Giro d'Italia 2025 - 19. Etappe

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Prodhomme kommt durch vor den Top-2

Nicolas Prodhomme (Decathlon) gewannn im Aostatal die 19. Etappe des Giro d'Italia 2025 nach einem rund 28 Kilometer langen Solo. Der 28-jährige Franzose stammte aus der riesigen frühen Flucht und stellte zuletzt Tiberi (Bahrain) und Verona (Lidl) hoch zum Col de Joux ab. Zwischen den Klassementfahrern passierte an diesem Pass nichts Entscheidendes. Erst danach im kürzeren Anstieg nach Antagnod kam der Gesamtzweite Carapaz (EF) mit einer Attacke weg, allerdings ausgerechnet mit del Toro (UAE) im Rosa Trikot am Hinterrad.

Beide erreichten 58 Sekunden hinter Prodhomme das Ziel in Champoluc, wobei Isaac del Toro für den 2. Platz 2 Bonussekunden mehr als Richard Carapaz für den 3. Platz erhielt. Die nächsten Klassementfahrer fuhren 24 Sekunden hinter den beiden besten Fahrern der Rundfahrt ins Ziel, darunter Simon Yates (Visma), Derek Gee (Israel) und Damiano Caruso (Bahrain), der auf den 4. Tagesrang sprintete. Pellizzari (RB) stürzte in der letzten Kurve, wodurch auch Gee aufgehalten wurde. Beide bekamen die Zeit der Gruppe ab Caruso.

 

Ergebnis
 1. Nicolas Prodhomme (FRA)    - Decathlon-AG2R           4:50:35
 2. Isaac del Toro (MEX)       - UAE-XRG                    +0:58
 3. Richard Carapaz (ECU)      - EF Education-Easypost    gl.Zeit
 4. Damiano Caruso (ITA)       - Bahrain Victorious         +1:22
 5. Brandon McNulty (USA)      - UAE-XRG
 6. Egan Bernal (COL)          - Ineos Grenadiers          alle
 7. Simon Yates (GBR)          - Visma-Lease a Bike
 8. Rafal Majka (POL)          - UAE-XRG
 9. Antonio Tiberi (ITA)       - Bahrain Victorious       gleiche
10. Einer Rubio (COL)          - Movistar
11. Derek Gee (CAN)            - Israel-Premier Tech
12. Giulio Pellizzari (ITA)    - Red Bull-Bora             Zeit
13. Michael Storer (AUS)       - Tudor                      +2:17
14. Louis Meintjes (RSA)       - Intermarché-Wanty          +5:17
15. Davide Piganzoli (ITA)     - Polti-Visitmalta           +5:52
16. Florian Stork (GER)        - Tudor                    gl.Zeit
17. Max Poole (GBR)            - Picnic-PostNL              +7:36
18. Adam Yates (GBR)           - UAE-XRG                    +8:58
19. Igor Arrieta (ESP)         - UAE-XRG                   +11:23
20. Wilco Kelderman (NED)      - Visma-Lease a Bike        +14:39
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44. Tom Pidcock (GBR)          - Q36.5                     +18:05
- 159 Fahrer klassiert.
DNF Afonso Eulalio (POR)       - Bahrain Victorious
DNF Marco Brenner (GER)        - Tudor

 

Del Toro mit 43 Sekunden vor Carapaz ins Finale

2 Tage vor Schluss des Giro d'Italia 2025 baute del Toro damit seine Gesamtführung auf minimal auf 43 Sekunden gegenüber Carapaz aus – bei noch einer schweren ausstehenden Alpenetappe. Für Simon Yates verschlechterten sich die Chancen auf Gesamtsieg angesichts von nun 1:21 Minuten Rückstand. Hinter seinem Podestplatz liegt Derek Gee 66 Sekunden zurück, also fast so viel wie Yates hinterm Rosa Trikot.

Hinter Gee blieben Caruso, Bernal (Ineos), Pellizzari und Rubio (Movistar) auf den Plätzen 5 bis 8. Storer (Tudor) verbesserte sich auf den 9. Platz, obwohl rund eine Minute auf die anderen Klassementfahrer verlor. Denn Adam Yates (UAE) erwischte nicht den besten Tag. Stattdessen begleiteten McNulty und Majka ihren jungen Kapitän del Toro bis zur zündenden Attacke von Carapaz. McNulty rückte dadurch in die Top-Ten auf, weil Poole (Picnic) schon relativ früh auf der 19. Etappe in Schwierigkeiten geriet und einige Zeit verlor.

