretappe an Tag 4 in den Top-Ten landeten – bzw. 5, wenn man den damals distanzierten Kanter hinzurechnet). Kooij erbte dann allerdings doch noch den 10. Platz, weil Moschetti distanziert wurde. Der vorgestrige Etappensieger van Uden (Picnic) belegte diesmal nur den 26. Platz.
Vorschau auf diese Etappe: Von der Basilikata aus geht es auf der 6. Giro-Etappe 2025 weiter nach Kampanien, wo das Ziel in der Regions-Hauptstadt Neapel liegt. Die ersten 2 Drittel der Etappe sind bergig, das letzte Drittel flach. Normalerweise läuft so etwas auf eine Entscheidung im Massensprint hinaus. Mit einer Renndistanz von 226 Kilometern ist diese 6. Etappe allerdings die längste des Giro d'Italia 2025.
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