Tagessieger Prodhomme schob sich nebenbei auf den 16. Platz vor. Er feierte in Champoluc erst seinen 2. Profisieg, nachdem er im Monat vor dem Giro bei der Tour of the Alps einen Etappensieg von einem Teamkollegen überlassen bekam.

 

Gesamtwertung
 1. Isaac del Toro (MEX)       - UAE-XRG                 73:47:59
 2. Richard Carapaz (ECU)      - EF Education-Easypost      +0:43
 3. Simon Yates (GBR)          - Visma-Lease a Bike         +1:21
 4. Derek Gee (CAN)            - Israel-Premier Tech        +2:27
 5. Damiano Caruso (ITA)       - Bahrain Victorious         +3:36
 6. Egan Bernal (COL)          - Ineos Grenadiers           +5:13
 7. Giulio Pellizzari (ITA)    - Red Bull-Bora              +5:46
 8. Einer Rubio (COL)          - Movistar                   +6:39
 9. Michael Storer (AUS)       - Tudor                      +9:11
10. Brandon McNulty (USA)      - UAE-XRG                    +9:33
11. Max Poole (GBR)            - Picnic-PostNL             +14:44
12. Antonio Tiberi (ITA)       - Bahrain Victorious        +15:12
13. Adam Yates (GBR)           - UAE-XRG                   +15:51
14. Davide Piganzoli (ITA)     - Polti-Visitmalta          +16:31
15. Rafal Majka (POL)          - UAE-XRG                   +18:30
16. Nicolas Prodhomme (FRA)    - Decathlon-AG2R            +24:03
17. Tom Pidcock (GBR)          - Q36.5                     +27:08
18. Louis Meintjes (RSA)       - Intermarché-Wanty         +40:41
19. James Knox (GBR)           - Soudal-Quick Step         +45:13
20. Diego Ulissi (ITA)         - XDS-Astana                +47:00
21. Florian Stork (GER)        - Tudor                     +48:36

 

Die Temperaturen sprangen auf der 19. Etappe hoch auf über 30 Grad im Tal. Außerdem waren an keinem anderen Tag beim Giro 2025 mehr Höhenmeter zu bewältigen als heute. Dennoch kam es zu keinen größeren Abständen zwischen den Top-8 der Gesamtwertung. Dies lag möglicherweise an der fehlenden Steilheit der Anstiege und teilweise auch am Gegenwind.

3 Kilometer nach dem Start der 19. Etappe ging es gleich bergauf. Über den ersten von 5 Anstiegen des Tages hinweg verschafften sich Prodhomme, Steinhauser (EF), Cattaneo (Soudal) und Lemmen (Visma) einen kleinen Vorsprung. Nach der Abfahrt ballerten sie dann dahinter im einzigen längeren Flachstück des Tages aus allen Rohren.

Letztlich schafften es 29 Fahrer exakt am Fuße des Anstiegs zum Col Tzecore zum Spitzenquartett sowie 2 Nachzügler im weiteren Verlauf . Natürlich mussten im Anstieg sogleich die ersten Fahrer wieder abreißen lassen. Das Hauptfeld ums Rosa Trikot lag zunächst nur etwas über eine Minute zurück.

99 Kilometer vorm Ziel überquerte Scaroni zuerst den Col Tzecore und untermauerte damit den 2. Platz in der Bergwertung hinter seinem Teamkollegen Fortunato, der das blaue Trikot sicher hat, sofern er den Giro durchfährt. 23 Fahrer waren da noch bei Scaroni, darunter Rafferty und Steinhauser als spätere Helfer für Carapaz, Lemmen für Yates und Arrieta für del Toro. Bestplatzierter in der Gesamtwertung war Tiberi mit über 14 Minuten aufs Rosa Trikot.

Hoch zum nächsten Pass, dem Col Saint-Pantaléon, übernahmen Giulio Pellizzaris Helfer das Zepter von del Toros Mannen, später abgelöst von den Helfern von Yates und Gee. Der Abstand zur Spitze pendelte nun grob um die 3 Minuten. An der Spitze blieben Tiberi, sein Teamkollege Bilbao, Prodhomme, Meintjes (Intermarché), Verona, Lemmen, Arrieta und Harper (Jayco)  übrig, wobei es letztgenannten weiter oben aufstellte.

Kurz zuvor war schon Steinhauser zurückgefallen. Er wurde aber später am Col de Joux noch ebenso wie Rafferty kurz nützlich für Carapaz. Gleiches galt für Lemmen und Arrieta mit Hinblick auf ihre Kapitäne Yates und del Toro. Wirklich entscheidend waren diese «Satelliten» jedoch nicht.

Prodhomme attackierte für den Bergpreis am Col Saint-Pantaléon. Da er anschließend auch am Col de Joux und in Antagnod zuerst oben war, verbesserte er nebenbei sich in der Bergwertung auf den 3. Platz hinter Fortunato und Scaroni. Das auseinander gezogene Spitzenseptett rollte auf der Abfahrt wieder zusammen.

36,5 Kilometer vorm Ziel sprintete Tiberi scheinbar auf die Sekunden beim Bonussprint – mit Verona am Hinterrad. Prodhomme antizipierte noch gerade rechtzeitig, dass die die Vorentscheidung um den Tagessieg war. Das Trio enterte zuerst den Anstieg zum Col de Joux, attackierte sich gegenseitig und fand schließlich in Prodhomme seinen Sieger. Tiberi konnte später noch Tempoarbeit für Caruso machen. Verona fiel schließlich noch viel weiter zurück.

Unter den Klassementfahrern gab es den Col de Joux hinauf im oberen Teil 2 Attacken von Pellizzari und eine von Carapaz. Del Toro und seine Teamkollegen erstickten dies im Keim. Inzwischen waren die Top-Ten der Gesamtwertung unter sich, minus Adam Yates, dafür plus McNulty und Majka.

Am Gipfel hatte Prodhomme nur noch 55 Sekunden Vorsprung. Dieser weitere sich nach der Abfahrt auf 1:30 aus, weil del Toros Helfer nicht durchzogen. Im letzten, kürzeren Anstieg gab es schließlich ein ähnliches Bild wie 2 Tage zuvor. Carapaz attackierte, und del Toro konnte als einziger folgen. Diesmal konnte del Toro seinen Gegner aber nicht mehr in der letzten kurzen Abfahrt abschütteln – und ebensowenig den enteilten Franzosen einholen.


Vorschau auf diese Etappe: Die 19. Etappe des Giro d'Italia 2025 führt vom Piemont relativ schnell ins bergige Aostatal. Auf 166 Rennkilometer türmen sich 5 Anstiege auf. Der letzte davon ist der kürzeste und endet 5 Kilometer vorm Ziel in Champoluc. Doch unmittelbar davor liegt der Col de Joux, ein 15,1 Kilometer langer Anstieg mit 6,9 % im Schnitt und 12 % maximal. 2 weitere Anstiege die noch etwas länger und steiler sind, fühlen den Fahrern nach 3 Wochen im Rennsattel außerdem auf denn Zahn. Auf einer der schwierigsten Etappen des Giro 2025 kann man es sich eigentlich nicht leisten, Pulver für das Hammer-Finale am Folgetag trocken zu halten.

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Giro d'Italia 2025
19. Etappe
(166,0km)
von Biella 12:30
nach Champoluc 17:15

3 -km151 13:01 Croce Serra
S -km130 13:28 Pont-Saint-Martin
1 -km99 14:29 Col Tzecore
S -km79 14:53 Châtillon
1 -km57 15:42 Col Saint-Pantaléon
B -km37 16:07 Saint-Vincent
1 -km21 16:45 Col de Joux
2 -km5 17:09 Antagnod

Etappensieg:
Nicolas Prodhomme (FRA)

Rosa Trikot:
Isaac del Toro (MEX)

Maglia Ciclamino:
Mads Pedersen (DEN)

Bergwertung:
Lorenzo Fortunato (ITA)

Jungprofi-Wertung:
Isaac del Toro (MEX)
- wird getragen von Pellizzari

Teamwertung:
UAE-XRG

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